Kapitel zwei

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Meine Freude hielt nicht sonderlich lange an, nachdem ihre Worte nochmal durch meinen Kopf gingen.

Termin im Gefängnis.

So schnell es ging lief ich mit meinen hohen Schuhen zu meinem kleinen Schreibtisch und drücke auf den Knopf, damit mein Computer anging.

Weil er so lange braucht drehe ich mich genervt auf meinem Stuhl im Kreis und alle möglichen Szenarien spielten sich in meinem Kopf ab.

Als mein Computer so weit war, öffnete ich das Internet und gab die Buschstaben Mor woraufhin mir sofort Moretti angezeigt wird.

Schnell klicke ich auf den Namen und unzählige Seiten sprangen mir entgegen. Wörter wie Drogengeschäfte, Mafiaboss, Mord sind die ersten, die mir ins Auge stachen.

Der Typ sitzt scheinbar nicht unschuldig im Knast.

Sofort notierte ich mir ein paar Fragen, die ich morgen aufjedenfall stellen muss und informierte mich die restlichen Stunden meiner Schicht über die Familie.

Welchen der Morettis ich interviewen muss wurde mir nicht gesagt, weshalb ich mir Bilder der Familie mit den jeweiligen Namen ansah.

Der Vater heißt Sergio Leander Moretti. Sein ältester Sohn ist 26 und heißt Keno Elian Leander Moretti. Noch mehr Namen gingen ja auch nicht, oder? Eigentlich ist der besagte nicht mal so hässlich. Aber wie die gesamte Familie jagte er mir eine heiden Angst ein. Der zweitjüngste ist 22 und heißt Arian Chester Leander Moretti.

Und dann gab es nur noch Gerüchte, dass die Moretti Familie auch eine kleine Tochter haben soll. Es gab nur weder ein Bild, noch einen Namen oder das alter.

Schnell schreibe ich das ebenfalls auf meinen kleinen Merkzettel und beende dann meine Internetsuche um nach Hause zu gehen.

Ehrlich gesagt bin ich ziemlich nervös was das Interview betrifft da ich keine Ahnung habe, ob ich mit dem Keno oder Arian sprechen werde. Der Vater wird es wohl kaum sein, denn wenn schon, dann würde er bestimmt nicht mehr da drin sitzen sondern hätte schon längst das Gefängnis auseinander genommen.

Im Aufzug fahre ich die Stockwerke hinunter und treffe in der Eingangshalle auf Jack, der wieder am arbeiten ist.

"Hallo, Valentina. Wie geht es ihnen?", lächelt er mich freudig an, was ich natürlich erwieder.

"Mir geht es bestens, und ihnen?"

"Wunderbar, danke der Nachfrage"

"Ich muss jetzt auch los, es ist schon spät. Ich habe morgen meinen ersten Auftrag und gehe lieber früh schlafen"

"Oh das ist ja eine freudige Nachricht. Viel Erfolg morgen"

"Danke, Jack", lächle ich und lief dann zu meinem Wohngebäude.

Dort angekommen zog ich mir etwas bequemes an und mache mir etwas zu essen, damit ich nicht verhungere.

Schnell hole ich meinen Laptop und klappe diesen auf um meine Familie anzurufen.

Nach kurzer Zeit sah ich das Gesicht meiner Mama auf dem Bildschrim und sofort sprang ein lächeln in mein Gesicht.

„Oh hallo meine Liebste. Wie war dein Tag?", springt mir die fröhliche Stimme meiner Mutter entgegen und mein Herz ging auf. Ich vermisse meine Familie schon sehr stark, aber versuche hier mein bestes zu geben.

„Ich habe meinen ersten Job bekommen und darf morgen jemanden interviewen", lächle ich glücklich und meine Mutter fing an zu strahlen.

„Das ist ja wundervoll Tina. Hast du das gehört?", schrie sie durch das Haus. Nur meine Familie nennt mich Tina, egal wie oft ich ihnen gesagt habe, dass ich das nicht möchte.

„Ja! Tina hat einen richtigen Job bekommen!"

Ich lache auf und musterte meine Mutter. Ihre leicht braun gräulichen Haare hat sie wie immer an den Seiten nach hinten gesteckt und mit einer großen Klammer befestigt. Sie trug ein gelbes T Shirt, was sie noch brauner wirken ließ.

„Wow, mein Kind das ist ja fantastisch", kommt mein Vater nun ins Bild und strahlt bis über beide Ohren. Er hielt ein Küchentuch in der Hand und ich gehe davo aus, dass meine Mutter ihn wie immer zum Abwasch gezwungen hat.

Die beiden scheinen sich wirklich sehr darüber zu freuen, dass ich endlich einen richtigen Auftrag bekommen habe.

„Ist das Tinchen?", ertönt die Stimme meiner Großmutter im Hintergrund und meine Mutter nickt.

"Ihre Stimme höre ich sogar oben in meinem Strickzimmer", kichert sie.

Sofort sprang Omas Gesicht in den Bildschirm und sie quetscht sich zwischen meine Eltern mit dem Kopf ganz nah an die Kamera.

„Omi, du musst ein wenig zurück gehen, so kann ich ja nur dich sehen", lache ich und meine Oma entschuldigte sich und ging wieder etwas zurück.

„Tina hat ihren ersten Auftrag morgen", teilt meine Mutter meiner Oma mit.

„Oh das ist ja Super, oder?", fragt sie noch einmal vorsichtshalber und ich nicke bestätigend.

Meine Großmutter wusste immer noch nicht so richtig, was jetzt mein Job war, obwohl ich das schon so oft erklärt habe, weshalb ich mir die mühe nicht mehr mache.

„Ich muss jetzt auch auflegen, es ist schon spät und ich muss morgen früh raus", lächle ich schwach und meine Familie nickt verständnisvoll.

„Tinchen wir wünschen dir ganz viel Spaß und Erfolg. Du rockst das!", schrie meine Oma begeistert und ich lache laut.

„Wir glauben an dich, mein Kind", sprach mein Vater und ich gab meiner Familie einen Luftkuss.

„Ich liebe euch"

„Wir dich auch, ganz dolle"

Glücklich klappe ich meinen Laptop zu und mache mich bereit um schlafen zu gehen, da morgen ein aufregender Tag werden würde.

𝐌𝐨𝐫𝐞𝐭𝐭𝐢 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt