Missing

De maryholmes97

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Eine ganz normale Mission endet in einer Katastrophe. Ezra wird von den anderen getrennt und verschwindet dar... Mais

Prolog: Als eine Mission alles veränderte...
1. Kapitel: Sechs Monate später
2. Kapitel: Gefunden oder verloren?
3. Kapitel: Erneut verloren
4. Kapitel: Alles auf Anfang
5. Kapitel: Zurück auf Atollon
6. Kapitel: Der erste Schritt
7. Kapitel: Nur ein Traum?
8. Kapitel: Die Diagnose
9. Kapitel: Die Hoffnung stirbt zuletzt
10. Kapitel: Operation Erinnerungen
12. Kapitel: Die neue Eingewöhnung in ein altes Leben
13. Kapitel: Langsamer Fortschritt
14. Kapitel: Der Schatten eines Seins
15. Kapitel: Eine Wunde, die nicht verheilt
16. Kapitel: Sei du selbst
17. Kapitel: Eine alte Lehrstunde
18. Kapitel: Der neue Mitbewohner
19. Kapitel: Das wahre Gesicht
20. Kapitel: Visionen
21. Kapitel: Mystische Begegnungen
22. Kapitel: Konfrontation
23. Kapitel: Totalausfall
24. Kapitel: Schwerwiegende Konsequenzen
25. Kapitel: Klarheit und Irrtum
26. Kapitel: Enthüllungen
27. Kapitel: In letzter Sekunde
28. Kapitel: Erstickung
29. Kapitel: Ein teuflischer Plan

11. Kapitel: Geheimnisse aller Art

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De maryholmes97

Sabine war froh eine kurze Pause von dem Ansehen der Holos zu bekommen. Das verringerte die Wahrscheinlichkeit Kanan mit ihren Blastern mehrmals eine überzuziehen. Obwohl die Verlockung dazu gewaltig war.

Lichtstöcke.

Spielen.

Wie Taschenlampen.

Was bei Mandalores Waffen war in Kanan gefahren? Hatte er jetzt völlig den Verstand verloren? Hatte der Jedi irgendetwas genommen, um Ezra so einen Schwachsinn zu sagen? Noch dazu ihn absichtlich daran zu hindern sich an sein Jedi – Dasein zu erinnern?

„Hera sollte dringend mal kontrollieren, ob Kanan nicht den einen oder anderen Drink Abends zu sich nimmt. Karabast, dass ist jetzt nicht sein verdammter Ernst", murmelte Sabine zischend.

Was hatte sich Spectre-1 dabei gedacht? So würde sich Ezra nie erinnern. Wie sollte er das auch, wenn Kanan ihm so einem Schwachsinn erzählte? Der Jedi hatte nie wirklich eine kreative Ader gehabt, aber bei solch einer Ausrede auf einmal? Es war nicht zu fassen!

„Wenn er dieses Getue fortsetzt und Ezra nicht die Wahrheit sagt, dann wird das nie etwas", seufzte die Mandalorianerin betrübt und betrat den Raum von Zeb und Ezra. Die junge Frau verzog kurz das Gesicht. Es roch leicht muffig und ziemlich nach Lasat. Von Ezras Geruch war keine Spur, was kein Wunder war, wenn man bedachte, wie lange er schon nicht mehr in diesem Zimmer geschlafen hatte.

Sie blickte sich um. Das Zimmer zeugte fast nur von dem Bewohner, welcher nicht der menschlichen Art angehörte. Man erkannte das Zebs Bett benutzt worden war, der Bow – Rifle des Lasats lehnte an der Wand...doch Ezras Sachen befanden sich nicht mehr an ihren Platz. Sie befanden sich in Kanans Kabine, wo Ezra für die nächste Zeit sicherlich auch bleiben würde.

Sabines Blick blieb bei ihrem Kunstwerk hängen, welches sie von Ezra und Zeb angefertigt hatte. Eine leichte Melancholie überkam sie und sie seufzte. Sie erinnerte sich genau an den Tag und daran wie viel Spaß ihr das Malen des Bildes gemacht hatte. Oder wenn sie da an Ezras und Zebs Reaktionen dachte...

Die Mandalorianerin lächelte etwas und strich über das Bild. Ihr Herz wurde etwas schwer. Daran erinnerte sich Ezra auch nicht. Er wusste gar nichts mehr von dem, was sie zusammen angestellt und erlebt hatten. Von ihrer Freundschaft, von ihren Streichen oder wie nahe sie sich standen. Das er ihr bester Freund war. Das er der Einzige war, der sie an schwierigen Tagen zum Lachen bringen konnte.

Das er der war in den sie sich...

Sabine legte ihre Finger an ihre Lippen und schüttelte den Kopf, wandte sich von dem Bild ab. Sie durfte nicht vergessen weshalb sie das Chaos, was sich „Jungszimmer" nannte betreten hatte.

Die Mandalorianerin ging zur Leiter und kletterte auf die mittlere Sprosse hoch.

„Mhm...vermutlich hat er sie unter seinem Kissen."

Sie streckte sich und nahm das Kissen weg, wobei eine Disc zum Vorschein kam und...

„Ist das...ein Data-Pad?", fragte sich Sabine verwirrt. Sie nahm die Disc und begutachtete sie. Das musste die Richtige sein. Sabines Blick schweifte erneut zu dem Data-Pad. Das war ihr allerdings neu. Wieso sollte Ezra es unter seinem Kissen verstecken? Seine Disc mit seinen Eltern konnte sie ja verstehen...aber wieso ein normales Data – Pad?

Sabine stieg von der Leiter und überlegte einen Moment. Eigentlich war das nicht ihre Art und sie wollte auch nicht in Ezras Privatsphäre eingreifen...aber womöglich konnte das Data – Pad ja Ezra helfen? Vielleicht befanden sich darauf Dinge, die ihm helfen konnten, sich zu erinnern.

Womöglich spielte auch der Gedanke mit, dass sie herausfinden wollte, wieso ihr bester Freund eine Data – Pad unter sein Kissen gelegt hatte, wenn er in seinem Zimmer massig Platz hatte.

Sabine biss sich auf die Unterlippe und nahm das Data – Pad.

„Vielleicht hilft es dir wirklich", murmelte die Künstlerin und nahm die beiden Gegenstände mit sich. Die Disc würde sie mit in den Gemeinschaftsraum nehmen, aber das Data – Pad würde sie in ihrem Zimmer verwahren. Vorerst.

###########################################################################

Während Sabine nach der ominösen Disc suchte, war die Stimmung im Gemeinschaftsraum noch immer etwas angespannt – was Kanan durch sein unnützes Gerede zu verdanken war. Chopper hatte das Vorschauen der Holos wegen Sabines Abwesenheit gestoppt. Ezra hockte etwas verloren zwischen Kissen und Decken und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er die ganzen Informationen und neuen Eindrücke verdauen musste. Er konnte sich nicht helfen, aber irgendwie schienen Kanans Worte...sich wie eine Lüge angefühlt zu haben. Auch wenn er sich nicht erinnern konnte, aber dieser Unsinn mit den Lichtstöcken konnte doch nur ausgedacht sein. Er hätte Kanan jetzt als nicht den Typen eingeschätzt, dem so etwas....komisches einfiel. Außerdem hatten die Klingen ganz anders ausgesehen als wie bloße, normale Stöcke.

Was Hera betraf, so hatte diese die Arme verschränkt und warf Kanan warnende Blicke zu – dabei verlor sie kein Wort. Zeb hingegen versuchte die Stimmung etwas zu lockern und blickte zu Ezra.

„Na, kid? Wie fandest du bisher die Holos?"

Ezra blinzelte und hob den Kopf.

„Sie waren toll. Ein paar etwas verwirrend, aber sie sind schön. Vielen Dank, dass ihr euch solche Mühe macht und sie mit mir anschaut."

Dass er sich entgegen allen Erwartungen an absolut gar nichts erinnern konnte, dass erwiderte er lieber nicht. Diese ganzen Holos waren wirklich nett gewesen...aber sie hatten rein gar nichts in ihm bewirkt. Nichts von dem was er gesehen hatte kam ihm bekannt vor.

Hera drehte sich zu ihn und lächelte.

„Das machen wir doch gerne für dich, Schatz."

„Und? Kannst du dich an etwas erinnern?", fragte Kanan gespannt und es war schwer nicht die Aufregung und die Zuversicht in seiner Stimme zu hören. Ezra blinzelte und knetete seine Hände etwas nervös.

„Ich...na ja.."

Ihm kam Hera zuvor, die sich etwas angesäuert an Kanan wandte.

„Gib ihm Zeit, Kanan. Die Holos sind nur eine Möglichkeit von vielen. Es ist wichtig, dass es ihm Freude macht und er sich dabei wohlfühlt."

„Natürlich, aber sie sind ja auch dazu da um Ezras Erinnerungen anzukurbeln."

Der Machtsensitive blickte zu dem verunsicherten Jungen.

„Hast du dich an etwas erinnert, kid?"

Ezra biss sich auf die Unterlippe und spürte diesen Druck auf seiner Brust, welchen er nicht zum ersten Mal fühlte. Immer wenn es darum ging, dass er sich erinnern sollte oder es musste...dann wurde ihm so komisch und auch ziemlich unwohl.

Hera schlug Kanan leicht auf den Arm.

„So hilfst du ihm nicht! So etwas kann man nicht überstürzen, Kanan. Das braucht Zeit, also gib sie Ezra auch."

Zeb blickte etwas mitleidig zu Ezra.

„Vielleicht ist es besser, wenn ihr darüber allein..."

Seine Worte stießen auf taube Ohren.

„Das tue ich. Ezra hat alle Zeit der Galaxis, aber man wird ja wohl mal fragen dürfen", erwiderte Kanan und verdrehte die Augen. Hera warf ihm einen entsprechenden Blick zu und wollte darauf etwas entgegnen, als Ezra sich etwas wacklig erhob.

„Ich muss mal etwas an die Luft."

Kanan und Hera blickten zu Ezra und sahen etwas pikiert und überrascht auf.

„Ezra..."

„Kleiner, Moment.."

Doch das hörte der Junge schon nicht mehr. Er flüchtete nahezu aus dem Raum in Richtung Frachtraum, als Sabine gerade von der anderen Tür her das Zimmer betrat.

„So, Ez. Hier habe ich..."

Sabine blinzelte verwirrt und sah sich um.

„Ähm...wo ist Ezra?"

Zeb schnaubte und deutete auf Kanan und Hera.

„Frische Luft schnappen. Frage mal die beiden Experten."

Hera tat ihre Hände in die Hüften und erhob sich aufgebracht.

„Wem wir das zu verdanken haben ist ganz klar Kanan."

Sie blickte den Machtsensitiven erbost an.

„Lichtstöcke? Ehrlich? Das kann ja wohl nicht dein verdammter Ernst sein!"

Kanan stand ebenfalls auf.

„Was hätte ich denn machen sollen? Ich habe euch gesagt, dass die Jedi kein Thema mehr sind. Anders hätte ich es Ezra nicht erklären können."

„Ja, toll, Nur der feine Unterschied ist, dass du ihn komplett angelogen hast und du ihm so einen Schwachsinn verklickert hast. Durch Lügen wird sich Ezra niemals erinnern", zischte Sabine und legte die Disc auf den Tisch. Zeb nickte.

„Sabine hat Recht. Was hast du dir dabei gedacht, Kanan?"

Der Ex- Jedi machte eine Geste.

„Ich habe meine Entscheidung getroffen und ich bleibe dabei! Glaubt mir es ist viel sicherer so."

„Sicherer für ihn? Oder sicherer für dich?", erwiderte Sabine spöttisch und funkelte Kanan an.

„Wenn du ihn weiterhin so anlügst und solch einen Quatsch von dir gibst, dann wird sich Ezra nie erinnern. Daran kannst du dir dann die Schuld geben und auch zurecht."

Kanan sah sie aufgebracht an.

„Sabine!"

Die Mandalorianerin machte auf dem Absatz kehrt und verließ erneut den Raum. Zeb schüttelte den Kopf.

„Durch Lügen erreichst du nichts. Irgendwann muss er die Wahrheit erfahren und was er ist. Anders wird er nie der Alte werden."

Der Lasat tat es der Mandalorianerin nach. Hera seufzte und war schon dabei aufzuräumen.

„Chopper, mache dich etwas im Cockpit nützlich. Weitere Holos gucken wir uns jetzt sowieso nicht mehr an."

Der Droide piepte und rammte Kanans Bein, dann folgte er Heras Worten. Kanan fluchte.

„Was ist denn jetzt los? Ich habe es ihm doch gut erklärt und er hat es verstanden!"

Die Twi'lek warf ihrem Partner einen fassungslosen Blick zu.

„Gut erklärt?! Sabine hatte vollkommen recht, Kanan! Ganz zu schweigen davon, dass du Ezra absichtlich völlig unter Druck setzt!"

Sie räumte die Kissen und Decken zusammen. Kanan blinzelte.

„Bitte?"

„Sag bloß der große Kanan Jarrus hat nicht gemerkt wie verunsichert und angespannt sein eigener Padawan war?", fragte Hera mit Spott in der Stimme.

„Er muss sich erstmal eingewöhnen und sich hier zurechtfinden. Er erinnert sich an gar nichts und wir können vom Glück reden, dass er angefangen hat uns zu vertrauen. Was denkst du dir eigentlich, Caleb Dume?"

Bei der Erwähnung des Namens wurde Kanans Blick sofort dunkler.

„Nenne mich nicht so", zischte er. Hera hob eine Augenbraue und pikste ihm in die Brust.

„Oh doch das tue ich! Es geht nicht alles von jetzt auf gleich, du kannst nicht immer sagen das du das verstehst und Ezra dann nicht die Zeit gibst, die er braucht. Lass ihn doch erstmal hier richtig ankommen, sich hier eingewöhnen. Aber nein. Natürlich muss mein idiotischer Ehemann wieder mit dem Kopf durch die Wand, damit er seinen Willen bekommt!"

Sie ging an ihm vorbei und faltete die Decken zusammen. Kanan blinzelte und vergewisserte sich, dass sie niemand gehört hatte. Dann wandte er sich wieder an Hera...an seine Frau.

„Willst du das es alle mitbekommen? Ich dachte wir hätten eine Abmachung, was unser Geheimnis und vor allem dessen Sicherheit betrifft. Das war deine..."

Sie fiel ihm erzürnt ins Wort, wobei sich ihre Lekku kräuselten.

„Das ist mir gerade so was von Schnuppe, Kanan!"

Sie schnaubte.

„Ezra ist schon genug verunsichert, da braucht er keine Lügen und vor allem nicht, dass du ihn unter Druck setzt."

„Das tue ich..."

„Das tust du sehr wohl! Er würde schon von sich aus etwas sagen, wenn er sich an etwas erinnert. Da braucht er nicht deine ständigen Fragen!"

„Ich habe einmal...na gut, wenn du meinst."

Kanan hob die Hände.

„Okay, du hast Recht. Ich frage ihn nicht mehr. Zufrieden?"

„Nein!"

Hera drehte sich aufgebracht zu ihm.

„Dieses ganze Spiel von wegen du wärst kein Jedi mehr und würdest wieder die Macht aufgeben, dass muss endlich aufhören! Es wäre nicht anders gewesen, die Macht und euer Jedi – Dasein hat nichts mit Ezras Verschwinden zu tun gehabt."

Diesmal wurde Kanan etwas lauter.

„Und woher willst du das wissen? Natürlich war die Macht daran schuld! Ezra hätte niemals so gehandelt, wenn er kein Padawan gewesen wäre. Er hätte nicht versucht sich irgendwie zu beweisen!"

Nun lachte Hera auf.

„Und das machst du an der Macht fest? Jedi hin oder her, Süßer. Aber das war nicht der Grund wieso Ezra so gehandelt hat. Du kannst nicht alles aufgeben, woran ihr gearbeitet habt, was euch so sehr verbindet, nur weil du glaubst, dass du ihn damit beschützen kannst."

„Das wird ihn..."

„Du weißt es nicht. Und wie Sabine bereits sagte es hilft ihm nicht, wenn du ihm nur Lügen erzählst und ihn davon abhältst sich zu erinnern, was er wirklich ist. Kanan, Ezra wollte immer ein Jedi sein. Du kannst ihn nicht von seiner wahren Bestimmung abhalten."

Sie blickte ihm in die Augen.

„Oder dich selbst von deiner. Das muss endlich aufhören. Du schadest damit nur ihm und auch dir. Denke doch an euer Band, ihr seid soweit gekommen..."

Doch Heras Worte stießen auf Kanans Dickkopf, der ihr nicht mal wirklich zuhörte. Der Machtsensitive machte eine aufgebrachte Geste.

„Das Thema ist für mich erledigt, Hera. Für mich und Ezra. Die Macht wird uns ihn nie wieder nehmen und er wird sich auch ohne sie erinnern. Du wirst sehen alles wird wieder wie früher und Ezra wird wieder Ezra sein. Unser Kind."

Die Twi'lek blickte ihn an, dann schüttelte sie den Kopf.

„Das geht nur, wenn du nicht weiter vor dir und deiner Verantwortung davonläufst."

Sie blieb kurz im Türrahmen stehen und seufzte.

„Du machst dir etwas vor, Kanan. Nicht nur mir und allen anderen. Sei einfach ehrlich zu dir selbst. Und das in mehreren Hinsichten."

Kanan blinzelte.

„Was meinst du -...?"

Sie blickte über ihre Schulter zu ihm.

„Frage dich mal, wieso du so viel Zeit in den letzten Monaten mit Teepo verbracht hast. Die Antwort wird dich überraschen."

Damit verschwand auch sie aus dem Raum und ließ ihren Mann einfach stehen.

###########################################################################

Ezra versuchte draußen Luft zu bekommen. Oder mehr das Gefühl loszuwerden, was er in der Ghost auf seiner Brust gespürt hatte. Dieser unheimliche Druck, der mit jedem Wort stärker geworden war und dabei gewesen war ihm die Luft abzudrücken.

Diese ständigen Fragen um seine Erinnerungen...er verstand es ja, aber es machte es nicht besser. Kein bisschen. Er wusste das er sich erinnern musste und er wollte es ja auch...

Der Junge verschränkte die Arme und kickte seufzend einen Kieselstein vor sich weg.

...aber er tat es einfach nicht. Irgendwie kriegte er es nicht hin. Nichts war ihm bekannt vorgekommen, absolut rein gar nichts rief eine Erinnerung in ihm wach. Er war noch genauso schlau wie vorher und hatte noch dasselbe Gedächtnis wie am Tag, als er die Crew kennengelernt hatte. Also nach der Sklavenauktion, denn an etwas anderes erinnerte er sich einfach nicht.

Ezra blieb stehen und ihm kam ein anderer Gedanke. Was war, wenn es einfach nur eine Verwechslung war? Wenn sie gar nicht ihn gesucht hatten, sondern jemand anderen, der ihm ähnlich sah? Vielleicht war er gar nicht Ezra und der wahre Ezra irrte irgendwo herum und er nahm seinen Platz ein? Was war, wenn...?

„Na wer läuft uns da denn über den Weg?"

Ezra blickte auf, als er die Stimmen erkannte. Es waren die von den beiden Jungs mit denen Sabine und Zeb Ärger gehabt hatten.

Und genau diese standen nun vor ihm. Alask und Zetron blickten ihn ziemlich amüsiert an – und Ezra hatte das Gefühl, dass ihr Grinsen nichts Gutes bedeutete.

„Ich..ich wollte..."

Sie kamen näher und Ezra wich zurück. Alask musterte ihn abschätzend.

„Das du dich immer noch hier rumtreibst."

„Ich...ich wollte nur frische Luft schnappen", stammelte Ezra und ihm war gar nicht wohl bei der Sache. Irgendetwas sagte in ihm, dass er schleunigst verschwinden sollte. Es war fast...wie eine Warnung.

„Und ohne deine Schutzschilde. Mutig, Straßenratte."

Ezra konnte sich nicht helfen. Was wollten diese Jungs von ihm? Und wieso...hatte er das Gefühl, dass er nicht zum ersten Mal in so einer Situation war? Von dem Mal mit Sabine und Zeb abgesehen, denn irgendwie...

Zetron schubste ihn, wodurch Ezra auf den Boden fiel.

„Haben wir dir nicht einige Dinge klargemacht?"

Alask feixte.

„Oder waren wir nicht deutlich genug das letzte Mal? Oder das Mal davor?"

Ezra begann etwas zu zittern. Ängste und Furcht stiegen in ihm auf.

„Was wollt ihr von mir? Ich...ich kenne euch nicht und habe euch nichts getan! Wovon redet ihr?"

Sie lachten und kamen bedrohlich näher, wobei Ezra zurückwich.

„Dann ist es also wirklich wahr, dass du dein Gedächtnis verloren hast."

Alask krempelte seine Ärmel hoch und ließ die Finger knacken.

„Dann müssen wir wohl dieses Mal deutlicher werden. Nicht, dass du das auch noch vergisst."

Zetron stellte sich hinter Ezra und begann ihn zu packen.

„Wir zeigen dir mal ne schöne Stelle."

Ezra versuchte sich zu wehren, das Hals schlug ihm bis zum Hals.

„Nein! Lasst mich los, bitte! Tut mir nichts!"

Tränen aus Angst bildeten sich in seinen Augen, die er dann aus Verzweiflung schloss.

„Kanan! Hera!"

Er vernahm, wie er von Zetron mit gezerrt wurde, als eine fremde Stimme die beiden unterbrach.

„Zetron, Alask! Was soll der Mist?!"

Ezra spürte, wie er losgelassen wurde und auf die Knie sank. Zögerlich öffnete er die Augen und war schon halb in der Erwartung Kanan zu sehen. Doch statt dem Mann, dem er begonnen hatte immer mehr zu vertrauen, erblickte Ezra einen fremden Jungen. Er war größer als Ezra und hatte dunkles Haar. Er stand mit dem Rücken zu ihm, sodass Ezra sein Gesicht nicht erkennen konnte.

Der Fremde stieß Zetron und Alask von Ezra weg.

„Lasst ihn in Ruhe, sonst melde ich das Commander Tano!"

Zu Ezras Überraschung gehorchten die beiden Jungs dem Fremden und suchten daraufhin das Weite. Der Junge schnaubte.

„Die haben vielleicht Nerven. Na das waren meine Freunde, wie können sie nur so..."

Er schüttelte den Kopf und drehte sich zu Ezra um.

„Bist du okay? Haben sie dich verletzt?"

Ezra blinzelte und kam langsam auf die Beine. Verlegen rieb er sich den Arm und betrachtete den Jungen unsicher. Nun konnte er sein Gesicht erkennen. Er hatte zwei verschiedene Augenfarben und eine ziemlich auffällige Narbe auf der rechten Wange.

„D-dankeschön. Das...das du mich vor ihnen gerettet hast."

Der Fremde schnaubte erneut und winkte ab.

„Ich bin nur froh, dass ich etwas tun konnte. Wenn sie dir wieder etwas getan hätten..."

Er schüttelte den Kopf und lächelte ihm zu.

„Aber sei es drum. Ich bin so froh dich wiederzusehen, Ezra."

Auf Ezras fragenden Blick lächelte der Junge noch mehr.

„Ich bin es dein Freund Teepo. Teepo Skilla."

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