Rückblick:
Kain aber wollte nicht auf Gott hören. Blind vor Wut lief er auf sein Feld zurück. Und sein Hass auf Abel wurde von Tag zu Tag größer. Eines Abends schlug Kain vor: "Komm, Abel, lass uns zusammen aufs Feld gehen!" Abel freute sich und dachte: "Vielleicht ist ja jetzt alles wieder gut. Bestimmt möchte Kain sich mit mir vertragen." Doch kaum waren die beiden auf dem Feld angekommen, fiel Kain voller Wut über Abel her und erschlug ihn mit einem schweren Stein. Ohne sich umzudrehen, lief Kain davon.
Rektor Florence saß gerade in seinem Büro und ging ein paar Akten einiger Problemschüler durch, jedoch sollte dies eines der belanglosesten seiner Probleme darstellen. Er nahm einen Schluck seines Kaffees und tippte konzentriert auf seinem Tik-Schreibtisch herum. Urplötzlich wurde die Tür seines Büros aufgeschlagen und ein Mann mit gegelten Haaren und sturmgrauen Augen betrat das Zimmer.
Eine hektische, blasse Assistentin im hellblauen Kostüm klackerte hinter dem Mann, auf ihren Manolo Blahniks, in den Raum und sagte mit piepsiger Stimme: "T-tut mir l-leid Sir, ich habe versucht ihn aufzu..."
Der Mann drehte sich um und knallte der Assistentin mitten im Satz respektlos die Tür vor der Nase zu. "Was soll denn das!?" Beschwerte sich Rektor Florence und sprang von seinem Sitz auf. Der Mann grinste: "Ach beruhig' dich Bruder, wo bleibt denn die allseits bekannte Gelassenheit von Cedrick Charlie Seamus Florence, huh?"
Rektor Florence entgegnete: "Die vergeht mir, wenn der allseits eher mürrisch bekannte Robert Charlie Seamus Rutherford durch die Tür tritt und meine Angestellten herablassend behandelt. Du bist zwar mein Bruder, dennoch gehört diese Schule mir und nicht dir, vergiss das nicht.
Du kannst hier nicht wie ein schlecht gelaunter, stellvertretender Rektor so respektlos mit meinen Angestellten umspringen! Also, weshalb bist du überhaupt hier?" Rutherford grinste kurz und sagte: "Deinem Sohn ergeht es gut. Er entwickelt sich wahrlich prächtig." Rektor Florence lächelte leicht und kratzte sich verlegen das Kinn.
"Mein Sohn scheint glücklich über das Lernen mit dem Umgang seiner Vampirfähigkeiten zu sein. Es freut mich." Murmelte Florence stolz. Rutherford setzte sich auf den ledernen Sessel, welcher vor dem edlen Schreibtisch stand und machte es sich bequem.
"Ja er ist ein wahres Wunderkind und talentiert dazu. Er ähnelt mir. Er zeigt Gerissenheit, List und Zielstrebigkeit. Hahaha... er ist das komplette Gegenteil von dir und vertritt dazu äußerst interesssante Ansichten und Standpunkte, was die niederen Rassen angeht." Grinste Rutherford hinterhältig.
Rektor Florence sprang impulsiv auf und schlug, mit voller Kraft, auf den Schreibtisch und fuhr seinen Bruder an: "ICH WARNE DICH. ZIEH' DEN JUNGEN NICHT IN DEINE KRANKEN PSYCHOSPIELCHEN MIT REIN!" Er starrte seinen Bruder zornig an.
Er hatte nicht vergessen, was für rassistische Ansichten sein Bruder vertrat und weshalb er die Assistentin eben auch so herablassend behandelt hatte. Für Rutherford war die Assistentin nur ein weiterer, wertloser Mensch. Florence wollte einfach nicht, dass dies auf seinen Sohn abfärbte.
Rutherford verzog seine schmalen Lippen zu einem Lächeln und meinte: "Das ist nicht krank, sondern die harte Realität Bruder. Wir Superiors, leider auch bekannt als 'menschliche' Vampire, sind eine Schande für die eigentliche Rasse der Vampire, die Inferiors. In uns fließt menschliches Blut und wir neigen zur Empfindung von Emotionen. So viele Schwachpunkte. Es ist zum kotzen mit uns. Eigentlich müsste man uns alle ausrotten, aber das wäre mir so gar nicht recht. Ich denke gar nicht daran zu sterben. Vielmehr werde ich eine Revolution einleiten und die gesellschaftlichen Normen ändern und verdrehen, bis wir einen Idealstaat errichtet haben werden, in welchem die wahren Rassen dominieren. Die Inferiors und die inferiortreuen Superiors, wie ich. Willst du dich mir anschließen Bruder und mit mir die einzig wahre Realität einleiten?"
Florence fasste sich an die Stirn und seufzte bedrückt. Sein Bruder war ihm viel zu engstirnig und überzeugt von falschen Idealvorstellungen.
Er entgegnete verteidigend: "Das ist deine Realität, Bruder! Solche Gedanken solltest du nicht haben, das ist gefährlich. Ich verbiete dir an meinem Internat und in der Nähe meines Sohnes solche Aussprüche von dir zu geben. Verdammt, ich dachte du hättest dich geändert. Aber du bist immer noch derselbe, rassistische Mistkerl! Dabei habe ich dir schon so viele Chancen gegeben. Ich bin es leid, so verdammt leid. Bring meinen Sohn zu mir zurück! Du bist kein guter Umgang für ihn. Verlasse das Grundstück des Internats, bitte!"
Rutherfords Miene erstarrte zu einem steingleichen Gedichtsausdruck, jedoch zwang er sich ein Lächeln auf und erhob sich aus dem Sessel. Für ihn wirkte Florence immer noch verweichlicht und würde nie die Wahrheit erkennen.
"Das habe ich mir schon gedacht, Bruder. Deswegen wird dies auch unser letztes Gespräch sein." Sagte Rutherford kalt. Er drehte sich um und ging aus dem Büro raus. Rektor Florence starrte die Tür an und schüttelte wehmütig den Kopf. Er hatte seinen Bruder verloren und dies womöglich für immer. Sie waren zwar zweieiige Zwilling, jedoch von Grund auf verschieden.
Florence hatte schon immer eher philanthropische Züge, während Rutherford an Geld und Macht interessiert war. Plötzlich wurde die Tür aufgetreten und vor Florence stand sein Sohn, hinter diesem eine Handvoll Inferiors. Völlig aus seinen Gedanken gerissen, starrte er diesen an.
Er hatte ihn nicht erwartet. "C-Cedrick, was tust du hier? Ich hatte dich nicht erwartet." Sagte Florence und lächelte. Sein Sohn sah ihn abfällig an und sagte: "Nenn mich nicht Cedrick. Dieser Name ist eine Beleidigung. Ab jetzt nur noch Rick."
Völlig entsetzt entgegnete Florence: "Cedrick, warum sagst du solche Dinge und überhaupt wie redest du mit mir? Du kannst doch ni..." Rick schmiss sich ihm an den Hals und drückte ihn an diesem gegen das breite Bücherregal, welches hinter seinem Schreibtisch stand. "DAS IST NICHT MEHR MEIN NAME, VATER!" schrie er hasserfüllt.
Er funkelte seinen Vater wütend an und fügte hinzu: "Du bist viel zu menschlich und schwach, als das es mich ehren würde deinen Namen zu tragen. Ich kann ihn nicht hören." Florence entgegnete: "Das ist doch keine Schwäche! Du bist mein Sohn und ich liebe dich. Wieso sollte ich dich also nicht bei dem Namen, den ich dir gab, nennen?"
Rick drückte noch stärker zu und zischte: "Wenn du nicht schwach bist, dann kämpfe gegen mich, Alter. Zeige mir, dass dein Name es wert ist, dass ich ihn weiterhin trage, Vater."
Florence sah seinem Sohn in die Augen. Es fehlte jede Spur von dem unschuldigen, wissbegierigen Kind, welches er damals großgezogen hatte. Er hätte ihn nie zu Rutherford schicken dürfen. Es war der wohl fatalste Fehler seines Lebens.
Er sah traurig zu Boden und sagte: "Was ist nur aus dir geworden... Ich werde nicht gegen mein eigen Fleisch und Blut kämpfen. Erst recht nicht wegen so einer Banalität."
Sein Sohn schubste ihn zu Boden und murmelte belustigt: "So schwach, du kannst dich nichtmal gegenüber deinem eigenen Sohn behaupten. Robert hatte eben doch Recht. Schwächlinge schaden dem neuen System. Auf Wiedersehen 'Vater'. Im nächsten Moment spürte Florence einen unerträglichen Schmerz und es wurde ihm schwarz vor Augen.
An diesem Tag hatten sich alle Familienmitglieder gegen ihn gewendet und somit gegen die Moral und Ordnung. Kain hatte Abel hintergangen.
Rückblick Ende
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Erstmal danke für 21k *-*
Ihr macht mich glücklich leudde
So ganz nebenbei. Yoongi sollte noch bevor ich überhaupt wusste, dass deren neuer Song Fire heißen würde diese Vampirfähigkeit bekommen. Das ist so witzig xD
Kommentare und Feedback wären mega.
P.s. Wie seit ihr überhaupt auf BTS gekommen? (Ich kannte sie zwar schon, mochte sie aber dann erst so richtig durch eine Schulfreundin, die mich sozusagen geradewegs in die Army geschickt hat xDD)
Alles Gute euch!
IdleTeenz