(In)Visible - How To Survive...

By Sarissimo

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Willkommen an der Richmond High
Prolog
1. Der Anfang vom Ende
2. Alarmstufe Rot
3. Schockstarre
5. Freak
6. Barbie-Bitch
7. รœberraschung
8. Hochverrat
9. Alles nur ein Traum?
10. Recherche-Skills
11. Ein unmoralisches Angebot?
12. Sinneswandel
13. Wie ein Chamรคleon
14. Unerwartete Reaktion
15. Richtungswechsel
16. Gedankengรคnge
17. Wesensรคnderung
18. Der Schwur
19. Der Tiger in meinem Zimmer
20. Gerรผchtekรผche
21. Die Hรถhle des Lรถwen
22. Et voilร !
23. Auf die Freundschaft!
24. Ein Strudel aus Farben
25. Blackout
26. Freund oder Feind?
27. Unangenehme Tatsachen
28. Die Zeit heilt alle Wunden
29. Die Stadt der Trรคume
30. Ende oder Anfang
31. Schmerzende Wahrheit
32. Die Macht der Worte
33. Einmal Arschloch ... Immer Arschloch?
Epilog

4. Heilige ScheiรŸe

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By Sarissimo

Die Worte um mich herum verschwammen zu einem undeutlichen Strudel aus verschiedenen Lauten und ich war nicht mehr dazu in der Lage, ihnen zu folgen. Vielmehr musste ich meine gesamte Kraft aufbringen, um nicht augenblicklich vom Stuhl zu kippen.

Erst ein heftiger Schmerz an meinem Schienbein holte mich schließlich zurück in die Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit, in der Gabriel Wright vor mir stand und mich ansah, als hätte ich vollkommen den Verstand verloren. Es dauerte einen Augenblick, bis ich realisierte, dass meine Mom mir unter dem Tisch einen Tritt verpasst hatte und als ich in ihr Gesicht sah, bedeutete sie mir mit einer fordernden Geste, mich Gabriel vorzustellen.

„Hi, ich bin Gabriel", ergriff er schließlich die Initiative und streckte mir betont lässig seine Hand entgegen. Ich erhob mich gerade so weit von meinem Stuhl, dass ich seine Geste erwidern konnte und verhinderte auf diese Weise, mich in meinem Kleid vor ihm präsentieren zu müssen.

Anschließend nahm Gabriel neben mir Platz, griff nach der Speisekarte und scherzte nebenbei mit seinem Dad, als wäre diese Situation das normalste der Welt. Ich überlegte in diesem Moment, ob er mich vielleicht gar nicht erkannt haben könnte? Immerhin hatte ich, bis auf den Zwischenfall heute auf dem Parkplatz, noch nie etwas mit ihm zu tun gehabt. Natürlich hätte ich auch ohne unsere heutige Begegnung gewusst, wer er war. Er war das Aushängeschild unserer High School. Football-Star, Mädchenschwarm und Lehrerliebling. Im Umkehrschluss war mir natürlich bewusst, dass er mich vorher noch nie bemerkt haben konnte, denn ich gehörte zu jenen Schülern, welche alles dafür taten, möglichst kein Aufsehen zu erregen.

„Weißt du schon, was du möchtest?" Gabriel hatte sich anscheinend für eine Speise entschieden und hielt mir höflich die Karte entgegen.

„Ja, ähm ... nein ...", stammelte ich unbeholfen und griff nach der Speisekarte. Wenigstens konnte ich auf diese Weise für einen Augenblick mein Gesicht hinter der Karte verbergen. Davon abgesehen würde sowieso keinen Bissen herunterbekommen, also war es unbedeutend, überhaupt etwas auszuwählen.

Der Kellner trat kurze Zeit später mit einem riesigen Silbertablett an unseren Tisch und präsentierte eine teuer aussehende Champagnerflasche, welche in einer mit Eis gefüllten Glasschale angerichtet war. Mit einer übertriebenen Geste befüllte er die Gläser und verteilte sie anschließend an uns.

„Da wir jetzt alle hier versammelt sind, möchten wir euch gerne etwas mitteilen", begann Robert feierlich und schenkte meiner Mom dabei ein verliebtes Lächeln. Sie griff daraufhin nach seiner Hand und schmachtete ihn an, während ich kurz davor war, mich übergeben zu müssen.

„Robert hat mir einen Antrag gemacht und ich habe ‚Ja' gesagt", vollendete meine Mom den Satz kurzerhand und strahlte dabei übers ganze Gesicht.

In diesem Moment brannte mir eine Sicherung durch und ich sprang panisch von meinem Stuhl auf. Durch die unbedachte Bewegung fiel mein Glas um und der Champagner verteilte sich über den gesamten Tisch.

„Sophia!", rief meine Mutter entsetzt, während bereits alle Augenpaare auf mich gerichtet waren. Ich dachte allerdings überhaupt nicht daran, mich für meine Reaktion zu rechtfertigen.

Ohne ein weiteres Wort ergriff ich die Flucht. Ich hörte, wie Robert und meine Mom mir etwas nachriefen, allerdings drehte ich mich nicht mehr zu ihnen um. Mir war völlig egal, was sie zu sagen hatten. Ich wollte einfach nur weg!

Mit einer eiligen Handbewegung öffnete ich die Glastür und lief nach draußen. Auch, wenn die Pumps keine besonders hohen Absätze hatten, hinderten sie mich daran, mich möglichst schnell fortbewegen zu können. Daher entledigte ich mich ihrer und schmiss sie kurzerhand an den Straßenrand.

Ich hatte noch nicht einmal mein Handy dabei, so dass ich für eine Weile ziellos durch die Straßen irrte. Es interessierte ebenso wenig, ob meine Mom sich sorgte. Immerhin war sie es gewesen, die mich völlig unvorbereitet ins offene Messer laufen gelassen hatte, und ich konnte einfach nicht fassen, dass sie ihre eigene Tochter derart falsch einschätzte. Dachte sie wirklich, es wäre eine gute Idee, mir ohne jede Vorwarnung Robert und Gabriel zu präsentieren?

Irgendwie trugen mich meine Füße schließlich zu Amys Haus. Barfuß und völlig verheult, trat ich an ihre Haustür heran und betätigte mit zitternden Fingern die Klingel.

„Mein Gott, Sophia! Wie siehst du denn aus? Was ist passiert?", empfing sie mich vollkommen irritiert, nachdem sie die Tür geöffnet hatte und mich mit aufgerissenen Augen anstarrte.

Wir zogen uns sofort in ihr Zimmer zurück, wo ich ihr jedes Detail schilderte und schließlich heulend meinen Kopf an ihrer Schulter vergrub. Es laut auszusprechen hörte sich tatsächlich noch furchtbarer an, als zuvor in meinen Gedanken.

„Heilige Scheiße", kommentierte Amy meine Erzählung und blickte mir ungläubig entgegen. „Das bedeutet, dass dieses Arschloch Gabriel dein Stiefbruder wird."

Ich bedankte mich gedanklich für die Zusammenfassung des Offensichtlichen, erwiderte jedoch nichts. Stattdessen überlegte ich, wie ich mich jemals wieder in der Schule blicken lassen sollte. Vor meinem inneren Auge malte ich mir bereits aus, wie Gabriel sich in der Schule über mein Verhalten auslassen würde und allein der Gedanke daran, beschleunigte meinen Puls ins Unermessliche.

„Er wird mich fertig machen", äußerte ich meine Vermutung schließlich laut und begann, nervös meine Finger zu kneten. Durch den Druck traten meine Fingerknöchel bereits weiß hervor, aber ich konnte einfach nicht aufhören.

„Warum sollte er? Er ist zwar ein Arsch aber das wäre doch total dumm von ihm, oder? Immerhin würde er dadurch wahrscheinlich Probleme mit seinem Dad bekommen", überlegte Amy und streichelte mir tröstend über den Rücken.

Ich beruhigte mich langsam ein wenig und versuchte, die Angelegenheit rational zu betrachten. Robert hatte definitiv eine autoritäre Ausstrahlung und daher schien es tatsächlich nicht vollkommen abwegig, dass Gabriel keinen Stress mit seinem Dad haben wollte.

Aber konnte das wirklich sein? War es unter diesen Umständen noch möglich, mein Leben so unauffällig weiterzuleben wie bisher?

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