Kapitel neunzehn

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Wir stiegen in die schwarze Limousine, die uns zu dem Grundstück fuhr, an dem das Fest statt fand. Die Begleitung von Arian hatte sich nun auch angeschlossen, weshalb sie mit uns im Auto saß. Einige Zeit fuhren wir an einer Straße am Meer entlang. Weit und breit waren keine Häuser zu sehen, sondern nur braune Wiesen. Es war so heiß und die Sonne stand wohl immer sehr prall am Himmel, weshalb alles grüne bereits vertrocknet war.

Wir kamen schließlich an einem Haus an, das komplett aus braunem Stein bestand und keinerlei Strukturen hatte. Es war viereckig und hatte ein kleines Dach, das nur bis kurz über die Mauern reichte. Außerdem hatte es Fenster mit orangenen Fensterläden und eine Große Hofeinfahrt, auf der ein Brunnen stand, der jedoch nicht an war. Am Tor waren bereits einige Männer in Anzügen und wir stellten uns mit der Limousine in die Schlange, da wir nicht das einzige Auto waren, das gerade ankam.

An der großen Haustür war ein roter Teppich ausgelegt, an dem vier Männer mit Anzug standen und beim aussteigen halfen, falls dies nötig war. Ansonsten sahen sie einfach zu, dass alles seine Richtigkeit hatte.

„Ich hoffe es bleibt heute alles ruhig", meinte Raniya besorgt und musterte das Mädchen an Arians Seite. Als wir endlich dran waren, stieg zuerst Sergio aus und half dann seiner Frau aus dem Auto. Es folgte Keno, der mir seine Hand reichte und sich vor mich stellte, sodass niemand beim aussteigen einen Blick unter mein Kleid erhaschen konnte. Ich bedankte mich und hakte mich dann bei ihm ein, sodass er mich über den roten Teppich in das Haus führte.

Wir liefen durch einen Flur, der mit Kerzen ausgeleuchtet war direkt in den Garten, der bestimmt wohl so groß wie drei Fußballfelder war. Es waren schon unfassbar viele Menschen da, sodass ich mir kaum vorstellen konnte, dass noch mehr im laufe der Zeit ankamen. Wir liefen einige Treppenstufen hinunter in den Garten, wo unzählige runde Tische mit schwarzer Tischdecke und mit Stühlen standen, eine Bühne mit Band, vier riesige Tische mit Essen, wo man sich bedienen konnte und zwei Bars mit jeweils drei Barkeepern, die Getränke mixten.

An einigen stellen waren Fakeln aufgestellt und alles war durch kleine Lichter beleuchtet, was bestimmt super schön aussah wenn es dunkel wurde.

Es liefen unzählige Mädchen und Jungen mit Tabletts rum, die Sekt und Wein an die Gäste verteilten, wo wir uns direkt etwas runter nahmen. Es war alles schön bepflanzt, weshalb es auch hin und wieder Ecken gab, wo man unbeobachtete sprechen konnte. Außerdem gab es durch eine Treppe hinunter direkte Zugang zum Meer, wo man sich ebenfalls die Zeit vertreiben konnte.

Bis jetzt schien es nicht so, als würden sich manche Menschen nicht verstehen können, jedoch konnte ich dies auch nicht wirklich bewerten, da es mein erstes Mafia Fest war. Wir folgten Sergio und Raniya, die sich zu einem anderen paar gesellten.

Bevor ich richtig realisieren konnte wer das war, kam ein junge aus der Richtung auf mich zu, nahm meine Hand und küsste diese.

„Schön dich zu sehen Valentina", sprach Nelio und blickte mich an. Er drehte mich einmal um mich selbst und pfiff dabei.

„Du siehst grandios aus süße", sprach er und setzte dabei so ein Gesichtsausdruck auf, der mich wohl beeindrucken sollte.

„Du auch", erwiderte ich zögernd und blickte zu Keno, dessen Gesichtszüge härter wurde, während sein Kiefer zu mahlen begann. Ich hatte letztes mal schon bemerkt, das er sehr aggressiv darauf reagierte, wenn Nelio mit mir sprach und ich hatte das Gefühl die beiden hatten eine heikle Vergangenheit.

Ich hakte mich sofort wieder bei Keno ein und Blickte zu ihm hinauf, damit er merkte, dass mir das etwas unangenehm war, wie Nelio mit mir sprach und mich anfasste. Keno realisierte dies und lief dann mit mir zu seinen Eltern.

„Tante, Onkel", begrüßte Keno die beiden Fremden mit einem nicken. Das waren also die Eltern von Cosima und Nelio. Cosima sah heute wieder einmal nahezu perfekt aus. Sie trug ein weinrotes hautenges Kleid, das bis zur Mitte ihrer Oberschenkel ging und Glitzer Details am ausschnitt hatte. Ihre Po langen, Pechschwarzen Haare trug sie gelockt und hatte vorne ebenfalls zwei Strähnen nach hinten geflochten, die zu einem kleinen Dutt geknotete waren, jedoch war der Rest ihrer Haare offen und alles wurde vorne durch raushängende Strähnen abgerundet.

„Mögt ihr einmal", fragte Raniya und reichte Alessia ihr Handy. Ich blicke verwirrt, ehe Sergio ein Stück zurück ging, seinen Arm um seine Frau legte und beide lächelten in die Kamera. Das ich das nochmal erleben darf.

„Kommt Kinder", meinte Raniya und winkte uns zu sich. Wir stellten uns daneben, während Kenos Hand sich langsam auf meine Taille legte. Ich hielt die Luft an an und lächelte in die Kamera. Danach machen wir das gleiche noch einmal ohne Sergio und Raniya und zum Schluss wollte sie unbedingt noch ein Bild von ihren Söhnen mit Begleitung alleine.

Ich stellte mich also leicht schräg zur Kamera und mit meiner Brust zu Keno, der seinen Arm um mich schlang und seine Hand an mein Steißbein legte, sodass seine Fingerspitzen meinen Hintern streiften. Meine linke Hand legte ich auf seinen Bauch und meine Rechte an seinen Rücken, sodass man diese nicht sah. Das Kleid legte mein linkes Bein frei, an dem meine Waffe befestigt war. Ich achtete darauf, dass man nichts sah, was man nicht sehen sollte und grinste schließlich wieder in die Kamera.

Nachdem das geschafft war, drängte sich Nelio zu uns und wollte gerade ebenso ein Foto mit mir, weshalb ich mich nun wieder gerade stellte und einfach in die Kamera lächelte, ohne ihn groß anzufassen. Er jedoch legte seine Hand an meine Seitliche Hüfte und drückte dort ein wenig zu, während er ein Bilderbuch lächeln aufsetzte. Nachdem das geschafft war, befreite ich mich aus seinem Griff und lief auf Keno zu, der mich sofort am Arm anfasste und zu sich zog.

Es trudelten immer mehr Gäste ein, weshalb sich immer wieder andere Grüppchen bildeten. Schließlich ging ich zu Arians Begleitung und stellte mich zu ihr.

„Ich habe mich glaube ich noch nicht vorgestellt. Ich bin Valentina, nett dich kennen zu lernen", sprach ich und reichte ihr meine Hand. Sie zog eine Augenbraue in die Höh und schaute auf meine Hand, ehe ihr Ausdruck weicher wurde und sie mich in eine Umarmung zog. Überrumpelt legte ich meine Arme um sie und keuchte auf.

„Ich bin Grace", stellte sie sich vor und ihre Schulterlangen Haselnussbraunen Haare hüpften in der Luft. Sie hatte sie zu Beachwaves gelockt und links eine beige Perlenspange drin. Ihr Kleid war in einem Grau Ton, was ebenfalls ab der Hüfte glatt hinab fiel, genau wie meins. Jedoch hatte sie nicht so auffällige Beinschlitze, denn ihr Kleid war komplett geschlossen. Dahingegen war ihr Ausschnitt der Hingucker, denn sie betonte gekonnt ihr D Körbchen, was perfekt zu ihrer Statur passte.

„Du warst schonmal mit, richtig?", fragte ich sie interessiert, nachdem die Umarmung vorbei war.

„Ja, ich bin eine Sandkasten Freundin von Arian und der arme bekommt ja keine Freundin ab", meinte sie kichernd.

„Ist deine Familie auch hier?", fragte ich weiter, da sie so nett und lebensfroh wirkte, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass ihre Eltern ebenfalls im Mafia Geschäft verwickelt waren.

„Ich bin im Heim aufgewachsen", erklärte sie mir.

„Oh, das tut mir leid", meinte ich.

„Schon okay, dadurch habe ich Arian kennen gelernt, weil er mich damals immer vor dem Gebäude hat spielen sehen. Er hat mich immer mit zu sich genommen oder wir sind zusammen auf den Spielplatz", erklärte sie mir grinsend.

„Deshalb ist seine Familie wie meine eigene, auch nachdem ich erfahren habe was die so in ihrer Freizeit treiben", sprach sie weiter und bekam das fröhliche grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht.

Ich hatte das Gefühl, sie wird mein Anker für diesen Abend.

𝐌𝐨𝐫𝐞𝐭𝐭𝐢 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt