Tagelang Regentropfen | Skand...

By koinoyokaaannn

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Nach der Trennung ihrer Eltern findet die 17-jährige Ceylin Afet Zuflucht in einem Essener Plattenbauviertel... More

sıfır | صفر
bir | واحد
iki | اثنين
üç | يطير
dört | أربعة
beş | خمسة
altı | ستة
yedi | سبعة
sekiz | ثمانية
dokuz | تسع
on | عشرة
onbir | أحد عشر
oniki | اثني عشر
onüç | ثلاثة عشر
ondört | أربعة عشرة
onbeş | خمسة عشر
onaltı | السادس عشر
onyedi | سبعة عشر
onsekiz | الثامنة عشر
ondokuz | تسعة عشر
yirmi | عشرين
yirmibir | واحد وعشرين
yirmiiki | إثنان وعشرون
yirmidört | اربع وعشرون
yirmibeş | خمسة وعشرون
yirmialtı | ستة وعشرون
yirmiyedi | سبعه وعشرين
yirmisekiz | ثمانية وعشرون
yirmidokuz | تسعة وعشرون
otuz | ثلاثين
otuzbir | واحد وثلاثين
otuziki | اثنان و ثلاثون
otuzüç | ثلاثة وثلاثين
otuzdört | اربع وثلاثون
otuzbeş | خمسة وثلاثون
otuzaltı | ستة وثلاثون

yirmiüç | ثلاثة وعشرين

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By koinoyokaaannn

In seinem Leben gab es nur wenige Dinge, die Jamal wirklich aufrichtig bereute. Er hatte in seiner Jugend vieles falsch gemacht und mit seinen Taten auch sicherlich sehr vielen Menschen das Herz gebrochen, ohne es zu beabsichtigen, aber wirklich bereuen tat er im Endeffekt nur sehr wenig.

So wenig, dass er alle die Sachen, die er bereute, an einer einzigen Hand abzählen konnte.

Aber eines dieser Dinge, die er wirklich aufrichtig bereute, war, dass er Ceylin so lange so vieles über sich und sein Leben verschwiegen hatte und somit eine Version von sich kreiert hatte, die so gar nicht existierte.

Die Sonne ging langsam unter und die ersten Menschen zogen sich langsam langsam zurück in ihre wärmen Häuser, da das Wetter Abends nicht mehr so einladend war, wie die Wochen zuvor.

Der Herbst klopfte geradezu an der Tür, und Jamal schloss den Reisverschluss seiner Sportjacke, während er mit langsamen Schritten dem Tempo von Ceylin folgte.

Die beiden spazierten durch die Altstadt, ohne ein einziges Wort miteinander zu tauschen. Ceylin, weil sie beschäftigt damit war, die heiße Waffel zu essen, die sie gerade beim Bäcker gekauft hatte, und Jamal, weil er versuchte, die richtigen Worte zu finden, um ihr zu beichten, was schon seit Wochen auf seiner Brust lag.

Der Grundbaustein einer guten zwischenmenschlichen Beziehung war Vertrauen, und bis zu dem aktuellen Zeitpunkt war er ihr gegenüber zu unehrlich.

Yassin hatte Recht, er hatte es ihr verschwiegen, weil er Angst hatte, sie abzuschrecken.

Jamal atmetet gerade tief ein und wollte etwas sagen, als sie sich mit einem zufriedenen Lächeln zu ihm drehte und auf die Waffel zeigte.

"Die schmeckt so gut, bist du dir sicher, dass du nicht probieren willst?", fragte sie, und als er ihr in ihr Gesicht schaute, bemerkte er, dass sich das Licht der Straßenlampen in ihren Augen spiegelte und sie zum Funkeln brachte.

Der Gedanke daran, dass die beiden noch am Morgen total müde im Präsidium saßen und sich mit Yassins Problemen herumschlagen mussten, brachte ihn irgendwie zum lachen. Mittlerweile fühlte es sich so an, als wären mehrere Tage danach vergangen, dabei waren es nur wenige Stunden.

"Nein, danke", erwiderte er dankend und schüttelte den Kopf. "Ich bin gerade satt."

"Okay, wenn du meinst."

Die beiden liefen weiterhin schweigend die Einkaufsstraße runter und suchten sich ein stilles Örtchen, wo sie sich hinsetzten und endlich reden konnten. Beide hatten einiges auf der Brust, und wenn Jamal heute nicht alles loswerden würde, dann würde er womöglich platzen.

"Guck mal, da ist ein kleiner Spielplatz", sagte Ceylin und hielt ihn an seinem Arm, als die beiden in eine etwas ruhigere Gegend liefen und der Tumult ein wenig nachließ.

Eigentlich konnte man es nicht wirklich Spielplatz nennen, es war eine kleine Spielfläche mit einer einzigen Schaukel und einer Sitzbank, die ein kleines Stück neben der wenigen Sandfläche stand. Mehr war dort nicht, aber anscheinend reichte es den Kindern, die hier wohnten.

Jamal folgte ihr nickend und ließ sich mit einem Seufzen auf die Bank neben sie fallen und steckte seine Hände in die Taschen seiner Jacke, während er noch immer zusah, wie sie genüsslich ihre Waffel aß.

Sie schien so glücklich darüber, endlich ihr Bett verlassen zu können, und umso länger er ihr in ihr Gesicht schaute und ihr Lachen in seinen Ohren hallte, umso mehr zweifelte er, ob er gerade das richtige tat.

Er entschied sich, etwas zu sagen, bevor er seine Meinung ändern und weiterhin die falsche Version von sich aufrecht halten würde.

"Ceylin"

"Ja?"

Jamal atmete tief ein und seufzte dann, bevor er sich die Stirn rieb und seinen Blick von ihr abwandte. "Ich muss dir was sagen."

Das junge Mädchen neben ihm hielt inne und ließ das restliche Stück Waffel langsam sinken, bevor sie sich mit fragenden Blick zu ihm drehte und den Kopf ein wenig zur Seite lehnte. Sie versuchte zwar, ruhig zu bleiben, aber Jamal bemerkte die leichte Panik, die von ihr ausging.

"Ich –"

"Nein, warte", unterbrach sie ihn plötzlich und setzte sich gerade auf. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich innerhalb von Sekunden und sie wirkte so, als würde sie versuchen, sich vor sich selbst zu verstecken. "Erst will ich etwas sagen."

"Was?"

"Ja", wiederholte sie. "Ich will anfangen."

Zwar befürchtete Jamal, dass er den Mut, den er seit Tagen aufgebaut hatte, verlieren könnte, sobald sie etwas persönliches erzählt, aber andererseits öffnete sie sich ihm gegenüber so selten, dass er diese Gelegenheit nicht verschwenden wollte.

Vielleicht war das der Moment, wo sie ihm mindestens eine Frage beantworten würde, was ihre Familie und ihre Lebenssituation anging.

"Okay", sagte er schließlich und lehnte sich ein wenig nach hinten. "Dann fang du zu erst an."

Ceylin nickte und nahm dann tief luft, bevor sie für einen Augenblick die Augen schloss und sich mental sammelte. Dieses Gespräch musste so oder so eines Tages geführt werden.

"Jamal, du weit  ja noch bestimmt, was ich dir neulich erzählt habe? Bezüglich meiner Wohnsituation?"

"Ja, ich kann mich noch daran erinnern."

"Und ich hatte dir ja gesagt, dass ich dir den Rest noch erzählen werde, sobald ich kann?"

"Ja."

"Genau", sagte sie nickend. "Ich will dir heute erklären, wieso ich gelogen habe."

Die beiden schauten sich für einen Moment schweigend an, und Ceylin versuchte mehrmals, den richtigen Ansatz zu finden, um ihm alles zu erklären.

In ihrem Kopf hatte sie alles schon mehrmals durchdachte, aber jetzt, wo sie vor ihm saß und in seine Augen schaute, war ihr ganzer Mut wieder verflogen und sie fand einfach nicht die richtigen Worte.

"Also..."

"Also?"

"Also, wie du mittlerweile bereits weißt, wohne ich schon seit des Schuljahres dort, aber ich wollte nicht, dass jeder gleich davon weiß und als du dann noch gefragt hast, habe ich einfach aus Panik gelogen und gesagt, dass meine Tante dort wohnt."

Jamal nickte und strich sich aufmerksam durch seinen Bart. An seiner Mimik hatte sich nichts geändert, und das gab ihr die Sicherheit, weiterzuerzählen.

"Du hast dich sicherlich auch schon gewundert, wieso ich so oft bei meiner Tante war", lachte sie einen Moment später ein wenig unsicher und strich sich die losen Strähnen hinter die Ohren.

"Nicht unbedingt", erwiderte er und wandte sich ihr zu. "Ich bin ja nicht in der Lage dazu, deine Familiengeschichte zu hinterfragen. Aber wenn ich ehrlich sein darf –" Jamal hielt kurz inne und sah hoch in den Himmel, bevor er erneut die Flexfit auf seinem Kopf richtete.

"Also ich habe dich manchmal zu Zeiten gesehen, wo ich mich auch gefragt habe, wieso du noch so spät draußen bist."

Ceylin öffnete ihre Augen ein Stückchen weiter als sonst und rutschte ohne es zu merken ein wenig näher an ihn heran. Die Waffel auf ihrem Schoß war schon lange vergessen und sie spürte, wie ihr vor Nervosität etwas schlecht wurde. Es noch einmal aus seinem Mund zu hören, war wirklich seltsam, und sie fragte sich, wie oft sie wohl mit ihrem Verhalten bei ihm für Fragen gesorgt haben muss.

"Wirklich?"

"Ja, ich wusste nur nicht, wann genau ich dich darauf ansprechen soll, aber ich sitze abends manchmal an meinem Fenster und habe dich schon das eine oder andere Mal gesehen, so gruselig das jetzt auch klingen mag", lachte er leise und sie nickte mit zusammengepressten Lippen.

Eigentlich sollte sie sich bedrückt fühlen, darüber zu reden, ganz geschweige denn, darüber zu lachen, aber es war im Moment genau andersherum. Sie fühlte sich unfassbar erleichtert, dass sie endlich mit jemanden über ihre Sorgen und Probleme reden konnte, ohne dabei Angst zu haben, sich zu blamieren. 

"Ich fange am besten am Anfang an, okay?", fragte sie schließlich, als es zwischen den beiden wieder sehr ruhig wurde und Jamal nickte.

"Ja, gerne."

"Um ehrlich zu sein, habe ich gar keinen richtigen Kontakt zu meiner Tante, ich habe gelogen, damit du nicht weißt, dass ich dort mit meinem kleinen Bruder und meiner Mutter wohne."

"Du hast einen kleinen Bruder?"

"Ja", lächelte sie. "Er heißt Deniz und ist vier Jahre alt."

"Das ist ja süß", antwortete er und lächelte erneut, und Ceylin spürte sofort, wie sie bei dem Gedanken an ihren kleinen Bruder gleich lächeln musste. Sobald sie die Gelegenheit hatte, von Deniz zu erzählen, konnte sie wirklich stundenlang am Stück quatschen, ohne sich dabei zu langweilen.

"Ja, er ist wirklich ein sehr süßer Junge", bestätigte sie und wischte sich den Schweiß ihrer etwas zitternden Hände an ihrer Hose ab. Bis hier lief es noch ganz gut, aber sie hatte Angst davor, wie er reagieren würde, sobald sie weiter erzählt.

"Meine Mutter, mein Bruder und ich wohnen alle zusammen hier", fuhr sie fort und nickte. Ceylin nahm tief Luft und wandte ihren Blick von ihm ab, bevor sie weiterfuhr.

"Also wie du dir sicherlich schon denken kannst, wohne ich...also ich meinte natürlich wir... also wir wohnen alle drei und wie du sicherlich verstanden hast, wohnen wir ohne meinen Vater."

Mit gespannten Blick sah Ceylin zu Jamal und versuchte an seinem Gesicht zu erkennen, was er gerade dachte, aber wie sonst auch immer regte seine Mimik sich nicht sonderlich und sie konnte nicht ausmachen, was ihm gerade durch seinen Kopf ging. Stattdessen wandte er einfach nur seinen Blick von ihr ab und und schaute geradeaus zu dem deprimierenden Spielplatz.

Es war endlich heraus. Ceylin nahm zum dutzenden Mal an diesem Abend tief Luft und strich sich nervös über ihr Gesicht. Sie hatte es tatsächlich laut ausgesprochen. Sie hatte es jemanden erzählt.

"War das alles?", fragte Jamal nach einer unerträglich Stille, und Ceylin zog fragend die Augenbrauen zusammen.

"Wie meinst du das?"

"Gibt es noch etwas, was du jetzt sagen möchtest?"

Ceylin überlegte kurz, entschied sich dann aber dazu, dass das genug für heute war. Alleine diese wenigen Informationen waren viel für sie zu erzählen, und sie spürte, wie sie allmählich die Müdigkeit einholte. Diese Medikamente waren wirklich ein wenig zu stark für sie.

"Nein, das war alles", bestätigte sie und nickte, bevor sie erneut nervös mit den Spitzen ihrer Haare spielte. Jamal strich sich schweigend durch seinen Kinnbart, während er weiterhin mit einem leeren Blick zu den Spielzeugen schaute und mit seinem Bein wippte.

Ceylin spürte, wie sie immer nervöser wurde.

"Ceylin", sagte er schließlich und änderte seine Sitzposition, damit er sich ihr zuwenden und in ihr Gesicht schauen konnte. Das junge Mädchen drehte sich ebenfalls auf der Sitzbank und zog die Beine an die Brust, bevor sie die Ärmel ihres Pullovers über ihre Hände zog und den Kopf auf ihrer Hand lehnte.

"Kann gut sein, dass du dich wunderst, wieso ich nicht so sonderlich schockiert bin", fuhr er fort und lächelte sanft. "Aber wenn ich ehrlich sein soll, dann wusste ich das meiste davon schon."

"Was?!"

"Ja. Kannst du dich vielleicht noch an den ersten Schultag erinnern? An den Abend?"

"Nur ein wenig, nur noch so wischi-waschi."

"Ich kann mich jedenfalls noch sehr gut daran erinnern. An dem Abend sind Ali und ich eine Runde spazieren gegangen, und als wir auf den Weg zurück nach Hause waren, bin ich dir entgegen gelaufen. Es war schon dunkel, aber ich habe dich trotzdem erkannt, aber du bist auf einmal weggerannt und in das Gebäude geflüchtet. Ich fande die Umstände schon ein wenig seltsam, aber ich konnte die Punkte einfach nicht miteinander verbinden."

"Und du hast das die ganze Zeit verschwiegen?"

"Was heißt 'verschwiegen' ", seufzte er. "Ich kannte dich damals überhaupt noch nicht und habe keinen Sinn darin gesehen, dich darauf anzusprechen. Und als ich dich dann mit der Zeit immer mehr kennengelernt habe, habe ich einfach nur versucht, eine Erklärung zu finden und die Punkte miteinander zu verbinden, mehr nicht."

"Aber wieso hast du mich nicht direkt damit konfrontiert?", fragte sie erstaunt und kniff verwirrt die Augen zusammen.

"Weil ich nicht wusste, wie genau."

Jamal lehnte den Kopf in den Nacken und schaute erneut hoch in den Himmel, und Ceylin entschied sich dazu, nichts mehr zu sagen oder zu fragen. Stattdessen wollte sie einfach nur den Augenblick mit ihm alleine genießen, ohne sich dabei Sorgen um irgendetwas machen zu müssen.

Mittlerweile war es wirklich stockdunkel, der Mond schien auf das Gesicht der beiden und Jamals Augen funkelten in seinem Licht.

Man könnte fast schon behaupten, dass die Sterne am Himmel sich in seinen Augen spiegelten, so hell funkelten sie gerade im Moment.

Jamals Präsenz fühlte sich so beruhigend an, als wäre sie wieder zurück in der Türkei, und würde eine Sommernacht auf der Terasse ihrer Großeltern verbringen, ein kaltes Getränk in der einen Hand, und ein Teller Eis in der anderen. Als würde sie wieder Zuhause ankommen.

"Ceylin", sagte Jamal und rutschte ein Stückchen näher an sie heran. "Erzähl mir einfach alles, was du mir bis jetzt verschwiegen hast, und gib mir dann die Chance, dich vor all dem zu beschützen."

Schlug ihr Herz gerade schon so schnell? Oder fing es jetzt erst an, so sehr zu rasen? Ceylin blinzelte mehrmals und versuchte, ihren Atem zu beruhigen, aber ihr Herz raste wie wild in ihrer Brust und sie spürte, wie ihr ganz warm wurde im Gesicht. Hatte er das gerade ernsthaft gesagt? Oder interpretierte sie einfach nur ein wenig zu viel herein?

Sie traute sich gar nicht mehr, in sein Gesicht zu schauen, und schaute stattdessen auf die Spitzen ihrer ausgetragenen Schuhe, während sie versuchte, ihr Gedankenchaos zu ordnen.

Durch ihre Haare fuhr eine Brise und ließ sie schaudern, aber ihr Körper brannte in diesem Augenblick so sehr, dass sie sich davon überhaupt nicht stören ließ. Es tat ihr sogar tut, ein wenig abgekühlt zu werden, ansonsten würde sie gleich umkippen.

Einen Augenblick später spürte sie seine warme Hand an ihrer und sah zu, wie er ihre Hand mit seiner umschloss. Mit einem erschrockenen Blick sah sie zu ihm und versuchte aus Reflex, ihre Hand aus dem Griff wieder zu lösen, aber er ließ nicht locker und festigte seinen Griff stattdessen nur noch mehr.

"Jamal –", fing sie an, aber er unterbrach sie sofort und schüttelte seinen Kopf.

"Weißt du eigentlich, was in mir vor sich gegangen ist, als ich dich an Eleanors Geburtstag so verloren vorgefunden habe?", fragte er, wobei seine Stimme nicht lauter als ein tiefes Flüstern war, und Ceylin schüttelte ein wenig stockend den Kopf.

Sie konnte sich gar nicht darauf konzentrieren, was er gerade sagte, denn seine Präsenz schüchterte sie so sehr ein, dass sie nur noch ihren eigenen Herzschlag in ihren Ohren hören konnte.

"Ich wusste einfach nicht mehr, was ich machen sollte. Sollte ich neben dir bleiben und auf dich aufpassen, während deine Mutter arbeiten ist, oder sollte ich den finden, der verantwortlich dafür war und ihn bereuen lassen, dass er überhaupt geboren wurde? Ich wusste es einfach nicht, und dieses Chaos hat mich wirklich verrückt gemacht."

"Jamal –", wiederholte sie wieder, aber sie wusste nicht, was sie sonst noch ergänzen sollte. Ihr Kopf war blank, sie konnte nicht einen einzigen Gedanken fassen. Das einzige, was sie wusste war, dass sie jeden Moment platzen würde, wenn er nicht aufhört, zu reden.

"Ceylin, ich habe wirklich bei niemanden so sehr das Bedürfnis, ihn so zu schützen, wie ich es bei dir habe", gestand er, und für einen Moment blieb die Welt stehen.

Es wehte kein Wind mehr, es war kein einziges Geräusch mehr zu hören und niemand außer den beiden existierte in diesem Moment für sie. Es gab nur noch Jamal und Ceylin.

"Wie meinst du das?", schaffte sie es, nach mehreren Ansätzen zu sagen, auch wenn sie dabei über ihre eigenen Silben stolperte und stotterte.

"Ceylin", flüsterte er und schaute ihr direkt in ihre Augen. In diesem Licht sahen sie vollkommen schwarz aus, und sie schaffte es nicht, länger als eine Sekunde seinen Blick zu erwidern, bevor sie ihn wieder abwandte.

Ihre Hand lag immer noch in seiner, aber sie hatte sich mittlerweile an das Gefühl davon gewöhnt und hatte nicht mehr das panische Bedürfnis, ihre Hand zurückzuziehen.

"Lass mich deins sein. Sei meins. Gib mir bitte die Chance, dich vor allem Bösen zu schützen und an deiner Seite zu sein, wenn du das Gefühl hast, deine Welt kracht wieder zusammen. Du musst nicht sagen, was du hast, es reicht schon, wenn du an meiner Tür klingelst, und ich koche dir wieder marokkanisches Essen und tröste dich, wenn du eine Schulter zum anlehnen brauchst.
Ganz egal, sei einfach meins."

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