Die Staats-AG

By RobThier

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Zwei Unglückliche die in den Wagen des auf sie angesetzten Steuerfahnders gerasselt sind und jetzt für fünf J... More

Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Charakterliste
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Danksagung
Ankündigung - mein nächstes Buch

Kapitel 34

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By RobThier

Der Anwaltsgehilfe blieb vor Haakes Tür stehen und hob die Hand um an die Tür zu klopfen, besann sich dann aber eines besseren.

„Der Besucher ist da, Herr Haake,“ rief er.

„Rein mit ihm, wie der Selbstmordkandidat zum Strychnin sagte,“ rief Haake.

Der Anwaltsgehilfe hielt die Tür auf. Der Mann, der ihn begleitet hatte, betrat den Raum und reichte Haake seine Visitenkarte. Mit schief gelegtem Kopf studierte Haake die Karte.

Edward Ferguson

Chief Contact Assistant

General Media Enterprises Inc.

34 Washington Avenue

San Francisco

Tel.:59398-23045

Dann blickte Haake wieder auf und fragte: „Und was kann ich für Sie tun, Herr Ferguson?“

Herr Ferguson lächelte gewinnend. „Eine Menge. Zum Beispiel können Sie mir die Rechte an ‚Die Staats-AG’ verkaufen.“

Haake runzelte die Stirn. „Welche Rechte? Warum sollte ich irgendwelche Rechte an die Herren Schmidt und Braun verkaufen wollen?“

„Nein, sie verstehen mich falsch“, meine Herr Ferguson mit einem Kopfschütteln. „Lassen Sie es mich anders formulieren. Ich meine, Sie können mir die Rechte an dem Markennamen ‚Die Staats-AG' verkaufen.“

„Nein, das kann ich nicht.“

„Oh, ich werde gut zahlen, seien Sie dessen versichert.“

„Die Staats-AG steht nicht zum Verkauf, und selbst wenn, sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Ich bin nur ein bescheidener Rechts- und Linksvertreter. Sie müssten sich schon an die Herren Schmidt und Braun wenden – aber ich bezweifle, dass die ihnen zuhören würden. Guten Tag.“

„Nein, nein. Sie haben mich wieder missverstanden. Lassen Sie mich erklären. Nehmen wir an, es gäbe eine unglaublich erfolgreiche Boygroup...“

„Eine was?“

„Eine Boygroup. Eine Gruppe junger Pop-Sänger. Viele Leute mögen die Musik dieser hypothetischen Boygroup, und sie sind so begeistert davon, dass sie nicht nur CDs mit der Musik kaufen wollen, sondern auch T-Shirts mit dem Namen und den Gesichtern der Sänger, Poster, Sammelkarten, und, und, und...“

Haake war seinem Besucher einen zweifelnden Blick zu. „Sind sie sicher? Ich höre gern Mozart. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich mit einem T-Shirt herumlaufe auf dem steht 'Ich ♥ Wolfgang Amadeus'.“

Herr Ferguson nickte bestimmt. „Ganz sicher.“

Nachdenklich kratzte sich Haake am Kopf. „Ich war zu lang im Gefängnis. Du meine Güte...“

„Und wenn es jetzt eine Firma gibt“, fuhr Ferguson eifrig fort, „die T-Shirts herstellt und ihren Umsatz steigern will, dann kauft sie sich für eine gewisse Zeit die Rechte am Namen dieser Boygroup und darf künftig ihre Produkte mit dem Schriftzug und den Sängern schmücken.“

Haake sah noch immer ungläubig drein. „Und Sie wollen Staats-AG T-Shirts herstellen?“

„Aber sicher doch!“ Herr Ferguson schien ganz berauscht von der Idee. „Haben Sie eine Ahnung, wie viele Merchandise-hungrige Fans Sie dort draußen haben? Es gibt Leute, die würden sicher hunderte von Euro für ein offizielles Staats-AG T-Shirt mit der Aufschrift 'Kniet nieder, ihr Elenden, vor dem Kaiser von XYZ' hinblättern.“

Haakes Lippen zuckten. „Ich muss zugeben, so etwas würde sich auch gut in meiner Garderobe machen.“

„Und das Projekt wäre ja nicht nur auf T-Shirts beschränkt. Kleidung ist nicht gerade unsere Spezialität. Aber das war ja auch nur ein Beispiel. Wir bei GME sind eher auf andere Dinge spezialisiert. Lassen Sie mich erklären...“

*~*~*~*~*~*

Frau Oppermann betrat ihre Suite im Hotel und rümpfte die Nase, ausnahmsweise nicht wegen der schlechten Tischmanieren ihres Gatten.

„Sandra! Sandra, wo sind Sie.“

Das Zimmermädchen eilte aus dem angrenzenden Raum herbei, immer noch Mob und Eimer tragend.

„Ja, Madame?“

„Hier stinkt es nach Benzin wie auf einer Ölbohrplattform. Hat jemand versucht unsere Zimmer in Brand zu stecken?“

„Nein, Madame. Das war ich. Ich dachte es schadet nichts wenn ich die Zimmer ordentlich putze, während Madame fort ist.“

Erstaunlich. Frau Oppermann war beeindruckt. Normalerweise war Hotelpersonal nicht so gewissenhaft.

„Das ist schon in Ordnung. Nächstes mal vielleicht ein klein bisschen weniger Benzin. Haben Sie meinen Mann gesehen?“

„Seit Stunden nicht, Madame.“

Nun, es war wahr, dachte sich Sandra. Sie hatte Herrn Oppermann vor exakt 2 Stunden und 7 Minuten hinters Sofa gezerrt.

„Wenn Sie ihn sehen, sagen Sie ihm dass ich einige Besorgungen machen gehe und wahrscheinlich erst gegen Abend zurück bin.“

„Ich werde es ihm ausrichten, Madame.“

Frau Oppermann verließ das Zimmer und ging zurück nach unten in die Hotelhalle. Auf dem Weg nach draußen blieb die neue Anführerin der WAHNSINNIGEN an der Rezeption stehen.

„Ich muss ein paar Dinge einkaufen gehen,“ teilte sie dem Portier in knappen Worten mit. „Es könnte ein wenig schwer werden, die Sachen die Treppe herauszutragen. Könnten mir vielleicht einige Männer vom Hotelpersonal behilflich sein?“

„Aber selbstverständlich, Frau Oppermann. Was denken Sie von uns! Schließlich ist das ein erstklassiges Hotel.“

„Gut. Sehr Gut.“

Als sie draußen auf der Straße war, zuckte zum ersten Mal seit langer Zeit ein kleines, blitzschnelles Lächeln auf Frau Oppermanns Gesicht. Jetzt würde sie einkaufen gehen. Aber sie würde einkaufen gehen wie nie zuvor, denn sie kaufte ein für die Staats-AG und eine neue Weltordnung von Frieden, Freiheit und Nudelhölzern.

*~*~*~*~*~*

„Herr Tange! Herr Tange!“

Der Kaufhaus-Abteilungsleiter warf seinem in der Tür stehenden Untergebenen einen finsteren Blick zu. „Was habe ich Ihnen schon tausendmal gesagt Herr Wiegert? Sie sollen anklopfen, bevor Sie mein Büro betreten. Gute Manieren kosten nichts. Und immerhin bin ich hier der Abteilungsleiter und habe ein Recht auf respektvolle Behandlung.“

„Aber Herr Tange, da ist eine Frau, die verlangt, die verlangt...“

Der Rest des Satzes ging in ausgiebigen Hecheln unter. Wiegert war offensichtlich noch außer Atem.

„Was regen Sie sich so auf? Wir gehören zu Kunze & Co, der größten Supermarktkette in der ganzen Gegend. Für uns ist nichts unmöglich.“

„Ausgezeichnet“, erklang eine scharfe Stimme hinter dem Verkäufer. Herr Wiegert wurde beiseite geschoben und eine hochgewachsene Frau mit einem Gesicht so sauer wie Salzsäure trat vor.

„Dann dürften die Dinge auf meinem Einkaufszettel ja kein Problem für Sie darstellen. Ich bin so froh. Es würde mich sehr ärgern, wenn ich diese Kleinigkeiten nicht besorgen könnte.“

Herr Tange starrte auf den Zettel.

„Soll das ein Scherz sein? Wir haben keine...“

„Mein Name,“ unterbrach die Frau ihn, „ist Frau Oppermann. Ich bin die offizielle Stellvertreterin der Staats-AG.“

Die Staats-AG? Schmidt und Braun?“

„Genau die.“

Der Abteilungsleiter hob den Kopf, blickte in das Gesicht der Frau und sah dort seinen Untergang winken. Was sollte er jetzt nur machen?

Nun, warum nicht tun, was er am besten konnte: Probleme abwälzen.

„Besorgen Sie die Sachen, Wiegert“, knurrte er.

„Aber Herr Tange! Wir haben keine...“

„Keine Widerrede! Besorgen Sie die Sachen, und zwar pronto!“

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Hi! Wieder mal ein Kapitel :) Und jetzt habe ich eine Frage: Wer hätte gern ein Staats-AG T-Shirt? :D :D

Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen :) Per externem links rechts geht's zu meinem Twitter Account, wo es immer Neuigkeiten zu meinen Büchern gibt!

GLG

Robert 

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