„Achja, Alucard?" Dieser sieht nach unten, da Emmy schon ein wenig länger aufgelegt hatte und sonst still war. „Ich nehme deine Entschuldigung an." Welche Entschul- Oh. „Das will ich hoffen, Dragâ. Mich wirst du nämlich nicht mehr los. Besonders nicht nach dem." Wieder sieht er die leicht rote Farbe in ihrem Gesicht und grinst breit. „Sag mir nicht dass du dich dafür immer noch schämst." Emilia sieht zu ihm hoch und verzieht leicht das Gesicht. „Wir sind kein Paar, Alucard. Ich küsse nicht einfach so jemanden, okay? Das alles ist im Moment mehr als nur verwirrend und ich weiß nicht was ich denken soll. Sind wir? Sind wir nicht? Was ist mit Alex? Aber du willst ja keine Dreierbeziehung weil du das mal zu Tim gesagt hast. Aber Alex will das sicherlich auch nicht! Aber ich will keinen von euch zurückstellen und irgendetwas offenes, da bin ICH dagegen." Es hat aber auch so kompliziert werden müssen, nicht wahr? Warum einfach, wenn es auch ein komplettes Chaos geben kann. „Das werden wir alles besprechen wenn der Pater da ist. Vorher würde ich noch gar nichts überdenken, ansonsten strengst du dein wunderbares Köpfchen zu früh an." Kurz nachdem er diesen Satz ausgesprochen hat, hebt er schon den Kopf und sieht in eine bestimmte Richtung. „Vielleicht ist es gleich soweit." Denn da ist so eine gewisse Aura die auf sie zukommt und sie ist eindeutig von Anderson. Emmy folgt seinem Blick, kann aber nichts erkennen. Allein deswegen, weil da ein Hangar davor steht. Kann Alucard durch das Ding durchsehen? Hat er noch eine Fähigkeit von der sie nichts weiß? Tatsächlich steigt Alexander wenig später aus einem Wagen, den er bis kurz vor den Hangar gefahren hat bei dem sie warten. Augenblicklich gehen seine Mundwinkel hoch als er Emilia sieht und macht die Fahrertür schon gar nicht zu, da geht er schon auf sie zu. Doch er muss stehen bleiben und fängt sie auf, denn Emmy ist von sich aus auf ihn zugelaufen und springt an ihm hoch. „Alex!" Ihr fröhliches Kichern lässt den Pater noch breiter grinsen als eh schon und sanft drückt er sie an sich. „Endlich..." Er ist leise und schließt kurz die Augen um es wahrhaben zu können. Sie ist wieder bei ihm. Nur zögerlich lässt er sie wieder runter und sieht zu Alucard. Die beiden Männer mustern sich, nicken sich gegenseitig kurz zu und das wars. Zumindest dachte der Geistliche das. „Werter Pater, wir haben im Augenblick noch etwas wichtigeres zu entscheiden als die Frage mit was wir anfangen was den Auftrag angeht." Etwas wichtigeres als der Auftrag? „Nichts ist im Moment wichtiger als die Ausrottung der Gefahr, Blutsauger." Skeptisch blickt er den schwarzhaarigen an, der aber nur zu Emilia sieht. „Doch, wenn es um sie geht." Sofort taucht Besorgnis auf und er legt ihr eine Hand auf die Schulter. „Alles in Ordnung? Gibt es noch mehr Probleme als die Wohnung? Bist- Bist du Krank oder hast du irgendeine Verletzung?" Und sie soll sich wirklich zwischen den beiden entscheiden? Sicher nicht.
Der Urvampir räuspert sich und zieht so die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Es geht um das was wir haben. Oder eben nicht, beziehungsweise noch nicht. Wenn ich so darüber nachdenke ist es wirklich ein bisschen kompliziert." Jetzt ist Alexander nicht nur besorgt, sondern auch noch heillos verwirrt. Was sie haben oder eben nicht? Noch nicht? Was ist kompliziert? „Wenn du dein Maul auch aufkriegen würdest um richtig zu reden und nicht nur eine Blasphemie für den Herrn dazustellen wäre ich dir sehr verbunden." Emilia zieht leicht den Kopf ein. Irgendwie kriecht die Nervosität ihren Rücken hinauf und krallt sich in ihren Nacken. Ihr ist leicht übel, aber das kommt höchstwahrscheinlich von der Aufregung. Mischt sich da Angst darunter wie das ausgehen könnte? Durchaus! Was ist wenn das wirklich mies ausgeht? Sie will niemanden verlieren! Steigert sie sich wieder rein? Definitiv. Stellt sie sich auf das schlimmste ein was sicherlich nicht passieren wird? Jap. Wird sie das irgendwann aufhören? Nein. Das ist etwas, was man sich nie abtrainieren kann. Sich immer auf das Schlimmste einstellen obwohl es sicherlich nicht passieren wird. „Erde an Emmy!" Überrascht zuckt sie zusammen als eine Hand vor ihrem Gesicht hin und her gewedelt wird und sieht dann zum Besitzer dieser Hand. Alucard sieht leicht entgeistert auf sie hinab. „Wäre auch praktisch wenn der Hauptakteur der Story mitwirken könnte bei der Diskussion." Er hat sie mehrfach angesprochen, aber sie hat nicht reagiert und bevor er wieder in ihrem Kopf ist und sich dort Bilder ansehen muss die er nicht will, macht er das lieber so. „O-Oh, ja klar. Sorry!" Entschuldigend lächelnd legt sie sich eine Hand auf den Hinterkopf und sieht dann von Alucard zu Alexander. Wer fängt jetzt an? Muss sie? Ohje... Tief atmet sie ein und wieder aus, ehe sie den Pater ansieht. „Wie du weißt, Alex, haben wir schon eine gewisse Beziehung. Zumindest habe ich diese zu euch beiden, keine Ahnung wie es bei dir und auch bei Alucard aussieht. Wobei- Ach egal." Kurz gestikuliert sie rum und muss die richtigen Worte dafür finden! Das ist schwieriger als gedacht. Da Alucard keinen wirklichen Bock auf ewiges Zögern hat, legt er ihr nur eine Hand auf den Kopf und sieht den Geistlichen gelassen an. „Was unser Mädchen hier sagen will ist folgendes. Sie hat für uns beide Gefühle entwickelt, will aber niemanden vernachlässigen weil wir uns nicht ausstehen können und bevor sie mit einem von uns eine Partnerschaft eingeht, will sie es gar nicht. Auch weil wir beide jetzt nicht das beste Verhältnis haben und Emmy so lieb und nachsichtig ist, uns nicht zu einer gemeinsamen Zeit zu zwingen. Jetzt steht die Frage im Raum wie wir das weitermachen, ob wir da überhaupt etwas machen, wie das laufen soll und wie sich das eventuell ändern könnte." Er sieht zu ihr und legt den Kopf leicht schief. „Gut zusammengefasst?" Mit zusammengepressten Lippen und mit ihrem Blick rein auf den Boden gerichtet, nickt sie. Das war tatsächlich eine sehr gute Zusammenfassung und sie hätte höchstwahrscheinlich eine Ewigkeit dafür gebraucht.
Den Schlag muss Alexander erst einmal verarbeiten. Sie hat Gefühle für ihn! Aber auch für Alucard. Und bevor sie jemanden in die Ecke stellt will sie niemanden. Dann fällt dem Pater etwas ein, was er über sie herausgefunden hat ohne dass sie es ihm sagen musste. „Emmy? Sei ehrlich und niemand wird dir irgendwann je einen Strick draus drehen, okay?" Er hat sie kennengelernt und wie aufopferungsvoll sie ist. Zu aufopferungsvoll, wenn man das so sagen kann. „Was willst DU. Was war dein erster Gedanke als dir bewusst geworden ist dass du für uns beide etwas übrig hast." Ja, ja, ja. ‚Kein Druck!', aber dann doch irgendwie Druck ausüben. Zumindest fühlt sich Emilia gerade so ein wenig unter Druck gesetzt. Dennoch versucht sie seiner Bitte nachzugehen. Was war ihr erster Gedanke als sie das für sich selbst festgestellt hat? Ist ja schon ein paar Tage her. Keiner der beiden Männer rührt sich um sie in ihren Gedanken erst einmal allein zu lassen und nichts zu beeinflussen. Alucard ist dann doch so ein wenig besorgt, auch er will sie nicht verlieren. Er hat jemanden gefunden der ihn akzeptiert, der ihn auch in seine Schranken weist und trotzdem bei einigen Dingen mitmacht, egal wie dumm sie zu sein scheinen. Außerdem gewöhnt er sich langsam aber sicher an das Gefühl der Ruhepol für jemanden zu sein und er liebt es wenn er zurückkehrt und er mit einem Lächeln und einem ‚Willkommen zurück, Alucard!' begrüßt wird. Es fühlt sich noch heimatlicher an als eh schon und er will das nicht missen wollen. Wird er, wenn sie wieder in ihrer Wohnung ist. Aber vielleicht lässt sich da auch was regeln. Ein kleiner, aber leicht teuflischer Plan bildet sich in seinem Kopf, jetzt muss er ihn nur noch umsetzen. „Ihr- Ihr seid mir beide wichtig, okay? Ihr ergänzt euch perfekt! Was der eine nicht hat, hat der andere und umgekehrt. Das... Das ist ein alles oder nichts und mein erster Gedanke war... alles. Aber da werdet ihr was dagegen haben, so wie ich die aktuelle Situation einschätze." Seufzend verschränkt sie die Arme und presst die Lippen aufeinander. Dreht dann leicht ihren Kopf auf die Seite und weiß nicht was sie sonst noch machen oder tun soll. Das ist im Augenblick irgendwie eine leicht unangenehme Situation, so kommt es ihr immerhin vor. „Als Tim kurz in der Wohnung war um ‚hey' zu sagen... Alucard hatte gemeint dass er das nicht will. Deswegen gehe ich im generellen davon aus dass so etwas in Richtung... Polygamie nicht gehen wird. Würde auch bei dir als Pater nicht ganz so klappen, stimmts?" Sie sieht Alexander an und nickt leicht. „Ist eh schon eine große Ausnahme dass man mit dem Seelenverwandten machen kann was man will, zumindest bei dir in der Kirche. So wie ich es verstanden habe." Eine schwierige und auch leicht komplizierte Situation, da muss Alexander dem Vampir dann doch recht geben. „Einfach kann es nicht laufen, was?", brummt der Pater und verschränkt selbst die Arme. Das ist eine Entscheidung, die man normalerweise nicht innerhalb weniger Sekunden entscheiden kann. Normalerweise. „Ich muss ja nichts mit ihm zu tun haben, oder?" Kurz sieht er zu Alucard, ehe er wieder Emmy ansieht. Diese runzelt verwirrt die Stirn. „Was meinst du? Auf was willst du raus?"
Warum macht das Sinn? Alucard mustert den Pater, dann Emilia die immer noch keine Ahnung hat. „Ich will an sich nur mit 50% meiner Seelenverwandten direkt etwas zu tun haben, das wärst du. Wenn ich mit Alucard nichts zu tun haben müsste und er nicht mit mir, aber wir wären beide trotzdem irgendwie in einer Beziehung mit dir, das sollte so gehen, oder?" Verdammte scheiße, da bringt sein Lieblingsfeind doch glatt mal etwas Vernünftiges raus und nicht nur ständige Bibelzitate. Der Urvampir nickt und tritt einen kleinen Schritt nach vorn. „Das könnten wir durchaus durchziehen. Auch wenn es mir nicht gefällt dass Ihr sie auch habt, für sie sollte es möglich sein. Dragâ? Was hältst du davon?" Beide sehen zu ihr und merken, dass die wohl keinen Plan hat was hier grad abgeht. Sie starrt nur immer wieder von Alexander zu Alucard und wieder zurück. Hin und her, hin und her. „Ich glaube sie ist überfordert.", murmelt der Geistliche und mustert sie besorgt. Alucard hingegen schnaubt und zieht eine Augenbraue hoch. „Seht zu und lernt, werter Pater." Er beugt sich nach vorn und legt seine Lippen sanft auf ihre. Kurz wartet er, ehe er sich wieder löst und sich erneut aufrichtet. Als wäre dass ein Reboot gewesen, blinzelt Emilia ein paar Mal und scheint wieder hier zu sein. „System gecrashed, oder was?" Leicht amüsiert leckt sich Alucard über die Lippen und sieht dann zu Alexander, der das alles mehr als entgeistert mitangesehen hat. Ist da jemand eifersüchtig dass er nicht der erste war? Aber wie recht Alucard doch eigentlich wirklich hat. Denn Alexander muss sich gerade zusammenreißen um ihm nicht eines der Bajonette in den Oberkörper zu rammen. Dennoch beherrscht er sich. „Fuck... irgendwie- ja?" Dass das Ganze dann doch irgendwie so überraschend problemlos über die Bühne gegangen ist und sich die beiden über etwas einig geworden sind ohne sich umzubringen- Wow! „Brauchst du noch ein bisschen oder kann ich meinen Beziehungsstatus auf Facebook schon von Single auf Vergeben umstellen?" Perplex sieht sie zu Alucard. „Junge... du nutzt noch Facebook?" Auch der Pater sieht ihn überrascht an. „Selbst ICH weiß, dass Facebook nicht die Plattform ist auf denen man sich heutzutage rumtreibt. Insta, Twitter, Reddit... TikTok!" Emmy dreht ihren Kopf zu ihm. „Du hast Insta?" Nickend zuckt er mit den Schultern. „Klar. Bin zwar nicht so aktiv, aber... warum nicht?" Der Urvampir beobachtet, wie die beiden ihre Accountnamen von verschiedenen Plattformen austauschen, ehe er sich räuspert. „Wenn ich einfach nur erwähnen dürfte dass das mit Facebook ein Witz war?" Alexander mustert ihn und schnaubt, ehe ein Mundwinkel hochgeht. „Stimmt, Tinder würde ich dir nicht zutrauen." Bevor sie irgendetwas zurückhalten könnte, prustet Emmy und legt sich eine Hand auf den Mund um das Lachen wenigstens zu verhindern. „Nein, Elite Partner. Für Singles mit Niveau.", erwidert Alucard kalt und zieht eine Augenbraue hoch. Wie ist aus dem ernsten Thema ein kleines Roast-Battle geworden? „Ich wüsste nicht dass so viele Leute mit einem Titanic-Niveau ausgestattet sind." Da muss Alucard doch glatt Lachen. „Aus Euch hätte ein guter Militärausbilder werden können." Ein guter- Was? Alexander hingegen sieht ihn kalt an. „Und aus dir ein guter Vampir." Das doch leicht empörte Lufteinziehen seitens Alucard ist deutlichst zu hören. Theatralisch sieht er zu Emilia. „Er mobbt mich!" Diese muss sich aber das Lachen offensichtlich verkneifen. Sie muss ernst bleiben. Sie muss ernst bleiben! „Wie war das mit dem Auftrag? Werwölfe und so?" Vielleicht hilft das ja?