Trรคnenblind

De pasulmitsucuk

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Odesa ist nicht nur eine herzhafte Bรคckerin mit vielen leckeren Rezepten. Sie ist auch eine hoffnungslose Rom... Mais

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De pasulmitsucuk

Odesa
Düsseldorf
Oktober 2022

»Habe ich dir nicht gesagt, dass du das andere Kleid anziehen sollst?«, fragt meine Mutter missbilligend. »Ja, hast du.« Und genau deswegen, habe ich es nicht gemacht. Meine Mutter schüttelt streng ihren Kopf und greift nach der Speisekarte. Ich weiß nicht einmal, was meine Mutter so sehr an meiner Kleidung stört.

Ich trage ein knielanges schwarzes Pulloverkleid mit langen Ärmeln, die ich über mein Handrücken ziehe. Es ist zwar enganliegend und betont stark meine Brust, besitzt aber nichtsdestotrotz ein Kragen. Da drunter trage ich eine schwarze Leggings, die leider nicht blickdicht ist. Ich schürze unzufrieden meine Lippen und greife nach meinem Glas Wasser. Ich habe es Mami-Gerecht gemacht. Nicht zu kurz, kein tiefer Ausschnitt, simpel und elegant. Trotzdem findet meine Mutter etwas, was sie bemängeln kann. Wann kommen endlich die Jungs? Meine Mutter und ich warten seit über eine Viertelstunde. Mein Nacken kitzelt. Mami bestand darauf das Dea kommt und automatisch haben sich Fragen in meinem Kopf gestellt. Weiß meine Mutter, dass wir denselben Namen tragen? Und wenn sie es tut, warum hat sie mir all die Jahre nichts gesagt. Irgendetwas ist faul. Adem's Mutter und meine Mutter sprechen über alles. Sie sind fast schon wie Schwestern, weswegen es mich noch mehr wundert, dass meine Mutter mich noch nie darauf angesprochen hat.

»Es ist ein wirklich schönes Restaurant. Warum lädst du mich nicht zu sowas schönem ein? Immer gehen wir zu Mcdonald's.« Ich verdrehe meine Augen. Ein Mann der nicht einmal ihr Sohn ist hat mich übertroffen. »Mami, hast du dir einmal die Speisekarte angesehen?«, frage ich irritiert. Sie ignoriert mich, jedoch sie weiß ich habe recht. Dieses Restaurant ist verdammt teuer und zu schick für meine Geschmäcker. Wir sitzen im edlen Bocconcino Restaurant welcher sich am Medienhafen befindet. Eine etwas betuchte Gegend in Düsseldorf. Die Inneneinrichtung ist wirklich schön. Alles ist gepaart in einem sehr dunkelbraunen Stil. Von braunen Ledersitzen zu edlen Holztischen über denen schöne Tischdecken liegen. Der altmodische und leicht amerikanische Stil wird durch die LED- Lichter an der Bar modernisiert. An sich ist es ein kleines Luxus - Restaurant.

Meine Mutter bestellt sich ein weiteres Glas Wasser. »Was möchtest du?«, fragt sie leise. »Cola.« Meine Mutter rümpft ihre Nase hoch. »Zwei Wasser, bitte!« Ein Déjà Vu überkommt mich. Plötzlich habe ich das Gefühl, dass die warme Sommerluft mich berührt und das mein weißes Kleid hochhebt, während ich einer Kreatur die Hand zu meinem Vertrauen schenke. Ich schlucke laut und schüttle langsam meinen Kopf. Ein Schauer läuft über meinen Rücken runter und ich streiche mir unwohl meine glatten Haare zurück. Lohnt es sich überhaupt mit meiner Mutter zu diskutieren? Eher nicht. Trotzdem wünschte ich mir, dass ich den Mumm hätte ihr meine Meinung ins Gesicht zu schlagen. »Danke, Mami.«, murmle ich plötzlich heiser und sie nickt. »Hast du zugenommen?«, fragt sie stirnrunzelnd. Ich lege meine Hand auf meinem flachen Bauch. »Ja.«, presse ich zähneknirschend raus. Sie brummt nur. »Das kommt von dem ganzen Zucker, was du zum Backen benutzt.« Ich verschränke meine Arme und nicke lustlos. »Ja, Mami.«

»Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet.«, ertönt hinter uns Adem's autoritäre Stimme. Ich spüre ein stechenden Blick auf meinem Rücken. Ich weigere mich, mich umzudrehen. Meine Mutter rüttelt mich unauffällig am Arm und wirft mir ein warnenden Blick zu. »Adem!—«, begrüßt meine Mutter den einen Bruder. Ich blicke Adem leicht lächelnd an. Er ist ein wirklich eintöniger Mensch. Adem trägt ein schwarzes Hemd mit einer schwarzen Hose und schwarzen Schuhe. Wie gesagt, eintöniger Mensch.

Wir reichen uns höflich die Hand und dann wendet Adem sich höflich meiner Mutter zu. Ich blende alles aus sobald grüne Augen auf meinen liegen. Völlig verblendet vom schönen Grün, welches mich in ein dunklen Wald hineinzieht um mich dort in sich zu verschlingen, bemerke ich recht spät, dass Agon mir höflich die Hand gereicht hat. Meine Mutter schielt irritiert zu mir rüber und deutet nonverbal, dass ich ihm die Hand geben soll. Es ist eine Form von Respekt. Ich ignoriere sie. Unsere Augen lassen kein einziges Mal voneinander ab, sobald meine Handfläche seine berührt. Ich schlucke laut. Blitzschläge elektrisieren mich und hinterlassen verführerische Brandwunden auf der Haut, die er in so höflicher Form liebkost. Seine Hand ist so schön groß und maskulin. Sie verschlingt meine Hand in seiner Handfläche. Sein intensiver Blick verleiht mir eine starke Gänsehaut und scharf ziehe ich die Luft ein, sobald ich spüre wie sein Daumen für eine Millisekunde mein Handrücken streift, um sie letztendlich aus meiner zuziehen.

Ich meide den Blick meiner Mutter während ich langsam über mein Handrücken streichle. Agon's dunkler Blick mustert mich kurz aber auch unfassbar intensiv. Von Kopf bis Fuß und wieder zurück zu meinen Augen. Doch ich habe das Zögern auf meiner Brust bemerkt, egal wie subtil aus sein gewesen mag. Ich lecke mir über die Lippen und meine Augen flattern. Am liebsten würde ich mein Körper und mein Herz dafür bestrafen, wie es sich in seiner Gegenwart benimmt. Ich möchte diese unfassbare Sehnsucht nicht spüren, wenn unsere Herzen gegeneinander schlagen, statt füreinander zu toben. Ich betrachte den schönen Dieb vor mir. Agon hat seine dunkelblonden Haare nach hinten gekämmt und gegelt. Seinen Dreitagebart hat er abrasiert. Daher sieht er jünger aus und dadurch kommt sein markanter Kiefer mehr zur Geltung. Er trägt ein schlichtes weißes Hemd mit einer lockeren schwarzen Jeans, die wirklich angegossen sitzt. Sein Hemd spannt sich über seinem Bizeps und seiner Brust an, welches mir die Feuchtigkeit aus dem Mund wegweht. Agon hat über die Jahre an Masse gewonnen und jenes nicht auf einer ungesunden Art und Weise. Alles was ich an ihm noch als Jugendlich bezeichnet hätte, hat heute ihre wachsende Männlichkeit angenommen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass seine elektrisierende Haut und seine überspannte Aura mich nicht anziehen würde.

Ein kindliches Husten ertönt und meine Augen landen sofort auf das schüchterne Mädchen, was sich hinter Agon's Bein versteckt. Dea. Die kleine Dea trägt schöne Locken in ihren blonden Haaren und eine pinke Barbie-Haarspange an ihrem Scheitel. Das passend zu ihrem pinken Kleidchen. Ein großes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Dea's Kleid ist vom Hals bis zur Taille mit Blumen verziert. Ab der Taille fällt ihr Kleid wie ein großer Rock bis zu ihren Schienbeinen. Über dem Kleid trägt sie eine weiße und dünne Strickjacke, passend zu ihren schönen Ballerinas. Der Gedanke das Agon sie gekleidet hat versüßt meine Seele. »Du bist bestimmt Dea.« Meine Wangen erröten sich und aus dem Blickwinkel erkenne ich wie Adem sich ein Lächeln verkneift. Dea nickt langsam und beobachtet meine Mutter mit großen Augen, genauso wie sie Frau Köhn damals beobachtet hat. Eine Hexe die sich durch Körper von Körper hext. Ich beiße mir auf die Lippen. Das ist meine Mutter, so sollte ich nicht von ihr denken. Agon drückt Dea leicht nach vorne und sie murmelt leise. »Po.« Ganz leise ertönt die Bejahung des fünfjährigen Mädchens und meine Mutter strahlt über beide Ohren.

Meine Mutter möchte Dea gerade mit liebkosenden Worten bombardieren, doch ich weiß es besser, als ein schüchternes Kind zu überfordern. »Hallo, Dea.« Mit einem großen Lächeln reiche ich ihr die Hand, doch sie weigert sich und versteckt ihre Hände hinterm Rücken. Sie ist heute ganz schüchtern. Was ein süßes Kind! Agon brummt unzufrieden. »Dea, schäm dich nicht.« Ich winke lächelnd ab. »Lass sie, als Kind war ich genauso.« Meine Mutter stimmt mir grummelnd zu und ich unterdrücke das Bedürfnis meine Augen zu verdrehen. »Babi.«, murmelt sie aufgeregt. Agon schubst Dea leicht nach vorne und meine Augen weiten sich, als sie plötzlich ein Blumenstrauß mit weißen Petunien aus ihrem Rücken zieht.

»Per ty.«, murmelt sie mit roten Wangen und süßen kindlichem Akzent.

Ich erstarre. Für mich? Das passiert gerade nicht wirklich? Die Worte bleiben mir im Hals stecken und mein Herz macht viele kleine Saltos. Unfassbares Glück küsst meine Seele und das Atmen fällt mir schwer. Tränen sammeln sich in meinen Augen, die ich schnell weg blinzle. »Faleminderit.«, flüstere ich lächelnd. Dea strahlt übers ganze Gesicht und umarmt mich fest, was ich ebenso fest erwidere. Mein Herz tobt in meiner Brust. »Woher wusstest du das Petunien meine Lieblingsblumen sind?«, frage ich tränenlächelnd und drücke sie enger an mich. »Geheimnis.«, flüstert sie.

Meine Augen finden Agon's.

Er ist der Einzige der weiß, dass ich weiße Petunien liebe. Es war früher eine kleine Tradition, dass er mir jeden Sonntag eine Petunie schenkt. Abgesehen davon hat er mir immer eine einzelne Petunie geschenkt, wenn er wusste, dass ich sauer war. Es war seine Art sich zu entschuldigen. Damals fand ich es unfassbar niedlich. Ich habe seine Liebessprache verstanden und wertgeschätzt. Heute aber trifft es ein wunden Punkt in meinem Herzen, ein Punkt, der im Schatten verborgen lag.

Ich kenne Agon besser als jeder Andere. Er weiß, was er tut. Und das subtile Funkeln in seinen Auge bestätigt mir meine Vorahnung.

Es ist eine Entschuldigung.

Eine Entschuldigung, dass er wieder ein Grund für meine Tränen war.

Das er mir nicht die Tränen stahl, sondern sie mir schenkte.

Und obwohl mein Herz gerade in die Lüfte springt, zwinge ich mir das Lächeln aus dem Gesicht und wende meine Augen von Agon's ab. Und der kurze Moment von purer Glück löst sich in ein unbeschreiblichen Schmerz aus. Ich löse mich und richte mich dankend auf. Diese Geste verletzt mich. Sie beweist das Agon weiß, dass er große Macht über mich besitzt. Er weiß, dass er mich führen und lenken kann und jenes mit den kleinsten Dingen. Ich fühle mich dumm und naiv. Was versucht er zu erreichen, wenn er mir zerbrochene Hoffnung schenkt? Was versuche ich mir einzureden, wenn ich Anderen sage, es würde mich nicht hoffnungsvoll machen? Stille liegt über uns. »Wollen wir?«, fragt Adem räuspernd und ich nicke lächelnd, während ich Dea über den Kopf streichle. Agon ignoriere ich völlig und meine Mutter nickt. »Kommt, Kinder.«

Ich habe mir ein Salat bestellt. Ich weiß nicht warum und ich weiß auch nicht weswegen ich das Bedürfnis dazu hatte ein verdammten Salat zu bestellen. Ich habe verdammt nochmal Hunger und meine Augen finden die ganze Zeit Dea's Pommes. Vielleicht lag es an dem strengen Blick meiner Mutter oder dem unbehaglichen Gefühl von meinem letzten Abendessen. Abgesehen davon ist alles hier so unfassbar teuer! Ich kann Agon's stechenden Blick nicht aus den Kopf kriegen. Seine Augen sprachen Bände, als ich dem Kellner um ein Salat bat. Doch er schwieg. Er schweigt schon die ganze Zeit. Er spricht nur wenn man ihm Fragen stellt. Dea ist völlig fasziniert von ihrem Essen und Adem versucht erzwungen dieses Gespräch am Leben zu halten. Meine Mutter— ich will gar nicht anfangen. Zum Glück sitze ich nicht neben meiner Mutter, sondern neben Adem und Dea. Die sitzt aber neben Agon, sodass Agon und ich gegenüber voneinander sitzen. Das macht die Aufgabe seine Augen zu vermeiden um einiges schwerer. Meine Mutter sitzt wiederum neben Agon und Adem, dadurch liege ich genau in ihrer Angriffsfläche. Mami hat Agon völlig ausgefragt was Dea betrifft. Sie war äußerst daran interessiert ob er ihr auch albanisch bei bringt und ihr Blick, als Agon bekannt gab, dass Dea auch arabisch lernt hat mir den ganzen Abend versüßt.

»Und Dea geht jetzt schon zur Schule?« Agon nickt schnaufend und ich verkneife mir ein Schmunzeln. Er hat keine Nerven für meine Mutter und ich kann es ihm nicht übel nehmen. Das Einzige, was ich ihm übel nehme, ist dieser verdammte Blumenstrauß. Er weiß, was er tut. Das versuche ich mir schon die ganze Zeit einzureden, während mein Herz mir zuflüstert, dass er Reue zeigt. Und das auf seiner ganz bestimmten Art. »Das ist schön. Dea, wie findest du die Schule?«, fragt meine Mutter lieblich und Dea kaut langsam, was uns allen ein Lachen entlockt. Agon hat Dea die Haare zu einem eher wilden Zopf gebunden, da er nicht wollte, dass ihre Haare sie beim Essen stören. Ich nehme ein Biss von meinem Salat und schlucke. Das Dressing ist mir viel zu bitter. Ich wünschte ich hätte Dea's Pommes.

»Ja.«, antwortet Dea anschließend mit vollem Mund, wodurch wir alle wieder einmal lachen. Agon blickt Dea mit funkelnden Augen an und ich stocke im nächsten Biss. Fühlt es sich so an ein Kind zu haben? Dieser pure Stolz und diese pure Freude in Agon's Augen ist unfassbar faszinierend. Eine Gänsehaut legt sich auf seinem Nacken. Ich weiß nicht, wann ich ihn das letzte Mal so glücklich gesehen habe. Vor ein paar Jahren habe ich mir eingeredet, dass er niemals die Eine finden wird, die ihn so glücklich macht wie ich es getan habe. Heute bin ich froh, dass es nicht stimmt. Dea ist das schönste Geschenk, was dabei rauskommen konnte. Ich glaube Agon sieht es genauso wie ich.

Jemand kickt gegen mein Schienbein und ich quieke auf. Plötzlich liegen alle Augen auf mir. Ich erröte. »Hab mich verschluckt.«, lüge ich und meine Mutter brummt. »Wie auch immer—« Sie redet weiter etwas auf Agon ein. Meine Augen finden den Übeltäter. Niemand anderes als Adem. »Was soll das?«, zische ich leise. Er antwortet nicht und nimmt ein weiteren Biss von seinem Steak. Ich erkenne aber seine recht subtile Belustigung. Plötzlich bemerke ich wie Agon uns mit Adleraugen genauestens beobachtet. Mir kommt eine dumme, wirklich fahrlässige Idee. Ich beuge mich zu Adem's Ohr rüber und erkenne im Augenwinkel, wie Agon's Augen sich verengen. Adem blinzelt ruhig, wirft mir aber ein komischen Seitenblick zu. Meine Lippen berühren fast Adem's Ohrmuschel. Eine Tatsache die Agon nicht entgeht. Weder noch Adem. »Du solltest ihn nicht provozieren.«, murmelt Adem leise, sodass nur ich es höre. Ich schnalze mit der Zunge. »Er hat es verdient.«, flüstere ich und Adem blickt mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ich muss dafür büßen.« Agon's Kiefer verhärtet sich. »Wir beide wissen, dass du gut auf dich aufpassen kannst.« Amüsiert zuckt Adem's Mundwinkel hoch. Er leckt sich über die Lippen und plötzlich ertönt ein lautes Geklirre.

Augenblicklich entferne ich mich von Adem und sehe wie Dea's Pommes auf den Boden liegt. »Oh nein!«, ruft meine Mutter entnervt. Dea's Augen werden groß. »Mfal.«, entschuldigt sie sich leise und ich lächle ihr aufmunternd zu. Agon drückt ihr ein Kuss auf den Scheitel und steht auf. »Nicht schlimm. Ich kauf dir eine neue Pommes.« Aufmerksam beobachte ich diese Situation. Das ein so aggressiver Mensch, so sachte sein kann wirkt unglaublich. »Ich komme sofort.« Agon verschwindet, so schnell wie er auch kam. »Aber ... Babi ist bestimmt sauer.« Meine Mutter grunzt nur und ich werfe ihr ein irritierten Blick zu. Ich erkenne wie Dea die Tränen hochkommen und langsam streichle ich ihren Kopf. Mein Herz erwärmt sich jedes Mal aufs Neue, wenn ich dieses zuckersüßes Mädchen sehe. »Alles gut. Mir passiert das jeden Tag.« Ihre Augen werden groß. »Wirklich?«, fragt sie betrübt. Ich lache nickend. »Frag meine Mutter.«, scherze ich und deute auf Mami. Diese nickt nur lächelnd. »Odesa hat mir immer nur für Probleme gesorgt.«, erwidert Mami witzelnd. Dea lacht. Vergessen sind die Tränen. Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass der Witz meiner Mutter mich getroffen hat. Wie sollen die Anderen an diesem Tisch bitte wissen, dass ich diesen Satz tagtäglich zu hören bekommen habe.

»Odesa, warum schaust du nicht nach ob Agon Hilfe braucht?« Stirnrunzelnd blicke ich Adem an, der mich warnend anstarrt. Sein Befehl duldet keine Widerrede. Aber ich möchte nicht zu Agon! Was ist Adem's Mission? »Er kommt bestimmt gleich.«, murmle ich und wende mich lächelnd zu Dea. Ich beuge mich zu ihr runter und aufmerksam blinzelt sie mich an. »Ich habe etwas für dich.«, flüstere ich in ihr Ohr krame in meiner Handtasche. Dea kichert. »Du kitzelst mich.« Ich kichere ebenfalls und ignoriere die Blicke von Adem und meiner Mutter. Langsam krame ich ein Bild aus meiner Tasche raus. Ein Bild von Agon, Yara und mir als wir noch zusammen in die zehnte Klasse gingen. Ich erinnere mich noch, dass es an meinem Geburtstag geschossen wurde und ich wollte unbedingt ein Bild mit meinen zwei Lieblingsmenschen haben. Auf dem Bild stehe ich in der Mitte, ein Arm um Yara und eins um Agon. Dieser hat sein Arm um meine Schulter gelegt. Da waren wir noch ein Paar. Warum ich dieses Bild all die Jahre behalten habe, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich froh bin sie nicht verbrannt zu haben.

Ich reiche Dea das Bild und ihre Augen strahlen hell. »Ist das Babi?«, fragt sie leise und ich nicke grinsend. »Er sieht so mini aus.« Ich lache leicht und bemerke den stechenden Blick meiner Mutter. »Das bist du?«, fragt Dea nuschelnd und ich nicke. »Was ist das?«, fragt meine Mutter neugierig. Mir bleiben die Worte im Hals stecken. Adem räuspert sich laut. »Ein Geheimnis.«, erwidert er und sieht mich mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. Ich nicke. »Ein Geheimnis, oder Dea?« Sie nickt eifrig und wir alle lächeln. Dea rutscht langsam näher zu mir. Mit großen Augen blinzelt sie mich an. »Ist das Mami?«, flüstert sie leise und betrübt nicke ich. »Sie ist hübsch.«, murmelt Dea nachdenklich. »Du bist hübscher.«, witzle ich und stupse sie auf der Nase. Dea lacht. Ich lehne mich zurück. »Versteck das vor Babi.«, erinnere ich sie lächelnd und sie nickt eifrig. Adem räuspert sich erneut. »Apropo Babi, schau bitte Mal nach ihm.«, befiehlt Adem mir erneut. Ich presse meine Lippen zusammen. Sein ernst? Meine Mutter nickt stimmend zu. »Geh.«, brummt sie. Er zieht eine Augenbraue hoch und ich seufze ergeben. »Ich komme sofort.«, lächle ich Dea und meine Mutter an, verlasse anschließend den Tisch.

Ich schließe die Tür hinter mir zu und befinde mich auf der Terrasse. Die kalte Nachtluft verleiht mir eine Gänsehaut. Ich reibe mir aufwärmend über die Oberarme und seufze leise. Ich hätte wissen müssen, dass obwohl ich ein langärmeliges Kleid trage, es mich nicht aufwärmen wird. Ich streiche mir eine Strähne hinters Ohr und erkenne wie einige Meter entfernt von mir der besagte Mann ruhig da steht. Agon hält eine Zigarette in der Hand, die er gerade zu seinen vollen Lippen führt. Langsam tapse ich mich an ihm heran. Es ist schon relativ Dunkel geworden. Ein Zeichen dafür, dass der Herbst allmählich vor der Tür steht und das ich mir allmählich ein neuen Mantel besorgen sollte. Tief atme ich durch. »Ich dachte, du wolltest mit dem Rauchen aufhören, sobald du Vater wirst.« Agon schielt zu mir rüber und pustet anschließend den Rauch aus seinem Mund raus. Er blickt wieder in die Ferne. »Das hast du immer behauptet.«, setze ich leise dran. Die Sterne leuchten im klaren Nachthimmel und die Ruhe vereint unsere Seele für ein kurzen Augenblick.

»Hör auf.«, presst er zähneknirschend heraus, weigert sich aber in meine Richtung zu schauen. Wehleidig sehe ich ihn an. Die weißen Lichter aus der Ferne strahlen, wie der Mondschein auf seiner zarten und doch so rauen Haut. Er wirkt elysisch in der Nacht, wenn nur die Sterne seiner Seele etwas Licht schenken. Meine Lippen öffnen sich überrascht. »Warum?«, hauche ich. Dieser Moment fühlt sich so unfassbar intim an. Er nimmt ein weiteren Zug von seiner Zigarette und atmet seufzend aus. Er wirkt angespannt und bedenklich. Als würde ihm etwas auf dem Lippen liegen, aber die Schweigsamkeit verbietet unseren Herzen die Sehnsucht. »Warum, Agon?« Er schließt seine Augen und wirft rabiat seine Zigarette auf den Boden. Agon wirkt so ... verletzlich.

»Nimm mein Namen nicht in den Mund.« Etwas verletzt weiche ich zurück. Ist es schon so weit gekommen? Sind unsere Herzen so weit voneinander entfernt? Ist es so lange her, dass sie im selben Klang geschlagen haben? Ich blinzle verletzt und schaue gedemütigt auf den Boden. Ein Tränenschleier verbirgt meine Sicht und laut atme ich ein. »Du kannst mir nicht verbieten—« Er zieht mich an meinem Handgelenk zu sich, sodass meine Brust gegen seine knallt. Überrumpelt akzeptiere ich seine Nähe und blicke ihm geschockt in die Augen. Feurig sehen wir uns an. Ich kann nicht mehr. Wir sind uns unbeschreiblich nah. Seine Nasenspitze schwebt über meine und mein Herz tobt aggressiv. Ich spüre wie unsere Körperwärme sich trotz der kalten Nachtluft miteinander verschmelzt und atme stoßend aus. Ich fühle es, wie sein Arm über meiner Taille schwebt, sie jedoch nicht berührt. »Agon—« Sein Kiefer zuckt aggressiv. Sein Griff um mein Handgelenk verfestigt sich.

»Ich kann mich nicht beherrschen.«

»Jedes Mal, wenn mein Name diese verdammten Lippen verlässt, dann forderst du mich heraus.«

Abrupt lässt er mich los, wodurch ich ein paar Schritte zurück taumle. Mir ist unbeschreiblich warm. Röte bedeckt meine zierlichen Wangen und mein Atem verlässt meine mickrigen Lungen. Meine Brust bebt und mein lautes Keuchen verrät mein Verlangen, genauso wie das Ziehen in meinem Unterleib. Agon schaut wieder unberührt in die Ferne und meine Fingerspitzen kribbeln vor sammelnder Wut. Tränen befinden sich in meinen Augen und die Unfassbarkeit ist mir ins Gesicht geschrieben. Mein Herz rast. Ich will mir das nicht gefallen lassen! Ich kann mir das alles nicht mehr gefallen lassen! »Das ist nicht fair. A—« Sein Kiefer zuckt und langsam dreht er sich zu mir. Er leckt sich aggraviert über die Lippen und blickt mir kalt in die Augen. Grün trifft auf Braun. Mit mickrigen Selbstbewusstsein verfälsche ich neuen Mut auf und komme ihm einen Schritt näher. Ich misshandle seine Privatsphäre und verwandle mich in ein Bündel voller Wut. »Das was du tust, es ist nicht fair.« Ich drücke wütend meinen Zeigefinger gegen seine Brust und atme zischend aus. »Die Blumen, deine Tochter. Du wusstest immer wie du mich weich kriegst.« Kein Wort verlässt seine Lippen.

Er kommuniziert mit mir in reiner Emotionslosigkeit und reinem Schweigen. Ich kneife meine Augen zusammen, damit keine Träne mein Auge verlässt. »Du weißt es, Agon.« Er mahlt seinen Kiefer und blickt weg. Es ist mir egal, was er behauptet. Er belügt mich nur. »Du spielst mit mir, du verleihst mir eine verfälschte Art von H—« Die Worte bleiben mir im Hals stecken. Hoffnung. Mit neuer Belanglosigkeit blinzelt er mich an. »Die Blumen sind von meiner Tochter.«, erwidert er desinteressiert und aggressiv schubse ich ihn zurück. Er bewegt sich nicht. »Hör auf dich selbst zu belügen! Sie sind von dir! Sie sind deine Entschuldigung, deine— die Art, wie du dich entschuldigst für die Worte, die du mir ins Gesicht gespuckt hast.«, rufe ich wütend. Plötzlich kommt er mir mehrere Schritte näher. Er drückt seine Nase gegen meine Wange und ich spüre, wie mein Rücken gegen der Fassade hinter mir knallt. »Offensichtlich waren meine Worte ja nicht gelogen. Gefällt es dir? Hmm? Gefällt dir die Aufmerksamkeit, die du mit deiner verfickten Art und Weise von ihm verlangst? Komm sag es mir. Schämst du dich nicht?« Meine Hände zittern unkontrolliert. Sarkastisch lache ich auf und fauche ihn blitzend an. »Wofür sollte ich mich schämen? Das ich Gastfreundschaft zeige?«

Agon greift rabiat nach meinem Kinn und zieht mich noch näher zu sich. Sein Atem prallt auf meinem Lippen und vermischt sich mit meinem Keuchen. Seine Nase drückt schmerzhaft gegen meine Wange und unsere Lippen schweben übereinander, wenige Millimeter voneinander entfernt. Für ein kurzen Moment fällt sein Blick auf meine vollen sirenenhaften Lippen. »Du bist vielleicht naiv, aber nicht dumm.«, schnauzt er. Meine Unterlippe zittert vor Wut und ich drücke mich angespannt näher an ihn. »Du sitzt an einem Tisch mit deiner Mutter und flüsterst irgendwelche dreckigen Worte in dem Ohr meines Bruders, vor meiner Tochter? Schämst du dich nicht?«, brüllt er und eine Träne kullert langsam über meiner Wange. »Urteile mir nicht über meine Beziehung mit deinem Bruders oder mit meiner Mutter— Wenn du erstens deinen Bruder so sehr beneidest, dass du platzen könntest und zweitens deine Mutter dich aufgegeben hat und deine Stiefmutter dich am liebsten vor die Tür geschmissen hätte.«

Wie paralysiert lässt er mich los und taumelt einige Schritte zurück. Ich sehe wie Schmerz in seinen Augen flackert, aber er es sofort mit purem Hass tarnt. Schuldgefühle ummanteln mein Herz und erschrocken spalten sich meine Lippen. Solche Worte habe ich nicht von mir selber erwartet. Ich wollte ihn nur so verletzen, wie er mich verletzt hat. Jetzt aber bereue ich meine Worte. Es ging zu weit— Ich ging zu weit. Agon spuckt auf den Boden und wischt sich über den Mund. »Agon, es tut—« Gnadenlos unterbricht er mich. »Rein, sofort.« Purer Hass schwimmt in seiner Stimme mit und ich halte mich wehleidig an der Brust fest. Ich möchte etwas sagen, doch sein Blick duldet keine Widerrede. »Du hast mich auch verl—« Ich werde ein weiteres Mal unterbrochen. »Rein.«, ertönt seine erboste und laute Stimme erneut. Ich zucke stark zusammen und blicke tränenreich sein Gesicht an. Ich umschlinge meine Arme um mich und tapse mich langsam zurück. »Mfal ...«, flüstere ich wahrheitsgemäß und betrete wieder das Restaurant.

Das Dessert wird auf unseren Tisch gestellt. Ich seufze leise auf. Nachdem Agon und ich unsere hitzige Diskussion hatten, habe ich mich für mehrere Minuten im Damen Wc versteckt. Ich musste mich sammeln und fühlte mich in dem Moment kraftlos und schuldig. Anschließend kamen wir beide wieder zu Tisch an und Dea bekam ihre Pommes. Für den Rest des Ganges schwiegen wir beide. Nur Adem und zum Großteil auch meine Mutter haben freundlich geplaudert. Dabei glaube ich nicht, dass Adem nochmal freiwillig seinen Freitagabend mit meiner Mutter verbringen würde. Es sei denn, jenes wäre sein Beuteschema. Ich sehe auf mein schön dekorierten Teller. Ich habe mir eine Waffel bestellt, da der Hunger nach dem Salat mich nicht verließ. Ich lecke mir über die Lippen bei dem süßen zimtartigen Geruch.

Man würde meinen, dass als Bäckerin irgendwann der Geschmack für das Süße weggehen würde. Ich jedoch besitze bis heute noch eine süße Zunge. Ein Blick auf Dea verleiht mir ein Grinsen aufs Gesicht. Aggressiv sticht sie mit ihrer Gabel auf die Schokoladentorte ein und greift mit der anderen Hand nach ein paar Krümeln. »Agon, ich wollte mich bei dir persönlich bedanken, dass du meine Tochter aus diesem Feuer gerettet hast.« Meine Mutter setzt ein unehrliches Lächeln auf den Lippen. Adem wird auf einmal unglaublich ruhig und blinzelt mich undefinierbar an. Ich zucke gelassen mit den Achseln, dabei kommt mir die eigentliche Übelkeit hoch.

Agon schnalzt mit der Zunge und richtet sich auf. »Ernsthaft?«, blafft er ungläubig und meine Augen weiten sich. Ich halte den Atem an. Er darf keine Szene vor meiner Mutter machen. Das darf nicht passieren! Adem räuspert sich. »Was Agon meint ist, dass nicht er Odesa gerettet hat, sondern das Odesa seine Tochter gerettet hat, Teta Arife.« Meine Mutter wird rot und kichert mädchenhaft. Nervös reibe ich mir die Hände warm. Ich weiß ganz genau, was dieses Kichern bedeutet. Agon lacht sarkastisch auf. Sein Lachen erreicht nicht seine Augen, es wirkt eher völlig verhöhnt. »Adem ... wie immer der Diplomat.« Agon leckt sich die Lippen feucht und ignoriert Adem's warnenden Blick. Meine Mutter rümpft ihre Nase.

»Was ich sagen wollte war, ohne eure Hilfe hätte sie es nicht so weit geschafft.« Mein Mutter nimmt ein großen Schluck von ihrem Wasser und blickt mich fast schon feindselig an. »Komisch, denn ich kam erst an, als alle Menschen draußen waren. Außerdem hatte sie auch keine Hilfe gehabt oder gebraucht, als sie vor sechs Jahren nach Düsseldorf kam und sich selbstständig gemacht. Das auch noch erfolgreich.« Agon grinst meine Mutter höhnisch an und das Blut gefriert in mir. Ich weiß nicht, ob er mich beschützt oder ob er meine Mutter einfach nicht ausstehen kann. Ich kratze mich unwohl am Nacken und meide den Blick meiner Mutter. Mami's Lächeln fällt. »Und wo ist jetzt ihre Bäckerei?« Die Farbe weicht aus meinem Gesicht und gedemütigt blicke ich auf meine Waffel.

Adem mahlt seinen Kiefer und verengt seine Augen. Er rückt mit dem Stuhl nach hinten und beobachtet die Lage. Er ist wütend. Adem ist kein Mensch der seine Wut offen preisgibt. Er verschlingt sie lieber in sich selbst und lässt sie wie ein Vulkan in sich schlummern. Ich seufze auf. »Warum essen wir nicht.«, murmle ich ergeben. Natürlich würde meine Mutter lieber ihre Tochter schlecht reden, anstatt bei einer Thematik unrecht zu besitzen. Sie alle ignorieren mich und Dea starrt uns alle nur gedankengetrunken an. Agon verliert sein provokantes Grinsen nicht. Nein, es wächst je länger er den selbstgefälligen Blick meiner Mutter betrachtet. »Ihre Bäckerei wird gerade aufgebaut. Spätestens im Neujahr kann sie wieder dort arbeiten.« Meine Augen weiten sich. Im Neujahr? Woher weiß er das genau? Adem lehnt sich zurück und blickt Agon mit einem stolzen Blick an. Mami's Augen werden groß und huschen zu mir. »Warum hast du mir das nicht erzählt?«, zischt sie mit geröteten Wangen. Sie schämt sich. »Ich kam nicht dazu und wollte mich sowieso bei Adem dafür bedanken.« Diese Tatsache gefällt meiner Mutter gar nicht. Ich höre wie Agon's Nacken laut knackst. Adem wiederum blickt mich leicht verwirrt an. »Wie dem auch sei, wir können später darüber reden.«

Adem räuspert sich. »Odesa wollte die betroffenen Familien noch besuchen.« Er schielt zu mir. »Stimmts?« Ich nicke und verdrehe innerlich meine Augen. Natürlich vergisst er es nicht. »Ich wollte mein Beileid aussprechen.«, murmle ich wahrheitsgemäß. Mami sitzt stillschweigend da und beachtet Agon mit einem abwertenden Blick. »Ich kann nicht kommen, deswegen begleitet Agon dich.« Ich reiße meine Augen auf. »Was?«, rufe ich überrascht und blicke zu Agon. Diesem scheint die Idee auch nicht zugefallen. »Ich kann das alleine machen.«, widersetze ich ich. Meine Mutter schüttelt den Kopf. »Schrei nicht. Adem hat recht, alleine ist es zu gefährlich. Vielleicht will jemand Rache nehmen.«, erwidert Mami mit ein strengem Blick.

Manchmal frage ich mich, ob es meine Mutter überhaupt interessieren würde, wenn ich sterbe oder ob sie es ausnutzen würde um mehr Aufmerksamkeit zu generieren. Agon liegt etwas auf der Zunge, doch er verkneift es sich. Vielleicht denkt er ja dasselbe wie ich. »Du wolltest doch nicht jemand Anderen mitnehmen, wie zum Beispiel Daniel?«, fragt Adem unschuldig. Dieser verdammte— Unschuld ist etwas was Adem nicht besitzt und nie besitzen wird. Er weiß ganz genau, was er tut. Wie sein Bruder. »Was?«, zischt Agon mit verengten Augen und meine Mutter blickt ihn genervt an. »Schrei nicht, Agon.« Er ignoriert sie. Adem leckt sich über die Lippen und greift nach seiner Fanta. »Er war letztens bei ihr Zuhause.« Ich mahle mein Kiefer und werfe Adem Blitze gegen den Kopf. Agon's verruchte Augen landen auf mir.

»Ich hole dich ab.« Sind die letzten Worte, die Agon an diesem Abend noch sagt.

Was denkt ihr fühlt Agon für Odesa?

Glaubt ihr Agon und Odesa werden sich vertragen?

Mögt ihr Odesa's Mutter?

Ich würde mich freuen, wenn ihr ein Vote und / oder ein Kommentar dalässt.

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