Kapitel 1.2

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Ein ungreifbarer Schmerz durchfuhr meinen Körper, wodurch ich langsam versuchte meine Augen zu öffnen. Doch es gelang mir nur sehr langsam. Als ich es endlich schaffte meinen Blick zu fokussieren, sah ich mich um. Hier, wo ich mich befand, war es stockduster. Man konnte kaum die eigene Hand vor den Augen erkennen. Dazu merkte ich, dass ich höllische Kopfschmerzen hatte. Vermutlich von dem Betäubungsmittel und wäre das nicht genug, saß ich gefesselt an einem Stuhl. Meine Hände hinter meinem Rücken verbunden.

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als sich eine Tür aufging und helles Licht den Raum flutete. Sofort kniff ich meine Augen zusammen, bis sie sich etwas an das Licht gewöhnt hatten. Vor mir saß ein Mann, hinter ihm stand ein muskulöser Mann mit einem Gewehr an der Wand. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Beide starrten mich mit einem undurchdringlichen Blick an. Die Männer sahen aus, als hätten sie russische Wurzeln. Beide kurzgeschorene Haare, blaue Augen und kantige Gesichtszüge. Jedoch hatte der Typ, der saß, eine dicke rote Narbe über die rechte Seite seines Gesichtes, die ihn noch kälter und gewalttätiger wirken lies.

Der Mann mit der Narbe fing an zu sprechen. "Also du bist die Kleine des Wixxers. Wahrscheinlich fragst du dich sicher, warum wir dich hierherbringen lassen haben. Dein Vater hat uns um mehrere Tausendeuro gebracht. Seine kleine süße IT-Firma ist nur Tarnung. In Wirklichkeit dreht er krumme Dinge, die möchte ich dir aber nicht näher erläutern, damit ich unserer kleinen Prinzessin nicht die heile Welt zerstöre.", erzählte er mir, während er mit seiner Hand an meinem Kinn entlangfuhr. "Ich bin nicht eure kleine Prinzessin", schrie ich ihn an und spuckte ihm in sein Gesicht. Ich wusste selber nicht, woher ich meinen Mut nahm, doch ich wusste ich würde nicht kleinbeigeben. Ich würde ihnen dieses Glück nicht gönnen.

Seine Miene verzog sich Augenblicklich und aus seinem überheblichen Grinsen wurde eine Eiskalte Maske. "Du kleines Miststück! Hat man dir keine Manieren beigebracht?", sagte er ganz ruhig, wodurch ich eine Gänsehaut bekam. Er stand auf und schlug mit seiner Hand fest auf meine Wange. Mein Kopf fiel, durch den Aufprall, nach links. Ich stöhnte gequält auf. "Jetzt ist deine Fresse nicht mehr so groß." "Das ich nicht lache, was sollte das sein? Ein Streicheln? Es hat ein bisschen gekitzelt.", antwortete ich mit einem frechen Grinsen. Er wollte schon zum nächsten Schlag ansetzten, doch sein Freund hielt ihn davon ab. "Boss, es reicht. Du wolltest ihrem Vater eine nette Nachricht zukommen lassen." Erschrocken sah ich sie beide an. Was meinten sie mit netter Nachricht? Der Boss lächelte selbstgefällig. "Stimmt ja Das hatte ich ganz vergessen. Wir werden einem Daddy ein schönes Video von uns schicken." Jetzt bekam ich es doch mit der Angst zu tun. Was hatten sie vor?

Der Typ ohne Narbe ging etwas zurück und holte eine kleine Kamera aus seiner Hosentasche. Ich war abgelenkt von ihm und so merkte ich nicht, dass der Boss mir mein T-Shirt, BH auszog und meine Fesseln vom Stuhl löste. Vor Schreck fiel ich auf den kalten Boden, wurde von dem Mann mit der Narbe hochgezogen und meine immer noch gefesselten Hände wurden an einen Hacken, der sich an der Decke der Wand befand, befestigt. Somit hing ich sicher einen guten Meter in der Luft. Ich schrie sie sollen mich gefälligst wieder runternehmen, von beiden, bekam ich jedoch nur ein hasserfülltes Lachen. "Wenn wir mit dir fertig sind, dann könnte ich mir vielleicht vorstellen, dass ich dich wieder abhänge, doch solange bleibst du, wo du bist!", kam es von dem Narbenmann, seine Hand steckte in der Innenseite seiner Jacke, sodass ich nicht sehen konnte was er herausholte. Sein Freund stand mit einem herablassenden Lächeln vor mir und die Kamera auf mich gerichtet.

"Das wird doch kein Porno, oder?", rutschte es mir heraus, ehe ich es noch hätte zurückhalten können. "Nein Prinzessin, das hier wird eine Nachricht an deinen Daddy, damit er uns nicht so schnell vergisst und was er getan hat!", meinte Boss und trat hinter mich, sodass ich ihn nicht mehr sehen konnte. Der Kameramann sagte los und zuerst verstand ich nicht was er wollte, doch dann spürte ich eine kalte Klinge meinen nackten Rücken hinunterfahren. Ich schrie auf. Mein Blut tropfte auf den Betonboden und von den Männern hörte ich nur Gelächter.

"Hallo Phil, ich hoffe du hast mich vermisst. Ich habe hier etwas für dich, wie du sehen kannst. Deine kleine Prinzessin ist sehr schön, doch nicht mehr, wenn ich mit ihr fertig bin. Sag deinem Daddy Hallo, Prinzessin!" Abermals fuhr er mit der spitzen Messerklinge meinen Rücken hinunter. Ich schrie auf und die Tränen liefen nur so über mein Gesicht. Ich hatte Angst. Schreckliche Angst. Fragen wie, würde ich das Überleben? Würde ich meinen Abschluss machen können? Heiraten? Eine Familie gründen? Ob ich meine beste Freundin Ashley wiedersehen würde?, schossen mir durch Kopf. Mein Gedankengang wurde allerdings unterbrochen, da ich wieder anfing zu schreien. Der Bastard schnitt mir wieder in mein Fleisch. Rede!.

"Dad", schluchzte ich. Meine Nase war durch die vielen Tränen vollkommen verstopft und weil ich völlig erschöpft war, war meine Stimme auch kaum zu hören.

"Also, Phil, ich mache dir einen Vorschlag. Ich bekomme mein Geld wieder, du dafür deine Prinzessin. Ich will mein Geld spätestens in zwei Tagen haben, wenn nicht, bekommst du deine Tochter in Einzelstücken wieder. Verstanden?!", mit diesen Worten schnitt er mir vorne, an meinem Dekolleté entlang. Ich wollte schreien, doch ich riss nur meinen Mund auf, denn kein Ton verließ meinem Mund. Ich hatte Schmerzen, war erschöpft und wollte nur nach Hause in mein Bett. Ich hoffte es sei alles nur ein schrecklicher Albtraum und ich würde gleich aufwachen. Doch das geschah nicht. Der Mann machte mich los, sodass ich mit einem Stöhnen auf den feuchten Boden fiel. Beide verließen den raum und schon wurde es wieder dunkel um mich herum. Ich kauerte mich zusammen und fing nun wieder haltlos an zu schluchzen.

Ich wusste nicht, wie lange ich hier unten schon saß, doch es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Draußen vor der Tür hörte ich dumpfe Schritte und schon wieder ging die Tür auf. Ein unbekannter kam mich zu, zog mich hoch und ging durch die Tür. "Dein Papa war schnell, wir werden dich wieder zu ihm bringen. Doch vorher will mein Boss noch etwas von dir.", unterbrach er die Stille und führte mich zu einer geschlossenen Tür. Auf dem Weg dorthin begegneten wir zahlreichen Männern, die mich lüstern anglotzten.

Er stieß die Tür auf und warf mich auf den Boden. Ich stöhnte vor Schmerzen auf, da der Aufprall durch meinen ganzen Körper fuhr. "Na da ist ja die Prinzessin. Wie du sicher weißt, hat dein Daddy, das Geld überwiesen. Ich halte mich immer an einen Deal, doch ich möchte noch etwas Spaß haben!", klärte er mich auf und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Plötzlich stieß er mir das Messer in meinen bauch und in den Unterleib. Ich schrie auf, doch er war noch lange nicht fertig. Er drehte mich um und verpasste mir wieder ein paar Striemen mit dem Messer. Ich heulte, wollte mich befreien, doch er war zu stark. Ich wusste nicht, wie lange er mich folterte, allerdings drückte er mir irgendwann ein Tuch vor den Mund, sodass mir wieder Schwarz vor den Augen wurde.

Dieses Mal begrüßte ich die Dunkelheit, denn dort fühlte ich nichts. Kein Schmerz, keine Trauer und auch keine Angst.

Durch ein lautes Piepen wurde ich wach. Langsam öffnete ich meine Augen und ich sah, dass ich in einem Krankenhaus lag. Meine Eltern saßen an meinem Bett. Ich konnte sehen, dass beide gerötete Augen hatten.

Dies war das Ende vom Anfang.

Dark SecretsWhere stories live. Discover now