Positano | ✓

By axlolly

304K 15K 7.6K

„Verstehst du es nicht Kylie? Du und Angelo haben es geschafft sie auszutricksen. Ihr habt sie an der Nase he... More

Vorwort
Prolog
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
55. Kapitel
56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
61. Kapitel
62. Kapitel
63. Kapitel
64. Kapitel
65. Kapitel
66. Kapitel
67. Kapitel
68. Kapitel
69. Kapitel
70. Kapitel
71. Kapitel
72. Kapitel
73. Kapitel
74. Kapitel
75. Kapitel
76. Kapitel
77. Kapitel
78. Kapitel
79. Kapitel
80. Kapitel
81. Kapitel
82. Kapitel
83. Kapitel
84. Kapitel
85. Kapitel
86. Kapitel
Epilog
Danksagung

60. Kapitel

3.4K 185 67
By axlolly

Geschafft ließ ich meine Tasche auf den Boden fallen, bevor ich die Tür hinter mir ins Schloss warf und durch den Flur schlurfte nur damit ich mich als Nächstes auf die große Couch fallen lassen konnte. Die letzten Tage unserer Ferien hatten wir damit verbracht das Apartment endgültig auf Vordermann zu bringen, wobei wir fast überwiegen nur auf der Dachterrasse gechillt hatten, da das Meiste eigentlich schon erledigt gewesen war.

Wir wollten uns alle einfach nur vor den Aufgaben drücken, welche uns noch erwarteten für die Schule.
Irgendwie hatte ich mich aber trotztdem noch dazu bekommen sie zu machen, wohingegen meine Brüder sie wahrscheinlich nicht mal angefasst oder überhaupt einen Blick gewürdigt hatten.

Ob sie heute überhaupt in der Schule gewesen waren konnte man auch schlecht sagen. Schließlich hatte ich sie nirgends entdecken können.
Genauso wie Angelo

Nun lag ich auf der Couch und starrte an die Decke. Es war immer wieder aufs Neue verwunderlich, wie krass fertig mich so ein Schultag doch machte, sodass ich danach eigentlich am liebsten schlafen gehen wollte, aber vielleicht waren es auch nur die Ferien gewesen, welche noch ihre Nachwirkung hatten.

Wie automatisch griffen meine Hände zu meinem Telefon, welches ich neben mir drapiert hatte und suchten dort Angelos Nummer heraus. Ich machte mir nicht zu große Hoffnung, dass er den Anruf entgegennahm, aber trotzdem wollte ich es probieren.
Ich hatte ihm heute morgen schon eine Nachricht geschrieben, aber auch auf diese hatte er noch nicht reagiert.
Wobei ich bezweifle, dass er sie überhaupt gelesen hatte.

Genau wie ich es vermutet hatte, ging niemand an der anderen Seite ans Telefon, sodass ich das Handy nur mit einem Seufzen wieder sperrte und neben mir ablegte.

Ich starrte immer noch an die weiße Decke, als ich vernehmen konnte, wie Pfoten über das Parkett tapsten und im nächsten Moment Prince auf die Couch hüpfte und sich über mich beugte.
„Na mein Kleiner", murmelte ich und kraulte ihn hinter den Ohren, worauf er anfing mich abzuschlecken unf auf der Couch auszubreiten, sodass ich etwas rutschen musste.

Eine Weile kraulte ich den kleinen Welpen, der dies sichtlich genoss.
Zumindest bis mein Vater aus seinem Büro gestürmt kam und die Tür dabei ziemlich gegen die Wand donnerte, sodass dort bestimmt ein Fleck war.
Verwundert folgten meine Augen ihm und schauten ihm dabei zu, wie er sich seine Autoschlüssel schnappte und den Mantel überhängt.

„Ähhh...Dad?", fragte ich nur verwirrt und setzte mich auf der Couch auf. Wahrscheinlich hatte er mich gar nicht gesehen, da ich ja quasi komplett auf dieser lag und er dazu auch noch ziemlich in Eile war.
„Alles okay?"

Verwundert wanderten seine Augen durch den Raum und ich konnte sehen, wie er kurz damit stoppte sich den Mantel überzuziehen.
„Nein. Es gab einen Angriff auf unser Quartier", entgegnete er schließlich , bevor er sich weiter anzog.
Nun saß ich kerzengerade auf der Couch und starrte ihn erschrocken an.
„Was? Einen Angriff aufs Quartier?"

Mein Vater nickte nur einmal bevor er mir mit einer Handbewgung andeutete, dass ich von der Couch aufstehen und mich ebenfalls anziehen sollte.
„Komm beeil dich! Wir müssen da hinfahren"
Schnell sprang ich über die Lehne der Couch und streifte mir ebenfalls meinen schwarzen Wintermantel über genauso wie meine Schuhe.

Dann folgte ich meinem Vater aus der Haustür, die er mit einem Knall hinter uns zuzog.
Mein Herz klopfte bereits wie wild, als ich mich auf den Beifahrersitz des großen schwarzen Trucks meines Vaters sinken ließ und ihn dabei beobachtete, wie er den Motor startete.

„War es die Cosa Nostra? Also das mit dem Angriff?", fragte ich vorsichtig, sobald wir ausgeparkt waren und über den Apshalt der Straßen rollten.
Dieser nickte darauf nur einmal.
„Sie haben mich vor zehn Minuten angerufen, dass das Quartier mit Drohnen gesürmt wurde, die schießen konnten. Viele sind verletzt und das ganze Quartier steht Kopf. Dazu haben sie auch noch zwei Kontener unserer Ware gestohlen, die gerade auf dem Weg nach Amerika war"

„Ohh shit", murmelte ich leise. Mein Vater dagegen hatte immer noch eine monotone Miene und wirkte so, als würde er das ganze Chaos irgendwie unter Kontrolle haben.
Auch wenn dies bestimmt nicht so war.
Aber immer noch besser, als total in Panik zu verfallen, wie es gerade bei mir war.

Das Klingeln eines Anrufes, der über die Freisprechanlage erklang, ließ mich schreckhaft zusammenzucken, wohingegen mein Vater nur damit beschäftigt war den Anruf entgegenzunehmen, sodass man keine Sekunde später eine tiefe Stimme aus der Anlage vernehmen konnte.
„Boss?"
„Ja?", fragte mein Vater nur, wobei er noch einmal mehr auf das Gaspedal trat, sodass der Wagen einen Satz machte.
„Wie ist die Lage?"

„Es geht. Wir bekommen alles mehr unter Kontrolle. Alle Drohnen wurden vernichtete, aber ihr Sohn wurde sehr schwer getroffen. Wir haben ihn sofort ins Krankenhaus liefern lassen"
Erschrocken schnappte ich nach Luft, wohingegen mein Vater ruhig zu bleiben schien.
„Welcher von beiden?"

„Adam. Kurz nachdem er hier aufgetaucht war, wurden alle Fensterscheiben eingeschlagen und Drohnen sausten durch den Raum, die mit Munition versehen waren"
„Shit", murmelte nun auch mein Vater und ich konnte sehen, wie er den Blinker setzte, um abzubiegen.
Wollte er jetzt etwa doch nicht ins Quartier fahren?

„Bekommen sie dort alles alleine geregelt oder benötigen sie noch meine Hilfe?", fragte mein Vater nur den Mafiosi am Telefon.
„Wir bekommen hie alles unter Kontrolle. Fahren sie lieber zu ihre Sohn ins Krankenhaus. Die Wunden waren extrem tief und es steht sehr brenzlich um ihm"
„Danke, bei Unterstützung melden sie sich. Ich werde ihnen dann welche schicken", murmelte mein Vater nur noch, bevor er auflegte und das Lenkrad herumriss, sodass wir nun zum Krankenhaus sausten.

Verängstigt und mit klopfendem Herzen klammerte ich mich in den Sitz.
Der Mafiosi hatte gesagt, dass es um Adam brenzlich stand, was mir nur noch mehr Angst einjagte. Ging es ihm etwa so schlecht, dass er selbst mit medizinischer Hilfe dem Tod nahe war?
Das durfte nicht sein! Ich hatte in diesem drei viertel Jahr schon Cara verloren. Es konnte nun nicht auch noch mein Bruder sein

„Kylie komm! Wir sollten uns beeilen, falls wir noch Probleme haben reinzukommen!", riss mich die Stimme meines Vaters aus den Gedanken. Der Wagen hatte bereits auf dem Parkplatz des Krankenhauses gehalten, sodass ich jetzt nur noch austeigen musste.
Schnell schnallte ich mich ab und hüpfte dann aus dem Wagen, damit mein Vater diesen anschließend abschließen konnte.

Gemeinsam hechteten wir über den Parkplatzes des Krankenhauses, sodass wir bald in der riesigen Eingangshalle stehen konnten, die uns mit dem so typischen Krankenhausgeruch einhüllte.
Mein Vater hatte sich bereits an die Empfangsstelle begeben und diskutierte dort mit der Dame, welche schließlich mit einer ziemlich piepsigen Stimme nachgab, worauf er nur zufrieden seine Nase rümpfte.
Mein Vater liebte es, wenn alles nach seinem Willen tanzte.

„Kommen sie bitte mit!", wies uns schließlich eine Krankenschwester an, die von der Empfangsdame hergerufen wurde, sodass wir ihr nur stumm durch die weißen Flure folgten an denen unsere dumpfen Schritte wiederhallten.
Wir sahen allgemein so aus, als würde wir hier nicht ganz reinpassen. Alles war weiß abegsehen von uns zwein, die aussahen wie zwei schwarze Flecken auf einem weißen Bettlacken.

„Der Dokktor müsste gleich kommen", richtete sich die kleine und zierlich Krankenschwester an uns, bevor sie die Tür des Zimmers öffnete, sodass wir eintreten konnten.
Dann hatte sie diese auch schon wieder hinter uns geschlossen, sodass wir nun keinen Blick mehr auf sie hatten.
Stattdessen standen wir nun in einem großen Raum, welcher riesige Fenster besaß durch die man einen Ausblick auf New York hatte.
Adam hatte man in das große Bett gelegt, wobei seine Augen aber geschlossen waren und seine sonst so braune Haut nun ganz blass wirkte. Er war mit mehrern Geräten verbunden, die immer wieder irgendwelche Piepsgeräusche von sich gaben.

Mein Vater hatte einene ziemlich verbissenen Blick auf dem Gesicht, als er seinen Sohn dort so regungslos und bewusstlos auf dem Krankenhausbett sah. Meine Knie dagegen hatten bereits sehr angefangen zu zittern, als ich meinen Bruder erblickte, sodass ich mich etwas an dem kleinen Stuhl abstützen musste, der noch im Raum stand, bevor ich genau wie meine Vater an das Bett treten konnte.

„Er wird es doch schaffen?", flüsterte ich leise, worauf ich erstmal keine Antwort erhielt. „Ich hoffe es", kam es schließlich leise von meinem Dad, wobei seine Augen zu dem Sauerstoffgerät wanderten, dass mit meinem Bruder verbunden war.
Er atmete nicht.
Und wer wusste, wann er dies wieder tun würde. Schließlich konnte man ihn nicht auf Dauer an diesem Gerät lassen.

„Weiß Mum schon Bescheid?", fragte ich vorsichtig. „Und Selina?", schob ich noch hinterher. „Ja, ich denke es wurde ihr bestimmt ebenfalls schon Bescheid gesagt. Ich werde sie gleich anrufen und bitten, dass sie Selina die Sache schonenend beibringt. Nicht das dem Baby noch etwas zu stößt, weil sie den Schock nicht verträgt"
Mit zitternden Händen nickte ich langsam. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es war schwanger zu sein und zu erfahren, dass der Parnter angeschossen und in lebensgefahr schwebte.

Eine ganze Weile standen wir stumm an dem Bett meines Bruders. Es fühlte sich nicht real an ihn so hilflos zu sehen, auch wenn er genau vor mir lag. Aber es war die Wahrheit.
„Dad", wisperte ich irgendwann nur leise, worauf mein Vater seinen Kopf etwas drehte und ich spüren konnte, wie er behutsam seinen Arm um mich herumlegte.
„Ja?", vernham ich ihn leise fragen
„Ich muss mich kurz hinsetzten. Mir ist ganz schwindelig"

Die ganze Sitaution und der Stress brachte mich so dermaßen durcheinander, dass ich das Gefühl hatte in den nächsten zehn Minuten bestimmt Bekanntschaft mit dem Boden zu machen.
Dazu kam auch noch, dass ich mir gar nicht vorstellen wollte, wie viele von unseren Leuten noch bei dem Angriff verletzt worden waren.

„Ist gut, setzte dich kurz raus. Ich wollte eh noch mit dem Doktor sprechen, damit wir mal Ahnung von der Lage haben"
„Danke", murmelte ich nur leise, bevor ich spürte, wie meine Vater mich etwas vordrückte, sodass wir gemeinsam den Weg zur Tür des Zimmers einschlugen.

Draußen setzte ich mich in einen der Sessel, die in den Ecken herumstanden und atmete einmal erleichtert durch, wobei ich meinen Kopf etwas gegen die Wand lehnte, sodass ich nun in die grellen Lampen schauen konnte.
Mein Vater dagegen hatte sich auf die Suche nachdem Arzt gemacht und war nun den langen Gang herunter verschwunden. Bestimmt stand am Ende das ganze Krankenhaus wegen ihm Kopf.

Immer wieder atmete ich langsam aus und wieder ein und probierte meine Gefühle und Herzschlag etwas unter Kontrolle zu bekommen. Erst als der Schwindel etwas nachgelassen hatte, holte ich mein Handy aus der Hosentasche heraus.
Irgendwie hatte ich das Verlangen bekommen Angelo Bescheid zu sagen.

Vorsichtig tiptte ich auf unseren Chatverlauf, aber meine Nachrichten von heute morgen hatte er noch immer nicht gelesen.
Ohne groß zu zögern drückte ich auf anrufen, wobei ich mir etwas auf die Lippe biss, als ich mir den Hörer ans Ohr hielt.
„Komm schon bitte nimm ab!", wisperte ich nur leise, aber es ertönte nichts weiter als das laute Tuten, was mir signalisierte, dass es immer noch wählte.

Irgendwann erklang, die mir bekannte Stimme der Mailbox, worauf ich am liebsten laut aufgestöhnt und mein Handy durch den Krankenhausflur gepfeffert hätte. Stattdessen ließ ich es aber wieder in meiner Jackentasche verschwinden.
Es konnte doch nicht so schwer sein an sein Handy zu gehen.
Oder lag ich da etwa falsch? Er schleppte das Ding doch quasi die ganze Zeit mit sich herum.

„Kylie?", riss mich die Stimme meines Vaters aus den Gedanken, worauf ich verwundert aufschaute und ihn fragend anguckte.
„Ja?"
„Komm wir fahren wieder nach Hause. Laut des Arztes können wir momentan nicht mehr machen und sie werden uns Bescheid geben, wenn sich die Situation verändern sollte. Außerdem muss ich deine Mum nun auch erstmal etwas beruhigen. Sie ist nämlich vollig am Durchdrehen zu Hause"

Ich nickte nur, bevor ich mich aus dem Sessel erhob und meinem Vater den Gang herunter folgte. Dabei konnte ich es aber nicht vermeiden noch einmal auf mein Handy zu schauen, um zu gucken, ob Angelo mir vielleicht doch noch geschrieben hatte.
Aber so war es nicht.
Stattdessen war das Mittteilungsfeld mit keiner einzigen Nachricht von ihm versehen.
Seufzend folgte ich meinem Vater nur zum Ausgang des Krankenhauses, wobei ich nicht vermeiden konnte, wie mehr und mehr das Gefühl in mir aufkam, dass ich mich von ihm im Stich gelassen fühlte.

Sobald ich in den Wagen geklettert war und mich in den Sitz sinken lassen hatte, seufzte ich einmal auf.
Zuerst der Stress in der Schule, weil ich gefühlt nirgends mit dem Stoff hinterher kam, auch wenn es größtenteils meine eignene Schuld war und jetzt auch noch die Sache mit Adam...schlimmer konnte der Tag auch nicht werden.

Mein Vater hatte währendessen den Motor gestartet und war nun dabei auszuparken und auf die Hauptstraße zu fahren.
„Dad?", murmelte ich nur leise, als wir an der Gegend vorbeikamen, in der auch Armanis ihr Haus hatten.
„Ja?", konnte ich ihn fragen hören. „Kannst du mich bei Angelo absetzten?"
Verwundert sah ich von der Seite, wie er eine Augenbraue hochhob, aber trotzdem anschließend den Blinker setzte.
„Kommst du heute Abend wieder oder bleibst du?", fragte er, bevor er in die Seitenstraße, in der das riesige Haus lag, abbog.

„Ich komm wieder", murmelte ich darauf, bevor ich mich abschnallte, da der Wagen bereits gehalten hatte.
„Soll ich dich abholen oder Mum?"
„Nein, ist schon okay. Ich kann mir ein Taxi nehmen oder Angelo fragen, ob er mich fährt"
Mein Vater nickte darauf nur, bevor er mir noch einmal durch die Haar wuschelte. „Grüß Gianna und Giorgio von mir"

Ich nickte nur, bevor ich mit einem „Danke fürs Hinfahren", die Tür hinter mir schloss. Mittlerweile liebte ich es, dass mein Vater mit Angelo so entspannt war und kein Problem hatte, wenn ich mal mehrer Tage bei ihm war.

Bei Cole früher dagegen hatte er mich nicht mal zwei Tage dort lassen wollen. Am liebsten war es ihm gewesen, wenn ich nicht übernachtete hatte und Cole auch nur zu uns kommen durfte, wenn meine Vater ein Auge auf ihn werfen konnte.
Man hatte sich ausmalen können, wie das Ganze hatte enden durfte.
Die Beziehung zwischen Cole und meinem Vater war nie die Beste gewesen. Obwohl so eine wirkliche Beziehung hatte es nie gegeben. Mein Vater hatte ihn nie wirklich leiden können. Im Gegensatz zu Angelo.

Schnell stieg ich die Verrandastufen hoch, wobei ich den Blick meines Vaters im Rücken spüren konnte bis ich die Türklingel gedrückt hatte.
Dann erst vernahm ich wie der Motor des schwarzen und großen Trucks aufheulte und er mit einem ziemlich lauten Brummen aus der Straße fuhr.

Die Tür hatte mir mittlerweile Leonardo geöffnet, wobei ich erkennen konnte, wie sich auf seinem Gesicht eine Sorgenfalte ausbreitete, als er realissierte, wer vor ihm stand.
„Kylie", vernahm ich ihn erleichtert sagen. „Geht es euch allen gut. Ich hab gehört, was pasiert ist"
Innerlich wunderte es mich sehr, dass Leonardo sofort Bescheid wusste, aber sein Bruder es nicht mal schaffte auf meine Anrufe zu reagieren oder zu fragen, ob es mir gut ging.

„Ja, uns geht es gut nur Adam wurde stark verletzt und liegt im Krankenhaus", erzählte ich ihm die Geschichte, worauf er mich etwas erschrocken anschaute.
Ich dagegen quetschte mich nur durch die Haustür und schaute mich etwas suchend im Haus um. Vielleicht war Angelo ja irgendwo hier unten. Aber hätte er mir dann nicht die Tür aufgemacht anstatt sein Bruder?

„Ist Angelo da?", richtete ich mich schließlich an Leonardo, worauf dieser nur nickte.
„Ja, oben in seinem Zimmer"
„Danke", murmelte ich nur noch, bevor ich das Wohnzimmer durchquerte und auf die große Treppe zu steuerte, welche mich hoch in die zweite Etage brachte, wo sich unter anderem auch Angelos Zimmer befand.

Vor der Tür stoppte ich nur und atmete einmal aus.
Irgendwie hatte ich Angst die Türklinke herunterzudrücken und ins Gebäude einzutreten.
Angespannt umklammerten meine Finger den Armel meines Mantels, den ich mir erst gar nicht ausgezogen hatte.
Anschließend gab ich mir einen Ruck und drückte den Griff herunter, sodass ich in den Raum eintreten konnte.
Zuvor klopfte ich aber noch einmal an.

Das Zimmer war komplett dunkel, was aber daran lag, dass Angelo das Licht nicht angemacht hatte. Nur von draußen schienen die Lichter der Straßen herein.
Zwar hatten wir erst halb sechs, aber im Winter war es schon um diese Uhrzeit stockdunkel, was mich manchmal nur mehr als nervte.

Dafür stank es aber ordentlich nach Rauch, worauf ich am liebsten die Fenster aufgerissen hätte. „Angelo", murmelte ich vorsichtig, worauf auf einmal eine kleine Lampe anging und ich Angelo erkennen konnte, der auf der Fensterbank mit einer Zigarette in der Hand saß.
Er schaute mich ertwas verwundert an, bevor er den Stummeln in seiner Hand in dem Aschenbecher ausdrückte und von der Fensterbank stieg.

Ich sah, wie seine schwarzen Augen über mich huschten und er paar Schritte auf mich zu kam.
„Alles okay?", vernahm ich seine dunkle Stimme fragen, wobei ich sehen konnte, wie seine Hand sich leicht zu mir vorstreckte. Wie als wollte er meine Wange berühren.
Nun wäre ich am liebsten in Tränen ausgebrochen und hätte ihn angeschrien, dass er nicht solche dummen Fragen stellen sollte, denn es war doch offensichtlich das nicht alles okay war.

„Nein", entgegnete ich nur mit einer zitternden Stimme, worauf sich sein Gesichtsausdruck leicht veränderte
Kapierte er jetzt etwa auch endlich mal, dass er etwas falsch gemacht hatte? Oder musste ich ihm das noch alles erklären?

„Kylie", konnte ich ihn vorsichtig sagen hören, wobei seine Augen einen Ausdruck von Sorgen annahmen.
„Warum antwortest du mir nicht auf meine Nachrichten oder gehst mal an dein Handy, wenn ich dich anrufe?", fragte ich mit einer barschen Stimme.
Wie erwartet erhielt ich keine Antwort von ihm. Stattdessen schaute er mich nur verdattert an, als wäre dies das erste Mal, als würde ich ihn darauf hinweisen.

„Ich hab dich heute drei mal angerufen und dir bestimmt mehrer Nachrichten geschickt und das Einzige, was du machen kannst ist in deinem verflixsten Zimmer zu hocken und zu rauchen. Weißt du überhaupt, was vor wenigen Stunden alles passiert ist"
„Kylie", kam es wieder nur von ihm, aber ich unterbrach ihn abermals.

Warum sollte ich ihn ausreden lassen? Welche vernüftigen Erklärung würde er mir geben, die sein Verhalten rechtfertigte? Es war doch offensichtlich, dass er nichts dazu sagen konnte, weil es ihm in Wahrheit am Arsch vorbeiging.

„Es gab einen verfickten Angriff auf unser Quartier und mein Bruder wurde lebensbedrohlich angeschossen, sodass er nun im Krankenhaus liegt und wir alle Sorge haben, ob er es überhaupt schafft. Ich hab dich merhmals angerufen und du bist kein einziges Mal rangegangen. Dich würde es wahrscheinlich nicht mal interessieren, wenn ich draußen auf der Straße vergewaltigt werden würde und probiere dich zu erreichen"

Immer noch zierte sein Gesichtsausdruck Sorge und ich konnte sehen, wie er seinen Mund öffnete und sich erklären wollte. Aber es kam nichts heraus.
Was wollte er mir auch sagen?
Tut mir Leid, ich hab mein Handy nicht gehört.
So oft wie ich ihn angerufen hatte, konnte man das gar nicht überhören.

Für eine Weile schauten wir beide uns an, wobei die Wut in mir immer mehr nachließ und mich wieder die Vernunft ergriff.
„Angelo ich weiß nicht, ob das mit uns beiden noch klappt", sprach ich die Wort, die mir in der letzten Zeit so oft im Kopf herumgeflorgen waren, schließlich laut aus.
Verdattert schaute er mich an und ich konnte sehen, wie er nur den Kopf schüttelte. „Willst du etwa Schluss machen?", fragte er auch schon, wobei er sich nun auch etwas aufgebrachter anhörte.

Gequält blickte ich in seine schwarzen Augen. „Das sind einfach nicht mehr wir", wisperte ich schließlich leise.
„Was? Kylie! Was meinst du?"
„Es fühlt sich einfach nicht mehr so wie früher an. Jeder von uns beiden macht sein eigenes Ding. Es ist irgendwie nur noch du und ich, aber nicht mehr das wir, was wir mal waren"

Immer noch geschockt schaute er mich an und ich konnte in seinen Augen erkennen, dass ich ihm mit diesen Worten ziemlich ins Herz getroffen hatte.
Als keiner weiter mehr etwas sagte, ergriff ich abermals das Wort.
„Angelo...ich glaube wir sollten unsere Beziehung fürs erste pausieren. Es hat keinen Sinn mehr"

„Nein....Kylie bitte", konnte ich ihn sagen hören, wobei seine Stimme bittend klang und ich spüren konnte, wie er mein Handgelenk festhielt, als ich mich von ihm wegdrehen wollte.
„Können wir es nicht noch versuchen? Du weißt, dass das alles nie meine Absicht war"

„Und warum machst du es dann? Jedes mal sagst du mir das, aber immer wieder passiert es aufs Neue. Was kann ich dir denn noch glauben?"
„Hör mir zu...ich verspreche es dir...lass es uns probieren und ich änder es. Ich weiß, dass ich etwas falsch gemacht habe"

„Nein!", unterbrach ich ihn nur und löste meine Hand aus seinem Griff. Dabei überschlug sich meine Stimme einmal und ich konnte nicht vermeiden, wie meine Augen langsam feucht wurden.
Auch Angelo sah mehr als nur verzweifelt aus und wenn ich ihn nicht abhalten würde, dann würde er bestimmt verhindern, dass ich diesen Raum überhaupt verließ.

„Hör auf mit diesen ganzen Entschuldigungen, wenn du weißt, dass du nichts änderst. Vorhin hätte ich die gebraucht. Als ich mit ansehen durfte, wie mein Bruder bewusstlos und nicht atmend in einem dieser Krankenhausbetten lag. Aber du hast mich wieder ignoriert, als ich probiert habe dich zu erreichen. Ich kann das wirklich nicht mehr. Wir sollten es einfach lassen. Es wäre fürs Erste besser für uns beide"

Mit diesen Worten drehte ich mich um und steuerte auf die Tür zu. Ich wollte ihm noch ein letztes Mal in die Augen schauen, aber dann wusste ich, dass ich meine Entscheidung bereuen und zu ihm zurückrennen würde.
Und das war momentan das Dümmste, was ich machen könnte. Wir beiden taten uns momentan einfach nicht gut. Es war für fast jeden offensichtlich.

Mit schnellen Schritten war ich aus dem Raum verschwunden und hatte die Tür hinter mir zu gezogen. Er würde mir bestimmt folgen, weswegen ich mehr als nur schnell aus diesem Haus raus wollte.
Zu meinem Pech kam genau in dem Moment Gianna aus der Küche, als ich die Treppe herunter geeilt war und auf die Haustür zu steuerte.

„Kylie!", vernahm ich sie sagen, was mich zum Stehen brachte, da ich kurze Zeit später in ihre Arme gezogen wurde. „Geht es dir gut? Ich hab von dem Angriff gehört und Adam"
„Ja, ist alles okay", murmelte ich, wobei ich probiert ihr nicht in die Augen zu schauen. Nicht nur weil ich sie gerade anlog, sondern weil mir jeden Moment die Tränen über die Wange fließen konnten.

Ich hatte gerade ernsthaft mit Angelo Schluss gemacht.
Dieser Gedanke hörte sich so unrealistisch an, aber je öfter ich ihn in meinem Kopf aussprach, desto mehr wirkte es wie die Realität.
Jetzt gab es kein wir mehr...nur noch ein du und ich.

„Braucht ihr irgendwie Hilfe?", riss mich Gianna aus den Gedanken, worauf ich nur schnell den Kopf schüttelte und hektisch mit den Augen über den Boden wanderte. Trotzdem entging mir dabei nicht ihr besorgter und verwirrter Blick zu gleich, der irgendwie probierte in meine Augen zu schauen.
„Ich muss nun wirklich los. Meine Eltern warten bestimmt schon auf mich. Sie wollen wahrscheinlich nochmal ins Krankenhaus", platzte es schließlich aus mir heraus, womit ich ihr die nächste Lüge an den Kopf warf.

Sie nickte nur verständlich, bevor sie ihren Arm von meiner Schulter nahm. „Wenn ihr Hilfe braucht, gebt bitte Bescheid", vernahm ich sie noch hinter mir herrufen, worauf ich nur nickte. Dann war ich auch schon auf die Hautür zu gestürmt und hatte diese hinter mir ins Schloss fallen lassen, sodass ein dumpfer Schlag erklang.
Nun rollte mir entgültig eine Träne über die Wange und ich musste mich zusammenreißen ihnen nicht freien Lauf zu lassen, sodass ich am Ende weinend auf der Treppe saß.

Schließlich musste ich auch noch nach Hause.

Es tut mir so leid. Die letzten Tage war so viel los und ich war gestern so müde, dass ich beim Kontrollieren eingeschlafen bin.
I know es ist das Break up Kapitel aber trotzdem hoffe ich, dass es euch gefallen hat <333 don't worry es wird ein Happy End geben

Continue Reading

You'll Also Like

1.5M 39.1K 90
"Ich will dich doch überhaupt nicht heiraten." flüsterte ich leise und sah in sein Gesicht, dass nur wenige Zentimeter entfernt von meinem war. "Und...
1.6M 62.4K 48
»Der Kotzbrocken hier«, er deutet auf sich, »wird nun diesen Raum verlassen. Dann wir er in sein Haus spazieren und die vielen Überwachungskameras an...
6.8K 668 45
𝗦𝗵𝗲 𝗳𝗲𝗹𝗹 𝗳𝗶𝗿𝘀𝘁, 𝗯𝘂𝘁 𝗵𝗲 𝗳𝗲𝗹𝗹 𝗵𝗮𝗿𝗱𝗲𝗿 - 𝗦𝘁𝗼𝗿𝘆 Haus / Straße / Haus - Balkon / Straße / Balkon Die Beziehung zwischen Ke...
4.1K 181 13
!Diese Geschichte ist ein Prequel also die Vorgeschichte zu meinem Buch „Destiny" ! Es kann zwar sowohl davor als auch danach gelesen werden, ich emp...