the planet's last dance ▪ r...

By kirailarya

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❝what if this storm ends and I don't see you as you are now ever again?❞ Remus Lupin ist vier, als er lernt... More

Dies ist der Rumtreiber Wahrheit.
Dies ist der Todgeweihten Lied.
I
Dies ist der Beginn.
Kapitel Eins.
Kapitel Drei.
Kapitel Vier.
Kapitel Fünf.
Kapitel Sechs.
Kapitel Sieben.
Kapitel Acht.
Kapitel Neun.
Kapitel Zehn
Kapitel Elf.
Kapitel Zwölf.
Kapitel Dreizehn.
Kapitel Vierzehn.
Kapitel fünfzehn.

Kapitel Zwei.

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By kirailarya

I still remember you as a little girl
who overwaters plants
because she doesn't know
when to stop giving.

Peter Pettigrews Herz zog sich unsanft zusammen, als er den Hinterkopf seiner besten Freundin etwa zwanzig Plätze von ihm entfernt ausmachte. Es war nicht ungewöhnlich, dass Emily das Weite suchte, wann immer die Rumtreiber die Bildfläche betraten, aber nach Zusammenstößen wie dem gestrigen war alles mit einem Trotz untermalt, dem er nicht sonderlich viel entgegen zu setzen hatte. Tatze, Krone und Moony hätten eine Auffangstation für erschöpfte Eulen eröffnen können und Emily hätte es fertig gebracht, sie nicht zu mögen. Einzig, weil sie sie nicht mögen wollte.

Krone hatte gestern Abend bloß mit den Schultern gezuckt: Sie sei eben noch ein Kind. Und Kinder konnten sich auf Versionen der Wahrheit versteifen, bis ihnen jeder Beweis einer anderen Sachlage wie eine Lüge vorkam. Peter hatte ihm Recht geben müssen. Die Entschlossenheit, die Emily den Mut leicht machte, den es brauchte, auch im Angesicht eigener Nachteile für das Richtige einzustehen, war der Rest des Kindes, das überlebt hatte. Das wusste, dass die Welt kein Ort war, an dem Gerechtigkeit besonders groß geschrieben wurde. Und dass diejenigen, die man liebte, einem verloren gingen und niemals zurückkehrte, wenn man sie nicht fest genug hielt, wenn man sie nicht mit Argusaugen bewachte.

Eigentlich hätte er ihnen das erklären müssen. Es wenigstens versuchen sollen, aber nach Krones Abwinken hatte Tatze so schnell das Thema gewechselt, dass Peter sich nicht getraut hatte, ihren Namen noch einmal aufzubringen. Den Rumtreibern ging es besser damit, wenn sie vorgaben, Emily Hawthorne existiere nicht im selben Universum wie sie.

Und auch jetzt nahm niemand Notiz von dem Mädchen, das so gern gesehen hätte, dass ihr Boykott Wirkung zeigte. Peter wollte seufzen, aufstehen und zu ihr gehen, um ihr ein für alle Mal klar zu machen, dass diese Feindschaft unbegründet war. Konnte er nicht mit ihnen allen befreundet sein? Gleichermaßen? Zur selben Zeit? Konnten sie sich nicht wenigstens für ein paar Stunden am Tag darum bemühen, miteinander auszukommen?

Er stand nicht auf. Wäre es vermutlich auch nicht, wenn Marlene nicht dreimal mit den Fingern geschnipst und auf einen Erstklässler gedeutet hätte, der sich einer Unwissenheit geschuldet allzu nah an die Rumtreiber herangetraut hatte. Ihre rot getuschten Lippen gespitzt hatte sie die Augenbrauen gehoben und unter ihrem heute Morgen besonders voluminös wirkenden Afro gigantisch ausgesehen.

»Wird's bald?« Sie sah ihn an, als befürchtete sie, einen Fall dezidierter Gehirnschwäche vor sich zu haben. »Die Erdbeermarmelade. Komm schon.«

Der Kleine erstarrte und sah ganz aus, als habe er Angst, Marlene wie die Maus der Schlange zum Opfer zu fallen. Wie hypnotisiert blickte er ihr direkt ins Gesicht und bemerkte sicher nicht einmal, dass seine Unterlippe verdächtig zu beben begann. Sofort regte sich Mitleid in Peter.

Marlene mochte alle Tugend der Welt in sich vereinen und noch genug Zeit haben, um auch ein paar Laster in den Mix zu geben, aber sie war kein besonders geduldiger Mensch. Außerdem konnte Peter sich nur allzu gut die Wolke des Parfüms vorstellen, die die Sinne des Kleinen benebeln musste, als sie sich seufzend nach vorne beugte, um sich die Marmelade selbst zu nehmen.

Kaum, dass sie sich von ihm abgewandt, das Gespräch mit Mary und Lily wieder aufgenommen und damit ihren vollkommen nicht-magischen Zauberbann gelöst hatte, kamen die Tränen. Und das Schluchzen. Ein Mädchen, das neben dem Jungen gesessen hatte, drehte sich erschrocken zu ihm um, aber es war zu spät. Die heißen Tränen mit hektischen Bewegungen in seinen Robenärmeln versickern lassend sprang der Junge vom Tisch auf, nahm seine Beine in die Hand und flüchtete vor dieser großen, bösen Hexe, die ihm seine Selbstzweifel einmal mehr unter die Nase gerieben hatte: Was hatte er am Gryffindorhaustisch verloren, wenn er nicht einmal mutig genug war, „Hier, bitte schön" zu sagen und ein Glas mit Marmelade weiterzureichen?

Fluchend riss Marlene den Kopf herum und starrte dem Jungen hinter. »Shit.«

Peters Mitleid verflüchtigte sich schnell, als die Aufmerksamkeit der Rumtreiber einen neuen Fokus fand.

»Shit. Shit. Shit.« Marlene wischte sich die Finger an einer der Servietten ab, die rot und hausgetreu an einigen Stellen des Tisches verteilt lagen, bevor sie sie zusammen knüllte und zwischen zwei Pasteten feuerte. »Jedes Mal. Jedes gottverdammte Mal.«

»Die haben halt Angst vor dir.«

»Angst vor mir?« Marlene keifte die zierliche Mary an, die neben ihr saß. »Wieso sollte irgendjemand auf dieser großen weiten Welt Angst vor mir haben? Ich bin sogar gegen Tierversuche!«

»Da fallen mir auf der Stelle ganze Branchen ein, die gehörige Angst vor dir haben sollten.«

»Fresse, Black, niemand hat nach deiner ungebildeten Meinung gefragt.«

»Hörst du das, Krone? Ungebildet! Ich weiß nicht, wie mein Ego solche Hiebe unbeschädigt überstehen soll.«

»Vielleicht soll's die ja gar nicht unbeschädigt überstehen«, schob sie hinterher, aber seufzte direkt wieder. »Ich weiß wirklich nicht, was es ist. Ich hab ihn nicht angeschrien, ich hab noch nicht mal böse geguckt.«

»Oh, und wir wissen alle, wie viel es dir abverlangt, nichtmal böse zu gucken.«

»Evans, wenn du so weitermachst, kann ich dafür sorgen, dass du den ganzen Abend mit Potter Pokale polierst.«

Tatzes »Bitte, bitte, bitte« mischte sich in Moonys Lachen: »Und das, liebste Marlene, ist der Grund, aus dem Erstklässler weinend vor dir davon laufen.« Dabei war es in diesem Augenblick eher der Rotschopf drei Plätze weiter, der aussah, als müsste man in blanker Panik vor ihm davon laufen. Es sagte viel über Lily Evans aus, dass sie ihr »Wehe dir« nicht einmal aussprechen musste.

Peter, der das Ping-Pong seiner Freunde mit der Gelassenheit desjenigen beobachtet hatte, der wusste, dass er sich nicht einmal für den Preis seines Lebens in diesen Kampf eingemischt hätte, konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. Man musste Marlenes Unmut verstehen. Seit sie nicht mehr selbst Erstklässler war, hatte sie jedes Jahr mindestens einen von ihnen zum Weinen gebracht. In achtzig Prozent der Fälle sogar im ersten Monat.

Und während Marlene sich hartnäckig jedem Verständnis der Umstände verweigerte, die zu solchen Reaktionen führten, und die Rumtreiber natürlich tatsächlich längst wussten, dass man keine Angst vor Marlene haben musste, blieb die Mischung aus Lautstärke, Selbstvertrauen und allgegenwärtiger Präsenz, die sich in Marlenes Aura zusammenfand, ein explosiver Cocktail für die Nerven all derer, die eh schon von der Andersartigkeit Hogwarts überfordern waren.

Emily hingegen kannte den Hintergrund der Situation nicht und war, ihrem Wesen entsprechend, förmlich dazu gezwungen, die Dynamik der Situation misszuverstehen. Die Miene von klarer Missbilligung gezeichnet erhob sie sich und folgte dem weinenden Erstklässler aus der großen Halle. Eine kühle Brise der Verachtung fuhr ihm in den Nacken, als sie wortlos an ihm vorbeitrat. Schlimmer als die Tatsache, dass sie seine Freunde nicht leiden konnte, war nur ihre Vermutung, dass auch er sich unaufhaltsam in jemanden verwandelte, den sie nicht mehr guten Gewissens mögen konnte.

Das Herz einmal mehr in schmerzhaft gebeugter Haltung gefangen seufzte Peter und drückte sich ebenfalls aus der Bank hoch.

»Das muss nicht sein, Wurmschwanz«, kam Tatzes Stimme plötzlich ernst von der anderen Seite des Tisches. »Wenn sie keinen Spaß versteht, tja, c'est la vie

»Doch, muss es«, rang er sich ab. »Für euch gilt dasselbe wie für sie: Sie ist meine Freundin.«

»Toller Umgang, den du dir da gesucht hast!«, rief Krone ihm hinterher, bevor er ein schmerzerfülltes Stöhnen abgab, weil irgendjemand zielsicher seinen Ellenbogen in seiner Seite vergraben hatte.

Peter drehte sich nicht um, um zu sehen, wer es war.

Er blieb auch nicht stehen, als Lily sich ihrer Vertrauenschülerpflicht besann und ihm hinterher laufen wollte. Irgendjemand würde sie aufzuhalten wissen. Hierbei ging es nicht um den Kleinen. Um den könnten die Vertrauensschüler sich später kümmern. Hierbei ging es um Emily. Und so wie die Dinge lagen, war sie etwas, das er alleine in Angriff nehmen musste.

• • •

Als Lily und Remus sich Stunden später im Gemeinschaftsraum zum Lernen trafen, war Peter immer noch mit Emily beschäftigt. Niemand hatte sie gesehen, seit sie verschwunden waren, und wenn Remus ehrlich war, hatte vermutlich auch niemand nach ihnen Ausschau gehalten. Seine Freunde hatten sich angewöhnt, nicht zu viel ihrer Energie auf die kleine Hawthorne zu verwenden. Immerhin brauchten sie grobe Mengen davon, um in wahnsinnigen Streichen das Leben anderer Schüler in Gefahr zu bringen.

Er spürte die Enttäuschung bitter in sich aufsteigen, und versuchte, sich auf die Situation zu konzentrieren. Es war nett von Lily, dass sie angeboten hatte, ihm dabei zu helfen, aufzuarbeiten, was er während des letzten Vollmonds verpasst hatte. Auch wenn sie natürlich glaubte, dass es eine besonders fiese Ausprägung des Magen-Darm-Virus gewesen war, die ihn dazu gezwungen hatte, beinahe die komplette letzte Woche zu verpassen.

»Mit Zauberkunst solltest du keine Probleme bekommen.« Lily legte ihre Notizen beiseite. »So wie ich euch kenne, habt ihr den Zauber draufgehabt, als ihr das zweiten Schuljahr begonnen habt.«

Er schmunzelte. »Bei dir klingt das, als wär's ein Verbrechen.«

Sie zog die Nase kraus. »Kleinkriminell, mindestens.«

Grinsend nickte er und schlug statt einer Antwort sein Buch über Verteidigung gegen die dunklen Künste auf. Professor Fawkett gehörte zweifelsohne zu den Lehrpersonen, die glaubten, genug Theorie sei jeder Praxis überlegen; eine Überlegung, die gerade seine Freunde nicht teilten. Für Sirius und James war kein Tag in Hogwarts spannend genug, wenn er nicht wenigstens drei gebrochene Hausregeln und den verheißungsvollen Hauch von Gefahr mit sich brachte. Dass der so stinken konnte, damit hatten sie nun wirklich nicht rechnen können. Das musste er ihnen doch verzeihen! Er musste einfach! Als ob. Als ob er ihnen jemals vergeben könnte, dass sie ihn so hintergegangen, ja, ihn ausgenutzt hatten.

»Ich denke, du solltest auf der sicheren Seite stehen, wenn du einfach nur die Seiten ... 190 bis 202 liest, ja, das müsste es sein.« Sie lehnte sich über den Tisch zu ihr herüber und blätterte in seinem Buch nach vorne. Dabei biss sie sich auf die Zunge und so, wie ihr das feurigrote Haar über die Schulter fiel, konnte Remus sehen, was James seit seinem ersten Jahr hier so nachhaltig an der Idee festhalten ließ, dass er Lily Evans heiraten musste. »Hier musst du nur aufpassen. Der Autor meint, er wisse, was die wahre Gestalt eines Irrwichts sei. Fawkett hält das für auserkorenen Blödsinn und hat uns gedroht, das Papier des Aufsatzes so zu verhexen, dass demjenigen, der einen Aufsatz abgibt, in dem solcher Schund – hier zitiere ich wohl gemerkt – in dem solcher Schund steht, die Finger in kohligen Stümpfen abfallen.«

Halb beeindruckt, halb angewidert lachte Remus. »Er hätte uns mal lieber den Zauber beibringen sollen.«

»Fand Marlene auch.« Lily lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah ihn erwartungsvoll an.

Schnell holte er auch die letzten beiden Bücher aus dem Stapel der Schulsachen hervor, die er mit herunter geschleppt hatte. »Arithmantik und... Zaubertränke.« Mit einem dumpfen Nachhall kamen die Bücher vor ihnen zu liegen.

»Bei Zaubertränke kann ich dir kaum weiterhelfen. Guck mich nicht so an.« Sie seufzte und warf sich das Haar über die Schulter. »Slughorn war ganz betrübt, als er meinte, hätte ich meine Version des Felix Felicis irgendwem zum Trinken angeboten, hätte man es wohl nur als Glückstrank ansehen können, hätte ich ihn von Anfang an umbringen wollen.«

»Und das von seiner Lieblingsschülerin. Nein, nein, nein.«

»Sehr witzig.« Sie verzog das Gesicht. »Aber ich könnte Slughorn wirklich fragen, ob er uns beim nächsten Slug-Club-Treffen den Unterrichtsraum aufschließt, damit du dich an deinem Glück probieren kannst.«

Remus schüttelte entschieden den Kopf. »Danke, aber ich glaub, wenn ich mich an einem Glückstrank versuche, können wir auch schonmal anfangen, die Liste möglicher Opfer zu schreiben.«

»Wir könnten ja Potter ganz oben hinschreiben?«

»Evans.« Er kniff die Augen zusammen. »Ich muss mich doch sehr wundern.«

»Ist ja schon gut«, maulte sie und schloss die Haare mit einem Zopfgummi zu einem Pferdeschwanz zusammen. »Aber davon mal ganz abgesehen, wenn jetzt der Herbst kommt, käme dir doch ein Glückstrank gar nicht so ungelegen. Dann könntest du die Grippewelle vielleicht mal ein Jahr aussetzen.«

Dankbar lächelte er sie über das Buch hinweg an, das er wortlos zuschlug. Dies war ein weiterer Teil des großen Trugbildes seines Lebens. Einmal im Monat wurde er für vier bis fünf Tage von einer Krankheit dahin gerafft, die so regelmäßig kam, dass es inzwischen schwierig war, sich Krankenheiten auszudenken, die er nicht eben schon gehabt hatte. Natürlich bemerkten das auch diejenigen seiner Freunde, die ihm nicht nahe genug standen, um sich einmal im Monat in Hirsch, Hund und Ratte zu verwandeln, damit er die schlimmsten Nächte seines Lebens nicht allein durchstehen musste.

Aber es war ein kleiner Preis, für kränklich gehalten zu werden, wenn das hieß, dass er nach Hogwarts gehen durfte. Der größere war es, von seinem Körper anscheinend nicht nur um die menschliche Gestalt, sondern auch um so viel des menschlichen Anstands beraubt zu werden, dass er seinen Freunden keinen Einhalt gebot, wenn sie in einem Streit schlecht mit anderen umgingen. Sein Kopf dröhnte noch immer, wenn er daran dachte, wie Emily dazu angesetzt hatte, ihre Vorwürfe wie rostige Nägel in seinen Schädel zu bohren.

Sie interessierte sich nicht dafür, wie es ihm ging, und er wollte dankbar dafür sein. Dafür, dass Menschen ihn wie einen von ihnen behandelten, selbst dann, wenn er noch so nah an der Grenze desjenigen stand, der es nicht war. Aber was Emily gesagt hatte, war keine Bekundung von Gemeinsamkeiten. Ob berechtigt oder nicht, sie hatte ihm einen Spiegel vors Gesicht gehalten und was er dort sah, machte ihm etwa so viel Angst wie die lunären Triebe in ihm, die in Menschen Opfer seiner Wut sahen.

»Rem, hörst du mir überhaupt zu?«

»Oh, ehm, ja, sicher, sorry. Was?« Er schüttelte den Kopf und vertrieb die Schemen des feindseligen Mädchens aus seinen Gedanken.

»Arithmantik? Du erinnerst dich? Der Kurs, den du unbedingt wählen wolltest, obwohl dir alle gesagt haben, dass es die Hölle wird?«

Schuldbewusst die Lippen zusammen gepresst nickte er und klopfte mit den Fingern auf den Buchdeckel.

»Wie sich herausstellen musste – es ist doch nicht die Hölle.« Lily seufzte und schlug für ihn die richtige Seite auf. »Kompliziert und abstrakt, aber nicht die Hölle, wenn ich da an Verwandlung zurück denke-«

»Oh, ja, das waren schöne Zeiten.«

»Schöne Zeiten?« Sie schnaubte. »Ich war grottig.«

»Aber ausnahmsweise konnte ich dir auch mal bei irgendetwas helfen.«

»Du hilfst mir auch so, Rem.« Sie sah ihn lange und eindringlich an, aber was auch immer ihr auf der Zunge lag, sie sprach es nicht aus. »Du hilfst mir, nicht den Verstand zu verlieren, wenn Potter mich mal wieder zu seiner Mission macht.«

»Er ist nicht so schlimm, wie du denkst.«

»Und du denkst, dass ihm das hilft, aber selbst, wenn er nicht ganz so schlimm ist, wie ich denke, ist da noch ziemlich viel schlimm übrig.«

»Und mir hat er letztens so stolz erzählt, ihr wärt so etwas wie Freunde

»Pass bloß auf. Du bewegst dich auf dünnem Eis.« Sie hielt ihm einen Finger ins Gesicht. »Um aufs Thema zurückzukommen: Arithmantik. Wir sollen uns um die Bedeutung der Zahl drei in diesen ... drei Märchen kümmern, also analysieren und auf magische Spuren untersuchen.« Sie knickte Eselsohren in die betreffenden Seiten des Lehrbuches. »Alles klar?«

»Aye, aye, M'am.«

Sie verdrehte die Augen. »Keine Fragen oder so?«

»Keine einzige.«

»Gut.« Sie nickte. »Dann fang an.«

Die Handkante wie ein Soldat an die Schläfe gehoben wandte er den Blick von ihr ab und zog die Märchen näher an sich heran. Er erkannte die Namen der Autoren. Jacob und Wilhelm Grimm waren deutsche Sprachforscher gewesen, die volkskundliche Erzählungen aufgeschrieben hatten, um... er legte die Stirn in Falten, aber die Zeit, in der seine Mutter ihm aus den Märchensammlungen vorgelesen hatte, war längst vorbei.

Und er hatte kaum den ersten Absatz gelesen, als er wieder daran erinnert wurde, wieso er Märchen inzwischen nichts mehr abgewinnen konnte. Sie machten es sich viel zu leicht! Die gute, edle Prinzessin und der böse, böse Drache? Die gute Fee und die böse Fee? Die Schöne und das Biest? Wo in dieser Welt gab es solche klare Aufteilungen in Gut und Böse? War das nicht die größte Hürde des Erwachsenwerdens: einsehen zu müssen, dass niemand wirklich gut war, weil alles, wirklich alles in unansehnliches Grau getaucht war?

Ob es Emily deshalb so leicht fiel, ihn und seine Freunde zu verachten? Weil sie diesen Schritt noch nicht gegangen war? Weil sie auf ihre weiße Weste und auf die Erzählung vom schwarzen Schaf vertraute? Sie war immerhin muggelstämmig. Es konnte sein, dass sie mit Märchen aufgewachsen war.

»Rem? Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?«

Er löste den Blick von dem Satz, den er jetzt schon das dritte Mal zu lesen versuchte, und sah zu Lily herüber, die ein Kreuzworträtsel hervorgeholt hatte, das sie auf ihren Knien löste, die Füße auf der Lehne seines Sessels abgestellt. Besorgt musterte sie ihn.

»Na klar. Du musst hier auch nicht sitzen bleiben, nur um mir dabei zuzusehen, wie ich den Berg da abarbeite.«

»Das wäre auch schwierig. Immerhin arbeitest du nichts ab. Wirklich, du siehst nicht gut aus. Bist du immer noch krank?«

»Nein, nein, das ist-« Er hielt inne und schüttelte den Kopf. Dann nickte er in Richtung des Kreuzworträtsels. »Schon wieder?«

Lily seufzte. »Meine Mutter hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Sie glaubt, wenn ich auch meine Liebe für die Teile hier entdecke, hab ich endlich wieder was, worüber ich mit meiner Schwester reden kann.«

»Und du entdeckst deine Liebe für Kreuzworträtsel nicht?«

»Definitiv nicht. Unklarheit, mit neun Buchstaben, das vierte ein k, das achte ein ä. Was soll der Scheiß?« Sie warf den Stift von sich und seufzte melodramatisch, bevor sie sich wieder aufrichtete und den Blick aufsetzte, dem niemand von ihnen entkommen konnte. »Aber du siehst nicht so aus, weil du mein Leid teilst.«

»Oh, ich bin nur kein sonderlicher Fan von Märchen.«

»Gute Ausrede, aber ineffektiv. Du bist auch kein Fan von Irrwichten und hast nicht so ein Gesicht gemacht, als ich dir vom Aufsatz erzählt hab.«

»Ich-«

»Probier's gar nicht erst.«

Seufzend schlug er das Buch zu und gab nach. »Okay. Ich hatte einen Zusammenstoß mit Emily und jetzt... was weißt du über sie? Gefühlt ist alles, was ich von ihr weiß, dass sie mich nicht ausstehen kann.«

»Da bist du nicht der Einzige.« Lily legte das Rätsel zur Seite und zog ihre Beine an, bis sie im Schneidersitz auf ihrem Sessel saß. »Mich meidet sie auch, wobei ich glaube, dass das daran liegt, dass Potter ständig gegen meinen Willen in meiner Nähe rumrennt.«

»Du betonst in letzter Zeit auffällig oft, wie wenig du ihn magst.«

»Dünnes Eis, Remus. Dünnes Eis.« Sie tippte sich gegens Kinn. »Ansonsten weiß ich aber auch nicht viel. Sie ist, glaub ich, Alice' Mitbewohnerin und na ja, Peters Kindheitsfreundin, aber das wusste du sicher auch schon.«

»Ja, doch, ist mir schon mal aufgefallen.« Er lächelte schief.

»Was hat sie denn gesagt, das dich so beschäftigt?«

»Ach, nichts eigentlich, nur-« Er bemerkte Lilys Blick. »Das Übliche.«

»Das Übliche? Ist klar. Deswegen denkst du auch immer noch drüber nach.«

Er biss die Zähne zusammen, griff nach dem Stift, den sie weggeworfen hatte, und reichte ihn ihr. Mit einem Lächeln auf den Lippen, das das Thema für ihn beenden sollte. »Ja. Und jetzt-« Er tippte auf das Rätsel. »Schnüffelei, Neugierde mit elf Buchstaben. Gern geschehen.«

»Das steht da nicht mal!«

»Schreib, Lily.«

»Du bist so ein Vollidiot.«

Er unterdrückte sein Seufzen und widmete sich wieder den Märchen. »Ich weiß.«

Diesen Vorwurf hatte er irgendwo schon einmal gehört.

• • •

Dass Sirius es nicht lassen konnte! Dass er es auf Teufel, komm raus nicht lassen konnte!

Eine ungesunde Mischung aus Wut und Selbsthass im Magen begann er den Aufstieg und hatte noch nicht überwunden, was für ein Arschloch sein bester Freund war, als er im siebten Stock ankam. Das Porträt der Fetten Dame fragte nach dem Passwort und zeterte noch lange, nachdem er die Öffnung wieder hinter sich zu fallen gelassen hatte, weil man solche Unhöflichkeit von einem Vertrauensschüler doch wirklich nicht gewöhnt war.

Dass er unhöflich war, war das Eine. Und bestimmt war das schlimm. Furchtbar. Ein Charakterfehler. Eine Schwäche. Und ja, bestimmt hätte er sich dafür in die Ecke stellen sollen, um sich zu schämen. Aber verdammt noch mal, das war nichts im Vergleich dazu, dass er sich einmal im Monat in ein ausgewachsenes Monster verwandelte. Das war nichts im Vergleich damit, dass erst vor vier Tagen ein Schüler Hogwarts seinetwegen beinahe das Leben gelassen hatte.

Snivellus hätte seinetwegen sterben können und Sirius hatte nichts besseres zu tun, als ihn wieder und wieder und wieder zu provozieren. Nein, Snape würde niemals ihr Freund sein. Nein, er würde ihm niemals verzeihen, was er Lily angetan hatte, aber das hieß doch nicht, dass er ihn tot sehen wollte. Das hieß doch nicht, dass er derjenige sein wollte, der ihn in Stücke riss.

Mit einem Schaum vor dem Mund, den er sich als Mensch nicht leisten konnte, blieb er im Gemeinschaftsraum stehen, in dem er aller Erwartung zum Trotz nicht alleine war. Es war Sonntag. In der großen Halle gab es heute Pancakes zum Frühstück. Das ließ sich normaler Weise niemand entgehen.

Und doch saß sie dort. Emily. Nach Sirius der letzte Mensch, mit dem er jetzt zusammenrasseln wollte. Sein Herz pochte noch in seinen Ohren, aber seine Atmung beruhigte sich langsam und er schluckte seine Wut herunter. Sie sah traurig aus, wie sie dort da saß. Zielsicher schien sie sich das Sofa ausgesucht zu haben, von dem man Hogwarts Ländereien überblicken konnte. Nur, dass das heute kein besonders schöner Anblick war. Die Vorboten des Herbsts brachten Regen und Wolkentürme und nahmen allem die Farbe. Malten es grau.

Kein Wunder also, dass sie sich nicht an Naturbeobachtungen ergötzte. Stattdessen hatte sie sich des Kreuzworträtsels angenommen, das Lily gestern halbfertig hatte liegen lassen, weil es sie wütend gemacht hatte, dass sie nicht wusste, wie man einen Lockenkopf in fünf Buchstaben umschrieb, wenn der dritte ein H sein sollte.

Emily sah nicht wütend aus. Ganz im Gegenteil. Völlig in ihr Kreuzworträtsel versunken lag in jeder ihrer Bewegungen eine ungewöhnliche Ruhe. Er kam nicht über das Gefühl hinweg, dass sie nicht hierher gehörte. Unberührbar gemacht durch eine Blase, in der sich Vergangenheit und Gegenwart seltsam nahe standen, wirkte sie, als sei sie bloß körperlich anwesend. Unweigerlich musste er sich fragen, wohin es sie getrieben hatte. Wohin floh man, wenn die Welt zu grau war, wohin floh man und sah als Resultat immer noch so traurig aus?

»Moony? Oh, Merlin sei Dank.«

Ein schwer atmender Peter stieg hinter ihm durchs Porträt. Instinktiv fuhr Remus herum und legte sich einen Finger an die Lippen. Um nichts in der Welt wollte er riskieren, dass Peter sie aus ihrer Außerweltlichkeit riss.

Peter, irritiert von seiner Geste, trat neben ihn und bemerkte Emily sofort. Es war etwas Sonderbares an diesen beiden. Die Selbstverständlichkeit ihrer Freundschaft ergab keinen Sinn. Nun verstrickte Remus sich in keine Illusionen: er war nicht der Geschulteste, wenn es um soziale Interaktion, gar um Freundschaften ging. Aber es gab so viele Punkte, an denen Peter und Emily hätten scheitern können.

Er war ein Jahr vor ihr eingeschult worden. Er hatte einen festen Platz gehabt, als sie hinterher gekommen war und wie ein Eindringling gefordert hatte, dass die Jungs sich als die wahren Übeltäter outeten, die ihre Freundschaft zu Peter gefährdeten. Dieser Paradoxie waren sie noch heute nicht entflohen. Die Jungs empfanden Emily als Eindringling. Emily sah in den Jungs die Feinde, gegen die es die Festung ihrer Freundschaft zu Peter zu verteidigen galt. Vielleicht hatten beide Parteien irgendwie Recht, aber den Stellungskrieg wollte dennoch keiner aufgeben.

Und trotzdem waren Peter und Emily Freunde, beste Freunde.

»Ist das ein-« Peter schob die Ärmel seines Pullovers hoch. »Oh nein, das ist nicht ihr Ernst.«

Remus blinzelte schnell und bekam Peter gerade noch so an der Schulter zu fassen, als der schon wutentbrannt zu Emily herüber stürmen wollte, um sie gewaltsam in die Gegenwart zu holen.

»Nicht, ich-«, Remus runzelte die Stirn, weil sein Gedankengang ihn selbst irritierte. »Sie sieht so friedlich aus.«

»Friedlich?« Peter kam zu ihm zurück und lachte. »Das ist nicht Frieden, das ist Selbstzerstörung.« Mit ausgestrecktem Arm deutete er hinter sich auf Emily. »Sie kann nicht anders, wenn sie ein Kreuzworträtsel sieht. Dabei weiß sie, wie kaputt sie das macht.«

»Kaputt?«

Peters Wut schlug in eine ohnmächtige Traurigkeit um und er ließ den Arm sinken. »Ihr Vater- Die Kreuzworträtsel sind das Einzige, was sie noch an ihren Vater erinnert. Er hat sie geliebt, Kreuzworträtsel, meine ich. Emily auch, natürlich. Er-«

»Ist er gestorben?«

Vorsichtig versuchte Peter, den Ausdruck auf dem Gesicht seines besten Freundes zu deuten, und Remus bemühte sich um harmloses Interesse. Wobei sicher alles in Ordnung gewesen wäre, solang es keine Gleichgültigkeit war.

»Er. Und ihre Mutter auch. Es war ein furchtbarer Autounfall. Sie war sechs. Saß mit im Auto und-« Er schluckte schwer. »Sie erinnert sich nur an ein helles Licht, das plötzlich in der Mitte des Autos aufgebrochen ist. Wir vermuten, dass-«

»Erste Anzeichen ihres magischen Talents.« Remus erinnerte sich an genug solcher Lichtausbrüche aus seinen eigenen Händen.

Peter nickte. »Ihre Eltern waren Muggel, sie hatten also vermutlich keine Ahnung, worum es sich handelte und es war Winter, die Straßen glatt, sie fuhren gerade über eine Brücke.«

Schmerz riss Remus die Brust auf, wenn er nur daran dachte, wie diese Geschichte ausgehen musste.

»Sie wär fast ertrunken. Für ihre Eltern war es schon zu spät, aber irgendein Besoffener hat den Notruf gewählt und es stand zwar schlecht um die Kleine, aber überlebt hat sie trotzdem.«

Remus atmete tief durch. »Die Magie?«

»Wir vermuten es, aber wir wissen es nicht. Emily hat den Zusammenhang noch nicht gezogen. Sie glaubt, was die Presse geschrieben hat, dass der Besoffene ihre Eltern von der Straße gedrängt hat und aus Schuldbewusstsein den Notruf verständig hat. Ich weiß nicht, was sie tun würde, wenn-«

Remus' Blick wanderte zu ihr zurück. Sie sah jung aus, wie sie dort alten Erinnerungen hinterher jagte. Verschollenen Erinnerungen. Viel jünger, als wenn sie ihn anschrie, weil er ihren besten Freund an der Nase herumführte.

»Ich hab sie so kennengelernt. Mit sechs. Schwer traumatisiert. Willow und Matthew, unsere Nachbarn, ihre nächsten Verwandten, haben sie bei sich auf genommen und- manchmal, wenn ich bei ihr übernachtet habe und sie Albträume bekam, Albträume vom Ertrinken, immer Albträume vom Ertrinken, ist sie nachts aufgestanden und hat nachgeguckt, ob alle okay sind. Und du kannst dir die Erleichterung vorstellen, die sie empfunden hat, wenn sie ins Schlafzimmer ihrer Eltern gegangen ist und zwei Körper im Bett gesehen hat, die atmen.«

»Das Schlafzimmer ihrer Eltern?«

»Und die Verzweiflung, wenn sie sich daran erinnern musste, dass es nicht ihre Eltern sind, sondern die Willow und Matthew, die dort liegen. Dass alles wahr ist.« Peter schüttelte sich und Remus konnte das Bedürfnis danach gut verstehen. Eiskalt legte sich der Schauer einer Erinnerung, die er nicht hatte, auf seine Haut. Wie gern wäre er sie wieder losgeworden. »Ich weiß nicht, wie oft ich mitten in der Nacht aufgestanden bin, weil das Bett neben mir plötzlich leer war, und wie oft ich sie, wenn ich nach ihr gesucht habe, dort mitten im Flur gefunden habe, leise weinend, weil sie niemand wecken wollte, nur weil sie zwei, drei Jahre nach dem Tod ihrer Eltern immer noch genug Hoffnung hatte, dass es nur ein Albtraum war, um sich von der Realität- In ein paar Monaten ist das zehn Jahre her. Emily ist ... eigentlich ist sie darüber hinweg. Wenn man sie ansieht, lächelt sie eigentlich immer. Okay, ich meine, es sei denn, ihr guckt sie an, dann eher nicht. Aber für alle anderen ist sie immer fröhlich und voller Energie-«

»Voller Energie ist sie auch uns gegenüber.«

Grinsend hielt Peter inne. »Ja, das ist wahr. Aber es ist mehr als Leidenschaft, es ist – sie kann sich für Dinge begeistern. Ich meine, nehmen wir mal Tierbabys. Emily liebt Tierbabys. Alle Arten von Tierbabys. Es ist beinahe lächerlich, wie sehr sie Tierbabys liebt. Und, sie teilt, wenn sie mehr halt als du. Sie teilt alles – Socken und Weihnachtsgeschenke und Pausenbrote. Alles. Und sie versteht. Moony, ich weiß, du kannst dir das nicht vorstellen, weil sie so scheiße zu euch ist, aber niemand hört so zu wie Emily und niemand... niemand versteht mit solcher Leichtigkeit. Mit solcher ... sie ist ein guter Mensch. Aufmerksam. Gütig. Sie ist- Ich weiß nicht, wieso sie euch nicht leiden kann, aber sie ist wirklich ein guter Mensch.«

Nun war es an Remus, zu schlucken. »Ich glaub dir das, ich-«

»Ich weiß.« Peter wandte sich von ihm ab und sah zu Emily herüber. »Aber deshalb kann ich nicht einfach zu sehen, wenn sie sich mit Kreuzworträtseln so ... quält. Jedes mal wieder kramt sie all die Erinnerungen heraus, die sie verloren hat, und sie weiß nicht, wie sie an ihre Eltern denkt, ohne in diesem Gedenken unterzugehen. Sie weiß nicht, wie sie Vergangenheit und Gegenwart koexistieren lässt. Es gibt immer nur das eine oder das andere und ich kann sie nicht schon wieder an den Schmerz einer Sechsjährigen verlieren.«

Remus, der sich ausgesprochen gut mit dem Schmerz eines Fünfjährigen auskannte, wollte ihm sagen, dass der Schmerz für eine Fünfzehnjährige immer noch relevant und gerechtfertigt war. Der Schmerz von damals war Teil von ihnen und hatte Wurzeln an den tiefsten Flecken ihrer Seelen geschlagen, von wo aus er immer neuen Schmerz wachsen ließ. Aber er tat es nicht.

Stattdessen hörte er Peter seufzen und ließ ihn zu ihr herüber gehen. Er ließ zu, dass er sich mit solcher Wucht neben Emily aufs Sofa fallen ließ, dass die Blase, die sie vor der Welt beschützt hatte, um sie herum zusammen fiel und sie erschrocken den Kopf hoch riss, um Peter zu bemerken. Er ließ zu, dass Peter mit ihr schimpfte und sie in den Arm nahm, dass er ihr Vorhaltungen machte und ihre Tränen trocknete.

Er wandte sich von der Szene ab. Der Abkömmling von Emilys Schmerz, der er von nun an und bis an das Ende seiner Tage in der Brust mit sich herum tragen würde, machte sie noch nicht zu Freunden. Auch wenn es einem Teil von ihm danach verlangte, seine Schokoladenreserven zu plündern und sie ihr allesamt anzuvertrauen.

Wortlos zog er sich in den Schlafsaal zurück, starrte erst an die Decke und dann aus dem Fenster und ertrank in dem Grau, das sich ihm bot.

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