Lothlórien

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Gehetzt rannte Haldir zusammen mit Rúmil und Orophin durch Lórien und versuchten es wie alle anderen Elben des goldenen Waldes zu erreichen, dass alle mehrere tausend Kerzen gleichzeitig brannten. Haldir respektierte seine Herrin, aber in diesem Moment verfluchte er sie dafür, was sie und Celeborn von ihnen verlangte. Wie sollte man in diesem stürmischen Winter alle Kerzen brennen lassen, wenn jede Sekunde mehrere ausgingen? Der Elb hatte sich auf ein schönes Fest mit seinen Brüdern gefreut, stattdessen rannte er hier herum und sollte als Grenzwache die Kerzen anzünden! Was für ein Leben. Haldir sah sich um und sah keine Kerzen mehr, die nicht brannten. Für einen kurzen Moment schöpfte der Krieger Hoffnung, da ging erneut ein Windstoß durch die Blätter der Mallornbäume und löschte wieder einige Kerzen aus. Haldir atmete tief durch um nicht über zu reagieren, dann machte er sich über die Strickleitern die an den Fletts angebracht waren auf den Weg in die Baumkronen Lóriens um die Kerzen wieder zu entzünden.

Es war ein ewiges hin und her, bis der Abend anbrach und die Sterne die goldenen Wälder erhellten. Wie schön es doch wäre jetzt gemütlich auf einem Flett zu sitzen und zu den Schöpfungen Elbereths aufzuschauen! Aber die Herrin des Lichts und ihr Gemahl hatten offenbar anderes im Sinn und so rannten die Elben immer noch wie Verrückte durch den Wald. Keine Frage, die Kerzen waren wunderschön, aber wäre es nicht besser gewesen, sie nicht überall im Wald zu verteilen sondern wenigstens nur in Caras Galadhon? Aber Galadriel war eben speziell und wollte es immer so schön, wie es nur ging. Aber selbst half sie ihren Untertanen nicht, sie saß mit Celeborn gemütlich auf ihrem Flett und feierten Weinnachten wie es sich gehörte mit viel Wein und sahen den Flocken zu, wie sie durch die Zweige der Bäume wehten und sich dann sanft auf den von goldenen Blättern bedeckten Boden legten. Die Herrin des goldenen Waldes nahm noch einen Schluck Wein und spielte mit dem Geschenk, welches sie von ihrem Mann Celeborn erhalten hatte. Es war eine Kette aus Silber mit einem verschlungenen Anhänger in Form eines Blattes, der fast so aussah wie die Broschen, an den Mänteln die nicht nur ihr Volk, die Galadhrim, trugen, sondern nun auch die neun Gefährten. Ein Jahr war vergangen, seit der Ring zerstört wurde und endlich war wieder Frieden auf Arda eingekehrt. Die letzten Anhänger des dunklen Herrschers wurden von den Menschen Gondors und den Zwergen Erebors sowie den Elben Lóriens, des Düsterwaldes und Imladris vernichtet. Nun konnte man sich wieder den anderen Dingen des Lebens zuwenden. Galadriel zum Beispiel hatte viel gepflanzt und mit ihren Mägden weiter Mäntel gewebt, oder einfach ausgedehnte Spaziergänge durch den Wald unternommen, immer mit Blick nach Westen, wo das Meer lag. Ein Schiff lag immer da im Hafen von Mithlond, und Galdriel wartete darauf, dass eines bereit sie übers Meer tragen würde, nach Eldamar, nach Tirion, in die Städte der Elben, auf der anderen Seite der Welt. Nai hiruvalye Valimar flüsterte der Wind ihr zu. Mögest du Valimar finden. Aber wie konnte sie Valimar finden, wo sie doch von den Valar verbannt worden war? Das Herz der Herrin wog unendlich schwer, wenn sie an das erste Zeitalter dachte, voller Kämpfe, auch das zweite Zeitalter war nicht besser, das Ende des dritten Zeitalters war auch nicht schöner verlaufen. Sie glaubte nicht daran, dass es nun im vierten Zeitalter besser wurde, auch wenn die Menschen daran glaubten, sie tat es nicht. Aber das war ihr sowieso egal. Wenn der neue Feind kam würde sie, Galadriel, schon längst nicht mehr an diesen Ufern weilen. Seufzend nahm die Herrin Lóriens einen weiteren Schluck Wein. Normalerweise trank sie ja nicht so viel, aber in der Nacht des Weines war eine Ausnahme. Valinor. Das Land der Valar und das Land des Friedens. Was würde sie nicht geben dort sein zu dürfen. Aber es war ihr verwehrt. Sie, Galadriel, Tochter Finarfins, würde die Hügel ihrer Heimat nie mehr zu sehen bekommen. Das sie seit 3021 drittes Zeitalter dort weilte, wusste ihr Traum-Ich nicht. Ende.

So, ich bin auch mal wieder aktiv... tut mir Leid, dass ich in letzter Zeit irgendwie nichts auf Wattpad gemacht habe, aber irgendwie habe ich im Moment einfach kein Motivation zum Schreiben :/. Naja, auf jeden Fall ist hier das Weihnachtsspecial. Ich würde mich noch gerne bei meinen Elbisch-Freunden für die Ideen bedanken. Die Thranduil-Gewohnheiten hat mir eine von ihnen verraten, da sie zu einem siebtel Thranduil ist. Nein, dazu gibt es keine weiteren Erklärungen, es würde eure Gehirne sowieso noch mehr zerstören. Den Namen Weinnachten hat sich eine andere Freundin ausgedacht, ich feiere das irgendwie übelst. Danke auch für die Ideen für das Aussehen der Ausstechformen. @SolarjaSlortas habt ihr es zu verdanken, das Legolas krank geworden ist. Die Fledermaus Krüppeli ist von einer wahren inspiriert, die wir an einem Geburtstag einer vierten Freundin... verunstaltet haben. So, das war es auch schon wieder. Falls ihr das überhaupt gelesen habt, Namarië und Frohe Weihnachten! 

WeinNachtsspecial 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt