Wir landeten bei Netflix, da wir sonst keine Einigung finden würden.

Ich hatte einen Film mit Chris Hemsworth rausgesucht, von dem wir beide etwas hatten. Ein Actionfilm würde auch nicht eine merkwürdige Stimmung erzeugen, wie eine Rom-Com.

Nachdem ich mehrfach sagte, dass es kein Problem war, legte sich Christian auch neben mich in sein Bett. Ich konnte ja schlecht verlangen, dass er sich den Film auf dem Boden ansah.

Allerdings schien der Film nicht spannend genug für mich zu sein, denn meine Augen fielen immer wieder zu. Die ersten male hatte Christian mich noch versucht zu necken, damit ich wach blieb, aber irgendwann hörte ich nur noch ein Stimmengewirr, ehe ich mich in wirren Träumen wiederfand, die fern ab jeder Realität waren.

Ich spürte ich wie zugedeckt wurde und sich die warme Quelle, an die ich noch gelehnt war, entfernte.

»Bleib, bitte«, nuschelte ich. Nur um mich kurz darauf wieder an diese warme Quelle zu lehnen, die mir ein Gefühl von Sicherheit und Frieden vermittelte. Nach den harten Worten, die Matt zu mir gesagt hatte, brauchte ich dieses Gefühl gerade noch viel mehr. Ich wollte gar nicht daran denken, was er gesagt hatte und was es am Ende bedeuten konnte. Ich wollte diese Sicherheit, die ich gerade spürte, festhalten, solange ich konnte.

Als ich die Augen öffnete, war es dunkel, aber ich spürte unter meiner linken Hand das gleichmäßige ruhige Atmen von Christian. Ich lag mit meinem Kopf an seiner Brust, sein linker Arm um mich. Mein Herz stolperte, als ich bewusst seinen Duft wahrnahm. Wir waren Freunde, ermahnte ich mich noch einmal selbst. Mehr würde es nie geben. Christian verliebte sich nicht, er hatte keine Beziehungen. Er hatte bedeutungslosen Sex und zu mehr war er nicht bereit, oder auch in der Lage. Ihm reichte es. Das Einzige, was ich bekommen konnte, war eine gute Freundschaft. Ich schloss meine Augen und genoss diesen Moment, sein Bart kratzte leicht an meiner Stirn und ich spürte, wie perfekt ich in diese kleine Kuhle an seiner Schulter passte.

Der frische Duft von Kaffee holte mich langsam aus meinen Träumen. Christian saß auf der Bettkante mit einer Tasse des einzig wahren Wundermittels in der Hand und lächelte mich verschlafen an.

»Morgen, Babe. Habe ich es also endlich geschafft, dass du in meinem Bett aufwachst.« Er hielt mir die Tasse entgegen. Einen winzigen Moment funkelte ich ihn an, ehe auch ich mir ein Lächeln nicht mehr verkneifen konnte.

»Wenn es dein einziges Lebensziel war, dass ich mit meinen Klamotten in deinem Bett liege, hätten wir uns vieles ersparen können.« Dankbar griff ich nach der Tasse und sog den köstlichen Duft ein. Er wusste, wie ich mich keinen Kaffee mochte, was nicht sonderlich schwer war.

»Ich würde das jetzt gerne kommentieren, aber das Risiko diesen Kaffee von dir ins Gesicht geschüttet zu bekommen, ist zu groß.« Er zwinkerte mir zu, ehe er nach seiner eigenen Tasse griff.

»Ich habe nicht mal eine Ahnung wie der Film ausgegangen ist. Du hast eine einschläfernde Wirkung auf mich gehabt«, seufzte er und legte den Kopf für einen Augenblick in den Nacken. Atmete einmal tief durch, ehe er mich wieder betrachtete. Ihn hier neben mir sitzen zu sehen, mit diesem leicht verschlafenen Blick. Niemals wäre mir der Gedanke gekommen, dass ich diesen Anblick so genießen könnte.

»Willst du mir sagen, dass du neben keiner anderen Frau jemals so gut geschlafen hast?« Ich zog frech eine Augenbraue nach oben und betrachtete ihn genauer. Sein graues Shirt, welches er gestern noch nicht anhatte. Die lässige Jogginghose, sein blondes Haar vollkommen durcheinander und dennoch perfekt. Es lud geradezu ein, noch einmal mit der Hand durchzufahren.

»Ich schlafe nicht im gleichen Bett, mit einer Frau, normalerweise.« Er sah mich über den Rand einer Tasse an. Log er mich an, oder war das sein Ernst?

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