Fassade

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Shinobu wusste, dass Giyu unbeliebt war, trotzdem war es so unbegreiflich, warum niemand versuchte Sanemi zu stoppen, nicht einmal Mitsuri, die sich vor Schock kaum bewegen konnte.

Shinobu wusste, Giyu zeigt kaum oder gar keine Emotionen und trotzdem, er hätte sich wehren sollen.

Sie wusste, dass es so gut wie jedem Hashira persönlich egal war, was mit Giyu passiert, wie er fühlt, aber trotzdem...

Wie konnte die Stimmung nur so kippen? Giyu hatte nichts gemacht und trotzdem wurde der Hass gegen ihn nur wieder hervorgehoben.

Es war von Anfang an so, schon seit dem Kanae noch eine Säule war.

Shinobu's Schwester hatte auch versucht, sich ihm anzunähern, damit er Freunde hat, aber es nie geschafft.  Kanae hatte ihr früher ab und zu von dem traurigen Wasser Hashira erzählt und mit ihrem Tod war alle Aufgaben ihrer Schwester, automatisch auf Shinobu übergegangen.

Schon damals wusste sie, dieser Wasser Hashira wurde verachtet, nur mit nötigem Respekt behandelt, da das Vorschrift war.

Doch diese Vorschrift war gerade wie weggefegt, Sanemi brach sie, während Giyu noch an ihr festhielt.

Er schlug nicht zurück. Seine passive Art war sein größter Fehler, in allem.

Aber wie sollte man ihm das Abgewöhnen?

Er reagiert nicht einmal, wenn man ihn nervt oder es zumindest versucht, sie hatte es ja auf ihrer Mission gemerkt.

War er wirklich so egoistisch, wie alle sagten?

Wohl kaum, sonst hätte er sich, als Shinobu sich verletzt hatte, wohl kaum um sie gekümmert.

Nein, Giyu war weder selbstverliebt, noch war ihm alles egal, was um ihn herum passierte. Er trug eine unsichtbare Maske, genau wie sie.

Hatten sie vielleicht noch mehr Gemeinsamkeiten?

Deswegen hatte er ihr Interesse geweckt, deswegen ärgerte sie ihn ständig, deswegen beruhigte seine Anwesenheit sie.

Vielleicht war es nicht nur der Wille ihrer Schwester, diesen Mann zum Lächeln zu bringen, sondern auch ihr eigener.

_____

Sanemi drückte Giyu mit geweiteten, hasserfüllten Augen zu Boden und versuchte, ihn zu schlagen, aber der Wasser Hashira weichte immer aus, schlug jedoch nicht zurück.

Und trotz dem Ganzen, hatte er diesen neutralen und ruhigen Blick in seinem Gesicht.

Wie eine Wasseroberfläche, die selbst bei starkem Wind ruhig bleibt.

Auch wenn er etwas verwirrter aussah als sonst.

Doch dann bebte die Erde ganz kurz und alle, die davor wie angewurzelt waren, schauten nun zu Gyomei, „Das Treffen ist hier mit beendet. Ich werde Oyakata-sama alles berichten", dann betete er irgendwas.

Alle, bis auf Shinobu, verbeugten sich und gingen nacheinander raus, manche blickten noch kurz zurück zu Sanemi, der auch aufstand und Giyu stehen ließ, bevor er ging, murmelte er sowas wie „Dieser Bastard".

Giyu stand auch auf und klopfte seine Kleidung ab, dann nickte er und ging. Jetzt, wo Shinobu ihn ansah...

Er sah müde aus, hatte sich wahrscheinlich auch nach der gemeinsamen Mission kaum ausgeruht. Haare wie immer zerzaust, blasses Gesicht und Augenringe.

„Tomioka-san", der Insekten Hashira lief neben ihn, normalerweise würde sie ihn jetzt ärgern, wegen dem "Kampf" mit Sanemi, „Wie schon einmal gesagt, wenn dich etwas bedrückt, kannst du mit mir reden, okay? Und ruh dich etwas aus", sie lächelte.

Dann ging sie ihren Weg.

_____

Der Wasser und der Wind Hashira hatten jetzt ein Verbot, sich näher als 2 Meter zu nähern, am besten sollten sie sich komplett aus dem Weg gehen, erstmal.

Wahrscheinlich auch das beste, wie Shinobu fand, wahrscheinlich war es auch eine dumme Idee, ausgerechnet Sanemi zu fragen, ob er mit Giyu essen gehen kann.

Sie seufzte, „Er ist wirklich kompliziert, dabei wäre es doch schön, wenn er mal lächelt, wenn er Freunde hätte."

Aber was könnte sie ändern? Sie dachte viel darüber nach und wusste nicht einmal, warum sie das tat.

Vor drei Wochen hatte sie nie viel über ihn nachgedacht, er war gut zu ärgern, da er sich nicht wehrte und sie mochte ihn irgendwie, aber mittlerweile hatte sie einen anderen Blick auf den Wasser Hashira.

Hinter seiner Fassade steckt mehr, viel mehr.

Sie entschied sich dazu, Oyakata-sama zu fragen, die beiden bei Möglichkeit gemeinsam auf Mission zu schicken, unter dem Vorwand, dass sie die einzige war, die gut mit ihm auskam.

Aber Giyu sollte von ihrer Bitte nichts erfahren.

Eigentlich wollte sie nur mehr herausfinden, vielleicht konnte sie dann auch ein Lächeln aus ihm herausquetschen, ein schönes, kein komisches Salmon Daikon - Lächeln.

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⏰ Last updated: Jun 30, 2020 ⏰

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Wasser und Schmetterlinge [GiyuShino]Where stories live. Discover now