Criminal tension - Wie ich ei...

Autorstwa Liesmeinbuch

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Ein Schwerverletzter wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Pflegerin Lynn versorgt dort seine Wunden. Ihre K... Więcej

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26 (Lesenacht: Kapitel 4/5)
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45 (Lesenacht: Kapitel 1/4)
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47 (Lesenacht: Kapitel 3/4)
48 (Lesenacht: Kapitel 4/4)
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103 - Letztes Kapitel, Epilog und Q&A

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Autorstwa Liesmeinbuch


Als wir eine Stunde später wieder an der Lagerhalle ankamen, waren wir beide nervlich fix und fertig. Während der Fahrt hatten wir kaum miteinander gesprochen, sondern bloß stumm auf die Straßen vor uns gestarrt.

Ich hatte mich pausenlos gefragt, wie es nun weitergehen würde.


Ich war mir sicher, dass Jade und Henry Fox seine Eltern sein mussten und Katherine seine Großmutter. Die Daten auf dem Grabstein passten dazu. Auch Connors Satz „Oma würde sich im Grabe umdrehen...", machte in diesem Zusammenhang Sinn.

Sie waren also tot. Seine Eltern und seine Großmutter waren nicht mehr am Leben...
und sein Bruder hasste ihn.

Seufzend parkte ich den Wagen auf dem Schotterplatz, stellte den Motor ab, zog den Schlüssel und fuhr dann das Metall nachdenklich mit meinen Fingerspitzen ab, während ich den Kopf gesenkt hielt.

Ich war einfach sprachlos, denn ich hatte keine Ahnung mehr, was ich noch hätte sagen können, um meinen Beifahrer dabei zu unterstützen, die Ereignisse des Tages zu verarbeiten.
Es war einfach zu viel. Zu viel, zu traurig, zu nervenaufreibend, zu niederschmetternd.


Irgendwann stieg ich einfach aus, lief um das Auto herum, öffnete die Beifahrertür und forderte meinen Patienten auf, mich in die Halle zu begleiten.

Stumm und mit stark verlangsamten Bewegungen kam er meiner Aufforderung nach und schlurfte über die feinen Steine hinter mir her.

-

Mein Patient hatte sich wortlos ins Bett gelegt, nachdem er sich die Zähne geputzt und seine Medikamente genommen hatte, während ich in der kleinen Küche etwas Schnelles zu essen zubereitete und mir große Mühe dabei gab, meine Gedanken auf die Zukunft zu lenken und sie nicht in der Vergangenheit hängen zu lassen.

Egal was vorgefallen war, wir mussten uns darauf konzentrieren den Fall zu lösen und zu klären, wer die Gangster waren, was es mit der korrupten Polizei auf sich hatte und was bei dem Überfall wirklich passiert war, doch das fiel mir schwerer als ich zugeben wollte.

Während ich umrührte und das brodelnde Wasser im Kochtopf beobachtete, schoss mir immer wieder dieser eine Gedanke durch den Kopf, den ich nicht stoppen konnte.

Was hatte es mit Connors vermeintlicher Warnung an mich auf sich?

Seine Bemerkung ließ mich einfach nicht los.

Das Überkochen des Nudelwassers riss mich aus meiner Trance und ich nahm den Topf hastig vom Herd, bevor ich die Nässe aufwischte.

Gedankenversunken goss ich die Pasta ab, verteilte sie auf zwei Schüsseln, gab jeweils einen Klecks Tomatensoße dazu, suchte zwei Gabeln heraus und verstaute alles in einer Plastikbox, die ich mir unter den Arm klemmte und dann mit ihr die Strickleiter hinunterkletterte.

Nervosität raste durch meinen Körper, als ich die Tür zu dem Zimmer öffnete, in dem er lag.

Durch das Knarzen der Dielen unter meinen Füßen wachte er auf.

Der Anblick seiner traurigen Augen, der Blässe seines Gesichts und der Eingefallenheit seiner Wangen jagte mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken und ließ mich kurz zusammenzucken. Es machte mich einfach fertig ihn so zu sehen und vollkommen machtlos dagegen zu sein.
Ich hoffte, dass ein warmes Abendessen ihm zumindest ein bisschen guttun würde.

Ich schloss die Tür hinter mir und lächelte ihn zaghaft an. Ich gab mein Bestes.

„Ich habe... Nudeln gekocht."

Vorsichtig setzte ich mich auf die Bettkante am Fußende der Matratze, bevor ich eine Schale aus der Box holte, eine Gabel hineinsteckte und sie ihm reichte.

Zögerlich setzte er sich auf und nahm sie entgegen.

Die zweite Schale platzierte ich auf meinem Schoß, dann stellte ich die Plastikkiste auf den Fußboden und wünschte ihm leise guten Appetit, nachdem ich ihn noch einmal zurückhaltend angelächelt hatte.

Er bedankte sich knapp bei mir und wir begannen zu essen.

Obwohl die Pasta gut schmeckte, bekam ich kaum etwas herunter, denn ich hatte das Gefühl, mein Gedankenkarussell hatte meinen Rachen zugeschnürt. Die Bissen fühlten sich mindestens drei Mal so groß an wie sie tatsächlich waren und schienen meine Kehle zu verstopfen. Ich kämpfte mit jedem Schluck und brauchte eine halbe Ewigkeit, um die kleine Portion hinunter zu bekommen.

Auch mein Patient hatte anscheinend Probleme damit, die Mahlzeit zu genießen, denn er stocherte mehr in der Schale herum, als die Gabel an seinen Mund zu führen.

Nachdem ich viele Minuten mit mir gekämpft hatte, weitere Bissen meine Speiseröhre hinunterzuschicken, stellte ich die Schüssel mit einem kleinen Rest darin auf den Boden und drehte mich zu meinem Patienten.

Er sah zu mir auf und brach ebenfalls das Essen ab.

„Lynn, es... es schmeckt wirklich gut, aber ich kriege kaum etwas runter. Ich bin... ich bin einfach nur fertig."

Mein Herz knackste bei seinen Worten.

„Ich weiß...", hauchte ich ihm entgegen und fing seinen leidenden Blick auf.

Er stellte seine Schale auf den Nachttisch.

„Gibt es irgendetwas, das ich tun kann?", wollte ich mit leiser Stimme von ihm wissen.

Sekundenlang starrte er mich einfach nur an, bevor er dann seine Bettdecke hochklappte und mit der linken Hand neben sich auf das Polster klopfte.

„Sei... einfach hier, okay?", flüsterte er unter seinem schweren Atem.

Mein Herz begann, mir wilde, irreführende Signale zu senden, denn Schmerz und Freude kamen in diesem Moment gleichzeitig in mir auf.

Trotz des Horrortages stieß er mich nicht von sich, sondern wollte mich noch näher bei sich haben. Das erwärmte meine Seele auf das Unermessliche.

Langsam kletterte ich zu ihm hinauf, denn seinen Wunsch konnte und wollte ich ihm nicht abschlagen.

Zögerlich kuschelte ich mich an ihn, während er seine Arme um mich schlang und meinen kleinen Körper fest an sich drückte.

Er gab mir einen Kuss auf meinen Scheitel und raunte: „Ich bin so froh, dass du da bist."

Ein Adrenalinrausch erfasste mich, vernebelte meine Sinne und ließ meine Wangen warm werden.

Ich atmete tief ein und inhalierte seinen vertrauten Körperduft, der mich in ein wohliges Nest aus rosa Watte bettete und kurz darauf einschlafen ließ.

-

In dieser Nacht träumte ich lauter wirres Zeug.

Von meinen ertrinkenden Eltern, die mir die Schuld an ihrem Tod gaben, meinem Opa, der nicht mehr mit mir sprechen wollte, weil ich ihn dreist angelogen hatte, meinen wütenden Freundinnen, die nicht verstehen konnten, was ich an diesem Verbrecher fand und meiner zukünftigen Professorin, die mich vom Studium ausschließen ließ, weil sie wusste, dass ich einen Kriminellen beschützt hatte.
Zu guter Letzt hatte sich meine Katze Charly auch noch in einen drei Meter großen Menschen verwandelt der mir sagte, wie vernachlässigt er sich fühlte.

Im Halbschlaf hatte ich immer wieder wahrgenommen, wie wild mein Herz in meinem Brustkorb hämmerte und ich mich von einer Seite auf die andere drehte.

Doch kurz bevor ich aufwachte, überraschte mich eine neue Traumsequenz mit voller Wucht, denn sie fühlte sich echter an als alles, was ich in den vergangenen Tagen wirklich erlebt hatte.

Ich stand in einer weißen Umgebung und trug nichts weiter als ein ebenfalls weißes, luftiges Kleid. Meine Haare wehten im Wind und das grelle Licht um mich herum ließ mich kaum klar sehen. Geblendet blinzelte ich vor mich hin und hielt mir den Handrücken vor die Augen, bevor mein Körper mich schwach in die Knie zwang und mich zu Boden sinken ließ.
Kauernd saß ich dort und spürte, dass sich plötzlich Kälte auf meiner Haut ausbreitete und mich erschaudern ließ.

Doch dann wurde es dunkler um mich herum und ich war wieder in der Lage, meine Augen offen zu halten.
In der Ferne konnte ich erkennen, dass sich ein schwarzes Loch auftat.

Zuerst kroch Angst in mir hoch, da ich keine Ahnung hatte, was passieren würde, doch recht schnell spürte ich, dass sie verflog, je größer das Loch wurde.

Und dann durchfuhr mich schlagartig Wärme. Mein Herz begann heftig zu pochen und sendete Blitze in jedes andere meiner Organe. Mein Mund wurde trocken, meine Hände feucht und obwohl ich unfassbar nervös wurde, hatte ich mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt.

Als das schwarze Loch eine beachtliche Größe angenommen hatte, konnte ich plötzlich erkennen, dass Umrisse einer Gestalt darin zu sehen waren.

Ich kniff meine Augen fest zusammen um sie besser wahrnehmen zu können und tatsächlich gelang es mir. Die Person trat einen Schritt näher und blieb schließlich am Rand des Lochs stehen. Sie trug ein schwarzes Shirt und eine schwarze Hose.
Ihre Anwesenheit fühlte sich so gut an. Fremd aber gleichzeitig vertraut, unheimlich aber doch liebevoll. Ich konnte es kaum glauben.

Mein Herz raste, als die Person austrat und mit langsamen Schritten auf mich zuging. Mein Atem setzte aus, als ich spürte, wie sich die Dunkelheit mit jedem Schritt weiter über mir ausbreitete - so, als würde die Person sie mit sich ziehen. Auch als sie noch näher kam und schließlich unmittelbar vor mir stand, konnte ich ihr Gesicht immer noch nicht erkennen. Es war, als würde ein Schatten auf ihm liegen.

Dunkel. Es war alles dunkel um mich herum.
Das einzig Weiße das noch übrig war, war mein Kleid.

Die Gestalt beugte sich zu mir hinunter und reichte mir die ausgestreckte Hand.

Was hatte sie nur vor?

Krampfhaft versuchte ich das Gesicht zu lesen, doch ich konnte absolut nichts in der Dunkelheit erkennen.

Trotz alledem reizte mich der Gedanke, die Hand des unbekannten Menschen zu nehmen, da sich die Dunkelheit, die er mitbrachte, so unglaublich schön und viel besser als die Helligkeit anfühlte.

Und dann tat ich es einfach, weil es mir richtig erschien.

Unsere Hände berührten sich und ich spürte eine Explosion in mir, denn das was ich fühlte, war mit Abstand das schönste Gefühl, das ich jemals wahrgenommen hatte.

Alles wurde warm, begann zu kribbeln, das Blut rauschte in mir und die Schmetterlinge tanzten durch mein Innerstes.

So fühlte sich wohl Wolke 7 an...

Die Person zog mich zu sich hoch und ich kam auf die Beine.

Als ich stand bemerkte ich, dass mein Kleid sich ebenfalls schwarz verfärbt hatte. Und es gefiel mir. Es ließ mich besser aussehen als zuvor.

Ich richtete meinen Blick auf und spürte Sekunden später die Hände der Person um meine Taille.

Sie zogen mich fest an sich, sodass unsere Hüften aneinander lagen.

Ehe ich auch nur einen einzigen weiteren Gedanken fassen konnte, spürte ich warme, weiche Lippen auf meinen, die mich in einen unbeschreiblich schönen Kuss zogen, der mich seufzen ließ.

Jap, Wolke 7, wo anders konnte ich mich nicht befinden.
Auch, wenn hier alles schwarz und nicht rosa war, gab es für mich keinen Zweifel daran.

Nach minutenlangen liebevollen, unendlich schönen Küssen lösten sich unsere Lippen schweren Herzens von einander.

Und da... konnte ich zum ersten Mal das Gesicht meines Gegenübers erkennen. Es schien mir, als wäre es durch den Kuss offenbart worden.

Es war das meines Patienten.
Und er sah so unbeschreiblich gut aus wie immer.

Mein Herz wurde schwer, als ich ihm in seine schönen grün- karamellfarbenen Augen sah, die endlich wieder funkelten und mir das Zeichen gaben, dass er glücklich war.

Während ich meine Blicke über sein Gesicht schweifen ließ lächelte er und begann mit mir zu sprechen.

„Hallo Lynn.
Meine schöne Lynn. Du hast mich in deine Welt gelassen, nun nehme ich dich mit in meine. Doch erschreck dich nicht, denn sie ist dunkel, böse, kalt und angsteinflößend, doch ich spüre, dass du sie kennenlernen willst.
Aber zu erst einmal, muss ich mich dir vorstellen, denn du weißt ja noch gar nicht, wer ich bin, oder wie ich heiße. Dass ich dir nichts gesagt habe, war sehr unhöflich von mir und ich bitte dich um Verzeihung."

Herzerwärmend lächelte er mich an, bevor er mir mit dem Daumen über meine Wange strich und mir endlich seinen Namen verriet.

😳

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