Mutation || Yoonmin||

17❜

Wiedersehen

Jimin

Auch am Donnerstag hatten Yoongi und ich uns getroffen und sind ins Freibad gegangen. Es war ruhiger, als beim ersten Mal mit meinen beiden besten Freunden.
Die Zeit mit Yoongi verging einfach zu schnell und ehe ich mich versah, lag ich bereits wieder in meinem Bett.

Diesmal alleine. Meine Mom hätte Yoongi auch nochmal da behalten, aber Yoongi wollte mir Freiraum geben, auch wenn ich diesen nicht wirklich brauchte. Dennoch verstand ich seine Sorge und willigte ein.

Am Freitag beschloss ich Taehyung und Jungkook in den Arsch zu treten, damit wir drei mal wieder etwas als Freunde machen konnten. Doch bevor ich überhaupt zu den beiden kommen konnte, wurde ich aufgehalten.

Denn ein neues Gerücht war im Umlauf. Hyunjin hätte gestern wohl mit seiner Freundin Schluss gemacht. Oder seiner Freundschaft plus Beziheung, besser gesagt. Das schockte mich so sehr, dass ich Ryujin sogleich suchen ging.

Sie saß im Raum unseres ersten Kurses und war am Handy. Ich stellte meine Sachen ab und ging vorsichtig zu ihr.
«Hey Ryujin.» sagte ich. Sie sah auf und lächelte sofort, als sie mich erkannte.
«Hey Jimin! Wie gehts dir?»

«Ganz Gut. Und dir? Ich hab das mit Hyunjin eben gehört. Alles okay?» ich sah sie besorgt an, doch sie winkte direkt ab. Sie lachte locker. «Ach, das! Alle machen sich so Sorgen um mich, aber ich bin immer vorsichtig mit Gefühlen! Und ich hab Hyunjin geholfen herauszufinden, dass er eigentlich auf Jungs steht. Also halb so schlimm. Mach dir da mal keine Sorgen!»

«Auf Jungs? Echt jetzt?» ich war geschockt. Mein Herz schlug auch direkt schneller. «Yep. Ich bin auch echt froh. So muss er sich nicht mehr verstecken.»
Ich nickte abwesend und warf ihr ein kurzes Lächeln zu, während ich zurück zu meinem Platz ging.

Ich fühlte mich fehl am Platz. Irgendwie komplett losgelöst von der Welt. Alles schien nicht mehr zusammenzupassen. Mein Kopf war ein einziges Chaos.

Als ich wieder wahrnehmen konnte, was um mich herum passierte, saß Tae neben mir und der Unterricht hatte begonnen.
«Hey Jimin. Ist alles okay?» fragte er. Ich nickte nur und griff nach meinem Stift.
«Ist es wegen Hyunjin oder Yoongi?»

Ich winkte ab, doch Taehyung blieb hartnäckig. «Jimin, was ist passiert?» - «Lass gut sein Tae. Ich will gerade nicht reden.» murmelte ich. Der Unterricht zog an mir vorbei. Ich nahm ihn garnicht wirklich wahr, sondern schien zu schweben. Dauernd entglitten mir meine Gedanken und egal was ich tat, alles drehte sich um Hyunjin. Er war Single und hatte erkannt, dass er auf Jungs stand. Was bedeutete das?

In der Pause saß ich bei Kookie und Tae, die diesmal schweigend darauf warteten, dass ich anfing zu reden. «Jimin, du weißt, dass du mit uns reden kannst, richtig?» fing Jungkook an. Ich nickte langsam. «Klar...nur ich kann es gerade nicht wirklich in Worte fassen, was abläuft.» Taehyung sah mich mitleidig an.

Er wollte etwas sagen, als Jeongin auftauchte und sich neben mich setzte.
«Hey Gays! Hey Darling, wir müssen dringend reden.» sagte er zu mir und deutete mit seinem Zeigefinger auf mich. Ich nickte und stand auf. Wir hielten Händchen, während er mich nach draußen zog.

«Ich hab dein Gesicht bemerkt und das kann nur eins heißen: Du hast von der Trennung gehört.» Ich nickte nur. Jeongin erwiderte mein Nicken und sah zu Boden. «Was ist?» fragte ich ihn. «Ach egal. Wie läuft es mit Yoongi?»

Ich grinste ihn an und wollte gerade anfangen, als er mir die Hand vors Gesicht hielt. «Oh man! Da ist einer mal voll verknallt. Jimin deine Pupillen sind gerade zu Herzen geworden!» Ich lachte und umarmte Jeongin, weil mir plötzlich danach war.

«Er ist sooo perfekt, Jeongin! Egal, was er macht, es ist richtig. Ich fühle mich richtig talentlos neben ihm.» - «Pff so gut twerken wie du kann er nicht.» ich schlug ihm auf den Arsch. «Ruhe! Jedenfalls ist er mein Traummann und jetzt....» ich seufzte. Jeongin drückte mich an meinen Schultern von sich und sah mich an.

«Jetzt ist Hyunjin single und ich hab Angst, dass ich ihn wieder interessanter finden werde.» - «Hä? Jimin! Du bist total verschossen in deinen Yoongi. Da ändert auch ein Singelmann namens Hwang Hyunjin nichts. Du braucht so einen Idioten nicht!»

Ich nickte und sah ihn mit Hundeaugen an. Er kniff mir in die Wange. «Du schaffst das schon. Dein Herz hat sich für den besseren Typen entschieden.» erneut umarmten wir uns. Ich hoffte es. Ich wollte es so sehr.

Jemand räusperte sich neben uns. Wir lösten uns und da stand: Hyunjin. Mein Herz setzte kurz aus.
«Oh hey!» meinte Jeongin. «Hi, ehh könnt ich mit dir alleine reden?» fragte er Jeongin. Verwundert blickte ich zwischen den beiden hin und her. Meine Nervösität fiel von mir ab und ich verabschiedete mich von Jeongin.

Ich joggte zurück in die Cafeteria. «Okay, es hat sich geklärt.» meinte ich und lächelte. Tae und Kookie waren erleichtert und wir konnten den Rest der Pause nochmal wie früher miteinander reden. Meine Gedanken waren doch komplett unnötig gewesen. Ich wusste, dass ich Yoongi brauchte. Dennoch schob ich den Gedanken, dass Hyujin wegen mir mit Ryujin Schluss gemacht hatte nach hinten. Mir kam es so egoistisch vor, aber gleichzeitig hatte ich Angst, dass wenn Hyujin mich fragen würde, ich mich für ihn entscheiden würde.

Nach der Schule lief ich alleine aus dem Gebäude mit meinem Rucksack auf der rechten Schulter. Ich ging auf den Parkplatz und sah Yoongi schon lässig an seinem Auto stehen. Ich blieb stehen und lächelte ihn an.

Yoongi sah hoch und bemerkte mich sofort. Er hob lächelnd die Hand und ich rannte los. Ich umarmte ihn stürmisch und er lachte rau, während er meine Umarmung erwiderte. «Was hast du Kleiner?»

Ich lächelte und irgendwie sammelten sich Tränen in meinen Augen. Ich sah zu ihm hoch. Sofort war Yoongi besorgt und nahm mein Gesicht in seine Hände. «Ich mag dich so, so, so sehr.» flüsterte ich.
Yoongi nickte lächelnd. «Ich weiß, ich mag dich auch so, so, so sehr.»

Wir sahen uns in die Augen und ich schniefte. Yoongi legte seinen Kopf schief und lächelte. Ich schloss die Augen und legte meine Lippen auf seine. Yoongis Arme legten sich sanft um meine Taille. Ich musste im Kuss lächeln und spürte wie er es sofort auch tat.

Ich fühlte Freiheit. So wie ich sie noch nie gefühlt hatte. Ich hatte mich nie eingesperrt gefühlt, aber nun fühlte ich mich frei. «Na komm, ich hab für uns einen coolen Tag geplant.» sagte Yoongi und ergriff meine Hand.