Clary Pov:
Kritisch starrte sie ihr Spiegelbild vor sich an.
Clary hatte sich ein Kleid für die Hochzeit bei Izzy ausgeliehen.
Ihre langen roten Haare bedeckten ihren schmalen blassen Rücken und ihr Gesicht und Augen waren schön geschminkt.
Izzy hatte mal wieder ein wahres Wunder vollbracht.
Diese zog sich gerade ihren Eyeliner nach und wandte dann den Blick zu Clary.
"Mein Gott, Clary, du siehst gut aus. In meinen Kleidern sieht jeder gut aus, vetrau mir einfach."
Clary wandte sich zu Izzy um.
Was, wenn es Jace nicht gefiel?
Das hatte sie sich schon die ganze Zeit gefragt.
Entsetzt über ihren naiven Gedanken schüttelte sie den Kopf.
Das war doch krank. So dachte man nicht über seinen eigenen Bruder.
Es war abstoßend und total falsch.
"Jace wird es sicherlich auch gefallen.", fügte Izzy etwas sanfter hinzu.
Das war jetzt mit Abstand das letzte was Clary hören wollte.
Und außerdem wollte sie auch nicht wirklich mit Izzy über Jace reden.
"Es geht nicht immer nur um Jace, Iz. Die Erde dreht sich um die Sonne und nicht um Jace Wayland. Ich scheiss auf ihn.", erwiderte Clary pampig.
Izzy verdrehte nur die Augen.
Clary wusste, dass sie ihr nicht glaubte.
"Ich konnte deine Gedanken förmlich hören, als du da gerade vor dem Spiegel gestanden bist und dich eine Ewigkeit angestarrt hast."
Clary schüttelte störrisch und wütend den Kopf.
"Hör auf mich zu analysieren, Izzy. Ich hab über das Kleid nachgedacht und mich gefragt, ob es für die Hochzeit deines Bruders angemessen genug ist.", verteidigte sie sich.
Izzy wusste sofort worauf Clary hinaus wollte und schnaubte gekränkt.
"Meine Kleider sehen nicht nuttig aus! Du kannst es ja auch gern ausziehen, wenn es dir nicht gefällt."
Clary seufzte müde. Für solch eine Diskussion hatte sie gerade echt keine Lust.
"Okay, es tut mir leid. Das Kleid ist wunderschön. Ich bin nur...nur gerade etwas angespannt.", gestand Clary nervös und drehte sich wieder dem Spiegel zu.
Izzy stand auf und stellte sich hinter sie.
"Du sollst heute Spaß haben, Clary. Wir feiern schließlich eine Hochzeit und noch dazu die meines Bruders."
Clary musste automatisch lächeln.
"Ich hätte nie gedacht, dass Alec so schnell eine Frau finden würde. Die Vorstellung, dass ausgerechnet er heute heiraten wird, ist so..."
"Komisch.", unterbrach Izzy sie mitten im Satz und sah etwas bedrückt zur Seite.
Clary wusste, dass Izzy nicht gerade glücklich darüber war, dass Alec Lydia heiratete, doch Alec dagegen schien ziemlich entschlossen zu sein.
"Nein, Izzy. Es nicht nicht komisch, sondern einfach nur etwas überraschend."
"Und das zwischen Jace und dir ist auch etwas...überraschend.", konterte Izzy bissig.
Clary sah betroffen zu Boden.
"Nein, das ist wirklich komisch.", gab Clary zu.
Izzy lachte trocken. "Siehst du?"
"Es fühlt sich richtig an, wenn ich in seiner Nähe bin...wie kann etwas, dass sich so gut anfühlt, so falsch sein? Das ist so unfair.", fragte Clary verzweifelt.
Ihr Herz tat schrecklich weh und sie hatte das ungute Gefühl, dass sie bald anfangen würde zu weinen.
Izzy legte ihr tröstend die Hände auf die Schultern und sah sie verständnisvoll an.
"Vielleicht ist es gar nicht so falsch wie du denkst."
Überrascht sah Clary ihre Freundin im Spiegelbild an.
"Er ist mein Bruder! Du würdest ja auch nichts mit Alec anfangen, oder?"
Izzy schmunzelte und unterdrückte ein kichern.
Okay, die Vorstellung, dass Izzy etwas mit Alec hatte, war echt unvorstellbar und hörte sich laut ausgesprochen wie ein schlechter Witz an.
"Vielleicht lügt Valentine. Vielleicht spielt er ja nur mit euch, so wie er es mit uns allen auch tut.", überlegte Izzy laut und zupfte gedankenverloren an Clarys Kleid herum.
"Ja aber ich kann doch nicht ignorieren, dass Jace vielleicht mein Bruder ist. Auf ein vielleicht kann ich nicht bauen. Was, wenn ich es ignoriere, mit ihm etwas anfange und am Ende kommt heraus, dass er wirklich mein Bruder ist. Das ist ekelhaft, falsch und total peinlich, Izzy. Was sollen die anderen und vor allem der Clave dann von uns denken?"
Izzy verdrehte die Augen.
"Hör auf so pessimistisch zu sein, Clary.
Ich seh doch, dass er dich glücklich macht. Scheiss auf die anderen. Was glaubst du, hab ich mir wegen meiner Beziehung mit Meliorn schon alles anhören müssen?"
Aber von Meliorn hatte sich Izzy letztendlich auch getrennt und außerdem war ihr Selbstbewusstsein so groß wie der Pazifik, dachte Clary.
Clary schnappte sich kurzerhand einen Pinsel um sich etwas Rouge auf die Wangen zu pinseln und außerdem auf andere Gedanken zu kommen, doch Izzy nahm ihr den Pinsel sofort ab und sah Clary vorwurfsvoll in die Augen.
"Finger weg! Du wirst mir dieses Meisterwerk nicht versauen, Clary Fairchild.", meinte sie grinsend aber dafür sehr bestimmt.
Simon Pov:
Simon befand sich gerade auf dem Weg zum Hotel Dumort.
Der Weg dorthin war ihm so bekannt wie sein Weg nach Hause als er noch zur Highschool ging.
Raphael würde ihn in seinem neuen zu Hause erwarten.
Mit übernatürlicher Geschwindigkeit rauschte Simon schließlich in den Eingangsbereich, wo andere Vampire Wache standen.
"Simon.", meinte einer der Wächter etwas missbilligend.
Simon ignorierte die unfreundliche Begrüßung des Vampirs und grinste unbeholfen.
"Raphael will mit mir sprechen."
Der Vampir, der ihn angesprochen hatte, sah zu dem anderen Vampir auf zu seiner linken.
Dieser zuckte nur mit den Schultern.
"Glaubt ihr mir nicht?", fragte Simon gespielt enttäuscht.
"Natürlich glauben sie dir nicht, Simon. Sie wären ja schließlich nicht meine Leibwächter, wenn sie dir vertrauen beziehungsweise glauben würden.", meldete sich eine samtene Stimme.
Raphael, dachte Simon.
"Du wolltest mich sprechen.", erinnerte Simon den Vampir unnötigerweise.
Sein Lachen hallte ihm Eingangsbereich wieder als Raphael aus einer dunklen Ecke ins Licht der Elektroniklampen trat.
"Eigentlich wollte ich dir einen Gefallen tun."
Überrascht musterte Simon seinen Boss.
Raphael faszinierte ihn auf eine sehr komische Art und Weise.
"Einen Gefallen?", fragte Simon nun etwas unsicher und auch misstrauisch.
Bei Raphael wusste man nie so recht, wo man dran war.
Würde es für Simon gut oder schlecht laufen, wenn er diesen Gefallen annehmen würde?
"Lass uns das in meinem Zimmer klären.", schlug Raphael vor.
Raphaels Zimmer?, fragte sich Simon überrascht.
Simon war bis jetzt nur in Raphaels Büro gewesen.
Raphael grinste den total verwirrten Simon an.
Dann winkte er diesen zu sich.
Simon kam ohne zu zögern auf Raphael zu, der ihn dann in einen komplett fremden Teil des Vampirnests führte.
Was sollte das? Raphael war sonst nie so zugänglich, fragte sich Simon während er beobachtete wie Raphael eine komplett unspektakuläre Tür öffnete.
Der Vampir bedeutete Simon einzutreten.
"Hab ich was verbockt oder so?", fragte Simon betont beiläufig aber trotzdem sehr besorgt als er zögernd durch die Tür schritt.
Der Raum, der ihn empfing war komplett in schwarz gehalten.
Nur zwei der vier Zimmerwände waren mit roter Farbe bestrichen.
Simon atmete tief ein und runzelte überrascht die Stirn.
Das war keine Farbe...das war Blut.
Raphael lachte belustigt als er Simons entsetzten Gesichtsausdruck sah.
"Keine Sorge. Nur Tierblut.", erklärte Raphael total entspannt und lehnte sich amüsiert gegen den schwarzen Türrahmen.
Simon hatte genug. Er hasste Raphaels Spielchen ihn aus der Fassung zu bringen.
Simon breitete auffordernd und auch etwas wütend die Arme aus und ließ sie dann wieder fallen.
"Was willst du?"
Raphael stieß sich vom Türrahmen ab und betrat das Zimmer vollständig.
Simon fühlte sich sofort ganz klein.
Raphael lief so nah an ihm vorbei, so dass Simon Raphaels teures Parfum riechen konnte.
Er mochte diesen herben Geruch.
Wortlos öffnete Raphael einen Schrank, der sich zu Simons Überraschung als Kleiderschrank entpuppte.
Simon beobachtete ihn angespannt.
Er machte sich auf alles gefasst.
"Du gehst heute zu der Hochzeit von diesem Shadowhunter, nicht wahr?", fragte Raphael während er anfing sein Kleiderschrank zu durchsuchen.
Simon runzelte die Stirn. "Was interessiert dich das, Raphael?"
Raphael lachte nur amüsiert.
"Also gehst du?", fragte Rafael nochmal mit Nachdruck.
Warum interessierte ihn das?
Simon seufzte auf.
"Ja, Clary hat mich eingeladen."
Clary.
Bei ihrem Namen bekam Simon Herzklopfen, obwohl sein Herz schon seit fast 3 Wochen praktisch still stand.
Raphaels Gesichtszüge verdunkelten augenblicklich.
Was war nur mit Raphael los?, fragte sich Simon jetzt genervt.
Wenn Raphael so weiter machte, würde Simon zu spät kommen.
"Jetzt komm mal auf den Punkt, Raphael. Ich muss dann los. Die Zeremonie fängt in einer Stunde an und ich muss noch irgendwo ein Anzug auftreiben. Du kennst nicht zufällig jemanden, der Anzüge verkauft?"
Raphael grinste verschmitzt.
Seit wann war er so gut gelaunt?
Simons Körper durchfuhr ein unangenehmes Prickeln.
Was in G- äh Teufelsnamen hatte das alles hier zu bedeuten?
Warum war Raphael so nett zu ihm?
Wieso hatte er ihn in sein Zimmer mitgenommen?
"Genau das ist der Grund, warum du jetzt hier bist.", meinte Raphael etwas zu geheimnisvoll für Simons Geschmack und zog etwas schwarzes aus dem Kleiderschrank.
Es war ein Anzug.
"Das ist doch nicht dein Ernst."
Raphael schritt wortlos auf ihn zu und linste immer wieder prüfend vom Anzug zu Simons Körper.
Raphaels Nähe machte Simon nervös.
Am liebsten hätte er die Arme schützend um seinen Körper gelegt.
Stumm drückte Raphael ihm den Kleiderbügel in die Hand.
"Probier den hier an. Wenn er nicht passt, hab ich noch einen anderen zur Auswahl."
Etwas in Raphaels Stimme drängte Simon nicht zu widersprechen.
Er nickte knapp.
Raphael verließ das Zimmer während Simon sich umzog.
Als sich Simon fertig umgezogen hatte und sich im Spiegelbild betrachte musste er laut los lachen.
Das sah total lächerlich an ihm aus.
Raphael betrat das Zimmer ohne Vorwarnung.
Simon zuckte zusammen und blitzte Raphael wütend durch den Spiegel an.
"Es macht dir Spaß mich zu erschrecken, oder?"
Raphael wiegte seinen Kopf leicht hin und her und grinste.
"Es ist ziemlich amüsant, ja."
Simon schüttelte genervt den Kopf.
Was tat er bloß hier?
Er wandte den Blick wieder zu seinem Spiegelbild.
Er fand sich selbst immer noch total albern.
"Das sieht verdammt..."
"Gut aus, ja ich weiß.", unterbrach ihn Raphael überzeugt.
Zweifelnd starrte Simon nochmal sein Spiegelbild an.
"Nein, ganz im Gegenteil.", erwiderte Simon bockig.
Raphael seufzte und nickte. "Es fehlt noch etwas."
Simon drehte sich zu seinem Boss um.
"Ach. und was?"
Stumm kam Raphael näher.
So nahe, dass sich ihre Nasen fast berührten.
Ein komisches Kribbeln durchfuhr Simons Körper.
Was war nur los mit mir? Konnten Vampire krank werden? Waren das noch die Nebenwirkungen von meiner Verwandlung?, fragte sich Simon besorgt und zwang sich seine Hand nicht auf seine Stirn zu legen um zu prüfen, ob er Fieber oder ähnliches hatte.
Sein Körper glühte nämlich förmlich.
Vielleicht wandte Raphael aber auch nur einen von seinen Vampirfähigkeiten an, die echt etwas gruselig waren.
Wissen konnte man das ja nie, schließlich war es Raphael Santiago.
Raphaels Nähe verwirrte Simon ziemlich, das war klar, doch als Raphaels Ausdruck in den Augen dann von unlesbar zu sanft wechselten, hatte Simon das Gefühl in seinem Körper zu kochen.
Langsam streckte Raphael seine rechte Hand aus und fasste in Simons Haare und sie etwas zu verwuscheln.
Simon beobachtete dabei Raphaels Gesichtsausdruck.
Er war total entspannt. Ganz anders als sonst.
Nach gefühlten 5 Sekunden trat dann Raphael zurück und drehte Simon bestimmt wieder zum Spiegel.
Simon war immer noch komplett erstarrt.
Was zur Hölle....?
"Du siehst gut aus."
Simon schluckte schwer.
"D-Danke.", erwiderte er stockend und noch immer etwas außer Fassung.
Raphael stupste Simon vorsichtig an.
"Jetzt zieh den verdammten Stock aus deinem Hinterteil und geh dich amüsieren, Simon Lewis. Clary wartet sicherlich schon auf dich."
Simon runzelte die Stirn als er leichte Verbitterung in Raphaels Stimme ausmachen konnte.
Was war nur mit Raphael los?, fragte sich Simon nun zum millionsten Mal.
Simon riss sich selbst aus seinen Gedanken und straffte die Schultern.
Raphael hatte recht, Clary wartete auf ihn.
Simon drehte sich zu Raphael um.
"Danke für alles, Raphael. Ich bin dir echt was schuldig.", verabschiedete sich Simon höflich und lächelte leicht.
Raphael nickte einfach und knapp.
"Wir sehen uns, Frischling. Und pass mir auf den Anzug auf!"
Simon grinste seinen Boss und salutierte übertrieben. "Verstanden, Sir."
Raphael verdrehte schmunzelnd aber auch etwas genervt die Augen.
"Jetzt geh schon, verdammt."
Das ließ sich Simon nicht zweimal sagen und war im nächsten Moment schon verschwunden.
Die ganze verwirrende Sache mit Raphael war sofort vergessen, für ihn zählte nur noch Clary und das Hoffen auf einen amüsanten Abend mit seinen Freunden.
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Puhh das ist mal ein großes Update.
War es langweilig? Zu lang? Welche Pov fandet ihr besser? Bitte Feedback geben, so wie immer :)
Dieses Chapter ist ein Lückenfüller und ich bin eigentlich ziemlich zufrieden, vor allem mit Simons Pov.
Aww er ist so süß, wenn er verwirrt ist, oder nicht?
Achtung, wichtige Frage:
Welche Romance soll in dieser Story vertreten werden?
Saphael oder Sizzy?
Ich bin stolzer Saphael shipper! (sorry an alle, die denken, dass Saphael der größte bullshit ist^^)
Wenn ihr aber lieber Sizzy wollt, dann werde ich natürlich Sizzy anstatt Saphael als romance nehmen.
Clace steht aber zu 100% fest! Nein, keine Clizzy oder Jalec romance!!
Sorry ❤️
Ich hoffe euch hat das Chapter gefallen.
Die Alec Pov ist schon zum Greifen nahe, meine lieben!!
Ich bin selbst schon total aufgeregt^^
Hab euch lieb...schaffen wir es bis Montag über 750 reads zu erreichen?? 🤔🌝❤️
Würde mich freuen 💓💓
sparklingnjh_➰