Teil 11

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Mein Schädel brummte und ich hatte überhaupt keine Ahnung wo ich war. Ich öffnete kurz meine Augen doch es war viel zu hell. Ich schloss sie schnell wieder und überlegte, was überhaupt passiert war....

Gestern war die Party bei Noah gewesen, ich war ziemlich betrunken, hatte Stress mit Ian und oh nein... nein nein nein!! Ich bemerkte wie sich jemand neben mir bewegt. Langsam drehte ich meinen Kopf um und sah Ian neben mir liegen. 

Ian? Wie konnte das sein? 

Scheiße Ava. Wie viel hast du bloß getrunken... 

Ava du bist so dumm! Einfach nur total dumm!!! 

In letzter Zeit wachst du ständig neben Ian auf...

Wie konnte das sein, dass ich schon wieder neben ihm aufwachte, ohne zu wissen wieso und was passiert war? 

Als ich mich nur kurz bewegte, merkte ich wieso. 

Mein Schädel tat höllisch weh.. Der Alkohol war dran Schuld.. 

In Gedanken klopfte ich mir selber auf die Schulte, nach dem Motto: Gut gemacht, Ava. Sehr gut. 

Nicht.

Da ich mir tausend Fragen stellte, wo ich war, was überhaupt noch passiert war, entschloss ich mich, Ian einfach zu wecken.

"Ian.." ich rüttelte sanft durch die Decke an seiner Schulter. Er regte sich nicht. "Hey, Ian. Aufwachen" flüsterte ich und rüttlete vorsichtig weiter. 

Seine Augen öffneten sich leicht und ich musste lächeln.

Er war so schön. Seine Augen, seine Gestalt. Schlafend sah er so friedlich aus. 

Doch mein Lächeln war schnell verschwunden, denn seine Augen waren weit aufgerissen und starrten mich entsetzt an. "Was tust du hier???" fragte er mich sofort. "Jaaaaaa...Alsooo... Da kommst du direkt auf mein Problem zu sprechen.... Das wollte ich dich gerade fragen." Ich merkte immer noch den Alkohol, denn ich versuchte unschuldig zu gucken doch es fühlte sich eher nach einer Grimasse an. 

"Ava, keine Ahnung was du neben mir in Noah's Bett machst aber ich wäre sehr erfreut, wenn du es jetzt verlassen würdest!!" sagte er wütend. Mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet. 

Da ich keine Lust auf irgendeine Diskussion oder sonstiges hatte und mein Kopf wie sonst was brummte, wollte ich aufstehen und gehen. Als ich aufstand merkte ich zu spät, dass ich nur in Unterwäsche vor Ian stand. 

Ich schnappte mir schnell wieder die Decke und lief rot an.

....Ava..WIE betrunken bist du denn bitte noch? 

Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl mehr, meine Gedanken waren wirr und mir ging es total beschissen. 

"Hey, glotzt nicht so. Dreh dich gefälligst weg!" rief ich zu Ian, der eigentlich gar nicht glotzte. Ich war nur auf einmal stink sauer auf ihn. Er stand eben falls auf und kam auf mich zu. 

Mein Herzschlag erhöhte sich augenblicklich, denn er war nur in Boxershorts und war verdammt heiß. Mein Blick blieb an seiner langen Narbe am Bauch hängen und ich fragte mich, woher sie kam. Ian's Stimme riss mich aus meinen Gedanken:"Ich soll nicht glotzen? Ist klar...und du? Was machst du, Ava? Starrst an die Decke, ist klar...". 

Ach Ava. Jetzt bekomm dich endlich mal unter Kontrolle... 

Ich war aber auch doof, wie ich ihm unterstellte, dass er mich anglotzt, obwohl er das gar nicht tat und ich diejenige war, die es bei ihm tat. 

"Entschuldigung!" sagte ich etwas pampig, es war aber trotzdem ernst gemeint. 

Sein Blick wurde etwas weicher aber ich merkte, dass er immer noch sauer war. 

Plötzlich stand Ian direkt vor mir, es war nur noch die Decke zwischen uns.

Doch als er mich an den Schultern packte und mich gegen die Wand hinter mir drückte, erschrak ich so sehr, dass ich doch prompt die Decke fallen ließ.

Ich war im schutzlos ausgeliefert und wollte mir meine Hände über den Oberkörper legen, doch Ian hielt sie neben mir fest. Sein Blick glitt kurz über mich und ich schämte mich tierisch.. 

Mir viel gestern Abend ein, als er mich in der Küche gegen die Wand gedrückt hatte. So schutzlos hatte ich mich dort auch gefühlt, nur war ich nicht halb nackt. 

Mir fiel der gestrige Abend wieder ein...

Noah's Party, die aus dem Ruder gelaufen ist. 

Der Streit mit Ians Schwester.

Ihre Backpfeife.

Das Treffen mit Ian im Bad

und die Situation mit Ian in der Küche... 

Ich weiß noch, dass ich danach ziemlich viel getrunken hatte und wild mit Paul getanzt hatte..

und OH OH! 

SCHEIßE!!!! 

Ich weiß noch genau, dass Paul mich irgendwann aus dem Wohnzimmer in die Küchenkammer gezogen hatte. 

Mich erregt ansah und mir seine Lippen auf meine fordernd gelegt hat. Wie er angefangen hat, mich immer drängender zu küssen und mich feste an sich gezogen hat. 

Ich weiß auch noch genau, dass ich Paul am Anfang total verfallen bin und auch ein bisschen Spaß an der Sache fand, nur als er anfing immer fordender zu werden, turnte er mich immer mehr ab.

Ich stieß in leicht von mir und fragte ihn was das solle und er antwortete nur, dass ich es doch auch will. Darauf hin küsste er mich wieder doch ich stieß ihn ein zweites Mal zurück. "Paul! Komm schon, hör auf. Das wird nicht gut enden!!" 

Paul schien auf eimal wie ausgewechselt denn er starrte mich mit großen Augen an:"Ava, es tut mir leid! Scheiße... Das war der Alkohol und als wir da so getanzt habe.. Ich.. Ich fand dich da einfach unglaublich heiß und hab an den Abend gedacht, wo ich bei dir war.. und nun ja... da dachte ich, wir könnte da weiter machen wo wir aufgehört haben... Es tut mir leid.. Das war total idiotisch und.. ach.. ich weiß doch auch nicht... Wie schon gesagt... Der Alkohol..." Ich konnte ihm nicht böse sein:"Paul... Es ist okay...Ich.. Ich hab doch auch schon darüber nachgedacht nur finde ich, dass es falsch ist... Ich meine, du bist erst seit kurzer Zeit wieder da, wir haben uns drei scheiß Jahre nicht mehr gesehen... Irgendwie ein blöder Start, oder?" Ich schaute zu ihm auf und er grinste mich schief an:" Ja, ein wirklich blöder Start! Es tut mir leid... Ach Ava, es ist so viel in den drei Jahren passiert...." 

Wie schon gesagt, ich konnte ihm nicht böse sein, nur auf einmal nervte er mich. Das weiß ich noch ganz genau, denn ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Lust mehr, mir irgendwelche Stories anzuhören.. 

Ich bin dann aus der Kammer raus und lies einen verdutzten Paul dort stehen. 

Wie schon zuvor nahm ich mir wieder eine Flasche von der Getränkebar und verschwand in der Menge... ab da weiß ich nichts mehr von dem Abend. 

Mir war Ian's Anwesenheit immer noch mehr als deutlich bewusst, nur hatte ich diesmal keine Lust, mich von ihm doof anmachen zu lassen, also kam ich ihm zuvor:"Ian, keine Ahnung was wieder dein Problem mit mir ist aber MICH würde es erfreuen, wenn du mich bitte loslassen würdest, damit ich mir etwas anziehen kann!!" Ich sah an Ian's Blick, dass er damit nicht gerechnet hatte. 

Er kam mir immer näher und schon wieder spürte ich seinen Atem auf meinem Gesicht.  

"Ava..." seine Stimme war auf einmal ganz rau und leise. Er kam mir immer Näher. Seine Stirn war nun gegen meine gelehnt. "Ian, ich.." "Psscht". Er blickte mir tief in die Augen. "Halt dich fern von Paul..bitte." Ich verstand nicht richtig. "Meine Schwester sieht es nicht gerne, wenn man ..." 

Wir beiden schreckten auf. Ein lauter Schrei drang zu uns durch. 

Ian war schon bei der Tür als ich mir schnell ein am Boden liegendes T-Shirt anzog. 

Als ich in den Flur trat und in das Zimmer neben Noahs blickte, stockte mir der Atmen. 

Ich traute meinen Augen kaum.

All I've ever neededWhere stories live. Discover now