Blood of Dragon 100

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Die Zeit zerronn zu schnell.

Als ob man in eine Sanduhr ein Loch gemacht hätte.

Ich wollte noch nicht Kämpfen, ich wollte es am liebesten ewig vor mir herschieben.
Am liebsten niemals Kämpfen, doch es gab keinen Ausweg mehr.
Das verstand auch ich mittlerweile.
Es waren nur noch wenige Tage, bis wir los fliegen wollten.
Und jede Nacht sahs ich Schlaflos vor dem Fenster und begutachtete den Mond.
Jeden Abend betete ich zu meinen Eltern, zu Atikla, dass sie auf die anderen aufpassten.
Das wir gewinnen und alles wieder gut wird.
Das Tarko wieder gesund wird.

Irgendwann kroch ich dann immer in mein Bett und wälzte mich nervös hin und her, bis ich in einen unruhigen Schlaf fiel.

Weil ich unter Schlafmangel stand, aber trotzdem so gut wie gar nicht schlief trainierte ich extra hart, damit mich die Muskelkarter vor Erschöpfung in den Schlaf zwangen.
Jeden Morgen begutachtete Kovu mich und obwohl er nichts sagte sprachen seine Blicke Bände.
Doch an diesen Morgen reichte es ihm und er brachte mich widerwillig zu Feya.

Feya wechselte gerade Tarkos Verband.
Seine Wunde war schon recht gut verheilt und eine dicke Kruste hatte sich darauf gebildet.
Er musste nur noch darauf achten, dass seine Wunde nicht wieder Aufriss.
Obwohl Feya mit Tarko fertig war und er hätte gehen können blieb er hier und lauschte genauso wie ich Kovus und Feyas Gespräch.

'Sie schläft einfach nicht mehr! Ihre Augenringe hängen bis auf den Boden! Feya gib ihr irgendwas oder sie schläft wärend der Schlacht auf dem Drachen ein.' ,erklärte Kovu ihr aufgebracht meinen Zustand.

Feya warf mir einen prüfenden Blick zu und kramte währenddessen in ihren Regalen rum.

'Hier! Damit schläfst du wie ein Baby!' ,sagte sie grinsend und stellte mir ein kleines Fläschen mit einer blauen Flüssigkeit hin.

'Aber..Kovu wieso hast du nicht den Schlafspruch verwendet?' ,fragte Feya Kovu und blickte ihn verwundert an.

'Schlafspruch?' ,harkte ich nun verwundert nach.

'Damals, als ich dich hier hergeholt hatte, hatte ich dich mit einem Zauberspruch unserer alten Stammessprache belegt.' ,erklärte Kovu mir und fügte an Feya gewandt hinzu :' Tekwir hat immer gesagt nur im Notfall benutzten...außerdem könnte etwas schief gehen...'

'...ausserdem tun ihr bestimmt Feyas Kräuterchen gut. Sie lacht in letzter Zeit so wenig.' ,mischte sich Tarko ein und grinste frech über seinen eigenen Witz.

'Weil es nicht viel zu lachen gibt.' ,murmelte ich genervt vor mich hin und verschenkte die arme vor der Brust.

'Das ist dann jetzt dein Job, Tarko. Ich muss beim Training aushelfen.' ,verabschiedete sich Kovu seufzend und ging aus dem Haus.

Tarko und ich guckten uns bloß dumm an und gingen kurz danach ebenfalls raus.

'Kannst du Kämpfen?' ,fragte ich in die Stille hinein.
Ich hatte eigentlich angst vor der Antwort, jedoch brannte die Frage mir auf der Zunge.

'Ich muss.' ,sagte er Schultern zuckend, wo bei er seine verletzte Schulter nicht besonders anhob.

'Wer sagt das?' ,erwiderte ich.

'Irgendwer muss auf dich aufpassen...guck dir das doch mal an. Kovu stempelt dich schon als verrückt ab und jubelt dir irgendwelche Drogen unter.' ,meinte er trocken und schweifte mit dem Blick in den Wald ab.

Aus den Bäumen stieg ein feuchter Nebel, da der Schnee in den letzten Tagen immer mehr schmolz.

Ich antwortete darauf nicht, da ich wusste das er Recht hatte.
Und selbst wenn er nicht Recht hätte, hätte er es von sich aus getan.

Blood of DragonWhere stories live. Discover now