𝐌𝐨𝐫𝐞𝐭𝐭𝐢 ✓

By EleMxrie

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Moretti. Wenn man diesen Namen hört, dann gehen alle Alarmglocken an. Aber nicht bei Valentina. Die junge Jou... More

Kapitel eins
Kapitel zwei
Kapitel drei
Kapitel fünf
Kapitel sechs
Kapitel sieben
Kapitel acht
Kapitel neun
Kapitel zehn
Kapitel elf
Kapitel zwölf
Kapitel dreizehn
Kapitel vierzehn
Kapitel fünfzehn
Kapitel sechzehn
Kapitel siebzehn
Kapitel achtzehn
Kapitel neunzehn
Kapitel zwanzig
Kapitel einundzwanzig
Kapitel zweiundzwanzig
Kapitel dreiundzwanzig
Kapitel vierundzwanzig
Kapitel Fünfundzwanzig
Kapitel sechsundzwanzig
Kapitel siebenundzwanzig
Kapitel achtundzwanzig
Kapitel neunundzwanzig
Kapitel dreißig
Kapitel einundreißig
Kapitel zweiunddreißig
Kapitel dreiunddreißig
Kapitel vierunddreißig
Kapitel fünfunddreißig
Kapitel Sechsunddreißig
Kapitel siebenunddreißig
Kapitel achtunddreißig
Kapitel neununddreißig
Kapitel Vierzig I Kenos PoV
Kapitel einundvierzig
Kapitel zweiundvierzig
Kapitel dreiundvierzig
Kapitel vierundvierzig
Kapitel fünfundvierzig
Kapitel sechsundvierzig
Kapitel siebenundvierzig
Kapitel achtundvierzig
Epilog

Kapitel vier

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By EleMxrie

Wir saßen noch einige Minuten zusammen und ich stellte Mister Moretti einige Fragen über sein Studium, seine Familie und schließlich auch über seine Geschäfte, was er halbwegs beantwortete.

"Ich danke Ihnen für dieses Interview Mister Moretti und werde ihnen den Artikel zukommen lassen", bedankte ich mich höflich und sammelte meine Sachen zusammen.

"Also für ihr erstes Interview war das gar nicht schlecht", kommentierte Moretti mein Auftritt.

"Woher wollen sie wissen, dass dies mein erstes Interview war?", sprach ich verwirrt.

"Man konnte ihnen die Nervosität ansehen", meinte der Braunhaarige belustigt und wurde dann wieder zurück in seine Zelle geführt.

Verwirrt verließ ich die große Halle und nahm meine Handtasche entgegen, die mir ein Wärter hin hielt. Als mir draußen die frische Luft entgegen kam, atmete ich erst einmal tief ein. Müde rief ich mir ein Taxi, das einige Minuten später vor mir erschien und mich zum Glasgebäude der Sunshine fuhr.

Ich zahlte und stieg von dem Ledersitz um durch die Lobby zu laufen. Ich grüßte Jack, der heute wieder an der Rezeption saß.

"Hallo Valentina. Wir war dein erstes Interview?", fragte Jack Interessiert.

"Es lief eigentlich ganz okay", erwiderte ich leise lachend und zog meine Handtasche wieder zurück auf die Schulter, da sich diese zuvor verabschiedet hatte.

"Das klingt doch gut! Hau sie alle um!", motivierte der Rezeptionist mich grinsend.

"Werde ich", versicherte ich ihm, ehe ich in den silbernen Aufzug stieg und die Nummer meines Büros drückte. Mit einem schnellen Tempo wurde ich in den 25 Stock befördert, wo sich die schweren Türen mit einem klingeln öffneten. Selbstbewusst setzte ich einen Fuß vor den anderen und machte mich auf den Weg zu meinem Schreibtisch, wo ich mich auf meinen Stuhl fallen ließ. 

Ich war gerade dabei die ganze Situation sacken zu lassen, als ich Schreibtischstuhlrollen wahr nahm, die über den Boden rollten. Verwirrt drehte ich meinen Kopf nach rechts und entdeckte Karen, wie sie ihren braunhaarigen Kopf hinter die Abtrennung hielt und mich interessiert musterte.

"Ist er heiß?", fragte sie sofort, weshalb ich mir die Hand gegen die Stirn schlug.

"Karen, er ist ein Arsch", seufzte ich und kramte meinen Block, sowie das Diktiergerät aus meiner Tasche. Mein Bullet Journal hob ich vorsichtig heraus und legte es in die rechte Ecke meines Schreibtisches.

"Sind das nicht die besten Männer?", kicherte meine Kollegin.

"Ich habe keine Ahnung ob dieses Interview etwas geworden ist. Er hat sich geweigert bestimmte Fragen zu beantworten und ich hoffe, dass ich brauchbares Material habe sonst bin ich gefeuert!", beschwerte ich mich frustriert und griff mir dabei in meine gewellten Haare.

"Ach Tina, da wird schon was brauchbares bei sein. Ich kenne dich nun seit gut einem Jahr. Du machst aus allem unbrauchbaren etwas unfassbar gutes. Die ganze Kollegschaft ist nur noch eingestellt, weil du deren Berichte korrigierst und etwas besseres raus machst", ermutigte sie mich liebevoll, während sie mit dem Stuhl in meine Schreibtisch Ecke rollte.

"Du bist Journalistin. Du kannst das!", fügte sie sicher hinzu.

"Du hast recht", erwiderte ich überzeugt und klappte meinen Block auf.

"Ich danke dir", sprach ich grinsend und fuhr meinen alten Computer hoch. Ich wüsste nicht, ob ich hier überhaupt noch arbeiten würde, wenn sie nicht da wäre. Sie ermutigt mich immer wieder weiter zu arbeiten und ist mein persönlicher Motivationscoach.

Lächelnd betrachtete ich die beiden Rosanen Post Its, die an meiner Wand klebten. Karen hatte sie mir mal in einer schwierigen Zeit in meinem Büro hinterlassen und sie konnte sich nicht vorstellen wie viel mir das bedeutete.

Auf dem einen stand
Wenn du ganz unten bist, führt der einzige Weg nach oben!

Auf dem anderen 
Je härter du für ein Ziel arbeitest, desto großartiger wirst du dich fühlen, wenn du es erreichst!

Zufrieden seufzend ging ich meine Fragen und Antworten des Interviews durch und fing an einen Artikel nieder zu schreiben, da ich diesen bereits morgen früh abgeben musste. Miss Thompson verstand keinen Spaß dabei, wenn ein Artikel zu lange brauchte und da dies mein erster überhaupt war, strengte ich mich umso mehr an.

Gegen 15:00 Uhr entschied ich mich zu einer Kaffee Pause, die ich mehr als nötig hatte. Ich war seit 11:50 Uhr im Büro und schrieb fleißig an meinem Artikel, der fast fertig war. Mit aufrechtem Gang machte ich mich auf dem Weg zur Küche, wo sich bereits einige Kollegen versammelt hatten.

"Ich könnte Wetten, dass der Artikel ein kompletter Reinfall wird", hörte ich noch jemanden belustigt sprechen, der dann einen Ellenbogen in die Seite bekam und mich alle vier Männer ansahen.

"Ich hoffe für euch, dass ihr über euch selbst sprecht und nicht über mich", erwiderte ich prüfend auf ihre Worte. Meine Schritte gingen wie von alleine auf den Kaffee Automaten zu, stellten eine Tasse drunter und drückten einen Knopf, ehe ich mich zu ihnen drehte.

"Wisst ihr...", sprach ich und lehnte mich an die Küchenzeile, verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete die vier Herren in Hemd und Krawatte vor mir.

"Eure Artikel werden in Zukunft ziemlich beschissen sein", versprach ich ihnen selbstsicher.

"Woher willst du das denn wissen?", fragte ein blonder mit Brille. Er trug ein provozierendes Lächeln auf den Lippen und blickte einmal in die Runde seiner Kollegen. Bin ich die einzige, die Büro Männer so null Attraktiv findet. Ich meine, wie heiß ist es bitte einen Mann zu haben, der Handwerklich begabt ist.

"Ihr werdet ab heute niemanden mehr haben der eure scheiß Artikel berichtigt und euch den Arsch vor einer Kündigung rettet", meinte ich zuckersüß, nahm meinen Kaffee und stolzierte aus der Büroküche in die hinterste Ecke der Sammelbüros.

Wir arbeiteten ungefähr mit 20 Leuten in diesem großen Raum. Die Schreibtische waren lediglich mit Trennwänden abgegrenzt, an dem man wichtige Informationen oder persönliche Bilder Pinnen kann. Man sollte auf keinen Fall zu fest dagegen stoßen, dann würde hier ein Domino Effekt entstehen und jede Wand nacheinander umkippen.

Meine Ecke hatte ich mir in dem einen Jahr, in dem ich hier bin jedoch nicht wirklich eingerichtet. Bis auf die Post Its von Karen und ein Bild von meiner Familie und mir hing nichts an den Pappwänden.

Ich war der festen Überzeugung, dass ich bald mein eigenes Büro mit Tür und Privatsphäre bekomme, weshalb ich es mir hier nicht allzu bequem machen wollte. Ich brauche lediglich das bisschen Motivation von den rosanen Klebezetteln und meiner Familie, damit ich weiter an mir arbeitete.

Entspannt trank ich meinen Kaffee und las dabei noch einmal über meinen Artikel. Dieser war professionell und ernst. Es waren alles wahre Informationen, die sonst noch niemand berichtet hatte, da sich niemand traute diese Fragen zu stellen, oder sich nur auf Gerüchte im Internet fixierte.

Zufrieden druckte ich meinen Bericht aus und holte die Papiere aus dem Drucker, der mitten im Gang stand. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich dafür, dass ich Miss Thompson schon einmal drüber lesen ließ, in der Hoffnung, dass sie so begeistert ist, dass ich mein eigenes Büro jetzt sofort auf der Stelle bekam. Dies war aber wohl nur Wunschdenken.

Selbstsicher klopfte ich an die Glastür, die zu ihrem Büro führte. An der Tür war ein silbernes Schild mit ihrem Namen und ihrem Status drauf, was alle Einzelbüros hatte. Nachdem ich ein herein wahr nahm, drückte ich die Klinke herunter und trat in das saubere Büro.

"Das ist das Moretti Interview. Ich dachte sie würden es vielleicht gerne vorab lesen", teilte ich ihr mit und reichte ihr dann die zwei frisch gedruckten Zettel.

Langsam ließ ich mich auf einem der zwei Stühle nieder, die vor ihrem Schreibtisch standen. Ich fühlte mich wie auf einem Silber Tablet, was mir gar nicht gefiel. Jetzt weiß ich, wie ich mein Büro nicht einrichten werde.

"Was ist das?", fragte Miss Thompson plötzlich streng.

"Ähm, mein Interview", rechtfertigte ich mein Werk.

"Wen interessiert denn, was er studiert hat. Ich wollte etwas über die Drogengeschäfte, die verschwundene Tochter oder die Mordgerüchte", schimpfte sie entsetzt.

"Wie sie schon sagten. Gerüchte", wies ich sie freundlich drauf hin.

"Ich dachte wir arbeiten nur mit verlässlichen Quellen", sprach ich schließlich verwirrt, was sie schnaufen ließ.

"Ich brauche Spannung. Drama. Interessierte Leser", ratterte sie herunter.

"Das sind Informationen die in sonst keinem Interview vorhanden waren, das jemals veröffentlicht wurde", rechtfertigte ich mich erneut für meinen Artikel.

"Überarbeiten sie es! Ich brauche mehr Drama und mehr Spannung sonst sind sie gefeuert!", rief sie wütend und knallte mir meine Blätter vor die Nase. Nickend sammelte ich alles zusammen und verließ kurz darauf das Büro.

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