Hoffnung

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Nach ein paar Minuten erscheint auf seinem Arm der Satz ‚Fahre nun zu einem Weingut, bin gespannt!', was Alucard wenigstens die Hoffnung gibt das richtige Hotel gefunden zu haben. Eigentlich kann er entspannen und sich zurücklehnen. Sie sollte bald zurück sein und er weiß nun auf welches Hotel er sein Hauptaugenmerk setzen kann. Dies gibt er auch an Lady Integra weiter, die weiß dass er richtig liegt. Sagen wird sie es ihm aber trotzdem nicht. Sie ist gespannt ob sie ihm noch einmal entwischen kann obwohl er nun wie ein Wachhund davor patrouillieren und aufpassen wird, wann sie zurückkommt. ‚Trink nicht zu viel' Das ist die einzige Antwort von Alucard, der dem Treffen heute Abend schon entgegen fiebert. Auch wenn er nicht so aufgeregt sein sollte... irgendwie ist er es ja dann schon. Er fühlt sich wie ein kleiner Junge der noch nie ein Date hatte. Extrem unerfahren und vielleicht auch unter Umständen ein wenig unsicher. Immer wieder bläut er sich ein dass sie nur ein Mensch sei, aber es ist und bleibt ein Phänomen dass sie auf seiner Seelenebene schwingen soll. Das ist unglaublich, wenn man es so betrachtet. Auch malt er sich die verschiedensten Szenarien aus, wie das ablaufen könnte. Von einer sehr schüchternen jungen Frau bis hin zu jemandem der nur so vor Selbstbewusstsein strotzt und ihm schon fast gleich das Maul verbietet. Sein nächster Gedanke ist die Frage, ob er ihr was geben sollte! Aber das ist kein Date. Das ist lediglich ein kurzes Treffen mit Informationsaustausch und dann wird er wieder weg sein. Er gibt den Piloten auch schon einmal bescheid, dass er heute Abend oder Nacht wieder zurück zur Lady will. Sie sollten auftanken und alles vorbereiten. Das nächste Mal wenn er mit Integra sprechen wird, wird er dies mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck da er es endlich geschafft hat und sie ruhig sein sollte was weitere Interaktionen mit ihr angehen. Er kann sich das Lächeln nicht verkneifen als sich auf seinem Arm ein ‚Ich versuch's ;)' bildet. Ist sie etwa eine Trinkerin? Na, vielleicht kann er mit ihr ja mal ein Gläschen Wein trinken, das würde sicherlich nicht schlecht sein. Ein Wein in Ehren kann niemand verwehren, oder wie ging der Spruch? Er kommt nicht umhin zu merken, dass er Pläne für sie beide macht. Sie ist ein Mensch! Aber seine Seelenverwandte. Aber jemand der nur kurz leben wird! Aber sie könnte ihn verstehen. Sie hat höchstwahrscheinlich keine Ahnung was Vampire und andere übernatürliche Wesen angeht! Das könnte man ihr aber schonend beibringen. Was ist wenn sie Angst bekommt? Er wird vorsichtig bei ihr sein. Wird sie ihm überhaupt vertrauen? Das muss sie ja irgendwie, wenn man das Ding mit dem Seelenverwandten betrachtet. Aber das ist kein klarer Fakt! Warum sollte sie ihm nicht vertrauen? Er zerbricht sich deswegen echt schon den Kopf, das ist der Wahnsinn. Wegen einem Menschen und der Möglichkeit sie doch so ein wenig in sein Leben einzubringen. Wie Lady Integra auf sie reagieren wird? Er muss sie vorbereiten, sollte sie jemals in das Anwesen kommen! Bei Seras macht er sich keine Gedanken und Pip wird seine Griffel schön bei sich behalten.

Die Fahrt verlief ruhig und sie hat sich den Arm wieder gesäubert, damit sie etwas Neues aufschreiben kann. Ihr Gegenüber hat dies ebenfalls getan, weswegen der Arm komplett sauber ist. Lange wird ihre Haut das nicht mehr mitmachen, so rot wie sie schon ist. Aber was solls, das ist ihr erst einmal egal. Zusammen mit anderen Gästen steigt sie aus dem Bus und werden schon von dem Winzer persönlich begrüßt, der sie auf dem Anwesen und dem Weingut willkommen heißt. Er ist herzlich und stellt sich mit einem breiten Lächeln vor. Der ältere Herr hat einen kleinen Bierbauch, trägt eine schwarze Latzhose und darunter ein kariertes Hemd. Ziemlich dreckig, als wäre er gerade von der Arbeit weggerissen worden. Emmy hat sich für ein kleines Weingut entschieden, da die großen alle so extrem pompös ausgesehen haben. Nicht ihr Ding, wenn sie es so sagen darf. Sie hat es lieber heimelig und gemütlich. Als erstes werden sie zu den Feldern gebracht, auf denen die Stauden wachsen. Es wird erklärt zu welcher Jahreszeit man die neuen Stauden pflanzt, wie man die Weintrauben richtig düngen kann und wann geerntet wird. Erst in ein paar Monaten ist hier alles voller dunkelroter Trauben, die später auch verarbeitet werden. Nach dieser Erklärung und ein paar Minuten Wartezeit um Fotos machen zu können, bringt sie der Winzer in ein Gebäude, in welchem der Wein hergestellt wird. Es gibt einen kleinen Unterschied in der Herstellung von Rot- und Weißwein. Während beim Weißwein zuerst gekeltert wird, was einfach nur das Auspressen der Trauben ist, kommt danach die Gärung des Saftes. Beim Rotwein allerdings ist dies umgekehrt. Zuerst wird gegoren und dann gekeltert. Der Grund warum das beim Rotwein andersherum ist, ist die Farbausbeute. Man will bei einem richtigen Rotwein auch die rote Farbe behalten, das ist beim Weißwein eigentlich egal. Dann geht es wieder gleich weiter. Der Wein muss stabilisiert werden was bedeutet, dass er frei von Trübungen und Schlieren sein muss. Er darf nicht nachgären. Danach wird er umgefüllt in Fässer, in welchem er ruht. Je nach Qualität kann das bis zu mehreren Jahren dauern, bevor er schlussendlich abgefüllt und für den Verkauf freigegeben wird. Ihnen werden auch alte Maschinerien gezeigt, wie man früher den Wein verarbeitet hat. Teils kann man sie sogar ausprobieren, wobei vor allem Emmy scheitert. Kraft ist bei ihr so ein Ding. Sie hat sie, keine Frage! Aber scheinbar nicht für die Weinherstellung. Wobei sie ihn auch lieber trinkt als ihn zu machen. Auch werden sie in den Weinkeller geführt. Beeindruckend ist es schon! Auf der einen Seite lagern Fässer bis unter die Decke, beschriftet mit Art und Dauer der Lagerung, auf der anderen Seite liegen die Flaschen zu hunderten in den Regalen. Einige haben schon Staub angesetzt und die junge Frau fragt sich, wie lange ein Wein überhaupt in der Flasche haltbar ist wenn man die dicke der Staubschicht auf so manchen der Flaschen betrachtet.

A soul for twoTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang