Weil ich dich finde || Maze R...

By Nisiii2253

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Sie haben alles verloren. Ihre Freunde. Ihr richtiges Leben. Und das an ANGST. Doch Liv und die anderen Licht... More

Prolog
|Kapitel 1|- Von wahren Freunden, Tränen und Versprechen
|Kapitel 2| - Armor
|Kapitel 3|- Blaue Augen, quietschende Mädchen und prasselndes Lagerfeuer
|Kapitel 4| - Niemals
|Kapitel 5| - Wieder vereint?
|Kapitel 6| - In guten wie in schlechten Zeiten
|Kapitel 7| - Ich bin bei dir, immer
|Kapitel 8| - Streitereien, Pläne und Schmerzensschreie
|Kapitel 9|- Sie sind meine Familie
Info LESENACHT
Info LESENACHT (Teil 2)
|Kapitel 10| - Mehr als nur ein Traum
|Kapitel 11| - Es geht um alles
|Kapitel 12| - Von Cranks, Gelächter und Tunneln
|Kapitel 13| - Das verspreche ich dir
|Kapitel 14|- Von Nudeln und Simulationen
|Kapitel 15|- Wir stehen das durch
|Kapitel 16|- Ende oder Anfang?
|Kapitel 17| - Die letzte Stadt
|Kapitel 18| - Neue Gesichter und alte Bekanntschaften
|Kapitel 19|- Von Nasen, Deals und Lockvögeln
|Kapitel 20| - Von Gefühlen, Entschuldigungen und Rettungsmissionen
|Kapitel 21| - Alles wird gut
|Kapitel 23| - Immer
|Kapitel 24| - Tunnelgespräche und Tränen
|Kapitel 25| - Wir werden es schaffen
|Kapitel 26| - Von verrückten Plänen, Eifersucht und Glücksgefühlen
|Kapitel 27| - Newt
|Kapitel 28| - Rache
|Kapitel 29| - Neuanfang?
|Kapitel 30| - In Liebe, Newt
Epilog
DANKE

|Kapitel 22| - Ein letztes Mal

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By Nisiii2253

Liv's Sicht:

"Lass mich los, Lucas!"
Wie wild strample ich umher, doch die Griffe seiner muskulösen Arme lockern sich kein Stück.

"Kannst du knicken, erst musst du dich beruhigen", sagt er sanft aber bestimmt in mein Ohr.

"Nur über meine Leiche! Ich muss da rein, ich hasse sie so sehr! Ich werde sie...", doch er unterbricht mich indem er zu lachen beginnt.

"Was?", sage ich entgeistert, "das ist nicht witzig!"

"Die Situation mit ihr nicht, nein. Aber du. Komm mal runter, du bist eher niedlich als angsteinflößend."

Laut atme ich die Luft aus, die sich in meiner Lunge angesammelt hat.

Und dann beginne ich zu weinen.
Ich verstehe immer noch nicht, wie sich meine Gefühle so schnell von einem Extrem ins nächste verwandeln können.

"Hey, alles gut", murmelt der starke, braunhaarige Mann hinter mir und dreht mich in seinen Armen herum.
Schluchzend vergrabe ich meinen Kopf an seiner Brust und kralle mich in seinem Hoodie fest.

"Ich will ihn nicht verlieren", sage ich leise und kraftlos.

Ich habe das Gefühl ich breche zusammen.
All das Warten und die Spannungen.
All unsere Ideen und die Verluste.
All das, nur für einen meiner besten Freunde.
Und für den Jungen, den ich liebe.

"Das wirst du nicht."

"Was wenn doch? Wie ich ihn kenne, hat er ihnen alle Deals der Welt angeboten, damit Jer nicht verletzt wird. Was, wenn es ihn so kaputt gemacht hat, dass er nie wieder wird?"

Lucas drückt mich etwas von sich, um mich anzusehen.
"Ich kenne deinen Minho nicht. Aber das, was ich von dem Strunk bereits gehört habe, lässt mich unmöglich glauben, dass er zu all dem zu schwach war. Du hast gesagt er tut alles für die, die er liebt. Glaube daran. Er hat gekämpft und kämpft weiter, da bin ich mir sicher. Was könnte er auch sonst tun? Ich meine er weiß, dass seine Familie hier draußen auf ihn wartet. Dass du auf ihn wartest. Da wäre er schön blöd einfach aufzugeben."

Ich muss leise lachen und Lucas wischt mir die Tränen von den Wangen.

"Ich weiß Teresa ist eine dumme Kuh, die du am liebsten nie wieder sehen möchtest. Du darfst von mir aus alles mit ihr machen, was du willst. Aber jetzt müssen wir uns erstmal auf Minho und Jeremy konzentrieren. Und all die anderen, die unsere Hilfe brauchen. Okay?"

Ich nicke.
"Danke."

Er zieht eine Augenbraue nach oben und grinst.
"Wieso dankst du mir? Dein persönlicher Kummerkasten ist stets zu Diensten."
Er verbeugt sich.

Daraufhin kassiert er einen leichten Schlag auf den Arm von mir.
"Idiot."

"Hey", beschwert er sich, "heb' dir die Schläge lieber für die Brünette auf."

Mein Mund verzieht sich zu einem breiten Grinsen.
Ich weiß ganz genau, warum ich mir diesen Kerl hier zum Freund gemacht habe.

***

Ich setze mich an die Kante des Dachs. Irgendwie wusste ich, dass ich ihn hier finde.
Außerdem meinte Newt er hätte ihn schon seit einer Weile nicht mehr gesehen. Irgendwo musste er also sein.

"Thomas, hey. Wie geht's dir?"
Fragend sehe ich ihn an.

Ich kann nur erahnen, wie schwer das alles für ihn sein muss.

"Es geht so. Als ich sie wieder gesehen habe, war ich irgendwie total nervös. Ich konnte nichts dagegen tun, so sehr ich es auch wollte. Aber das hat sich dann sowieso erledigt. Sie meinte sie würde uns all das immer und immer wieder an tun, wenn sie müsste. Das war der Punkt, an dem auch noch der letzte Funke, der in meinem Inneren für sie übrig war, erloschen ist."

Ich seufze und lege meinen Kopf auf seine Schulter.
"Das alles tut mir leid, Thomas."

"Muss es nicht, ist schon okay", murmelt er und legt seinen Kopf auf meinen.

"Nein, das ist es nicht. Sie hat dir eine Menge bedeutet. Und so sehr du sie auch im Moment hasst, ist es völlig in Ordnung, dass ein Teil von dir dem Menschen hinterher trauert, zu dem du eine Verbindung aufgebaut hast. So ist das nunmal mit der Liebe. Sie ist wunderschön. Aber gleichzeitig auch das, was uns am meisten verletzen kann."

Er sagt nichts. Ich weiß, dass er über meine Worte nachdenkt.
Und auch ich selbst denke darüber nach.
Es fühlt sich so gut an zu lieben.
Nicht nur Minho, nein.
Auch meine Freunde. Als ich aus dem Aufzug ausgestiegen bin und auf der Lichtung ankam, hätte ich nie gedacht, dass diese Fremden Jungs zu meiner Familie werden. Geschweige denn, dass ich mich verliebe und dass ich auch alte Bekannte wie Brenda oder neue Leute wie Lucas treffen werde.
Wir haben viel durchgemacht und es ist viel schlimmes passiert.
Aber egal was kommt: Ich habe die Menschen gefunden, mit denen ich den Rest meines Lebens verbringen möchte.

Aber leider weiß ich, dass all das nur Wunschdenken ist.
Einige werden es aus Denver heraus schaffen. Zu einem Ort, an dem uns ANGST niemals finden wird.
Aber eben nicht alle.
Und einer davon ist Newt.

Und diese Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag.
Ich habe versucht mir einzureden, dass alles gut wird.
Aber selbst wenn es ein Mittel gibt, das den Prozess auch nur etwas entschleunigen könnte: Es wäre zu spät.
Ich bin nicht bereit meinen besten Freund zu verlieren.
Aber ich werde mich von ihm verabschieden müssen.

"Du denkst auch an ihn, stimmt's?", Thomas Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern.

"Wir werden ihn verlieren", antworte ich ihm und spüre, wie sich meine Augen mit Tränen füllen.

"Es gibt bestimmt inzwischen ein Heilmittel. Es muss eins geben..."

Ich weiß, wie sehr sich Thomas an ihr festklammert, der Hoffnung.
Und das ist nicht verkehrt.
Ich selbst gebe die Hoffnung nicht auf, dass alles gut wird und wir glücklich bis an unser Lebensende zusammen leben.
Aber leider ist das hier die Realität und nicht irgendein Märchen.
Wir können ihr nicht entfliehen und auch nicht alles beeinflussen, so sehr wir es auch versuchen.

"Ich werde mich morgen früh verabschieden müssen. Dazu bin ich nicht bereit."

"Liv, du musst dich jetzt noch nicht..."

"Doch Thomas, das muss ich. Wir haben einen Plan. Ihr beide holt morgen Minho da raus, Gally wird euch reinbringen. Er sieht nach ob Jeremy bei den anderen ist, wenn nicht kommen Lucas und ich. Davor werden wir aber mit Brenda am Bus warten und erst das Gebäude betreten, wenn Gally es uns sagt. Morgen mittag werden sich unsere Wege trennen, jeder muss zu seinem Ort kommen und alles vorbereiten, bevor es los geht, wenn es dunkel wird. Ich habe Newt noch so viel zu sagen, das kann ich nicht in letzter Sekunde machen. Morgen früh ist es so weit. Ich muss ihm auf wiedersehen sagen. Aber wie soll ich das anstellen, wenn ich weiß, dass es wahrscheinlich kein Wiedersehen gibt?"

Er legt einen Arm um mich und drückt mich an sich.
"Das wird wahrscheinlich das schlimmste sein, was du je in deinem Leben tun musstest. Aber ich glaube dennoch daran, dass alles gut werden wird."

"Halte an diesem Glauben fest, Thomas. Dann tut das zumindest einer von uns. "

Eine Weile sitzen wir einfach nur schweigend da und starren in das Dunkle der Nacht. Nur das ANGST Gebäude ragt hell erleuchtet aus der Stadt hinaus.

"Liv, ist es okay, wenn ich gehe? Ich will Brenda nicht allein lassen, wenn sie sich von Jorge verabschiedet."

"Natürlich, ich wollte sowieso noch schauen, ob ich Clint erreiche. Sag' Jorge liebe Grüße, ja? Ich werde ihn bald wieder sehen."

Er nickt, dann steht er auf und verlässt das Dach. Ich nehme das Funkgerät, das ich vorhin neben mir abgelegt habe, in die Hand und will gerade den Sprech-Knopf betätigen, als es zu rauschen beginnt.

"Liv, hey, hier ist Clint", eine kurze Pause, dann spricht er weiter, "bist du da?"

Ich muss lächeln.
Das wir beide gelichzeitig versuchen wollen uns zu erreichen, kann kein Zufall sein.
"Laut und deutlich", sage ich grinsend, "ich wollte dich auch gerade anfunken."

Sein Lachen ertönt am anderen Ende.
"Harriet ist auch bei mir, ich hoffe das ist okay."

Ich muss noch mehr lächeln. Er hat es so verdient glücklich zu sein. Und es freut mich zu hören, dass sie neben ihm sitzt. Das heißt es ist alles gut zwischen den beiden.

"Ja klar, hey Harriet. Wie geht's euch?"

"Wir sind alle ziemlich aufgeregt, aber das brauche ich dir ja nicht erzählen", ertönt ihre Stimme.

"Ja, bei uns geht alles drunter und drüber. Alle Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Spätestens übermorgen sehen wir uns wieder. Darauf freue ich mich schon!"

"Wir uns auch", mein Clint, "läuft soweit alles nach Plan?"

"Ja, Jorge und Brad machen sich jetzt dann auf den Weg zum Treffpunkt. Wie sieht es bei Aris und Jim aus, sind sie startklar?"

"Die beiden fliegen morgen früh los. Und nicht nur sie, ich komme auch mit."

"Warte was? Clint, aber..."
Er unterbricht mich.

"Ich hoffe, dass es nicht dazu kommt, aber sollte einer von euch verletzt werden, werdet ihr mich und meinen Verbandskoffer brauchen."

Da hat er recht. Ich möchte nur nicht, dass er sich mit ins Getümmel stürzt.

"Aber pass gut auf dich auf, okay?"

"Natürlich, du kennst mich doch. So schnell wird man mich nicht los. Harriet bleibt bei Sonya und den anderen. Hilft hier mit und bereitet alles auf eure Ankunft vor."

"Ich hoffe es geht alles gut", murmle ich leise vor mich hin.

Harriet antwortet.
"Liv, mach dir keinen Kopf. Das wird schon. Ihr werdet alle heimkommen."

Heimkommen.
Im ersten Moment klingt das komisch, aber sie hat recht.
Wir werden uns ein zu Hause aufbauen. Und dort werden wir alle leben können.

"Wir müssen Schluss machen", sagt Clint dann, "Vince braucht uns. Richte den anderen liebe Grüße aus. Sie sollen auf sich aufpassen! Und danke Newt von mir. Ich weiß, dass er auf dich aufgepasst hat."

Ich muss lächeln.
"Das werde ich, danke. Sagt ihr aber auch Grüße! Bis bald!"

Es rauscht noch einmal, dann ist die Leitung tot.

Kurz atme ich noch einmal die frische Luft ein, dann stehe ich auf und verlasse das Dach.

Schon als ich die Treppe nach unten laufe, höre ich Gelächter.
Was ist denn da los?

Als ich um eine Ecke biege, weiß ich es.

Meine Freunde, nein, meine Familie, sitzt um ein gemütliches kleines Feuer herum.

Gally erzählt gerade etwas, worüber wohl alle lachen. Neben ihm sitzt Thomas, der einen Arm um Brendas Schulter gelegt hat. Neben ihr sitzt Lucas.
Ich setze mich auf den freien Platz neben ihm und lächle Newt und Pfanne zu meiner Linken an.

"Und, geht alles klar?"
Fragt mich Thomas, als Gally zu Ende erzählt hat.

"Ja, ich soll euch liebe Grüße ausrichten!"

Alle danken mir, dann reden sie weiter.
Ich halte mich eher zurück und beobachte das ganze Geschehen.
Ich hätte mir keine schönere Art vorstellen können den Abend ausklingen zu lassen.
Fast alle Menschen, die mir wichtig sind, auf einem Haufen.
Um ein Lagerfeuer herum, wie früher.

Und bald werden wir an einen neuen Ort kommen, an dem wir leben können.
Oder wie Harriet gesagt hat, wir werden heimkommen.
Es wird nicht einfach werden. Wir alle werden trauern um die Menschen, die wir auf dem Weg verloren haben.
Ich sehe zu Newt und lächle ihn an. Er erwidert mein Lächeln und ich sehe Tränen in seinen Augen schimmern.
Ich weiß, dass es auch für ihn keinen schöneren Abschluss hätte geben können.
Das aller letzte Mal sind wir hier vereint.
Als eine Gruppe. Als eine Familie.

Und morgen werden wir den Rest von uns befreien.

-----------------------------------
Hallo meine lieben Lichter:)

Ich hoffe es geht euch gut!

Ich weiß das Kapitel ist nicht so lang wie die anderen, aber momentan habe ich leider nicht so viel Zeit zum Schreiben, deshalb kam auch im April nichts.

Aber ich versuche bald Weiterzuschreiben und freue mich, wenn ihr mit dabei seid, wenn dieses Buch bald zu Ende geht.
Denn das tut es und ich kann es immer noch nicht so recht glauben...

Aber jetzt mal genug davon, ein paar Kapitel kommen sicherlich noch und ich werde euch das Ende dann auch ankündigen.

Ganz liebe Grüße, passt auf euch auf und bis zum nächsten Mal! 😊

Eure Nisi❤️

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