Die Staats-AG

By RobThier

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Zwei Unglückliche die in den Wagen des auf sie angesetzten Steuerfahnders gerasselt sind und jetzt für fünf J... More

Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Charakterliste
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Danksagung
Ankündigung - mein nächstes Buch

Kapitel 45

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By RobThier

Mackensen saß in seinem Büro, las einen Bericht über die aktuelle Finanzlage von Schmidt & Braun und aß Feigen, als seine Uhr zu piepsen begann.

„Ah“, brummte er, „die 'Befreiungsaktion' müsste jetzt über die Bühne gelaufen sein. Mal sehen, was die Nachrichten sagen...“

Er griff nach einer Fernbedienung und betätigte den An-Knopf.

„Guten Abend meine sehr geehrten Damen und Herren.“

Das lächelnde Gesicht der Nachrichtensprecherin erschien auf dem Bildschirm.

„Heute haben wir etwas besonders interessantes für Sie. Eine Live-Übertragung aus unserem Fernsehwagen, den eine Gruppe Kidnapper als Fluchtwagen gestohlen hat.“

Eine weitere Feige auf dem Weg zu Mackensens Mund erstarrte mitten in der Luft.

„Irgendetwas scheint beim Plan der Entführer schiefgelaufen zu sein,“ fuhr die Sprecherin fort. „Denn während das eine Opfer, Herr Braun, durch das Fenster des Gefängnisses nach draußen in einen Hubschrauber gezerrt worden ist, wurde Herr Schmidt aus unbekannten Gründen durch den Haupteingang hinaus gebracht, wo die Entführer dann unseren Wagen in ihre Gewalt brachten.“

Feigensaft tropfte auf Mackensens Hemd, aber er bemerkte es nicht.

„Und jetzt die Live-Übertragung aus unserem Wagen. Genießen Sie die Spannung, meine Damen und Herren!“

Ein verwackeltes Bild vom Inneren eines mit Fernsehausrüstrüstung vollgestopften Vans erschien auf dem Bildschirm.

Dort schien ein Streit im Gange zu sein.

„Es ist aber doch wirklich kein so großes Problem. Dort vorne ist der Kühlschrank, keine anderthalb Meter von mir weg. Es befindet sich sicherlich ein Bier da drin. Ein Fernsehreporter ohne Bier, das wäre ja wie Kakerlaken ohne Laken. Ich hätte gern etwas Bier.“

„Schnauze!“

„Es ist ja nicht so, dass ich einen hundert Jahre alten Wein oder einen aus Schottland importierten Whiskey möchte. Ich will nur ein simples Bier. Ihr Jungs macht doch sicher auch mal einen drauf, wenn ihr eure Gefangenen sicher eingesperrt und die Lösegeldverhandlungen auf nächste Woche verschoben habt!“

„He, Boss, eigentlich hat der Säufer recht. Ich meine, Z-35 muss fahren, aber wir anderen könnten doch eigentlich...“

„Ja?“ knurrte der Fahrer. „Und warum sollte ausgerechnet ich keines bekommen? Nur weil ich fahre? Ich bin schon stockbesoffen mit 300 Sachen über die Golden Gate Bridge gefahren, da macht mir so ein kleines Bier doch nichts aus...“

„Ruhe, und zwar alle!“ Das klang nach jemandem der gewohnt war, dass man seine Befehle befolgte und sich sehr darüber ärgerte, dass es diesmal nicht zu funktionieren schien. „Dies ist eine Entführung und kein Picknick! Wir machen das professionell!“

Mackensen hatte sich die Hände vors Gesicht geschlagen und atmete schwer. Mit zitternden Händen griff er nach der Fernbedienung, doch der nächste Satz ließ ihn in seiner Bewegung innehalten.

„Und vergesst nicht, dass eigentlich jeder glauben soll, wir gehörten zu dieser Haufen von Verrückten, die...“

„WAHNSINNIGE, nicht verrückte.“

„Schnauze! Wo war ich? Ach ja, jeder soll eigentlich glauben, dass wir mit Schmidt und Braun unter einer Decke stecken und sie gewaltsam befreien! Auch wenn diese geheimen Kameras in der Gefängniszelle alles aufgenommen haben können wir vielleicht doch noch diesen Eindruck erwecken, wenn wir später das Videomaterial zerstören.“

„Entschuldigung, was für geheime Kameras?“ fragte Schmidt.

„Was? Aber dieser andere Kerl hat doch gesagt...“

„So was nenne ich leichtgläubig. Ich würde Braun keinen Zentimeter weit trauen.“

„Aber T-45, du hast es doch nachgeprüft oder?“

„Ja, Boss, es waren ganz sicher elektrische Geräte in dem Raum.“

„Natürlich,“ nickte Schmidt. „Ein Taschenrechner. Ich musste unbedingt wissen, wie lange ich schon nüchtern gewesen war. 86 Tage, könnt Ihr Euch das vorstellen? Was mich auf den Kühlschrank mit dem Bier zurückbringt...“

„Schnauze!“

„Also ist doch alles glatt gelaufen,“ sagte der Anführer. „Kein Mensch weiß, dass das hier in Wirklichkeit keine Befreungsaktion sondern eine gewaltsame Entführung ist.“

„So sieht's aus,“ meinte Schmidt munter und lächelte in die Kamera. „Außer es schaut uns gerade zufällig jemand zu. Was ist jetzt mit dem Bier?“

Es klirrte, die Stimmen verstummten. Kurz darauf war Mackensens Büro leer. Alles was noch zu hören war, war das Knistern der Flammen, die den Fernseher mit dem Loch in der Mitte langsam zu einem Haufen Plastik zerschmolzen. Auf dem Sofa lag eine rauchende Pistole.

*~*~*~*~*~*

Wolfgang Haake saß mit offenem Mund vor dem Fernseher und starrte auf Schmidt, der aus dem offenen Fenster des Autos einigen Passanten zuwinkte. Er brauchte zwei Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen. Dann griff er nach dem Telefon und hämmerte so schnell es ging eine Nummer in die Tasten.

„Hier Matilda Oppermann.“

„Haake am Apparat. Haben Sie es schon gesehen? Schmidt und Braun, die Entführung?“

„Gesehen? Wir haben schon die Verfolgung aufgenommen.“

„Verfolgung? Die Kerle haben doch einen Hubschrauber!“

„Na und? Wir haben mindestens 3 Hubschrauber und 2 Düsenflugzeuge.“

„Äh... das wusste ich noch gar nicht.“

„Mussten Sie bisher auch gar nicht wissen.“

„Ähm, wenn ich fragen darf, wie haben Sie die bezahlt?“

„Ich habe es in der WAHNSINNIGEN-Abrechnung unter 'Spesen' aufgeführt. Wollte erst ein wenig experimentieren bevor die Geräte zum Einsatz kommen, aber jetzt muss es auch wohl so gehen.“

„Sie wollen damit doch wohl nicht sagen, dass Sie vorhaben eine dieser Höllenmaschinen selbst zu fliegen?“

„Natürlich! Kann auch nicht schlimmer sein als im Berufsverkehr einen Parkplatz zu finden. Muss jetzt Schluss machen und Werner hinterm Sofa rausziehen. Ich nehme ihn besser mit, sonst wird er auch noch entführt. Auf Wiederhören.“

*~*~*~*~*~*

„Entschuldigen Sie bitte, aber dürfte ich Ihren Namen erfahren?“

Der Flughafenangestellte trat der älteren Dame in den Weg und hob respektvoll die Hand an die Mütze. Die alte Dame nickte.

„Aber ja. Ich heiße Oppermann, Matilda Oppermann. Das ist mein Flugzeug.“

„Und, ähm...“ Mit einer Hand deutete der Flughafenangestellte auf die schlaffe Gestalt, die Frau Oppermann am Ärmel hinter sich her über die Landebahn zog. „Wer, wenn ich fragen darf, ist der Herr den Sie hinter sich herschleppen?“

„Mein Mann. Ich habe ihn betäubt. Er leidet an Bodenangst, wissen Sie.“

„Sie meinen doch sicher Flugangst.“

„Ich meine immer was ich sage. Er fürchtet sich nicht vor dem Fliegen. Mit dem Fliegen hat er keine Probleme. Er hat Angst dass wir abstürzen und auf dem Boden aufprallen. Eigentlich sollte er wissen, wie lächerlich das ist. Schließlich fliege ich das Flugzeug.“

„Ah, ich verstehe.“

„Dürfte ich erfahren, wer Sie eigentlich sind?“

„Ich gehöre zum Personal des Flughafens, gnädige Frau. Sie wollen abheben?“

„Ja.“

„Dann müsste nur noch kurz eine Formalität erledigt werden...“

„Was denn?“ Frau Oppermann hob eine Augenbraue. „Es ist mein Flugzeug. Darf ich es nicht einfach so fliegen?“

„Natürlich dürfen Sie. Nur müsste ich vorher noch Ihren Pilotenschein sehen. Wenn sie so freundlich wären?“

„Pilotenschein? Hm... Pilotenschein. Aber ja doch.“ Frau Oppermann griff in ihre voluminöse Handtasche. „Wo habe ich ihn nur hingetan...“

Wenig später begannen die Motoren des Flugzeugs wie ein Gewitter zu donnern. Vom Wind der Turbinen erfasst wirbelten einige Blätter über den Beton, über den bewusstlosen Flughafenangestellten und das zerbrochene Nudelholz hinweg.

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Und los gehts mit der Action!! :) Ich bin gerade ganz aufgeregt, weil 'Die Staats-AG' schon fast 50 000 reads hat! Vielen herzlichen Dank an alle meine Follower & Leser, die mich bei dieser Story so  toll unterstützt haben! Ihr seid einfach fantastisch :)))))

Diese Kapitel ist JohnMurrayMcKay gewidmet, für die 1000ste Stimme für diese Story. Er steht stellvertretend für all die netten Leute die sich die Zeit nehmen um für meine Story abzustimmen - ich liebe euch! (auf eine nicht-stalkerische Art und Weise :-) )

GLG

Robert 

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