Leons Geschichte

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   Auch die anderen Dämonen stellten sich nun vor. Der Dämon mit den schwarzen Haaren und den blauen intensiven, fast gruseligen Augen hieß Aiden und der blonde Dämon hieß Tyler. Sie wirkten alle eigentlich ganz nett und vor allem locker, was mir gerade sehr entgegenkam. Die Situation an sich war schon merkwürdig genug, da hatte ich keine Lust die nächsten Stunden mit Dämonen zu verbringen, die mir auf die Nerven gingen. Außerdem sagten Personen, die grundsätzlich lockerer drauf waren eher die Wahrheit. Zumindest hatte ich die Erfahrung oft bei Menschen gemacht, natürlich wusste ich nicht, ob für Dämonen das gleiche galt, aber ich konnte mich ja eh nicht auf meine Gabe verlassen.

   Das Feuer der aufgestellten Fackeln bewegte sich heftig in der aufkommenden Windböe, wodurch das eh schon geringe Licht für einen Moment noch spärlicher wurde. Doch sofort ließ der Wind wieder nach und die Fackeln spendeten so viel Licht wie eben möglich war.

   „Wir haben viel zu bereden und nicht allzu viel Zeit. Wir sollten schleunigst anfangen und die wichtigsten Themen ansprechen.“, begann Jasper, der offenbar am meisten zu sagen hatte und neben Ben saß. Seine Körperhaltung und sein Tonfall gleichermaßen verrieten, dass er es gewohnt war, dass man auf ihn hörte. Auch wenn er all dies auf eine eher lockere Art tat, schienen die anderen beiden Dämonen doch einen ordentlichen Respekt vor ihm zu haben und auch Ben schien zu Jasper aufzuschauen. Es war schon mal gut zu wissen, wer der wichtigste von ihnen war.

   Ich war mir allerdings noch nicht sicher wer von der Wichtigkeit her auf Platz zwei war. Bisher wirkte es so, als sei Ben derjenige, aber vielleicht dachte ich es auch nur, weil er so viel geredet hatte, was jedoch selbstverständlich war, weil ich schließlich zu Ben die beste Beziehung hatte, auch wenn die natürlich alles andere als intensiv oder gut war. Und Leon hatte sich schließlich alles kaputt gemacht mit seinem Verhalten.

   Da Ben als nächstes das Wort ergriff, bestätigte mich das nur weiter darin, dass er in dieser Gruppe wohl sehr hoch geschätzt wurde.

   „Zuerst einmal zu dem, was dir wahrscheinlich mit am wichtigsten sein dürfte, Kalißa: Wir versuchen bereits seit einer Weile herauszufinden, wie wir dir helfen können und du Damian wieder loswerden kannst. Es gibt einige Dämonen auf dieser Welt, die friedlich unter den Menschen leben wollen, wie diese drei hier zum Beispiel.“, dabei deutete er auf Jasper, Tyler und Aiden, „Deshalb haben sie bereits vorher versucht die machtgierigsten Dämonen aufzuhalten und dafür zu sorgen, dass sie sich keinen starken Menschen suchen können . Das versucht diese Gruppen Dämonen bereits seit unzähligen Jahrhunderten. Meistens gelang es ihnen die Dämonen, mit den schlimmsten Absichten, aufzuhalten, aber manchmal passiert es, dass es einem besonders starken und machthungrigen Dämon gelingt ein Menschenopfer zu finden.“ Ben machte eine kleine Pause um mir Zeit zu geben das bis jetzt Gehörte zu verstehen. Ich ließ ihn jedoch weiterreden, meine Fragen würde ich später stellen.

   „Bis jetzt hat allerdings noch nie jemand ein so starkes Menschenopfer wie dich gefunden. Normalerweise hätte auch das verhindert werden können, aber Damian ist leider verdammt schlau und hatte die Hilfe von Leon.“ Ich spürte, dass Ben sich Mühe gab in diesen Satz keinen Vorwurf zu stecken, allerdings gelang ihm das nicht ganz so gut, wie er vorgehabt hatte.

   „Die einzige Schwäche von Damian ist seine ungeheure Machtgier und die Angst vor Betrug beziehungsweise die Angst davor, dass ihn jemand aufhalten wollen könnte. Wenn er es tatsächlich schaffen sollte das Opfer durchzuführen und das Portal zur Hölle mit dir zu öffnen, dann würde die Welt die wir kennen nicht weiter existieren. Es würde ein völliges Chaos geben und die Menschen könnten unmöglich gewinnen. Es würden Angst und Schrecken herrschen, und das in einem viel schlimmeren Ausmaß, als du es dir überhaupt vorstellen kannst.“ Wieder machte Ben eine kleine Pause, dabei schaute er beinahe geistesabwesend in die Flammen der Fackeln. Ich konnte mir die Welt tatsächlich kaum vorstellen, wenn sie nur noch von Dämonen bewohnt war. Würden sie überhaupt noch Menschen am leben lassen? Vielleicht zu ihrem eigenen Vergnügen und zur Belustigung. Ein Räuspern Jaspers riss sowohl Ben als auch mich aus den Gedanken und Ben fuhr fort.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 12, 2015 ⏰

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