Kapitel Vierzig I Kenos PoV

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Ich nippte an meinem Glas mit der Alkoholischen Flüssigkeit, während ich meinen Blick zum fünfzehnten mal zur Gartentür wandern ließ. Wo war sie?

"Babe, wie siehst du denn aus?", ertönte die hohe Stimme von Violet, die in ihrem weißen Kleid auf mich zu kam. Ihre Finger legten sich um meine Krawatte, die Valentina kurz zuvor noch gerichtet hatte. 

Mein Magen fing an zu kribbeln als ich daran dachte, dass ich soeben mit Ihr geschlafen hatte. 

"Wo ist der Knopf?", fragte die Blondine vor mir, während sie mein weißes Hemd musterte. Er muss wohl abgefallen sein, als Valentina mein Hemd aufgerissen hatte, nur um daraufhin mit ihren Fingern über mein Sixpack zu streichen.

Ich spürte, wie ich den Drang bekam sie zu suchen und erneut meinen Namen stöhnen zu lassen. Mit einem mal hallte mir ihr hauchen durch den Kopf. Wie sie mir Küsse an meinem Kiefer verteilte, Ihre Beine um meine Hüfte schlang. Wie sie ihren Rücken durch drückte und ich ihren Herzschlag an meiner Brust spürte. Wie sie zu quicken begann und letzendlich einen Stöhner über die Lippen brachte. 

"Keno?!", fragte die Frau vor mir mit Nachdruck in der Stimme. 

"Ich weiß es nicht verdammt!", erwiderte ich wütend und packte ihre Hände, damit sie mich nicht weiter anfassen konnte. Sie schnaufte enttäuscht und verschwand dann in Richtung der Garcias, während ich zu Arian lief.

"Hast du Valentina gesehen?", fragte ich leise.

"Zuletzt als wir auf der Tanzfläche waren", erwiderte er und ich konnte raushören, dass er auch schon gut Alkoholintus hatte. Seufztend klopfte ich ihm auf die Schulter und wollte mich wieder auf die Suche machen, als Arian mich aufhielt.

"Ey", rief er mir zu, weshalb ich mich wieder zu ihm drehte und auffordernd musterte.

"Lass sie in Ruhe, bitte", sprach er bedrückt. 

"Du hast nun eine Frau und Valentina mag dich wirklich, tu ihr das nicht an, sie hat besseres verdient, als jemanden der nicht weiß was er will. Du machst sie kaputt wenn du mit ihr spielst", erklärte er mir. Als ob ich das nicht wüsste. Ich nickte nur schwach und lief dann wieder hinein, in der Hoffnung sie dort anzutreffen.

"Mein liebster Cousin", sprach Nelio aus der Ecke. Er hatte ein Bier in der Hand und stieß sich von der Wand ab, um auf mich zuzukommen. 

"Geh dich erschießen Nelio", meinte ich unbeeindruckt, da ich gerade keine Lust hatte mit ihm zu sprechen. Wobei ich das seit seiner Aktion sowieso nicht mehr hatte.

"Na Na, nicht so unfreundlich, sonst muss ich mein Hochzeitsgeschenk wohl wieder mitnehmen"

"Deine geklauten Geschenke will ich eh nicht!"

"Bist du etwa immer noch wütend auf mich?", schmollte der Schwarzhaarige neben mir, während er sein typisches provozierendes grinsen nicht verstecken konnte. Ich lief auf ihn zu, drückte meine Hand an seine Schulter, sodass er vor Schreck das Bier fallen ließ.

"Du kleiner Wichser bist Schuld, dass ich sitzen musste, mal ganz zu schweigen davon, was sie wegen dir durch machen musste", knurrte ich wütend.

"Immer noch nicht drüber hinweg?", konterte der Mann vor mir.

"Verpiss dich von diesem Grundstück und komm einfach nicht wieder", befahl ich, löste mich wieder von ihm und wollte gerade die Treppe hochgehen, als ich mich noch einmal umdrehte.

"Und lass Valentina in Ruhe!", fügte ich hinzu und verschwand schließlich nach oben. Ich nahm zwei Stufen gleichzeitig, um schneller oben zu sein, wo ich mit sicheren Schritten in mein Zimmer lief. 

Ich musterte das Bett, was wie frisch gemacht aussah. Mein rechter Mundwinkel zuckte in die Höh, wenn ich daran dachte, wie sie nervös auf und ab gelaufen sein musste nachdem ich weg war. 

Die Klamotten von Violet lagen dennoch überall verteilt, was eine leichte Aggressivität in mir auslöste. Ich riss die Badezimmertür auf, jedoch war sie auch nicht hier. Nervös suchte ich alle übrigen Räume durch, sogar den Fitnesskeller, bis es mir klar wurde.

Sie war gegangen. Hatte mich allein gelassen, nachdem wir noch einmal miteinander geschlafen hatten. Sie hat Ihre Interviews wohl beendet und alles zusammen was sie brauchte. Sie kam nicht wieder.

Wie von allein gingen meine Finger hinauf zu meinen Kaffeebraunen, schon fast Schwarzen Haaren und rauften diese.

"Fuck!", hauchte ich frustriert und lief wieder zurück in den Garten, wo die Party noch in vollem Gange war. Ich entdeckte Violet, die mir ein lächeln schenkte, was ich nicht erwiderte. Stur lief ich zurück in den Flur, nahm mir meine Autoschlüssel und flüchtete in die Garage. Ich schloss mein Auto auf und öffnete die Beifahrertür, bis mich jemand stoppte. 

"Wo willst du hin?", fragte Violet wütend.

"Raus hier", erwiderte ich neutral.

"Wieso denn?", erwiderte sie und kam dabei langsam auf mich zu. Mir war alles gerade zu viel. Ich bin nun verheiratet, ganz zu schweigen davon, dass Valentina mich hat sitzen lassen und wohl nicht mehr wieder kam. Ich war wütend, unfassbar wütend.

"Überleg dir das nochmal genau. Wir sind nun verheiratet, wie wäre es wenn wir heute Nacht das erste mal Sex als Ehepaar haben", schlug die Blondine vor, während ihre Finger meine Krawatte lösten.

Ich musste ganz dringend diese Gefühle loswerden. Ich muss Valentina vergessen, sie bedeutet mir nichts, sie muss nur mein Image aufbessern, damit ich gut da stand. Meine Gedanken schweiften zu unserem Gespräch, bevor sie zu ihrer Familie geflogen war. Ich hatte es ihr ins Gesicht gesagt. Ich hatte ihr Gesagt, dass sie nichts weiter als ein Objekt für mich war.

Arian hat Recht. Ich mache sie kaputt. Mit jedem Wort und mit jeder Tat, die ich ihr gegenüber brachte. Ich muss mich fernhalten.

Wütend packte ich Violets Hände, die sich gerade an meinen Knöpfen zu schaffen machten. Ich drehte sie um und presste ihren Körper gegen meinen Sportwagen. Mit einem Handgriff öffnete ich den Reißverschluss Ihres Kleides, dass schließlich zu Boden sank.

Ich konnte ihr grinsen förmlich spüren und mir wurde unwohl bei dem Gefühl sie anzusehen. Kurzerhand griff ich ihre Taille, zog sie vom Auto weg und drückte ihrem Oberkörper schließlich auf die Motorhaube. 

Ich knöpfte meine Hose auf, schob sie ein Stück herunter und entfernte daraufhin ebenfalls die Boxershorts.

"Hmm Babe", brummte Violet zufrieden. Ich nahm ihre Hände und legte diese auf ihrem Unteren Rücken zusammen, damit sie mir nicht noch mehr Flecken auf die Motorhaube machte.

Ohne weiter nachzudenken drückte ich mich in sie hinein, weshalb sie laut aufstöhnte. Meine Gedanken schweiften sofort zu Valentina. Ihre Atmung, ihr stöhnen, ihr Geruch. Wie sie mich ansah und das Lächeln auf ihren Lippen, wenn ich mal normal mit ihr umging. 

Sie ist weg.

Ich schnaufte wütend und zog den Oberkörper meiner Ehefrau ein Stück hoch, sodass ich einen Arm um sie schlingen konnte. 

"Keno!", keuchte sie überrascht, während ich mich erneut in sie drückte und schließlich wieder auf die Motorhaube lehnte. Ich nahm ihre Haare zusammen und zog leicht an ihnen, während ich mich noch einige Minuten weiter mit ihr beschäftigte.

Nachdem sie ihren Spaß bekommen hatte, drückte ich ihr das Kleid in die Hände und schloss meine Anzughose. 

"Ich bin an der Bar", meinte ich nur, bevor ich die Garage verließ und mich nicht weiter mit den Problemen dieses Abends beschäftigte. 

𝐌𝐨𝐫𝐞𝐭𝐭𝐢 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt