Somebody to die for// crimina...

By Vero-W

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Mit einigen Sachen wird man nie abschließen, man lernt nur mit ihnen zu leben oder sie zu verdrängen. Doch da... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Epilog
Danksagung
Ankündigung
The heart wants what it wants

Kapitel 29

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By Vero-W

"Wie geht es dir?" fragte JJ, als ich zurück ins Zimmer kam. Ich schaute sie verwundert an. "Das hast du mich bereits gefragt und meine Antwort darauf..." "Ich meine im Bezug auf Spencer." unterbrach sie mich. Ich rollte mit den Augen und senkte meinen Blick. "Wir sind Freunde." sagte ich bloß, während ich meine Schuhe auszog und mich zu ihr aufs Bett setzte. "Freunde?" fragte sie skeptisch. "Freunde." stellte ich klar, da das Thema für mich erledigt war. "Er hat sich große Sorgen gemacht. Ich meine, dass wir uns alle um dich gesorgt haben." versuchte JJ weiter zu reden, wobei sie nach den richtigen Worten zu suchen schien. "JJ bitte. Spencer und ich sind Freunde. Nicht mehr und nicht weniger." beteuerte ich erneut. "Ich denke wir wissen beide, dass du mich gerade anlügst." erwiderte sie. Ich schaute sie genervt an. "Ich mag ihn." begann ich. JJ öffnete ihren Mund um mir zu antworten, doch ich unterbrach sie, bevor sie die Chance dazu hatte. "Das wichtigste ist aber, dass wir FBI Agents sind und wir unseren Job machen sollten. Alles andere ist nebensächlich." versuchte ich so kühl wie möglich zu sagen, damit JJ das Thema endlich abhakte. "Ich gib dir höchstens 6 Monate." entgegnete JJ grinsend. "Wir schwärmen vielleicht ein wenig füreinander, aber mehr wird daraus nicht." "Ihr habt euch geküsst." warf JJ ein. Ich winkte ab. "Wir sind zwei Erwachsene Leute die sich geküsst haben." "6 Monate." wiederholte JJ als würde sie eine Wette abschließen. Ich schüttelte meinen Kopf. "Im Moment habe ich andere Sorgen." erwiderte ich, wobei mir die Geschehnisse der letzten zwei Tage durch den Kopf gingen. "Du hast recht Case." sagte JJ entschuldigend. "Was ist mit meiner Mum?" fragte ich und schaute JJ mit großen Augen an. "Morgan und Rossi waren bei ihr, aber ich weiß nicht..." "Ich möchte zu ihr. Ist sie noch hier?" fiel ich JJ ins Wort und sprang schon fast aus dem Bett, weshalb ich mich im nachhinein zusammenreißen musste nicht umzukippen, da mir kurz schwarz vor Augen wurde. JJ stand ebenfalls auf und hielt mich fest, wofür ich ihr ziemlich dankbar war. "Du willst jetzt zu ihr?" fragte sie, was ich mit einem Nicken bestätigte und meine Schuhe wieder anzog. "Denkst du nicht, dass es etwas zu früh ist?" hakte JJ nach und ließ mich langsam los. Ich schüttelte den Kopf. Ich musste einfach zu ihr. "Ich bin auch nicht lange weg." sagte ich und machte mich auf den Weg zu Tür. "Ich bring dich zu ihr." schlug JJ vor, wobei ich wusste, dass ich mich nicht dagegen wehren konnte, weshalb ich seufzte. "Ich habe nichts anderes erwartet." erwiderte ich.

Nervös stand ich vor dem Zimmer meiner Mutter. Ich hatte keine Ahnung wie viel sie bereits wusste, geschweige denn, wie sie auf mich reagieren würde. "Du schaffst das." flüsterte ich und drehte mich noch einmal zu JJ, die mit einer Zeitschrift in der Hand hinter mir saß. "Du schaffst das." wiederholte ich leise und öffnete unsicher die Tür. "Ich hätte klopfen sollen." ging es mir im nächsten Moment durch den Kopf. Doch um zu klopfen war es nun zu spät, denn ich stand bereits im Krankenzimmer meiner Mum. "Casey." brachte diese überrascht hervor. Sie schaute mich erleichtert und froh an. "Hallo Mum." erwiderte ich schüchtern. "Setzt dich. Die Agents die hier waren, gehörten sie zu deinem Team? Sie haben Fragen über Brad gestellt? Was ist passiert? Du sieht ja schlimm aus. Hast du Schmerzen?" plapperte meine Mum drauf los, was mich ein wenig zum lächeln brachte. "Sie scheint sich ernsthaft um mich zu Sorgen." dachte ich glücklich, während ich mich auf den Stuhl, der neben ihrem Bett stand, setzen wollte. "Setzt dich zu mir." bat sie mich und klopfte auf die weiße Krankenhausdecke mit grünlichen Streifen. Ich nahm unsicher platz. "Du siehst schrecklich aus Cassidy." war das erste was sie sagte, als ich neben ihr saß. "Danke Mum." erwiderte ich sarkastisch. Sie berührte vorsichtig meine geschwollene Wange und schaute mich besorgt an, während sie eine Haarsträhne, die sich aus meinen Zopf gelöst hatte, hinter mein Ohr schob. "Sie hatte es immer geliebt mir meine Haare zu machen." fiel es mir ein und ich sah mein vier-Jähriges ich, mit einer Flechtfrisur, vor mir. "Casey?" holte die Stimme meiner Mutter mich zurück in die Realität. "Warum siehst du so furchbar aus?" fragte meine Mum. "Was eine liebevolle Wortwahl." dachte ich und schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll." begann ich ehrlich. "Warum waren die zwei Agents hier?" fragte sie und klang ein wenig panisch. "Was haben sie wissen wollen?" hakte ich nach um überhaupt zu wissen, was meine Mum über den Fall bereits wusste. "Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, doch es ging um Brad." erklärte sie, woraufhin ich nickte. Sie war sichtlich verwirrt, was ich ihr nicht verübeln konnte. Die letzten Tage durften auch für sie nicht gerade einfach gewesen sein. "Ich habe dir von dem Fall erzählt als ich hier war?" begann ich. Meine Mum nickte und schaute mich gebannt an. "Die Agents haben gesagt, dass er mehrere Frauen umgebracht hat." sagte meine Mum mit großen Augen. Sie klang ängstlich. "Wir habe einige Botschaften von ihm bekommen." "Botschaften?" hakte meine Mum nach. "Kleine Nachrichten die uns verraten haben, dass er mich kennen musste." erwiderte ich und wartete bis meine Mum nickte, bevor ich weiter sprach. "Die ersten Morde sahen aus als hätte Dad sie begannen." fuhr ich zögerlich fort. "Aber dein Vater ist..." "Ich weiß und deshalb haben wir ihn schnell ausgeschlossen." fiel ich ihr ins Wort. "Was meinst du damit, dass sie ausgesehen haben als hätte dein Dad etwas damit zutun?" fragte sie ein wenig verwirrt. Ich atmete tiefer als beabsichtigt ein und spürte einen stechenden Schmerz. "Was ist los?" wollte meine Mum wissen und schaute mich sorgenvoll an. "Geht wieder." brachte ich schwer hervor. "Bist du dir sicher." als Antwort auf ihre Frage nickte ich. "Die ersten Frauen die umgebracht wurden, waren schwanger." "Sie wurden erstochen?" fragte meine Mutter, wobei sie die Antwort bereits kannte, dass hörte ich an ihrer Stimmenlage. Dennoch nickte ich. "Warum wollten die beiden etwas über Brad wissen?" fragte sie ernst. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Es tat weh meine Mum so zu sehen. Egal was sie getan hatte. Sie war meine Mum. "Casey was hat er getan?" fragte sie eindringlich, wobei ihre Augen ebenfalls zu glänzen anfingen. Ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten, weshalb sie begannen an meinen Wangen herunter zu rollen. Die salzigen Tränen hinterließen ein bitterliches Brennen auf meiner Haut. Besonders die offenen Wunden auf meiner rechten Wange schmerzten höllisch und auch als die Tränen langsam an meinem Hals herunterliefen wurde der Schmerz nicht weniger, da sie direkt über die Verbrennung des Tasers liefen. "Casey?" fragte sie. Nun liefen ihr ebenfalls Tränen übers Gesicht. Ich öffnete meinen Mund um ihr endlich zu antworten, doch in diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet. Mein Blick fiel auf die beiden Männer die in der Tür standen. "Mrs. Reeves." begann der Mann mit dunklen, beinahe schwarzen Haaren, zu sprechen. "Wir sind die Officer Fuller und Bishop." "Deshalb kommen mir ihre Gesichter so bekannt vor." dachte ich. "Ich habe die beiden schon einmal auf der Wache gesehen." "Es tut uns wirklich leid, wenn wir zu einem unpassenden Zeitpunkt kommen, doch es geht um Ihren Ehemann." fuhr Officer Bishop fort und schaute zu mir. "Casey Evans." brachte ich hervor und wischte meine Tränen beiseite. Die Polizisten wechselten einen unsicheren Blick. "Sie weiß noch nichts von dem was geschehen ist." teilte ich den beiden mit. "Könnte mir jetzt bitte irgendjemand sagen worum es geht?" fragte meine Mum laut und wischte mit der Hand über ihr Gesicht. Officer Fuller schluckte. "Ihr Mann hat... er ist..." er rang mit seinen Worten. "Mum." sagte ich und bekam ihre Aufmerksamkeit. "Brad hat die Frauen umgebracht." vollendete ich den Satz von Officer Fuller, der erleichtert schien. Meine Mum schaute mich mit großen Augen an und fing an ihren Kopf zu schütteln. "Das war er nicht... Brad hat nicht... Er hätte nie..." stotterte sie, bevor sie in Tränen ausbrach. Ich nahm meine Mum in den Arm und sie erwiderte die Umarmung. Ich nickte den beiden Polizisten zu. Die beiden verstanden mein Zeichen und verließen lautlos den Raum. Das laute Weinen meiner Mum, welches mir mein Herz zerbrach, war das einzige Geräusch welches man hörte. Nach einer Weile, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkam, löste sich von mir und schaute mich mit geröteten Augen an. Sie wischte ihre Tränen beiseite und sah mich an. "Hat er dir das angetan?" fragte meine Mum. Ich nickte zögerlich. Erneut fingen ihre Augen zu glänzen an. Sie umfasste mein Gesicht vorsichtig mit ihren Händen und gab mir einen kaum spürbaren Kuss auf die Stirn. "Es tut mir so leid." flüsterte sie, wobei einzelne Tränen sich ihren Weg nach unten bahnten. "Es tut mir alles so furchtbar leid. Ich hätte dich nie allein lassen dürfen." schluchzte sie. Ich schüttelte den Kopf. "Ich hätte dir glauben müssen." "Mum hör auf." unterbrach ich sie. Ich wollte, dass die anderen aufhörten sich die Schuld zu geben. "Weder Spencer hatte Schuld an meiner Entführung und dem was Brad mir angetan hatte, noch meine Mum. Sie hatte Fehler gemacht. Fehler für die ich sie lange Zeit gehasst habe, doch sie so zu sehen bricht mir das Herz." dachte ich und wischte die Tränen meiner Mutter weg. "Es ist okay Mum." flüsterte ich, woraufhin sie ihren Kopf schüttelte. "Du hasst mich und..." "Ich hasse dich nicht. Ich hasse nicht einmal Dad für all das was er getan hat. Du bist meine Mum und ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt." fiel ich ihr ins Wort. "Ich liebe dich auch Casey." flüsterte meine Mum und schloss mich in ihre Arme. "Ich habe dich nicht vergessen." fügte sie hinzu. "Ich weiß." flüsterte ich zurück. Wir verweilten einen Augenblick in dem Arm der jeweils anderen und schwiegen. "Wer hätte ahnen können, dass in solch einer kurzen Zeit so viel passieren kann? Dass mein Leben total durcheinander gewirbelt wird und dass in so viele verschiedene Richtungen? Dass ein Fall so viel verändern würde? Dass gut und böse so nah beieinander sind, genau wie Leben und Tod?" "Was ist mit Brad?" fragte meine Mum als sie mich losließ und riss mich aus meinen Gedanken. "Er hat mir eine Waffe an den Kopf gehalten und wollte abdrücken..." "Er wollte dich umbringen?" unterbrach meine Mum mich schockiert und hielt sich ihre Hand vor den Mund. Ich nickte. "Er ist tot." sagte ich. "Er ist tot." wiederholte ich die Wörter in meinem Kopf. Meine Mum drückte mich erneut an sich. "Ich bin so froh, dass du hier bist." flüsterte sie und strich mir sanft über mein Haar. "Ich auch." flüsterte ich und schloss die Augen. "Jede Sache passiert aus einem guten Grund. Durch die Geschehnisse der letzten zwei Tage bin ich stärker geworden. Man sollte aufpassen, wann man seine Erinnerungen hervorholt. Denn es bringt nur etwas wenn man auf ihnen aufbauen will. Es bringt nichts in der Vergangenheit zu leben. Diese ändert sich weder, noch die Gegenwart oder die Zukunft. Der Fall und seine Ereignisse werden sich nicht in Luft auflösen, doch ich sollte daran denken, dass es nicht das hier und jetzt ist, sondern die Vergangenheit."

Nach drei Tagen Krankenhausaufenthalt in Pittsburgh und zwei weiteren Tagen Zuhause, ging ich mit gemischten Gefühlen auf das FBI Gebäude zu. Ich hatte bisher mit niemanden aus dem Team gesprochen, dass heißt bis auf JJ. Ich habe mehrfach versucht mich bei Spencer zu melden, doch es nicht geschafft. Wie oft hatte ich mein Handy in der Hand gehabt und seine Nummer bereits gewählt? Nervös stand ich vor dem Fahrstuhl. "Ich hasse Fahrstühle." flüsterte ich und begann mit meinen Füßen auf den grauen Boden zu tippen. Ich drehte mich ein wenig, dass mein Blick durch die großen Glasfenster fiel. Es war bereits sieben und draußen war es schon dunkel, was für Ende Oktober nicht gerade untypisch war. "Warum wollte JJ, dass ich so spät noch herkomme? " fragte ich mich, da ich weder von einem neuen Fall wusste, noch Agent Hotchner sich bei mir gemeldet hatte. Er hatte mich das letzte mal, an dem Tag angerufen, als er mit den anderen zurück nach Virginia geflogen ist. Durch sein Geräusch erlangte der Fahrstuhl meine Aufmerksamkeit wieder. Ich stieg in die Kabine und atmete tief durch. Noch immer schmerzten meine Rippen, doch lange nicht mehr so doll wie vor einigen Tagen. Die Schwellung an meiner Wange war glücklicherweise kaum noch zu erkennen, genau wie die bläulichen Umrandungen um meine Augen so gut wie verschwunden waren. Ich drückte auf die passende Ziffer und der Fahrstuhl setzte sich langsam in Bewegung. Unsicher hielt ich mich am Geländer fest und betete ohne Komplikationen oben anzukommen, was ich tat. Erleichtert stieg ich aus dem Fahrstuhl und sammelte mich kurz. Dabei fiel mir auf wie verlassen, die Gänge wirkten. Nicht so das Büro was vor mir lag. Mit einem mulmigen Gefühl spazierte ich auf dieses zu und öffnete die schwere Glastür. "Case!" hörte ich eine kindliche Stimme fröhlich rufen. Ich schaute in die Richtung aus der die Stimme kam und sah Henry auf mich zu stürmen. Der kleine Junge drückte mich als er bei mir angekommen war und schaute mich dabei strahlend an. "Hallo Großer." begrüßte ich ihn und strich ihm durch die blonden Haare. Er löste sich von mir, nahm meine Hand und zog mich mit. Erst in dem Moment bemerkte ich die anderen, die versammelt bei den Schreibtischen saßen. Mit Henry zusammen und einem Lächeln auf den Lippen ging ich auf sie zu. "Ich habe gehört, dass du dem Kleinen was versprochen hast." mit diesen Worten wurde ich von Penelope begrüßt, die auf mich zukam und mich dann vorsichtig umarmte. Zögerlich erwiderte ich ihre Umarmung. "Willkommen im Team meine Süße!" rief sie euphorisch und ließ mich los. Mein Lächeln verschwand. Stattdessen schaute ich verwirrt zu Agent Hotchner. "Natürlich nur wenn Sie nachdem was passiert ist..." ich ließ ihn nicht aussprechen. "Ja." fiel ich ihm ins Wort und nickte glücklich. Leicht überfordert schaute ich in die Runde. Abgesehen von meinen Teammitgliedern stand Will neben JJ und ein weiterer kleiner Junge, der vielleicht zwei Jahre älter als Henry war, zwischen Dave und Agent Hotchner, den ich zum ersten mal lächeln sah. "Willkommen im Team." sagte JJ, während sie mir um den Hals fiel und brach die entstandene Stille. Ich lachte leise und schaute sie mit offenem Mund an. Ich war sichtlich überfordert. "Du hast versprochen, dass wir heute zusammen gehen." teilte Henry mir mit und zog am Ärmel meines Mantels. Irritiert schaute ich zu JJ, die zu lachen anfing. "Du hast keine Ahnung was heute ist." stellte sie belustigt fest, während wir uns voneinander trennten. "Ich habe es auch völlig vergessen." entgegnete Will und nahm mich auch in den Arm. "Hatte ich einen Geburtstag vergessen?" ging es mir durch den Kopf. "Für einige von uns ist es unmöglich diesen Tag zu vergessen." erwiderte Derek, der mich ebenfalls mit einer Umarmung im Team begrüßte und schaute grinsend zu Spencer, der mich verlegen ansah. "Ich hatte einen Geburtstag vergessen." ging es mir durch den Kopf. Ratlos schaute ich einen nach den anderen genauer an, bis mir einfiel was für ein Tag war. "Das meine Liebe, ist für dich." verkündete Penelope und setzte mir einen Haarreif mit Katzenohren auf. "Halloween." flüsterte ich und schüttelte leicht meinen Kopf. "Kein Wunder, dass Henry so aufgeregt ist." dachte ich, während ich den kleinen Jungen beobachtete, wie er ungeduldig mit den Füßen wippte. "Ciao bambina." hieß Dave mich auf Italienisch willkommen und schloss mich in seine Arme. "Ich bin kein kleines Mädchen." wollte ich erwidern, was durch seine Umarmung jedoch nicht passierte. "Ich denke ich kann für uns alle sprechen, wenn ich sage, dass wir froh sind Sie zu unserem Team zählen zu können." teilte Agent Hotchner mir mit und reichte mir seine Hand. "Vielen Dank. Danke für alles." sagte ich an alle gewandt, wobei ich mit Tränen zu kämpfen hatte. Derek schüttelte seinen Kopf. "Du gehörst zu uns." entgegnete er, weshalb ich meine Tränen nicht zurückhalten konnte. "Bist du traurig?" fragte Henry und schaute mich mit großen Augen an. Ich kniete mich vor ihn und wischte die Tränen mit beiden Händen beiseite, ehe ich meinen Kopf schüttelte. "Ich bin glücklich." flüsterte ich und war im nächsten Moment erstaunt über meine Worte. Ich war glücklich und fühlte mich geborgen. Mein Blick fiel auf Spencer, der noch nichts gesagt hatte, seitdem ich hier war. "Hattest du einen Plan?" fragte ich ihn, weshalb er mich verwirrt anschaute. "Als Brad die Waffe auf mich gerichtet hat und du deine eigene weggesteckt hast. War es geplant?" wiederholte ich, woraufhin Spencer den Kopf schüttelte. "Ich konnte nicht einfach zusehen." begann er und ging auf mich zu. "Ich musste viel zu lange zusehen." fügte er schmerzlich und leise hinzu. Ich legte meine Hand sanft auf seine Wange. "Brad wollte dich umbringen." flüsterte ich unter Tränen. Spencer's Augen füllten sich ebenfalls mit Tränen. "Ich wäre für dich gestorben." flüsterte Spencer, während er mich in den Arm nahm. Ich schüttelte meinen Kopf. "Sag das nicht." bat ich ihn schluchzend, obwohl ich das Selbe für ihn getan hätte. Spencer schwieg und drückte mich sanft an sich. Seine eine Hand lag auf meinem Rücken und mit der anderen strich er immer wieder sanft über meinen Hinterkopf. "Ich hab dich vermisst Spence." flüsterte ich und drückte mein Gesicht gegen seine Brust. "Ich dich auch." erwiderte er. Vorsichtig hob ich meinen Kopf und schaute ihn mit verweinten Augen an. Mein Blick wurde, durch eine Berührung an meiner Hand, unterbrochen. Henry hielt meine Hand und schaute mich mit seinen braun grünen Augen mitleidig an. "Du hast doch gesagt, dass du nicht traurig bist." sagte er mit seiner kindlichen Stimme. Ich schaute kurz zu Spencer, bevor ich wieder zu Henry blickte. "Wollen wir los?" fragte ich mit einem gezwungenem Lächeln, wischte meine Tränen beiseite und richtete meinen Haarreif. Henry's Augen fingen zu strahlen an. "Können wir gehen Mummy?" fragte er JJ aufgeregt, die daraufhin lächelnd nickte. "Auf geht's." sagte Penelope und klang mindestens genauso aufgeregt wie Henry. Ich drehte mich zu den anderen. "Über die restlichen Sachen sprechen wir Montag morgen." teilte Agent Hotchner mir mit. Zusammen verließen wir das Büro und warteten auf den Fahrstuhl. Während wir warteten griff Henry nach meiner Hand und grinste mich an. Erst jetzt fiel mir sein Kostüm auf, welches er trug, genau wie von dem anderen Jungen. "Ihr seht toll aus." teilte ich den beiden mit, die mich nun breit angrinsten. "Ich bin Jack." stellte der Junge im Batmankostüm sich mir vor. "Casey." erwiderte ich lächelnd und schüttelte seine kleine Hand. Die beiden Jungen sahen unglaublich putzig aus. Jack stellte Batman dar und Henry, der meine Hand nicht losließ während wir den Fahrstuhl betraten, Robin. Im Fahrstuhl kehrte meine Nervosität zurück, weshalb ich Henry's Hand fester drückte, der diese daraufhin versuchte los zulassen. Ich schaute ihn entschuldigend an. "Keine Angst." flüsterte Spencer, der ebenfalls neben mir stand und meine Hand, die Henry losgelassen hatte, umfasste. Ich lehnte meinen Kopf leicht gegen ihn und schloss meine Augen, bis der Fahrstuhl stoppte und sich seine Türen öffneten. Spencer ließ meine Hand unsicher los als wir aus der Kabine des Fahrstuhls traten. "Ihr kommt alle mit?" fragte ich, während wir nach draußen gingen und legte meine Arme um mich. Eine kühle Brise ließ mich zittern. "Ich habe leider schon ein Date." entgegnete Derek grinsend. "Dad hat mir versprochen mit Tante Jessica Kekse zu machen." erzählte Jack aufgeregt, woraufhin Agent Hotchner ihn an lächelte. "Das habe ich." erwiderte er. "Was ist mit dir?" wandte Derek sich an Dave, der ablehnend die Arme hob. "Ich bin zu alt für sowas." "Genau wie wir." antworteten JJ und Will lachend. "Das heißt es bleibt bei uns." stellte Penelope fest und schaute Spencer, JJ, Will und mich an. Wir nickten und verabschiedeten uns von den anderen. Henry nahm erneut meine Hand und begann fröhlich neben mir her zu hüpfen. "Was meinte Derek vorhin?" hakte ich nach. Meine Frage wurde sofort beantwortet ohne, dass jemand mir eine wirkliche Antwort gab, denn Spencer fing plötzlich aus dem nichts an Will zu erzählen, was genau es mit Halloween eigentlich auf sich hat. Ich konnte mein Grinsen nicht unterdrücken und schüttelte leicht meinen Kopf. Nach allem was passiert war, fühlte ich mich noch nicht völlig geheilt, wenn man es überhaupt so nennen konnte. "Wer weiß ob es für so etwas eine Heilung gibt." dachte ich. Doch in diesem Augenblick fühlte ich mich frei. Frei und vor allem glücklich. Es fühlte sich an als hätte ich nach einer langen Zeit endlich eine Familie.

Uns verändern vielleicht andere Dinge, aber wir beginnen und enden in der Familie. - Anthony Brandt


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