Kapitel 6

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Nachdem ich am nächsten Morgen wach wurde, chattete ich kurz mit Max und berichtete ihm im Schnelldurchlauf, wie es hier ist. Leider konnte er nicht telefonieren, da er jetzt Fußballtraining hatte, aber er versprach mir, dass er morgen dafür Zeit hätte. Nachdem ich fertig damit war, hörte ich Stimmen in der Küche und deshalb zog ich mir schnell etwas über meinen Pyjama und ging dann auch schon hinunter, um mit meiner neuen Familie zu frühstücken. 

Auf der Treppe kam Izzy mir bereits entgegen und begrüßte mich lächelnd: „Guten Morgen, ich wollte gerade nachschauen, ob du schon wach bist. Wir wollen jetzt gerne frühstücken. Hast du Hunger?"

Ich lächelte ebenfalls. Izzys herzliche Art war einfach einzigartig.

„Und wie ich Hunger habe", sagte ich und strich mir zur Verdeutlichung über den Bauch. Daraufhin lächelte Izzy noch mehr und gemeinsam gingen wir dann ins Esszimmer, wo mir ein vertrauter Duft von Pancakes in die Nase stieg. Der Rest der Familie saß bereits am Esstisch und warteten nur darauf, dass sie Anfangen konnten zu Essen. Ich musste grinsen, denn das war wie bei uns in Deutschland. Als ich mir den mit Essen vollgepackten Tisch ansah, blieb mir der Mund offen stehen. Alles sah so lecker aus und es gab wirklich alles, was man sich vorstellen konnte. Direkt bedankte ich mich bei meinen Gasteltern, da ich so etwas wirklich nicht erwartet hätte. So ein Frühstück bekommt nicht alle Tage, oder hier etwa doch?

Generell lief das Frühstück wie bei mir zu Hause ab und alle redeten wild durcheinander und erzählten von ihren heutigen Plänen. Obwohl ich erst seit einem Tag hier war, fühlte ich mich bereits wie ein richtiges Familienmitglied, denn alle behandelten mich auch so, worüber ich wirklich sehr froh war. 

Als wir fertig mit frühstücken waren, erzählte Izzy mir, dass sie jetzt den Hund ihrer Nachbarin ausführen würde und fragte mich, ob ich mitkommen wollte. Ich stimmte direkt zu, denn so hatte ich die Gelegenheit zum einen Izzy besser kennenzulernen und die Umgebung hier auch. Außerdem mochte ich Hunde wirklich gerne und der Hund von Mrs Dickson war wirklich zuckersüß. Jedoch konnte sie nicht mehr so oft mit ihrem Hund Gassi gehen, da sie schon sehr alt war und daher Schwierigkeiten hatte, so viel zu laufen. Deshalb ging Izzy zwei bis drei Mal in der Woche mit ihm um den Block, um ihrer alten Nachbarin eine Last abzunehmen, was ich wirklich sehr aufmerksam von ihr fand. 

Beim spazieren gehen unterhielten Iz und ich und über alles Mögliche. Unteranderem erzählte sie mir, dass sie damals unbedingt auch ein Auslandsjahr machen wollte, ihre Schule ihr das jedoch nicht erlaubt hat. Aus diesem Grund hatte ihre Familie auch erst zugestimmt eine andere Austauschschülerin aufzunehmen und darüber war sie und ich natürlich auch. Dann erzählte sie mir noch vieles über ihre Freunde und über ihre Schule, auf die ich dann auch bald gehen würde.  Kurz bevor, wir wieder bei dem Haus ihrer Nachbarin angelangt sind, fragte sie mich etwas.

"Ich hab mal eine Frage", sagte sie irgendwie schüchtern. 

"Okay, du kannst mich alles fragen", antwortete ich und meinte das auch so. Ich wollte keine Geheimnisse vor ihr haben. 

"Okay...", fing sie an. "Sag mal, hast du eigentlich einen festen Freund oder so?"

"Ja", sagte ich und fing direkt an zulächeln, als ich an Max dachte. Ich vermisste ihn jetzt bereits schon so sehr und freute mich darauf, bald mit ihm zu telefonieren und seine Stimme zu hören. "Seit vier Monaten schon. Wahrscheinlich will er mich auch in den Herbstferien hier besuchen und dann kannst du ihn mal kennenlernen."

Izzy schien irgendwie erleichtert darüber zu sein und lächelte mich an, als ich ihr erzählte, wie wir zusammen gekommen sind und wie wichtig er mir ist. Ich erzählte ihr aber auch, über meine Bedenken wegen der Fernbeziehung, auch wenn ich noch immer recht zuversichtlich bin, dass wir das schaffen werden. Dann fragte ich sie, ob sie denn einen festen Freund hatte.

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