11 Jahre später

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Ich wachte schweißgebadet auf. Mal wieder hatte ich einen Albtraum gehabt, konnte mich aber beim besten Willen nicht daran erinnern, was darin passiert war. Ich fluchte. Diese Träume hatte ich viel zu oft und umso älter ich wurde desto öfter hatte ich sie. Doch das sollte mir diesen Morgen nicht verderben. Dazu freute ich mich viel zu sehr auf ihn! Nur ein Blick in die Ecke meines Zimmers, wo ein riesiger Koffer und ein Eulenkäfig mit einer Schleiereule drin saß, zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Heute würde es endlich losgehen, endlich konnte ich nach Hogwarts wie mein Bruder. Ich freute mich richtig darauf.


In dem Moment hörte ich von draußen ein lautes Trampeln, dass sich in meine Richtung bewegte, als auch schon mein Bruder James die Tür aufrieß und brüllte: " Schon wach, Schlafmütze?"
Ich verdrehte nur meine Augen, da er selbst noch im Pyjama mit komplett verstrubbelten Haaren vor mir stand.


Ich warf meine verschwitzte Decke von mir runter und stand auf, vergaß dabei aber nicht ihn wie verrückt anzugrinsen und vor Glück zu ihm zu sagen:" Heute geht es endlich los!"
Darauf hin lachte mein Bruder nur und kam mir näher um mir ins Ohr zu flüstern:" Mal sehen, ob du nicht in Slytherin landest."


Daraufhin grinste er schämisch, als ob ihm gerade mal wieder ein Streich gelungen war und ich sah ihn mit großen erschrockenen Augen an. Doch dann fing ich an zu lächeln, war ja mal wieder typisch für James, dass er probierte mir Angst einzujagen. Trotzdem machte ich mir darüber Gedanken, ich wollte einfach nicht nach Slytherin. Es passte nicht zu mir. Aber was ist, wenn der Hut mich doch dort reinsteckte? Es schauderte mich.


Mein Bruder rannte weiter. Wahrscheinlich zu unserer kleinen Schwester Lilly, um sie aufzuziehen, dass sie noch nicht mitdurfte. Keine zwei Sekunden später wurde ich mit ihrem lauten Aufschrei bestätigt, da sie sich wahrscheinlich gerade umzog.
Von unten konnte ich unsere Mum, Ginny, hören, die genervt "James!" rief. Ich lächelte vor mich hin. Geschah ihm recht!


Daraufhin schnappte ich mir ein Handtuch, um unter der Dusche endlich diesen eklig angetrockneten Schweiß abwaschen zu können. Ich musste sagen, dass ich es liebte einfach das Wasser auf mich prasseln zu lassen. Es war einfach belebend. Ohne drüber nachzudenken schloss ich die Augen und stand einfach nur da, bis ein genervtes "Beeil dich mal" von James mich wieder in die Gegenwart riss. Ich machte die Dusche aus und trocknete mich schleunigst ab, zog mir die wahllos zurechtgelegten Klamotten an und verließ das Bad. Genauso, also mit tropfnassem Haar, ging ich dann ins Wohnzimmer, um mich an den Frühstückstisch zu setzen. Als mein Vater, Harry, mich sah, legte dieser den "Prophet" beiseite und fragte mich verschmitzt:"Und schon aufgeregt?", obwohl er die Antwort schon kannte. Ich lächelte ihn nur schief an und er lachte. Meine Mutter kam aus der Küche mit Spiegelei und Bacon. Der Duft war herrlich und ließ meinen Magen knurren.
"Guten Morgen", sagte sie gut gelaunt.


Nach und nach kamen auch meine beiden Geschwister runter, wobei Lilly James die ganze Zeit böse anstarrte.
Direkt nach dem Frühstück mussten wir dann aber auch schon los. Wir holten unser Gepäck runter und schleppten es zum Auto. Von außen sah es so aus als würden unsere Koffer dort niemals reinpassen aber da das Auto so verzaubert ist, dass es von innen größer ist als von außen, war das Ganze kein Problem.


Im Auto fingen James und ich auch gleich an zu streiten. Es ging darum, ob ich nach Slytherin kommen würde oder nicht. Meine Eltern schmunzelten nur belustigt und Lilly neben uns verdrehte einfach nur ihre Augen. So ging das dann die ganze Fahrt lang bis wir irgendwann auf dem Muggelparkplatz des Kings Cross parkten. Ich wollte, genau wie meine Geschwister aus dem Auto steigen und losrennen, um mir einen Gepäckwagen zu holen, doch Ginny hielt mich zurück.
"Albus, für dein erstes Schuljahr wollte ich dir noch deinen blauen Lieblingskekse mitgeben." Mit diesen Worten drückte sie mir eine braune Tüte in die Hand und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich wurde rot und bedankte mich bei ihr. Ich liebte einfach blaue Kekse. Keine Ahnung wieso.
Nun schob sie mich lächelnd aus dem Auto und sagte:" Na los, nun hol dir schon deinen Gepäckwagen."


Mit diesen Worten rannte ich hinter Lilly und James her.
Kaum, dass wir unser Gepäck auf den Gepäckwägen hatten, gingen wir schon in Richtung Gleis 9 und 10. Dort angekommen, sahen wir gerade noch jemand anderen in der Säule zwischen Gleis 9 und 10 verschwinden. Wir bahnten uns unseren Weg durch die Muggel an exakt die gleiche Stelle. Dort angekommen fragte unser Vater:" Und wer möchte zuerst?"


James machte keine Umstände und fing an wortlos an auf die Wand zuzurennen, bis er durch sie verschwand. Und dann war auch ich dran. Ich rannte los.

Da die Abfahrt von Gleis 9 3/4 im Buch beschrieben wird, werde ich davon nichts schreiben und direkt im Zug weitermachen.

Harrys Sohn (Ff)Where stories live. Discover now