*Sehun's Sicht*
Total besorgt sprang ich vom Tisch auf und ging ohne den Jungs noch einen Blick zu zuwerfen raus.
Vielleicht ist meine Sorge ja übertrieben, aber in dem Moment konnte ich mich nicht beherschen.
Ich wusste nicht wo sie war, June.
Aber gerade weil ich es nicht wusste, rannte ich jetzt so schnell ich konnte.
Mein Kopf arbeitete auf Hochturen und ich musste mich krampfhaft dazu zwingen, mir nicht das Schlimmste vorzustellen.
Mein Herz hämmerte schon so fest an meiner Brust, dass es schon schmerzte.
Zu erst ging ich an jede Tür und klopfte daran.
»Ist June hier?«, fragte ich atemlos.
Das Mädchen sah mich verwirrt an und schüttelte den Kopf.
Schnell rannte ich weiter zur nächsten Tür.
Auch dort verneinten sie. Immer wieder kam ein „Nein".
Wo ist sie denn hin?
Verzweiflet fuhr ich mir durch meine Haare.
Ich dachte nicht lange nach und rannte schnell raus.
Draussen suchte ich jede einzelne Ecke ab und ging sogar weg vom Camp.
Dann endlich erkannte ich die bunten Haare.
June. Doch sie war nicht alleine.
Vor ihr, mit einem wutverzerrtem Gesicht stand, Park Lin?
Die Verrückte, die mir ihre „Liebe" gestanden hat und dann geheult hatte?
Ich machte mich schnell auf sie zu.
Da June ihren Rücken zu mir gedreht hatte, konnte sie mich nicht sehen.
Park Lin war viel zu beschäftigt June anzuschreien, um mich zu erkennen.
Mit gemischten Gefühlen hörte ich, was sie sagten.
*June's Sicht*
Ich war gerade dabei einbisschen spazieren zu gehen, als ich ein Zischen hinter mir hörte.
Verwirrt drehte ich mich um und sah ein mir unbekanntes Mädchen, dass mich nicht gerade nett ansah.
Kurz drehte ich um, um zu schauen, ob sie doch nicht jemand anderen ansah, was aber doch nicht der Fall war.
Nochmal zu Sicherheit machte ich zwei Schritte nach rechts und tatsächlich -sie sah mich an.
»Ehm, hallo?«, fragte ich sie unsicher, weil ihre Todesblicke echt unangenehm waren.
Ich konnte sehen, wie ihr rechtes Auge zuckte und sie etwas vor sich hin murmelte.
»Bist du Park Li June?«, fragte sie mich zornig, weshalb ich verwirrt nickte.
»Kennst du Oh Se Hun?«, fragte sie immernoch wütend.
Sehun... Der Name liess mich kurz erstarren und ein kurzes Kribbeln durchfuhr meinen Körper.
»Naja, nicht wirklich kennen. Mein Bruder und er sind befreundet.«, sprach ich aus und versuchte ihrem Blick auszuweichen.
Ich hörte sie knurren.
»Ach, ja?«, zischte sie laut.
»Also nur Freunde?«, preste sie wütend heraus.
Wer war sie denn? Und wieso fragte sie so viel nach Sehun? War sie seine Freundin?
Der Gedanke, dass sie seine Freundin sein könnte, liess mich meine Hände wütend zu Fäusten ballen.
»Wer bist du?«, knurrte ich wütend.
Sie sah mich arrogant an und hob eine Augenbraue hoch.
»Ich bin Park Lin. Sehun's Freundin.«, sagte sie selbstbewusst und lächelte hässlich.
Mein Herz setzte einen Schlag aus.
Sehun's Freundin. Sehun's Freundin. Sehun's Freundin.
Dieser Satz machte mich, wenn auch ungern, sehr wütend.
Ich weiss, ich hatte kein Recht dazu wütend zu sein, doch ich war es.
Mehr als das. Ich spürte, wie meine Hände vor Wut stark zitterten.
Aber Park Lin ging es nicht anders und ich muss zugeben, ich war im Moment sehr angriffslustig.
»Ja und jetzt? Weiss es das denn auch?«, fragte ich sie spöttisch.
Ihre Augen weiteten sich kurz, während ihr ganzes Gesicht rot anlief.
Sie kam mit schnellen Schritten auf mich zu und blieb zörnig vor mir stehen.
Gerade als sie ihre Hand hob, um mich zu schlagen, schlang jemand von hinten die Arme um meinen Bauch und zog mich nach hinten, sodass Park Lin, oder wie sie auch immer hiess, in's Leere traff.
Verwirrt drehte ich meinen Kopf nach rechts und blickte in das Gesicht von Sehun?
Mein Herz setzte einen Schlag aus und schlug dann gefühlt 10 Mal so schnell.
Ich konnte spüren, wie mir das Blut in die Wangen schloss.
Sehun hatte immernoch die Arme um mich geschlungen und wollte sie, so wie es aussah, auch nicht so schnell wegnehmen.
Er sah mich nicht an, sondern starrte wütend zu Park Lin, die wie ersarrt wirkte. Wahrscheinlich hätte sie nie erwartet, dass Sehun „ihr Freund", hier auftaucht.
»S-Sehun...«, stotterte sie unsicher und wurde ganz blass.
»Was sollte das?«, fragte er mit seiner tiefen Stimme, die mir eine Gänsehaut verpasste.
Er sah immernoch zornig zu Park Lin, die sich unsicher eine Haarsträhne aus dem Gesicht hinter's Ohr strich.
»E-Eh, n-nichts! N-Nur ein S-Spass zwischen z-zwei F-Freunden.«, versuchte sie sich zu retten und ich verdrehte nur die Augen.
Ich spürte, wie Sehun mich noch einbisschen näher zu sich zog.
Das liess meinen ganzen Körper kribbeln und mir wurde ganz warm.
»Spass?«, zischte er.
»Nach „Spass" sah das nicht aus!«, knurrte er, während sich sein Blick verfinsterte.
Ich weiss, das passt jetzt nicht zur Situation, aber Sehun sah in dem Moment einfach mörderisch gut aus.
Aber zurück zur Situation.
Park Lin sah unsicher auf den Boden.
»Wenn du sie noch einmal anfässt, dann werde ich für nichts garantieren!«, knurrte er und liess seine Arme von mir los.
Sofort spürte ich eine einsame Kälte ohne seine Körperwärme.
Kurz darauf nahm er meine Hand und zog mich mit sich mit, ohne noch einen Blick auf Park Lin zu werfen.
Diese war noch zu sehr geschockt von Sehun's Worten.
Wenn du sie noch einmal anfässt, garantier ich für nichts.
Eine starke Gänsehaut durchfuhr meinen Körper und ich sah auf meine Hand.
Sehun war mehr als nur wütend. Seine Haltung war angespannt, seine andere Hand zu seiner Faust geballt und fest biss er sich an die Unterlippe.
Und obwohl er so wütend war, hielt er meine Hand mit so einer Zärtlichkeit, dass mir beinahe schwindelig wurde.
Seine warme Hand, die meine hält.
Unmerklich strichen sein Daumen mein Handrücken, was ein Kribbeln bei mir auslöste.
»Ist alles okay?«, fragte ich ihn sanft und beinahe sofort blieb er stehen.
Er liess meine Hand los und drehte sich zu mir um.
Ich musste leicht aufsehen, weil er einen gangen Kopf grösser war als ich.
Langsam schüttelte er den Kopf.
»Nein.«, murmelte er leise.
»Das sollte ich dich fragen!«
Seine Gesichtszüge wurden weicher und er sah mich intensiv an, was mein Herzschlag mal wieder nicht davon abhielt zu rasen.
Langsam hob er seine Hand und legte sie mir sanft auf die Wange.
Ich beobachtete ihn mit grossen Augen.
»Geht es dir gut? Ich bin doch nicht zu spät gekommen, oder?«, flüsterte er so sanft, dass ich kurz schlucken musste.
»N-Nein. Alles o-okay.«, stotterte ich und sah ihm in die Augen.
Wow. Für einen Moment stockte mir der Atem.
Seine Augen strahlten solch eine Wärme und Zärtlichkeit aus.
Er lächelte leicht und nahm seine Hand von meiner Wange.
Gerade als er seine Mund aufmachte, un zu sprechen, schrie eine laute Stimme meinen Namen.
»JUNE!«
Ich sah Sehun verwirrt an, der nur mit den Schultern zuckte.
Zusammen sahen wir in der Richtung, aus dem der Schrei kam.
Chani Oppa kam mit einem total verschwitzten Baek Oppa angerannt.
Das sah total süss aus, weil sie Händchenhaltend auf uns zu rannten.
Leicht lächelte ich, als sie bei uns ankamen.
»Wo warst du? Ist alles okay?«, fragte Chanyeol besorgt.
Ich nickte kurz.
»Ja, alles okay, Oppa. Aber sag du mir erstmal, was das zu bedeuten hat.«, dabei zeigte ich auf deren Hände, die immernoch verschrenkt waren.
Beide wurden knallrot und liess los.
»E-Ehm, d-dass tut nichts zur Sache!«, sagte Baekhyn schnell.
Ich musste leise lachen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Sehun mich ansah, aber ich sah nicht zurück.
Stattdessen sagte ich etwas, was mich im nach hinein rot werden liess.
»Ich habe hunger.«
Das brachte alle Idioten zum lachen, ausser Sehun, er ist kein Idiot.
Erschrocken riss ich die Augen auf und schlug mir an die Stirn. Was dachte ich denn da?
»Wir haben schon gegessen.«, sagten Baekhyn und Chanyeol gleichzeitig.
Daraufhin sahen sie sich an und wurden rot. Aw.
»Na gut, dann gehe ich eben allei-«, fing ich an, wurde aber von Sehun unterbrochen.
»Ich gehe mir ihr. Ich habe auch noch nichts gegessen.«, sagte er.
Erschrocken blickte ich ihn an, doch er sah Chanyeol an.
Der nickte und klopfte ihm kurz auf die Schulter.
»Ja, ich verstehe. Danke nochmal.«, sagte Chanyeol zu ihm und zwinkerte ihm zu.
Zuerst sah Sehun ihn verwirrt an.
Dann verstand er anscheinend, was er meinte, denn wenn ich mich nicht irre, konnte ich ein roter Schein auf seinen Wangen erkennen. So süss.
*Sehun's Sicht*
Zuerst verstand ich nicht, was Chanyeol damit meinte. Als er dann noch so auffällig gezwinkert hat, verstand ich es.
Er wusste, dass ich nur aufgestanden bin, um June zu suchen.
Hoffentlich erfährt June das nicht. Das wäre mehr als peinliche.
»Wollt ihr jetzt nicht los?«, fragte Chanyeol und grinste definitiv zu auffällig.
»Eh, j-ja. Kommst du?«, fragte ich an June gerichtet, die einbisschen rot wurde und nickte. So süss.
Wir verabschiedeten uns von den Zwei und gingen los.
Stillschweigend liefen wir nebeneinander.
Als wir ankamen, nahmen wir uns einfach schnell etwas zu essen uns setzten uns hin.
Ausser uns war keiner hier.
Dann war es wieder still, bis June anfing zu reden.
»Danke.«, sagte sie unsicher uns sah auf ihr Essen.
Ich musste lächeln.
»Obwohl ich es selber auch geschafft hätte.«, fügte sie hinzu und hob ihr Kinn einbisschen an.
Darüber musste ich lachen, weshalb sie mich mit grossen Augen ansah.
»Schon gut.«, sagte ich immernoch lachend.
Leicht musste sie auch lachen, was eine Gänsehaut an meinem Körper verursachte. Ihr Lachen war so schön und klar.
»Aber wieso warst du nicht essen?«, fragte sie nachdem sie aufgehört hatte zu lachen.
Kurz schluckte ich und überlegte was ich sagen konnte.
Ich konnte schlecht sagen: „Ich war besorgt um dich und ging dich suchen."
Sie würde denken, ich wäre verrückt.
»Ich wollte noch einbisschen an die frische Luft.«, log ich und mied ihren Blick.
Kurz sah ich sie an und merkte, dass sie mir nicht ganz glaubte, aber zum Glück fragte sie nicht mehr nach.
»Heute werden wir wieder eine Autowäsche veranstalten.«, fing ich ein neues Thema an.
»Ihr werdet doch auch mithelfen, oder?«, fragte ich sie.
Sie nickte abwesend.
Huh, was ist los?
Kurz berührte ich ihren Arm, um sie auf mich aufmerksam zu machen.
Das Kribbeln, was mich durchfuhr ignorierte ich gekonnt.
Sie zuckte unter meiner Berührung zusammen und sah mich erschrocken an.
Schon wieder wurde sie so süss rot, was mich zum schmunzeln brachte.
»Wollen wir einbisschen reden? So still zu essen ist mir sehr unangenehm.«, sagte ich lächelnd, was sie erwiederte.
Und so fingen wir an über belanglose Themen an zu sprechen.
Immer wieder musste ich wegen ihrer Sprachform und sarkastischen Sprüche lachen.
Ich erfuhr viel über sie.
In manchen Dingen, unterscheiden wir uns komplett, doch in anderen, waren wir total der gleichen Meinung.
Es fühlte sich toll an, so frei und locker mit ihr zu reden.
Manchmal musste sie auch wegen meiner Sprüche lachen, was mich sehr glücklich machte.
Immerhin hatte ich alleine sie zum lachen gebracht. Ich.
»Einmal, als wir noch kleiner waren, hatte Chanyeol-Oppa Geburtstag. Er lud seine ganze Klasse ein, somit auch Baekhyn. Damals aber mochte er Baekhyn nicht, so dass er ihn ignorierte.
Als sie alle dann ein Spiel spielten, hiess es, dass Baekhyn Chanyeol-Oppa auf die Wange küssen musste.
Als er dass dann getan hatte, hatten alle gelacht und gesagt, dass sie zusammen sind. Ach die Kinder waren so schlimm. Naja, dann wurde Baekhyn halt traurig und das sah Chanyeol-Oppa.
Er schrie, dass alle ruhig sein sollten, legte einen Arm um Baekhyn und sagte, dass das nur ein normaler Wangenkuss war.
Ab da an, waren die zwei die besten Freunde.«, sagte sie glücklich.
»Manchmal ärgere ich sie, indem ich sie Baekyeol nenne.«, dabek lächelte sie frech.
»Ich glaube halt nicht, dass nicht nichts zwischen ihnen läuft. Aber naja.«
Eine Strähne fiel ihr in's Gesicht.
Bevor sie etwas dagegen machen konnte, hob ich meine Hand und strich es ihr hinter das Ohr.
Ihre Augen weiteten sich und sie wurde schon zum dritten Mal rot.
»Komm, wir müssen gehen. Sonst sind wir zu spät.«, flüsterte ich und entfernte meine Hand.
Sie nickte benommen.
Wir standen auf und machten uns auf dem Weg.
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Vielleicht zu viel Sehun&June?
Ich hoffe, es hat euch gefallen. :D
Ich werde versuchen noch ein Kapitel rauszubringen, bevor das Wochenende ganz fertig ist.
Danke, für all die Votes! *-*
-ProudToBeALoser