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Chloe Prentiss

Als Zayn und ich den Pariser Flughafen verließen, schien die Sonne, und diese verfolgte uns auf unserem gesamten Weg mit der Metro bis zu unserem Hotel. Paris wirkte auf mich im ersten Moment wie eine unglaublich laute Stadt voller Leute aus aller Welt, doch umso mehr Zeit unser Weg bis in unsere Unterkunft in Anspruch nahm, desto mehr Gefallen fing ich nach und nach an der Stadt der Liebe. Die hellen Sonnenstrahlen warfen ein freundliches Licht auf die alten und auch die neuen Häuser und hinter einem riesigen Museum ragte die Spitze des Eifelturms in den Himmel. Als wir an einem kleinen, gemütlichen Café vorbeigingen nahm ich den Duft von Kaffee auf und zuvor in der Metro hatten wir neben einer Mutter mit ihrer kleinen Tochter gesessen, während das kleine Mädchen laustark und mit einem wunderschönen Akzent ihrer Mutter auf französisch etwas über einen Film erzählt hatte.

Als wir schließlich in unserem Hotel eingecheckt hatten, stiegen wir in einen edel aussehenden Fahrstuhl ein, der uns auf unsere Etage bringen sollte.

"Dieses Hotel ist der Wahnsinn!", murmelte Zayn und strich geistesabwesend über den vergoldeten Rahmen des Spiegels im Lift. "Das muss ein Vermögen gekostet haben."

"Meine Mutter hat für uns bezahlt und vor Ort alles mit dem Hotel abgeklärt."

"Was gab es denn noch zum abklären? Wir haben doch schon alles gebucht gehabt."

"Ich weiß auch nicht", antwortete ich und zuckte mit den Schultern, während sich mit einem leisen Pling die Fahrstuhltür wieder öffnete und Zayn und ich anschließend auf den Flur traten, "Aber irgendwas findet diese Frau immer."

Und damit hatte ich auch Recht gehabt. Denn sobald Zayn unsere Zimmertür aufgeschlossen hatte und wir einen ersten Blick in den eigentlich traumhaften Raum geworfen hatten, stach mir ein kleines Klappbett in der hintersten Ecke des Zimmers ins Auge.

"Das ist nicht ihr Ernst!", stieß ich hinter zusammengebissenen Zähnen aus und wanderte auf den provesorisch aufgebauten Schlafplatz zu.

"Das wird dann wohl mein Schlafplatz für die nächste Zeit werden.", murmelte Zayn, der mir gefolgt war, und kickte einmal leicht mit dem Fuß gegen das Aufstellbett, das daraufhin bereits anfing bedächtlich zu wackeln und zu knartschen.

"Nein, das kommt gar nicht in Frage. Das hier ist deine Reise, ich schlafe hier."

"Du bist die Prinzessin, schon vergessen? Du kannst das  King-Sized-Bett da drüben haben."

"Das ist doch lächerlich." Meine Augenbrauen hatten sich zusammengezogen, sodass eine kleine Falte auf meiner Stirn lag, und ich stützte patzig meine Arme in die Seiten, ehe ich weitersprach: "Niemand von uns beiden schläft auf diesem Ding."

"Du erlaubst mir also, dich nachts in diesem federweichen Bett zu besuchen?"

Zayn schaute mich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen an, während er ein paar Schritte zurückging und sich schließlich auf das riesige Bett fallen ließ.

"Oh mein Gott, ist das weich. Ich schlafe noch ein bisschen, glaube ich."

Ein Stöhnen entwich seinen Lippen, während er die Augen schloss und tatsächlich Anstalten machte, mit allen Vieren von sich gestreckt einzuschlafen.

"Das hättest du wohl gerne."

"Chloe!" Er zog meinen Namen in die Länge, bis ihm die Luft knapp wurde, und griff schließlich nach meinem Handgelenk, ehe er mich mit auf das Bett zog.

Lachend ließ ich mich auf seinen leblosen Körper fallen und drückte automatisch meine kalten Füße zwischen seine warmen Beine, ehe ich ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze hauchte.

The Girl On The CanvasWhere stories live. Discover now