Timing is a bitch

By sarkasmgirl_

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Lucas Thompson, das ist der Junge für den Blair schon seit einer halben Ewigkeit schwärmt, sich aber nicht t... More

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A/N

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By sarkasmgirl_

Kelly und ich fuhren zum versprochenen kleinen süßen französischen Restaurant von dem sie sprach und während der Fahrt ließ ich meinen Ärger über die fiesen Lehrer an unserer Schule raus.

"Mrs. Hollis hasst mich über alles und ich dabei habe ihr mal nichts getan."

"Die Frau ist eine Hexe. Solche Lehrer kenne ich zu gut." meinte sie, zog an der Handbremse und schnallte sich ab. Ich stimmte ihr mit einem Nicken zu und stieg ebenfalls aus. Zusammen betraten wir das Lokal und ließen uns zum Tisch führen.

"Hier ist euer Tisch." Kelly bedankte sich beim Kellner und setzte sich hin, woraufhin ich mich gegenüber von ihr hin hinpflanzte.

"Der Kellner ist eindeutig viel zu süß und heiß für diesen Job." flüsterte sie zwinkernd.

Ich schielte kurz zu ihm rüber und musste zugeben, dass Kelly mehr als recht hatte. Er sieht Lucas recht ähnlich. Ich griff nach der Karte und versuchte immer wieder unauffällig den Kellner zu betrachten. Als ich ihn mir genauer ansah, fiel mir auf, dass Kelly und ich einen recht ähnlichen Jungsgeschmack haben.

Ich könnte jetzt eigentlich das Thema ihre Beziehung zu Lucas aufgreifen, doch irgendwas hinderte mich daran sie danach zu fragen. Möglicherweise lag es daran, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich sie darüber ausquetschen möchte bzw. sie vielleicht den Verdacht schöpfen könnte, dass ich ihn mag. Und wenn sie dann doch eine Beziehung haben bzw. Kelly ihn wirklich mag, möchte ich das nicht zerstören. Dafür mag ich sie einfach schon zu sehr.

"Blair? Was möchtest du essen?"

"Hm? Ehm, ich glaube ich nehme den Caesarsalat und ein Mozarella-Tomaten-Sandwich." sagte ich und legte das Menü zur Seite.

"Für mich dasselbe und 2-mal Granatapfeleistee bitte." fügte Kelly lächelnd hinzu. Der Kellner nickte und ging mit der Bestellung in die Küche.

"Ok, was ist mit dir los? Du wirkst so nachdenklich." Sie sah mich mit besorgter Miene an. Es wirkte so als würden ihre großen Glubschaugen durch meinen Kopf hindurchsehen und meine Gedanken lesen wollen.

"Ach nichts." erwiderte ich und strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht weg.

"Da ist was. Du kannst mit mir darüber reden." Ich lächelte daraufhin. Kelly ist so süß. Obwohl wir uns noch gar nicht so lange kennen, kümmert sie sich schon um einen. Hm, was soll ich nun dazu sagen?

"Ist es eigentlich deinen Eltern wichtig mit wem du ausgehst? Also wegen der Firma. Muss er auch jemand sein, der so wie wir sind oder ist es ihnen egal?" Kelly trank ein Schluck aus ihrem Glas und sah mich an.

"Naja, sie wünschen sich das schon aber wenn's nicht der Fall sein würde, dann würden sie's auch akzeptieren. Wieso fragst du?" Ich lachte leicht auf.

"Nur so."

"Ja klar, lass mich raten. Deine Eltern haben dich mit jemanden verkuppelt."

Ich schwieg. Einerseits lag das daran, dass unser Essen gekommen ist und andererseits wusste ich ehrlich gesagt nicht was ich dazu sagen sollte. Sollte ich ihr von Piet und mir erzählen? Oder doch lieber nicht? Wird sie's dann Lucas sagen, der es dann wiederum möglicherweise Piet weitersagen wird?

All' diese Fragen schwirrten in meinem Kopf herum, während ich zusah, wie der süße Kellner uns das Essen auf den Tisch brachte.

"Danke." Kam es gleichzeitig aus uns raus.

"Gern geschehen. Lasst es euch schmecken, ladys." erwiderte er zwinkernd und ging wieder. Hm, das sieht so lecker aus. Ich schnappte mir meine Gabel und begann zu essen.

"Ay, der ist so süß. Wenn ich nicht einen Freund hätte, würde ich ihn mir schnappen." meinte Kelly und griff nach ihrem Besteck. Als ich das hörte, verschluckte ich mich an einem Salatblatt.

"Oh mein Gott Blair! Alles ok?" Ich nickte - mit einem wahrscheinlich schon hochroten Kopf und griff nach der Serviette, die sie mir rüberreichte.

"Ich habe mich nur leicht verschluckt. Es geht schon wieder." erwiderte ich und griff zittrig nach meinem Glas. Ich hatte mich wohl nicht verhört. Sie hat einen Freund. Und dieser Freund, von dem sie sprach, ist wohl niemand anderes als Lucas Thompson. Und so verschwand der letzte Funken an Hoffnung.

"Du und Lucas, ihr seid wirklich ein süßes Paar." Das war nur halbgelogen. Die beiden sahen zusammen wirklich süß aus doch freuen konnte ich mich trotzdem nicht.

"Ach, rede kein Schwachsinn. Wenn dann seid ihr das, du und Piet. Ich wusste ehrlich gesagt gar nichts davon, dass Piet jemand neues hat. Normalerweise erzählt er mir eigentlich immer davon."

Ich nickte und stocherte in meinem Salat herum. Ohne Witz, nachdem ich nun von ihr und Lucas weiß, ist mir der Appetit völlig vergangen.

"Wie lange kennt ihr euch denn schon?" fragte ich nach einer Weile. Auch wenn ich mir das eigentlich nicht anhören kann, wollte ich dennoch mehr über ihre Beziehung wissen.

"Wir kennen uns seit der Grundschule. Lucas und ich sind zusammenaufgewachsen. Ich mochte ihn schon seit der 7.Klasse, doch es war immer nur eine kleine Schwämerei. Als wir dann in die Pubertät kamen, war es für uns beide schwer. Wir mochten uns, doch keiner von uns wollte die Freundschaft deswegen aufgeben. Doch letztes Jahr hat es dann doch irgendwie mehr zwischen uns gefunkt und dann kam eins zum anderen. Nun sind wir seit 8 Monaten offiziell zusammen." berichtete sie mir.

Als ich sie so beobachtete, sah ich wie ihre Augen strahlten. So schaut aus wohl bei mir auch aus, wenn ich über ihn rede. Das macht also Liebe mit uns.

"Was für eine schöne Liebesgeschichte. Ich hoffe sie hält lange." Ihre Augen funkelten nur so und sie sah eins zu eins wie das Herzaugen-Emoji aus.

Nachdem Mittagessen lud mich Kelly noch zu sich ein, doch ich lehnte dies ab. Ich schob eine billige Ausrede vor, um mich davor drücken zu können. Sie setzte mich noch daheim ab und brauste danach davon. Erschöpft und völlig in gedankenverloren betrat ich das Haus und lief sofort nach oben in mein Zimmer. Ich hätte lieber nicht nach der Wahrheit Fragen sollen. Manchmal ist es besser dir Wahrheit zu wissen, denn das beschützt dich davor verletzt zu werden.

Doch für mich war es zu spät. Meine Neugier hat gewonnen und hatte nachgehakt. Da ich das nun weiß, kann ich das mit Lucas nun offiziell beenden. Weg mit der Schwämerei und sonstiges. Ich kann mir das nicht antun und erst recht nicht Kelly. Dafür mag ich sie zu sehr. Enttäuscht und traurig über die neuen Informationen griff ich nach meiner Decke und rollte mich zu einem Burrito ein. Ich möchte jetzt nichts machen. Nicht denken, nicht Musik hören, mit niemanden darüber reden. Einfach nur da liegen und nichts machen.

••••

"Du kannst doch nicht einfach so da liegen und nichts tun. Unternimm was! Steve hat doch gemeint, dass er Interesse an dir hat. Das muss doch was bedeuten und erst recht, wie er sich dir gegenüber verhält. Man, Blair! Jetzt sag mal was!"

So geht das jetzt seit gefühlten Stunden so. Chloé ist sofort herbeigeeilt, weil meine Brüder den Verdacht geschöpft haben, dass es etwas nicht stimmt. Keine 10 min später stürmte meine beste Freundin in mein Zimmer und quetschte mich wegen dem Mittagessen mit Kelly aus. Ich berichtete ihr alles und sie hörte mir aufmerksam zu. Doch sie war bei der Sache wohl nicht meiner Meinung. Natürlich nicht. Sie sieht alles wie immer viel optimistischer als ich - Pessimismus in Person.

"Chloé, du weißt, warum ich nichts mache. Kelly ist unsere Freundin und dazu ist sie nicht mal hinterlistig oder falsch. Es gibt keinen Grund ihr das anzutun."

Ich setzte mich langsam auf und sah zu ihr rüber. Chloé war sichtlich aufgebracht. Sie hatte sich gerade eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht gepustet und seufzte. Es scheint mir manchmal so, dass sie sich mehr über meine Situationen aufregt als ich. Womöglich liegt das in der Familie. Liegt wahrscheinlich in ihren spanischen Wurzeln. Da ist das Temperament auf einem ganz anderen Level.

"Also willst du einfach so kampflos aufgeben und zusehen, wie dein Crush mit ihr zusammen ist?" Ich langsam nickte mit geschlossenen Augen.

"Er mag sie bestimmt sonst wäre er nicht mit ihr zusammen, oder?"

"Aber er, s-seine Anzeichen, sein Verhalten. Alles deutet doch auf etwas anderes."

"Wir sind Mädchen. Wir sehen kleine unbedeutende Geste als etwas ganz Besonderes."

"Man, Blair. Ich möchte doch nur, dass du endlich glücklich bist." meinte sie seufzend und setzte sich aufs Bett. Ich sah sie lächelnd an und kniff ihr in die Wangen.

"Ich weiß, und dafür bin ich dir sehr dankbar, dass du dich immer so um mich sorgst. Aber ehrlich gesagt, bin ich das schon. Immerhin habe ich Lukas kennengelernt. Das ist doch auch was." Chloé grunzte leicht und fing dann an zu lachen.

"Weißt du eigentlich, dass du dich gerade echt dumm anhörst?"

"Hey, das stimmt nicht." erwiderte ich und schmiss ihr ein Kissen ins Gesicht. Kaum haben meine beste Freundin und ich das Thema gewechselt, kamen meine Brüder rein und wollten wissen, was los war. Doch Chloé hatte sie wieder sofort aus dem Zimmer geschmissen. Gott sei Dank, ich hatte ehrlich gesagt keine Lust ihnen auch noch das erklären zu müssen.

•••••

"Und, freust du dich schon auf heute Nachmittag?" Steve und Liam sahen mich einem frechen Grinsen an und wackelten mit ihren Augenbrauen. Ich sah die Jungs genervt an und seufzte.

"Wie oft wollt ihr mich das heute eigentlich noch Fragen?"

"Wir haben dich auch sehr lieb, Blair." Sangen meine Freunde im Chor, woraufhin ich nur meinen Kopf schüttelte.

"Hm, klar." erwiderte ich und sah mich im Schulhof um. Chloé müsste bald kommen. Die Glückliche hat erst ab der 5.Stunde Unterricht.

Ich ließ meinen Blick schweifen und hielt bei Lucas an. Er unterhielt sich wieder mal mit seinen Freunden und aß dabei ein Sandwich. Irgendjemand hatte wohl etwas Witziges erzählt, da er auf einmal in laut auf lachte. Bei dem Anblick formte sich ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

"Ha, Erwischt! Wer beobachtet da denn Lucas Thompson?" erklang eine Stimme hinter mir. Ich wandte meinen Blick sofort von ihm weg und blickte zu Chloé, die sich gerade neben mich gestellt hatte.

"I-ich? Ich habe nichts gemacht." stammelte ich. Scheiße. Immer wenn mich auf frischer ertappt - vor allem wenn's meine beste Freundin ist, stottere ich und kriege keinen vollständigen Satz zusammen.

"Ist schon ok. Ich nehme es dir nicht übel. Du schwärmst schon seit Jahren für ihn. Es ist eine Angewohnheit, die du nicht so schnell los wirsti." erwiderte Chloé zwinkernd und biss in ihren Apfel. Ich dagegen seufzte und ließ resigniert meine Schultern hängen.

Man, ich hatte doch vor, ihn abzuhaken. All' das. Dieses Schwärmen. Als ich die Schulglocke klingelte, machte ich mich langsam auf den Weg zum Unterricht. In der Aula traf ich dann auf Fynn. Ich lief auf ihn zu und tippte ihn an der Schulter an, da er gerade mit dem Rücken zu mir stand und auf dem schwarzen Brett etwas aufhing.

"Fynn, hey."

"Oh, hey Blair. Lange nicht mehr gesehen." erwiderte Fynn zwinkernd. Ich lachte.

"Ja, das stimmt. Naja, ich wollte mich nochmals wegen dem Kaffee und dem Muffin bedanken. Und dafür, dass du es mit den zwei Mädels ausgehalten hast." Ich sah ihn lächelnd an und sah, wie er leicht schmunzelnd zu mir runter sah.

"Kein Problem, habe ich gern' gemacht. Ach, weißt du, es war eigentlich sehr unterhaltsam mit euch. Jetzt weiß ich mehr über dich, du kleine Rebellin." meinte Fynn lachend.

"Oh nein. Warum hat Chloé nur diese peinlich Storys auspacken müssen."

"Ach, das ist doch süß gewesen."

"Jaja klar. Süß." erwiderte ich und setzte das Wort 'süß' in Anführungszeichen.

"Also wegen der Nachhilfe, ich hätte Donnerstag Zeit." Fynn nickte lächelnd.

"Ok, gut. Bei dir oder bei mir?"

"Ginge es vielleicht bei dir?"

"Klar, wir fahren dann einfach nach der Schule zu mir." meinte er lächelnd. Ich war sehr dankbar, dass wir dieses Mal zu ihm fahren. Seit die Jungs wieder daheim sind, kann ich nichts machen, ohne dass sie es mitbekommen. Das geht nur noch den Bach runter.

"Also dann, ich muss jetzt los. Wir sehen uns." Ich verabschiedete mich von ihm und lief zum Chemiesaal.

Auf dem Weg zum Klassenzimmer grinste ich wie eine Dumme vor mich hin und dachte daran, wie schön es letztes Mal mit Fynn war.

"Wer kommt denn da mit einem breiten Grinsen herein? Hat Lucas etwa mit dir gesprochen?"

Ich schüttelte den Kopf und ließ mich neben meiner Freundin nieder. Nein, dieses Mal hat es nichts mit meinem Crush zu tun. Sondern Fynn ist derjenige, der mir dieses Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. 

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