Alltagsrassismus aus der Arbeit in der Semperoper

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Ja, richtig gelesen. Die Semperoper Dresden.

Nicht das Brauhaus des Radeberger Bieres, kein großes üppiges Kino, kein Museum und nein, kein Zugang für öffentliche Toiletten und das "kurz Mal reinschauen" ist ebenfalls untersagt.

Bevor sich nun die B Presse sich mit gut gekürzter Meinungsmache und Skandalen auf die Erzählungen stürzt, um gute Absatzverkäufe zu erzielen, vorweg die Warnung:

Nein, kein Alltagsrassismus arbeitgeberseitig oder gar von Kollegen. 

Die Semperoper ist sicherlich einer der liberalsten künstlerischen Gedankenstätten Europas. 

Die Erzählungen stammen aus der Mitte der Gesellschaft, wer hätte es sich gedacht, den Bürgern der Bundesrepublik Deutschland, aber auch Touristen aus dem Ausland.

Vorweg: "Sie sind doch ein Nazi und diskriminieren mich als Jüdin!" - wurde mir an den Kopf geworfen, dazu später mehr. (#staybait?)

Es gäbe viel zu erzählen, die üblichen "Wo haben Sie Deutsch gelernt" usw., lassen wir einmal aus. Lieber sollten wir uns den skandalöseren Anekdoten widmen. 

"Wieso arbeitet ein Ausländer in der Semperoper, einer deutschen Institution?" 

"Wieso sollte ich auf dich hören, du bist nicht mal Deutscher, wo ist dein Vorgesetzter?" 

"Do you speak german?" "Ja." "Oh my english is really bad." "Wir können gerne auf Deutsch kommunizieren." "Vielleicht sollten Sie einen Kollegen herbeirufen, der mich komplett versteht?"

"Wieso darf ich die Oper zur abendlichen Veranstaltung nicht mit kurzer Hose betreten? - Hinweis auf die AGB - Der Gast wendet sich zum Kollegen und Vorgesetzten, beschwert sich über die Aussage des Ausländers und erbittet um Einlass durch einen vernünftigen Deutschen.  Zutrittsverweigerung und Hausverbot für die Veranstaltung, kritische Blicke durch andere Gäste und Kopfschütteln. 

"Sind Sie hier als Gastarbeiter, wie die Osteuropäer?" "Nein, ich habe in Jena Jura studiert und bin nun im Master an der TU eingeschrieben." "Ah, ein Akademiker, das ist eine gute Sache - die deutsche Bevölkerung sucht nach Fachkräften, aber ob Jura das richtige für Sie ist.." "Nein, als Mensch und deutscher Staatsbürger, nicht limitiert auf Akademiker."

"Wird der Semperoper also eine Ausländerquote vorgeschrieben, damit das Image Dresdens gebessert wird? Die nehmen uns wirklich unsere Arbeitsplätze." 






Um dies jedoch mit einer positiven Note zu untermauern, ich habe von weitaus häufigeren positiven Anekdoten zu berichten, doch das würde den Rahmen und das Interesse sprengen. 

Wo liegt meine Heimat?Deutscher in Vietnam oder doch Vietnamese in DeutschlandWhere stories live. Discover now