" Ich weiß jetzt schon, welche zwei Idioten morgen im Unterricht schlafen werden ", verkündete Eddie mit einem leichten Grinsen, nachdem er einen kurzen Blicke auf seine Armbanduhr geworfen hatte- und an ihr abgelesen hatte, dass es wohl bereits kurz vor Mitternacht zu sein schien.. während die beiden Jungen nun vom Sofa aufstanden, und sich in Richtung der Treppe begaben, die in das zweite Stockwerk des Hauses führte- in das zweite Stockwerk, und zu Richie's Zimmer, das sich in diesem befand.

Obgleich es eigentlich mitten unter der Woche war, hatte Eddie den älteren Jungen noch am Vormittag gefragt, ob er möglicherweise an jenem Tag bei ihm übernachten könne. Obgleich ein Teil von ihm gewusst hatte, dass dies während der Woche- wenn man am nächsten Tag Unterricht hatte- vielleicht nicht die schlauste Idee gewesen war. Nicht die schlauste Idee gewesen war, zumal er bereits aus früheren Erfahrungen wusste, zu welchen Uhrzeiren er meist Schlaf finden würde, übernachtet er bei einem seiner besten Freunde.

Zu welchen Uhrzeiten sie schließlich doch beschließen würden, dass es möglicherweise besser wäre, nun schlafen zu gehen. Nun schlafen zu gehen, obgleich man sich irgendwo in seinem Bewusstsein im Klaren darüber war, dass sie dies vermutlich schon ein wenig früher hätten tun sollen. Obgleich man sich irgendwie darüber im Klaren war, dass man am nächsten Tag vermutlich ziemlich müde sein würde was kein Problem darstellte, wenn man an jenem Tag nichts vorhatte. Hatte man am nächsten Tag jedoch Unterricht, so konnte dies ein wenig ungünstig werden.

Ein wenig ungünstig, wenn man spürte, wie einen im Unterricht nach und nach die Müdigkeit überkam, und die Konzentration nach und nach zu schwinden schien. Dennoch hatte Eddie dies mehr oder weniger bewusst in Kauf genommen. Zum einen, weil er gerne Zeit mit seinem besten Freund verbrachte. Weil er es genoss, Zeit mit ihm zu verbringen, und weil es ihm in dessen Gegenwart zumindest  hin und wieder gelang, den Husten ein wenig zu vergessen. Für eine kurze Zeit nicht daran denken zu müssen.

Für eine kurze Zeit von jene  Gedanken abgelenkt zu sein. Von den Schmerzrn, die er immer wieder in seiner Brust verspürte abgelenkt zu sein. Von jenem Schmerz, der fast schon mehr oder weniger permanent geworden zu sein schien. Aber dennoch hätte er das Gefühl, als würde er selbst diesen für zumindest eine gewisse Zeit mehr oder weniger vergessen, oder zumindest ein wenig ignorieren zu können. Zumindest für eine kurze Zeit nicht ständig im Hinterkopf zu haben, darauf wartend, dass eine neue Schmerzwelle seinen Körper durchzucken würde. Darauf wartend, dass es erneut schlimmer werden würde.

Ja, möglicherweise würde es ihm gelingen, seine Gedanken zumindest für eine gewisse Zeit lang davon fernzuhalten.  Auch, wenn diese recht bald von neuen ersetzt wurden, und an deren Stelle meist neue Gedanken standen. Meistens waren dies Gedanken an seine Gefühle für den Anderen. An seine Gefühle, die dieser vermutlich nicht erwiderte. Von denen er noch nicht einmal etwas wusste. Und an jenem kleinen Funken Hoffnung, dass er selbst sich irrte. Dass er selbst sich darin irrte, dass Richie seine Gefühle nicht erwiderte. Gedanken an jene Unterrichtsstunde vor einigen Tagen, als der Schwarzhaarige nach seiner Hand gegriffen hatte.

Als ihn gleichzeitig Nervosität und eine gewisse Ruhe, ja, eine gewisse Wärme durchströmt hatte, während er sich selbst merkwürdig kühl gefühlt hatte. Sich merkwürdig kühl gefühlt hatte, und sich selbst nicht wirklich erklären könnte, warum. Aber dennoch hätte er das Gefühl gehabt, als würde von der Hand seines besten Freundes eine Art Wärme ausgehen, und hin und wieder fragte er sich, ob dieser es auch gespürt hatte. Ob er dabei überhaupt wirklich etwas gespürt hatte- etwas, das, man vermutlich nicht auf die Art bei einer solchen kleinen Berührung spürte, wenn  man den Anderen einfach als besten Freund sah. 

Ob dieser jenes Gefühl ebenfalls gehabt hatte- auch, wenn der Jüngere bezweifelte, dass dem so war. Bezweifelte, dass der andere Junge wirklich etwas in der Art gefühlt hatte. Dass jene Geste mehr war, als eine Art, ihm zu sagen, dass sein bester Freund für ihn da war. Dass er nicht alleine durch Alles musste- durch die Sache mit dem Husten. Dass sein bester Freund- seine besten Freunde- für ihn da sein würden, so weit, wie ihnen dies möglich war. Dass sie ihm helfen würden, so weit ihnen dies möglich war.

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⏰ Last updated: Aug 24, 2020 ⏰

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Hanahaki ( Reddie) Where stories live. Discover now