"Bienvenue á Paris, la ville de l'amour.", flüsterte ich lächelnd gegen die weiche Haut an seinem Hals, woraufhin er einen eigenartigen aber zufriedenen Laut von sich gab und mein Gesicht zu seinem zog, um mich zu küssen. (dt.: "Willkommen in Paris, der Stadt der Liebe.")

Der erste Kuss, den wir in der Stadt der Liebe und der Liebenden teilten, war zwar wunderschön, wurde aber aprubt unterbrochen, als Zayn auf einmal anfing, meine Füße, die noch immer gegen seine Oberschenkel gedrückt waren, zu kitzeln. Daraufhin setzte ich mich schnell auf und begann zu quiecken, weshalb schon nach wenigen Sekunden das Hotelzimmer von meinen leidenen Lauten und Zayns lautem Lachen erfüllt wurde.

"Zayn, lass das!", brachte ich zwischen hektischen Lachern hervor, während ich versuchte, aufzustehen, doch er hatte seine Beine hinter meinem Rücken verknotet und hielt mich auf seinem Schoß gefangen. "Wir müssen gleich noch weg, schon vergessen?"

Sofort stoppte er in seinen Bewegungen und suchte mit seinem Blick eine Uhr, während ich seine Pause ausnutzte und schnell wieder auf meine Füße sprang.

"Scheiße, stimmt. Ich will nicht, dass wir beim ersten Treffen mit der Mum schon zu spät kommen, wir sollten uns beeilen.", meinte Zayn noch, doch da war ich schon ins Bad gesprungen.

Während ich mein Make-Up auffrischte, versuchte Zayn seine etwas demolierte Frisur wieder herzustellen, ehe wir beiden noch schnell unsere Zähne putzen. Als wir endlich fertig waren und auch Zayn seine Haare wenigstens halbwegs akzeptabel fand, zogen wir uns schnell noch Jacken und Schuhe an, bis mir plötzlich noch etwas auffiel. Schnell hob ich meine Hand und begann, die rote Farbe an Zayns Mundwinkel wegzuwischen.

"Hab ich da was?", fragte er irritiert und ich nickte grinsend.

"Lippenstift, ist aber schon weg."

"Ich bezweifel, dass der bei mir nur halb so gut aussah wie bei dir."

In meiner Bauchregion begann es aufgrund seines Kompliments zu kribbeln, besonders weil ich mir zuvor nicht sicher war, ob ich wirklich roten Lippenstift in der Öffentlichkeit tragen sollte. In einer Zeitschrift jedoch hatte ich gelesen, dass Männder wie Zayn auf sowas standen und ich hatte das Gefühl, ihm irgendwas bieten zu müssen, da er immer so unglaublich gut zu mir war.

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Wir wollten uns im Restaurant des Hotels mit meiner Mutter treffen, weshalb wir nur mit dem Fahrstuhl nach unten fahren mussten, ehe wir schon fast an unserem Treffpunkt angekommen waren. Als wir schließlich nur noch wenige Schritte bis zu unserem reservierten Tisch laufen mussten, bemerkte ich, wie sich Zayn neben mir zunehmend zu verkrampfen schien, weshalb ich am liebsten nach seiner Hand gegriffen hätte, doch letztendlich wollte ich meine Mutter nicht sofort mit unserer Beziehung konfrontieren - erst sollte sie sehen, was für ein toller junger Mann Zayn war.

"Das wird schon.", wisperte ich in Zayns Richtung, obwohl auch ich diese Worte vermutlich ganz gut gebrauchen könnte.

Er grummelte einige unverständliche Worte, bis ich sie auf einmal erblickte. Sie saß mit dem Rücken zu uns, doch trotzdem erkannte ich ihren blonden, korrekten Kurzhaarschnitt und die gerade Haltung. Ihr Körper wurde von einem schwarzen Etuikleid umhüllt, weswegen ich mich kurz wunderte, die Gedanken aber schließlich zur Seite schob. Seit über einem Jahr hatte ich meine Mutter nicht mehr gesehen, doch letzendlich war es mir - auch wenn es sich kalt anhören mochte - egal. Natürlich hatte es Momente gegeben, in denen ich mir meine Mutter an meiner Seite gewünscht hatte, doch letzendlich war ich relativ gut selbst klargekommen und in der letzten Zeit stand schließlich auch noch Zayn an meiner Seite.

"Mum", murmelte ich, als ich mich neben sie stellte und die Frau, die nicht nur dieselbe Haarfarbe, sondern auch noch dieselben blauen Augen hatte wie ich, legte die Menükarte wieder auf den Tisch vor sich, ehe ihr Blick auf mich traf.

The Girl On The CanvasWhere stories live. Discover now