| 47. Kapitel |

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Dumbledore lächelte. „Draco, Draco Sie sind kein Mörder" „Woher wollen Sie das wissen?", erwiderte Malfoy darauf, „Sie wissen nicht, wozu ich fähig bin. Sie wissen nicht, was ich getan habe!" „Oh doch, das weiß ich. Sie hätten um ein Haar Katie Bell und Ronald Weasley getötet. Sie haben mit zunehmender Verzweiflung das ganze Jahr über versucht, mich zu töten. Verzeihen Sie mir, Draco, aber das waren schwache Versuche ... um ehrlich zu sein, so schwach, dass ich mich frage, ob Sie wirklich mit ganzem Herzen dabei waren" „Das war ich!", unterbrach Draco ihn, „Ich habe das ganze Jahr daran gearbeitet, und heute Nacht" Bellatrix kreischte im Stockwerk unter uns so laut, dass man es klar und deutlich hier hoch hören konnte. Panisch sah ich mich um und packte Draco am Oberarm. „Hör zu, sie sind bald da", sagte ich und schluckte schwer. „Catherine hat recht mein Lieber. Ich habe im Moment keinen Zauberstab, ich kann mich nicht verteidigen", sagte Dumbledore, ehe ein Funkeln in seinen Augen ihn verriet. „Verstehe. Sie haben Angst, etwas zu tun, bevor sie bei Ihnen sind" – „Ich habe keine Angst! Sie sind der, der Angst haben sollte!" Draco war wütend. Er zitterte am ganzen Körper. Verzweifelt sah ich ihn an. Er sollte Dumbledore einfach töten, so wäre es am einfachsten für ihn. „Aber warum denn? Ich glaube nicht, dass Sie mich töten werden, Draco. Töten ist nicht annähernd so einfach, wie naive Menschen glauben ... Also sagen Sie mir doch, während wir auf ihre Freunde warten, wie haben Sie die hier hereingeschmuggelt? Es hat Sie offenbar viel Zeit gekostet, herauszufinden, wie Sie es schaffen könnten.", sagte Dumbledore und schloss für einen Moment seine Augen. Meine Hand verkrampfte sich um den Zauberstab. Jetzt wäre die perfekte Gelegenheit.

„Draco, verschwende deine Zeit nicht mit ihm ein Pläuschen zu halten", knurrte ich den blondhaarigen Jungen an. Die Kämpfe, die sich durch die Gänge zogen, wurden immer lauter. Ein Zeichen dafür, dass sie bald kommen würden. „Catherine hat recht. Entweder du tötest mich gleich, oder jemand anderes wird es für dich tun", murmelte der alte Mann und öffnete seine Augen wieder. Draco sah zu mir, und ich schluckte, nickte dann jedoch. „Nein, Kate auch Sie werden nicht die Person sein. Wie auch immer, es bleibt wenig Zeit. Also lassen Sie uns über ihre Möglichkeiten sprechen, Draco", sagte Dumbledore und setzte seinen üblichen Plauderton auf. „Meine Möglichkeiten! Ich stehe hier, mit einem Zauberstab, und werde sie gleich töten" – „Wir sollten uns da nichts mehr vormachen, mein Lieber. Wenn Sie mich hätten töten wollen, hätten Sie es getan, als Sie mich mit ihrem Zauber entwaffnet hatten, Sie hätten sich nicht über diese vergnügliche Plauderei über Mittel und Wege aufhalten lassen." Dumbledore zwinkerte. „Ich habe keine Wahl! Ich muss es tun! Er bringt mich um! Er bringt meine ganze Familie um!", schrie Draco, und all seine Farbe wich ihm aus dem Gesicht. Es schien, als würde er mit dem Mond um die Wette strahlen. „Mir ist bewusst, wie schwierig ihre Lage ist. Warum sonst habe ich Sie nicht schon längst zur Rede gestellt? Weil ich wusste, man würde Sie ermorden, wenn Lord Voldemort merken würde, dass ich Sie verdächtige." Malfoy und ich zuckten zusammen, als er seinen Titel aussprach, „Ich kann Ihnen helfen Draco." „Nein, das können Sie nicht. Niemand kann das. Er hat mir befohlen, es zu tun, oder er wird mich töten. Ich habe keine Wahl", Draco bebte doch nicht vor Wut, sondern vor Angst. Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Kommen Sie auf die richtige Seite Draco. So wie es Catherine und Snape gemacht haben. Wir können Sie besser verstecken, als Sie es sich auch nur vorstellen können. Mehr noch, ich kann heute Nacht Mitglieder des Ordens zu Ihrer Mutter schicken, um sie ebenfalls zu verstecken. Ihr Vater ist im Augenblick in Askaban sicher und zu gegebener Zeit können wir auch ihn schützen. Kommen Sie auf die richtige Seite, Draco. Sie sind kein Mörder."

Dracos Stimme zitterte: „Aber ich bin doch so weit gekommen, oder? Die haben gedacht, ich würde bei dem Versuch sterben, aber ich bin hier, und Sie sind in meiner Gewalt. Ich habe den Zauberstab, Sie sind mir gnadenlos ausgeliefert." „Nein, Draco, es ist meine Gnade und nicht Ihre, die jetzt entscheidend ist. Kate, ich spüre, dass Sie mir noch etwas zu sagen haben", wandte Dumbledore sich nun an mich. Erschrocken von ihm angesprochen zu werden, trat ich einen Schritt zurück, doch sogleich auch wieder nach vorn. Ich schluckte schwer, lauschte erst den Kampfgeräuschen unter uns, ehe ich sagte: „Sie haben doch keine Ahnung." – „Soweit ich weiß, war es Ihre Entscheidung. Niemand konnte Sie damals aufhalten, so entschlossen waren Sie", antwortete er vergnügt. „Mich hat damals niemand über die Konsequenzen aufgeklärt! Sie sollten sich schämen!", sagte ich mit fester Stimme und versuchte, die Tränen in meinen Augen zu unterdrücken, „Niemand hat mir damals gesagt, was ich alles machen müsste. Niemand hat gesagt, dass ich mit ihm schlafen müsse! Niemand! Nicht einmal Sie, und Sie kannten die Risiken. Ich kann Fred nicht einmal mehr in die Augen sehen. Jedes Mal kommen die Bilder von ihm hoch, wie er mich mit dem Imperius-Fluch gefügig gemacht hat, wie er sich über mich gebeugt hat." Ich brach ab, stumme Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wagen hinunter Richtung Boden.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und keine Sekunde später standen die Geschwister Carrow zusammen mit Fenrir Greyback und Lucius Malfoy. Ich zog meine Augenbraun zusammen. Hatte Dumbledore vorher nicht etwas gesagt, dass Malfoy in Askaban sei? Die Carrows drängen Draco dazu, Dumbledore endlich zu töten. Greyback war schon ganz scharf auf dessen Fleisch, als ein weiteres Mal die Tür aufflog und Severus Snape die Treppen hoch sprintete. „Wir haben ein Problem Snape. Der Junge ist offenbar nicht fähig", sagte Amycus, wurde jedoch von Dumbledore unterbrochen. Flehend war dieser an der Wand gestanden, und blickte nun mit bettelnden Augen zu Severus. Dieser trat wortlos an den anderen Todessern vorbei und sofort wichen alle zurück. Ich blieb stehen und sah zu ihm auf, doch der schwarzhaarige Mann schüttelte nur seinen Kopf. Ich trat zur Seite. „Severus ... bitte", flehte Dumbeldore ein weiteres Mal. Ich schluckte schwer und blickte zwischen den beiden Männern hin und her. Snape hatte seine Zähne zusammengebissen, doch er richtete seinen Zauberstab auf den alten Mann. Er starrte ihn für einen Moment an, ehe er den Hass in sich hinunterschluckte und klar und deutlich die Formel des Todesfluches aussprach: „Avada Kedavra." Ein grüner Blitz schoss aus der Spitze des Zauberstabes direkt auf Dumbledors Burst. Der Schulleiter wurde durch die Luft geschleudert und fiel rücklings die Zinnen hinunter. Dann war er weg, und es war klar, dass Severus Snape gerade Albus Dumbledore ermordet hatte. 

Königsblau | Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt