25 || blackout.

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𝕰𝖑𝖎𝖟𝖆𝖇𝖊𝖙𝖍:

"Wieso hast du mich angerufen?", fragte Kasimir. "Weiß nicht." Lallte ich zurück und nahm mir eine Kippe aus meiner Schachtel. Ich wollte sie gerade anzünden, als ich bemerkte, dass ich mein Feuerzeug verloren hatte. "Shit, hast du Feuer?", fragte ich verlegen und er überreichte mir sein Feuerzeug. "Gib mir mal auch eine, bitte." Murmelte er und ich überreichte ihm ebenso eine Zigarette und zündete meine an. "Danke." Ich nahm einen Zug von meiner Kippe. "Du hättest auch Cherry anrufen können." Murmelte Kasimir und ich lachte ironisch auf. "Ich hätte dies, ich hätte das. Sei doch einfach froh, dass ich dich angerufen habe." Stieß ich genervt aus und nahm noch einen Zug. "Und dann bin ich kompliziert?", er verdrehte die Augen und pustete den Rauch aus. "Kasimir, wenn du jetzt nicht endlich die Klappe hältst, reier ich dir auf deinen Schoß." Fauchte ich genervt. "Alter, komm mal runter. Du bist betrunken wie Scheiße. Fändest du es etwa besser, wenn ich dich da liegen gelassen hätte, oder was?", maulte er. "Wer von uns ist hier eigentlich undankbar? Ich glaube, viel eher du als ich." Fluchte er, weshalb ich anfing zu Schweigen. "Weißt du, ich frag mich, was passiert wäre, wenn ich nicht gekommen wäre: Du tust auf unerreichbar und so kaltherzig, aber du bist so verletzlich und das weißt du!" Knurrte er. "Das alles ist nur deine Fassade und du denkst, dass keiner dich durchschauen kann!" Schrie er. Ich schluckte. Er hatte Recht und ich wollte es mir nicht anmerken lassen, weshalb ich einfach weiterrauchte, ohne was zu sagen.

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Als ich meine Augen öffnete, sah ich, dass ich nicht Zuhause war, sondern bei Kasimir. Wie zur Hölle war ich hier gelandet? Ich erinnerte mich an rein gar nichts, was die letzte Nacht betraf, weshalb ich aufstand, mir meine High Heels schnappte und Richtung Tür ging. Ich war in seinem Wohnzimmer, weshalb ich noch einmal horchte, ob er wach war. Es war acht Uhr, eigentlich müsste er noch schlafen. Ich schloss seine Haustür auf und haute ab. Ich war nicht gerade leise, aufgrund meiner High Heels, weshalb ich sie im Flur erst anzog. Ich eilte die Treppen runter, ehe ich die Haustür aufschloss und Richtung Bahnhaltestelle schlenderte. Auf dem Weg dahin nahm ich mir eine Kippe aus der Tasche und wollte sie anzünden, als ich bemerkte, dass ich kein Feuer hatte. "Fuck!" Fluchte ich und durchsuchte verzweifelt meine Clutch nach einem Feuerzeug. Doch zu meinem Glück fand ich ein Feuerzeug und zwar das von Kasimir. Ich zündete meine Kippe an und nahm einen Zug, während ich meine Kopfhörer in mein Handy stöpselte und Musik anmachte. Anscheinend war mein Handy auf Shuffle-Modus, denn es fing ein Lied von Kasimir an, welches es war, wusste ich nicht. Deshalb schaute ich auf den Titel und sah, dass es sein neuster Song 'Wo ist Kasimir?' war.

Ich fragte mich die ganze Zeit, ob Kasimir und ich gestern Nacht was am Laufen hatten und hoffte eigentlich, dass es so wäre, andererseits aber auch nicht. Zusätzlich dachte ich nach, wie ich auf die Idee kam, Kasimir anzurufen, da er auf meiner zuletzt kontaktierten ganz oben war.

Während Kasimir in mein Ohr schrie, wartete ich auf die Bahn, um endlich Nachhause zu kommen. Bis mein Handy klingelte. "Liz, wo warst du letzte Nacht?", fragte sie erleichtert, da ich anscheinend endlich abnahm. "Ich war feiern. Ich weiß gar nichts mehr", erklärte ich. "Wo hast du geschlafen?", ihr skeptischer Unterton war kaum zu überhören. "Bei Kasimir." Murmelte ich. "Wie, was?!" Sie klang überrascht. "Ja, ich bin bei Kasimir aufgewacht. Aber er lag nicht neben mir. Ich war in seinem Wohnzimmer und anscheinend habe ich ihn angerufen." Erläuterte ich weiterhin. "Oh man, in deiner Haut will ich nicht stecken. Wie fühlst du dich?", fragte sie. "Beschissen. Ich hab so einen Kater und bin hundemüde." Ich fasste mir wieder und die Schläfe und sah, dass meine Bahn nicht mehr lange brauchte, bis sie ankommen sollte. "Wie lange brauchst du noch?", fragte sie anschließend. "Bin in Steglitz und warte auf die Bahn. Also ich denke noch zwanzig Minuten." Antwortete ich und sie nickte. "War er wach, als du gegangen bist?", ich schüttelte den Kopf, wobei das ziemlich dämlich war. "Nein, war er nicht. Ich hab mich rausgeschlichen." Beichtete ich. "Habt ihr euch gestritten oder so?", fragte Cherry neugierig. "Ich hab echt keine Ahnung, echt." Gab ich knapp von mir und warf meine Kippe weg.

Die ganze Bahnfahrt versuchte ich mich zu erinnern, was passiert war. Hatten wir uns gestritten? Hatten wir uns geküsst? Hatten wir Sex gehabt? All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf herum und machten meine Kopfschmerzen nicht leichter. Da ich genug von Kasimirs Rumgebrülle hatte, switchte ich den Song und hörte was Ruhigeres. Dank der Musik verging die Bahnfahrt auch recht schnell, weshalb ich dann bei meiner Haltestelle ausstieg und Nachhause latschte.

Dort angekommen, ging ich zu Cherry ins Wohnzimmer. "Hey Süße", begrüßte sie mich, während ich am Türrahmen stand. "Hey, haben wir noch Kopfschmerztabletten?", fragte ich und sie klopfte neben sich, um mir zu signalisieren, dass ich mich setzen sollte. "Ich bring dir welche", meinte sie und ging in ihr Zimmer. "By the way: Kasimir kommt heute kurz vorbei." Schrie sie aus ihrem Zimmer. "Warum?", rief ich neugierig zurück. "Hab wieder sein Ott." Antwortete sie, als sie mit einem Blister Kopfschmerztabletten zurückkam. "Willst du nicht noch einmal mit ihm reden?", fragte sie und ich zuckte mit den Achseln. "Ich hab keine Ahnung, was ich ihm sagen soll." Flüsterte ich fast und nahm mir eine Tablette aus dem Blister und schluckte sie mithilfe meiner Spucke hinunter. "Ihr solltet mal miteinander reden, zu mindestens um zu klären, was gestern lief." Ich seufzte. Anschließend gab ich mich geschlagen und legte mich in mein Zimmer, um mein Schlaf nachzuholen. Ich hatte wahrscheinlich nur drei Stunden geschlafen und so fühlte ich mich auch. Als hätte mich eine Elefantenherde zertrampelt und so dröhnte auch mein Kopf. "Ich weck dich, wenn Kasimir da ist." Murmelte sie, deckte mich zu und küsste meinen Haaransatz. "Mach das." Nuschelte ich in meine Decke hinein. "Aber erhol dich jetzt erstmal." Lächelnd streichelte sie noch meinen Kopf, ehe ich einschlief.

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Das Buch neigt sich bald dem Ende zu, aber versprochen, da kommt noch was spezielles ♥ -pr0tag0nist

Emma | kasimir1441 ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant