Kleine Anspielungen

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Immer noch wartend und teils suchend schleicht Alucard in dem falschen Schloss herum. Ja gut, es ist nicht falsch! Aber die Geschichte dahinter ist falsch und er versteht nicht wie man so etwas einfach fälschen kann. Klar ist es gut für Rumäniens Wirtschaft wenn die Touristen hier her kommen aufgrund des Schlosses und hier ihr Geld lassen. Aber eine Lüge? Wollen sie wirklich allen eine Lüge auftischen? Emmy ist schon wieder im Bus zurück zum Hotel, obwohl der Urvampir immer noch sucht. Hat er eine Gruppe nicht richtig überprüft? Nein, er hat allen in ihre Gesichter gesehen. Aber wie kann er sie übersehen haben? Ihre Haare sind auffällig und ihr Gesicht ist in sein Gedächtnis gebrannt. Er kann sie nicht vergessen oder verwechseln, das ist unmöglich. Kurz macht er eine Pause und sieht auf seinen Unterarm. Und er ist kurz davor vom nicht vorhandenen Glauben abzufallen. ‚War in dem Schloss! Bau an sich war interessant, aber Geschichte war komisch. Hat mich nicht so begeistert. Bin auf dem Rückweg zum Hotel.' Fassungslos starrt der schwarzhaarige in den Himmel. Was hat er verbrochen dass sie ihm schon wieder durch die Finger ist? Wie blind ist er bitte gewesen? Sollte er sich nach einer Brille umsehen? Einem Optiker? Seufzend senkt er den Blick und reibt sich den Nasenrücken, während die Augen geschlossen sind. Wenn so ein idiotensicherer Plan nicht aufgeht, was soll er sonst noch machen? Er will ganz sicherlich keine Hilfe von außen, das kann man vergessen. Sein verdammter Stolz hält ihn dahingehend ab. Kann es sein dass sie ihn verarscht? Dass sie das alles schreibt, aber nicht da ist? Aber wie würde sie dann so etwas wissen? Einzelheiten, oder ihre eigene Einschätzung zum Schloss. Kein Wunder dass es sie nicht begeistert hat, man hat ihr auch nur kompletten Blödsinn erzählt! Aber egal. Sie fährt zurück zum Hotel. Bedeutet für ihn, dass er nun weiter die Hotels absuchen muss, um sie vielleicht zu finden. Zwischendurch gönnt er sich einen Snack und fährt mit der Suche nach der jungen Frau fort, von der er nur das Aussehen hat. Kein Name, kein Alter, keine persönlichen Informationen. Integra hingegen hat alles. Sie ist eine neugierige Frau, vor allem wenn es um ihren Untergebenen geht der nun eine Seelenverwandte haben soll. Also hat sie sich die Passagierlisten der Flüge gegeben die zu der Zeit in der bekannt wurde dass sie nach Deutschland fliegt von London aus abgeflogen sind. Diese Liste hat sie dann mit den Flügen verglichen die an dem Tag, an welchem sie nach Rumänien ist, eben in dieses Land geflogen sind und zwei Namen sind aufgetaucht. Da Alucard meinte dass es eine Frau wäre, ist der Kerl schon einmal ausgeschieden. Emilia Ingray. Geboren in Großbritannien und lebt nun eigentlich auch dort. Sie hat einen guten Schulabschluss und arbeitet als medizinische Fachkraft in einem Krankenhaus. Relativ erfolgreich, wenn man den Aussagen dort Glauben schenken mag. Sie wird geschätzt und ist eigentlich überall recht beliebt aufgrund ihrer ruhigen und teils schussligen Art. Auch bei Patienten kommt sie gut an und bringt selbst die verängstigtsten Menschen zur Ruhe und irgendwie schafft sie es, dass man ihr sofort vertraut. Interessanter Mensch und auch eine interessante Partnerin für Alucard.

Pater Anderson hingegen kann nicht behaupten dass es hier ruhig wäre. Mit den geheiligten Bajonetten kämpft er sich durch Ghulhorden und kann sich nun wirklich nicht auf die Nachricht auf seinem Unterarm konzentrieren die er ja noch nicht einmal gesehen hat. Stattdessen bringt er Ghul für Ghul um und sucht gleichzeitig nach dem Verursacher dieser niederen Kreaturen. Der Leitvampir muss in der Nähe sein, denn so wie man es herausgefunden hat, gibt es einen gewissen Maximalabstand den ein Leitvampir einhalten kann bevor die Macht seiner Befehle verloren geht. Wenigstens geht die Masse an Ghulen langsam aber sicher zurück und- Da ist dieser Gotteslästerer ja! Die grünen Augen gehen nicht mehr von dem Vampir weg, der nun mit leicht aufkommender Panik immer mehr Ghule um sich herum versammelt um dem Zorn Gottes irgendwie entkommen zu können. Doch Alexander hält nichts davon und so schnell wie die Ghule sich versammeln, so schnell werden sie niedergemetzelt. Die kleineren Kratzer sind für ihn nicht wirklich schlimm und so steht er ohne Probleme vor dem Leitvampir. „Auf dass du dein restliches Dasein in der Hölle verbringen mögest." Mit diesen Worten lässt er die Klingen seiner Bajonette so schnell durch die Luft zischen, dass die surrenden Töne nur von dem Geräusch eines abgetrennten Kopfes übertönt werden, welcher unweit von ihm auf dem Boden aufkommt. Der Körper zerfällt zu Staub und so tun es auch die Ghule, die ohne ihren Leitvampir und Meister keine Daseinsberechtigung mehr haben. Hatten sie so oder so nicht aber was solls. Sich aufrichtend sieht sich der Pater um und sucht nach weiteren Gefahren die für das Gebäude vor ihm bestimmt sind. Dennoch kann er keine erkennen und steckt somit die Bajonette weg, ehe er auf das Gebäude zugeht. Er will sich noch versichern dass dort drin alles in Ordnung sind, denn ein paar der Ghule trugen die Kleidung dieser Forschungseinrichtung. Als er die Tür öffnet, bleibt er kurz stehen und sieht in die Eingangshalle. Staub. Auf dem Boden, zwischen den Staubhaufen, liegen die verschiedenen Kleidungsstücke der hier ehemals arbeitenden Personen. Nun gut, dann wird er sich die gesamte Einrichtung ansehen müssen. Das macht er, während er das Handy herausholt und Makube anruft um ihn über die aktuelle Lage auf den neuesten Stand zu bringen. „Verstanden. Ich werde mich hier noch umsehen, vielleicht gibt es noch überlebende. Ich werde mich melden wenn ich fertig bin." Mit diesen Worten legt er auch wieder auf und steckt das Handy weg, ehe er sich weiter umsieht. Die Gänge entlang, in welchen es vor Staubhaufen geradezu nur wimmelt. Die kläglichen Überreste jener die es nicht geschafft haben zu überleben. Die verschiedensten Räume werden durchsucht, aber Überlebende kann er nicht finden. Auch in den kleinen Laboratorien, in denen er sich ungern länger als nötig aufhält, wird nichts gefunden. Weder ein Ghul, noch eine lebende Person. Leider reicht ein Ghul schon aus und er könnte theoretisch die gesamte Welt infizieren. Seufzend und ein wenig niedergeschlagen geht er aus dem Gebäude raus und trifft auf die ersten Einsatzleute Iskariots, die sich um die Sicherung der Forschungseinrichtung und deren Daten kümmern werden.

A soul for twoWhere stories live. Discover now