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Die Widmung geht an @Lira12d :)

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Zayn

Ich hatte meine Arbeit unterbrochen, als ich durch das laute Knallen der Wohnungstür signalisiert bekommen hatte, dass Jackson und Delilah verschwunden waren und mein Magen grummelnd nach Essen geschrien hatte. Doch jetzt, wo ich mein benutztes Geschirr in das Spühlbecken zu Jacksons und Delilahs Zeug gestellt hatte, da die Spülmaschine ja nicht funktionierte, hatte ich wirklich keine Lust mehr weiterzuarbeiten.

Lustlos pilgerte ich dennoch zurück in mein Zimmer, in dem mein Blick als allererstes auf meine vielen Graffitidosen, welche ordentlich auf einem extra dafür montierten Regal aufgereit waren, und grinsend rieb ich meine Hände aneinander, während ich grinsend auf sie zu ging.

Mein Zimmer war praktisch in zwei Hälften eingeteilt: In der einen Hälfte standen einfach nur mein Bett, mein Schreibtisch und ein paar andere nützliche Sachen, während die andere wesentlich kleinere Hälfte beinahe komplett leer stand. Lediglich die große Wand brachte Leben in die Hälfte, da sie über und über mit Graffitis verschiedenster Farben und Formen verziert wurden.

Ich wendete mich dieser Zimmerhälfte zu und griff als erstes nach meiner Maske, die mich vor den nicht sehr angenehmen Gasen der Spraydosen schützen sollte, und setzte sie auf. Anschließend griff ich nach einer Dose, die anscheinend grüne Farbe beeinhaltete, schüttelte sie ein wenig und fing schließlich, nachdem ich den Deckel abgenommen hatte, an ein wenig der Farbe auf die Wand zu sprühen. Wie von selbst bildete sich ein Muster, das mit jedem Mal, wenn ich die Spraydose ansetzte, mehr vervollständigte wurde. Immer mehr Farben kamen dazu und bildeten ein Gesamtkunstwerk. Die Maske klebte unangenehm an meiner Haut, doch das war nur zweitrangig. Alles, worauf ich mich konzentrierte, war die Graffitiwand vor mir und die Sprühdosen in meiner Hand.

Die Zeit verging wie immer, wenn ich meinem Hobby nachging, wie im Flug und so kam es, dass bereits der Nachmittag eingebrochen war, als die Sprühdosen zurück auf das Regal wanderten.

Auf einmal läutete jemand an unserer Klingel und sofort wanderten meine Hände an meinen Hinterkopf um die Schnalle der Maske zu lösen und diese somit abzusetzen, was sich einfacher anhörte als es war. Meine Finger klebten ein wenig, da sie in Kontakt mit der Farbe gekommen waren, und rutschten nervtötend über die Plastikschnalle, während ich schon mal durch den Flur in Richtung Wohnungstür eilte. Währenddessen stolperte ich über ein paar liegengebliebene Klamotten von Jackson und ein Fluch entwich meinen Lippen, ehe ich den Stoffhaufen rücksichtslos beiseite kickte und schließlich bei der Wohnungstür angekommen war.

Mit dem Betätigen eines Knopfes öffnete ich die Haustür unten und öffnete gleichzeitig mit meinem Ellebogen die Wohnungstür, weshalb ich schwere Schritte die Treppe zu unserer Wohnung hocheilen hörte.

Vermutlich war es Jackson, welcher mal wieder seine Schlüssel vergessen hatte, dachte ich mir und verdrehte genervt die Augen, welche immer noch von der Maske verdeckt wurden.

Meine Hände zogen wie verrückt an der verdammten Schnalle, doch sie wollte sich einfach nicht lösen. Inzwischen mussten meine Finger bestimmt die ganze Farbe an meine Haare weitergegeben haben und ich stöhnte bei dem Gedanken genervt auf, heute Abend wieder verzweifelt unter der Dusche zu stehen um sie zu retten.

"Jackson Dalton?"

Erschrocken richtete ich meinen Blick, der zuvor als ich mit der Maske hantiert hatte auf den Boden gerichtet war, wieder auf und blickte geradewegs in die Augen eines Mannes, welcher wohl etwas jünger sein musste als ich.

"Nein, Zayn Malik.", korrigierte ich ihn und meine Stimme klang ungewohnt hoch und leise durch die Maske.

Irritiert musterte der Mann mich, während ich weiterhin versuchte die Maske von meinem Gesicht zu lösen.

The Girl On The CanvasOnde histórias criam vida. Descubra agora