Kapitel 6

350 10 3
                                    

"Ich sollte jetzt besser gehen.."hauchte Ian und entfernte sich langsam von mir. Er schob mich langsam von sich runter, schaute noch ein mal auf seine Hand, die auf meinem Bein ruhte, schaute mir dann in die Augen und stand dann schließlich auf. 

Enttäuschung machte sich in mir breit. Zum zweiten Mal heute hätten wir uns fast geküsst und wieder wurde nichts daraus.

Ich meine, klar, ich will nichts von Ian. Ich meine ich kenne ihn doch kaum. Es war einfach nur immer so ein Moment dem ich mich gerne hingeben würde. Bei Ian hatte ich keine Angst. Was gut war aber vielleicht sollte ich mich trotzdem möglichst von ihm fernhalten.

Aber nein, anscheinend sollte es nicht so sein, dass wir uns küssen!

Als er gerade mein Zimmer verlassen wollte sagte ich noch schnell. "Meine Eltern würden dich gerne zum Essen einladen..zu uns. Morgen, wenn du kannst oder auch Sonntagabend!" "Morgen Abend kann ich nicht, aber Sonntag gerne." Er lächelte kurz war aber dann wieder ganz der kalte Ian, oder was heißt kalt, eher der unfreundliche. Er stand schon im Flur. "Sei bitte um halb acht da und zur Haustür findest du denke ich alleine." Somit machte ich meine Zimmertür zu, schaltete den Fernsehr aus und legte mich ins Bett. 

Ich hatte ziemlich schlecht geschlafen und mein Kopf brummte aber Lil war eine gute Ablenkung. Gerade liefen wir durch die Mall und shoppten. Wir wollten nur noch die restlichen Weihnachtsgeschenke kaufen aber natürlich wurde mehr daraus. Wir deckten uns mit neuen vielen Teilen ein: Klamotten, Accessoires, Kosmetik, Schuhe und was es nicht sonst noch alles gab. 

"Lil, erzähl mir noch von gestern Abend..du hast nicht mehr angerufen also..?" fragte ich sie grinsend. Lil wurde rot. "Oh Ava, es war so schön." Ihre Augen leuchteten. "Wir sind dann doch noch ins Kino gegangen und drei Mal darfst du raten welcher Film lief!" Ich zuckte mit den Achseln. "Wie ein einziger Tag! Avaaa, er ist mit mir darein gegangen, und er hat all deine 'Erwartungen' getroffen" sie kicherte " Nein, ÜBERtroffen. Natürlich musste ich fast von Anfang an weinen und er hat mich einfach in Arm genommen und dann fast gegen Ende des Films hat er mich zu sich gedreht und mir gesagt der er in mich verliebt sei und hat mir dann meine Tränen weg geküsst und dann mich geküsst und Ava ich war noch nie so verliebt!"

Sie wurde richtig stürmisch und wirkte dabei wie ein kleines Kind an Weihnachten bevor es seine Geschenke bekommt. "Und weiter? Was ist dann passiert?" Ich wackelte mit den Augenbrauen. "Er hat mich nach Hause gefahren und ist noch mit herein gekommen. Natürlich haben wir rum geknutscht aber da  war nicht mehr. Er war einfach zu schüchtern. Das war richtig süß." "Nicht dein Ernst? Noah und schüchtern?" Ich lachte laut auf, denn DAS konnte ich mir nicht vorstellen. Noah war einfach immer offen, stand im Mittelpunkt, ob gewollt oder nicht, und er hat vor Liliana auch nicht gerne nein zu anderen Frauen gesagt. Deswegen wunderte ich mich so. "Und er hat mir gesagt, er möchte sich Zeit nehmen, dass er alles richtig machen möchte."

"Also kein Sex?" fragte ich lachend. "Nein, Ava. NEIN." auch sie musste lachen. "Aber es war einfach nur wunderschön. Irgendwann sind wir halt eingeschlafen. UND OOh Ava das glaubst du mir nie! Meine Mutter kam heute Morgen ins Zimmer und hat sich total erschrocken. Die dachte sonst was, ist erst mal aus gerastet." Ich bekam einen richtigen Lachanfall, denn Liliana's Mutter war ziemlich altmodisch in Sachen Beziehung. "Was dann?" "Na ja, ich hab ihr halt Noah vorgestellt und ihr gesagt, sie brauche sich keine Sorgen machen. Er blieb bis zum Frühstück und du glaubst es nicht. Meine Mutter liebt ihn." "Nicht im Ernst?" Das Lils Mutter einen Jungen akzeptierte war wirklich selten, Lil achtete stark darauf obwohl sie schön 18 war und es ihr im Prinzip egal sein könnte. "Doch, sie möchte, dass er jetzt öfters kommt." 

Ich freute mich wirklich sehr für sie, denn Lil hat leider auch schon die ein oder andere Enttäuschung erlebt nicht nur in ihrem Liebesleben. Auch Familiär. Ihr Vater ist vor 6 Jahren gestorben nach dem er lange gegen den Krebs gekämpft hat. 

All I've ever neededWhere stories live. Discover now