Wie immer wenn er alleine braute, krempelte er bei Wärme die Ärmel seines Umhangs hoch. Da er sich bei Mia wie zuhause fühlte, dachte er auch kein zweites Mal darüber nach. Sie hingegen traf es wie ein Schlag ins Gesicht. Als er seine Ärmel hochgekrempelt hatte und Mia das sah, fielen ihr vor Schock einige Mondsteine hin. An seinem linken Arm bildete sich klipp und klar das dunkle Mal ab. Ihr Lieblingslehrer war ein Todesser.

Hektisch sammelte sie die Steine auf und packte sie leicht zitternd in das vorhergesehene Glas

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Hektisch sammelte sie die Steine auf und packte sie leicht zitternd in das vorhergesehene Glas. Snape bemerkte, dass etwas nicht stimmte. "Ist alles okay bei Ihnen, Miss Jones?"
Etwas zu schnell bejahte Mia dies und schaute nervös umher. Sie konnte ihm nicht einmal mehr in die Augen schauen. Mia betete innerlich, dass ihr Nachsitzen an dem Tag möglichst schnell endete. Sie konnte nicht fassen, dass sie sich die ganze Zeit über Todesser beschwert hatte - bei einem Todesser!

Immer und immer wieder wanderten Mias Augen zu Snapes linken Unterarm und irgendwann bemerkte ihr Lehrer dies auch. Erschrocken stieß er die Luft aus, die er zuvor noch ruhig eingeatmet hatte. In seiner geistesabwesenheit hatte er gar nicht bedacht, was Mia da entdecken konnte. Sofort stellte er die Hitze ab und machte einen Schritt auf sie zu. "Miss Jones..."

Panisch stolperte sie zurück als Snape ihr näher kam - sie stieß gegen den Tisch, verlor ihr Gleichgewicht und fiel auf ihren Hintern. Das Glas mit den Mondsteinen rollte in eine Ecke und auch andere Dinge fielen scheppernd auf den Boden, doch keiner der zwei schenkte den Sachen auch nur annähernd ein wenig Beachtung. Schützend hielt Mia ihre Hände vor sich und sie konnte ihre Tränen nicht zurückhalten. "Bitte tun Sie mir nichts", flehte ihre zitternde Stimme ihn an. Sie rutschte zurück, bis sie an eine Ecke kam. Dort kauerte sie sich zusammen und weinte vor Angst. Sie war nirgends sicher...

Daher kannte Snape also ihren Onkel und ihre Tante

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Daher kannte Snape also ihren Onkel und ihre Tante. Sie waren allesamt Todesser. Und deswegen hat ihr Onkel auch aufgehört sie in Professor Snapes Büro zu foltern als er dies befahl. Ihr Onkel hätte doch nicht auf irgendeinen Lehrer gehört! Stand ihr Zaubertränkeprofessor in der Rangliste also über ihrem Onkel?

Severus Snape sah auf das Mädchen hinab, welches wimmernd auf dem Boden saß und schüttelte enttäuscht den Kopf. Er hätte niemals zulassen dürfen, dass er sich in ihrer Gegenwart so wohlfühlte, dass er seinen Schutz vernachlässigt.
Um zu zeigen, dass er ihr nichts tun würde, schritt Snape ein paar Schritte zurück. 
"Miss Jones, ich werde Sie nicht verletzen. Stehen Sie bitte auf."

Seine Stimme klang sanft und Snape-untypisch. Doch er wollte ihr zeigen, dass sie ihm vertrauen konnte und ignorierte deswegen all seine jahrelangen Prinzipien. Um ihr Vertrauen zu erlangen würde er ihr Emotionen zeigen - wenn auch nur ein wenig.
Unsicher nahm sie ihre Hände von ihrem Gesicht und sah verschreckt zu ihrem Professor hoch. Er machte noch einen Schritt nach hinten, um ihr zu zeigen, dass er ihr nicht zu Nahe kommen würde. Verängstigt stand Mia auf. Ihr Lehrer symbolisierte ihr, dass sie sich an seinen Tisch setzen sollte und sie gehorchte, denn sie hatte viel zu viel Angst davor was passieren würde, wenn sie es nicht tun würde. Stillschweigend saßen sie sich gegenüber, Mias Blick wanderte immer und immer wieder zur Tür und Snape betrachtete sie nachdenklich.

Sollte er ihr sagen, dass er ein Spion war? Severus Snape war sich sicher, dass sie es niemandem absichtlich verraten würde. Außerdem war sie in Okklumentik geübt, solange es nicht um Erinnerungen mit ihrem Onkel ging. Ihn würde sie sowieso frühstens in den Osterferien sehen. Snape hatte persönlich dafür gesorgt, dass Luke und Eleanor nicht über das Nachsitzen von Mia informiert werden würden, auch wenn sie es ausdrücklich erwünscht hatten.
Außerdem bedeutete Mia ihm etwas und er wollte nicht, dass sie Angst vor ihm hatte.

"Miss Jones."
Sie reagierte nicht und starrte nur abwesend und ängstlich auf den Tisch. Ihre Tränen waren immer noch sichtbar und sie wippte nervös mit den Beinen.
Snapes Blick und auch seine Stimme wurden weicher.
"Mia." Ihr Kopf schoss hoch und sie sah ihn kurz erstaunt an, fing sich aber schnell wieder. Aufmerksam hörte sie ihm zu. 

"Ich bin ein Todesser. Doch du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich arbeite seit Jahren für Dumbledore."
Snape beobachtete, wie Mia reagierte. Sie saß immer noch angespannt und wie angewurzelt auf ihrem Platz, doch das Zittern hatte ein wenig abgenommen.
Er versuchte ihr mit möglichst wenig Details zu erklären, dass er seit längerem auf der guten Seite war und Dumbledore bescheid wusste. Mit Nachdruck vermittelte er ihr, dass es sehr wichtig war, dass sie das als Geheimnis für sich behielt. Nach ungefähr einer halben Stunde hatte er ihr alles erklärt und sie hatte aufmerksam zugehört, doch trotzdem saß sie ängstlich dort. Snape wusste nicht, ob sie ihm vertraute oder überhaupt ansatzweise glaubte, doch er konnte nichts mehr tun. 

"Ruhen Sie sich aus, Miss Jones. Ich werde Ihnen niemals wehtun, seien Sie sich dabei sicher."
Mit diesen Worten ließ er das verängstigte Mädchen gehen. Sie verließ den Raum ohne etwas zu sagen - ganz anders als die anderen Male.
Mit einem Seufzen schloss er seine Bürotür und setzte sich enttäuscht wieder auf seinen Platz. 
"Ich hätte aufpassen müssen..."

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Wirklich so kalt? || Severus SnapeWhere stories live. Discover now