Kapitel 4

8.2K 436 18
                                    

„Was willst du denn mit dem Schlüssel?" Fragend zeigte er auf das blaue Auto vor uns. „Ich dachte wir gehen zu Fuss?" „Weist du wie lange das dauert?" Kopfschüttelnd sah ich ihn an. "Ich weiss ja nicht mal wo sich genau die Schule befindet aber ist okay. Dann halbiere ich halt einfach die Zeit, die wir mit dem Auto haben und schon hab ich die ungefähre Zeit die ich brauche." Sagte ich und setzte mich gleichzeitig ins Auto, "Dann mach das mal."

Ich schrieb jede Zeit die wir an einer Ampel oder bei einem Fussgänger verbrachten, in mein kleines Notizbuch und versuchte mir, so gut es ging den Weg zu merken. „Wir sind da." Tony hielt vor der Schule an, liess seine Hände in sein Schoss fallen und guckte zu mir rüber. Ich guckte von meinen Notizen hoch, durch das Fenster und rümpfte die Nase. Was soll das genau sein?  Halb zerfallenes, im Mittelalter gebautes Gebäude mit zu kleinen Fenstern und einer Fassade die ich lieber nicht zu nahe kommen sollte. Der Pausenplatz war gross und bot viel platz aber das war auch schon das einzige positive aber naja zurück zum wesentliche. „Wir haben genau 22 Minuten gebraucht. Dabei habe ich die Zeit an den Ampeln, den Fussgängern und den Rechtsvortritten noch nicht abgezogen." Flüsterte ich zu mir selber und schrieb alles feinsäuberlich, sodass ich es morgen auch noch verstehe, in das kleine Notizbuch. „Das heisst ich brauche zu Fuss, ungefähr eine halbe stunde und 14 Minuten wenn ich es mir gemütlich nehme und eine halbe Stunde und 6 Minuten wenn ich das Tempo erhöhe." Überlegte ich und kaute dabei an meinem Kugelschreiber, guckte anschliessend hoch und nickte. „Das wird meine neue Schule sein?" Fragte ich als ich das Notizbuch zuklappte und auf meinen Schoss legte. Nickend richtet Tony seinen Blick wieder auf mich. "Du musst mir was versprechen." Er startete den Motor. „Verhalte dich morgen normal." "Ich verhalte mich immer normal?" "Ja aber wie kann ich es dir am besten erklären... Man hat es auf dieser Schule nicht immer leicht als "Die Neue" und..." "Ist schon gut Tony. Ich weiss was du mir sagen willst aber ich krieg das schon irgendwie hin." 

„Sam?" „Was? Oh." Schnell stieg ich aus dem Auto und griff nach meinem Notizbuch, das noch auf dem Autositz lag. „Wo wart ihr?" fragte der tätowierte Junge mit vollem Mund und lehnte sich gegen die Wand. „Ich habe Sam ihre neue Schule gezeigt." "Und hat es unserer kleinen gefallen?" Grinste er und versperrte mir den Weg für in das Wohnzimmer. Zähneknirschend blieb ich vor ihm stehen. „Lass das Rion." Warnte Tony ihn und er liess mich durch. Ich setzte mich auf das leere Sofa und zog meine Beine an meinem Körper. „Sag mal." ertönte es auf einmal hinter mir und schon wurde mir die Brille von der Nase geklaut „Brauchs du die überhaupt?" „Die Gläser sind nicht korrigiert." Gab ich, während ich nach der Brille schnappte, von mir griff aber in das leere. „Warum trägst du sie dann?" „Warum sollte ich nicht?" „Stell mir keine Gegenfragen." sagte er und drehte die Brille in seinen Händen um die eigene Achse. "Dann gib mir einfach die Brille zurück!" fauchte ich und schnappte sie aus seinen Händen „Vorsicht sie beisst." kam auf einmal ein Lachender Jan und liess sich neben Greg auf das Sofa fallen. Wütend starrte ich die beiden an. „Und ich dachte immer sie kann sowas nicht." Sagte Benn und setzte sich auf die Sofalehne. Was wird das hier. Eine Versammlung? „Was kann wer nicht?" fragte Tony und auch er gesellte sich zu uns. Jetzt fehlten nur noch zwei. Seufzend senkte ich meinen Kopf. „S-Sie hat mich angefaucht." Stotterte Alex und sass immer noch verstört neben mir. „Ja und? Noch nie ein fauchendes Mädchen gesehen?" Genervt wollte ich aufstehen, doch mir wurde wie zuvor der Weg versperrt. „Kannst du nicht aufpassen?" „Die Frage ist wohl eher, ob du nicht aufpassen kannst." Und genau mit diesen Worten und einer ungewollten Tat, rannte ich nun schreiend die Treppe hoch und bat zu Gott, dass mich der Riese hinter mir, der immer drei Tritte zugleich nahm und somit viel, viel schnell war aus ich, mich nicht erwischte. Doch das Glück war mal wieder nicht auf meiner Seite und schon spürte ich, wie mein Fuss der vorletzten Treppe hallo sagen wollte. Hart knallte ich auf den Boden und blieb einfach liegen. Dem schnaufendem Ungeheuer, dass sich nun über mich beugte, konnte ich eh nicht mehr entkommen. Ich kniff meine Augen zusammen und zuckte zusammen als ich zwei Hände an meiner Hüfte spürte, die mich vom Boden hoben. "Ich glaube, das war Strafe genug." lachte Rion und liess mich los als ich sicher auf dem Boden stand. "Scheiss Karma." flüsterte ich und fasste an meinen pochenden Kopf. "Alles okay?" fragte Rion und stupste in meine Wange. "Ich wollte dich nicht schlagen." Ich sah meinem gegenüber in das Gesicht. "Entschuldigung angenommen aber mach das trotzdem nie wieder." warnte er mich noch einmal.

Einige Minuten stand ich noch wie angewurzelt an derselben Stelle und starrte auf den Boden. "Musste das jetzt sein?" hörte ich Tony Fragen als ich mich langsam, in Richtung mein Zimmer drehte um meinen Kopf in das weiche Kissen zu legen und nichts mehr zu machen. Doch da ich sehr schlecht dabei war nichts zu machen, verbrachte ich den Tag hauptsächlich damit, in meinem Liebling Buch zu lesen. Meine Brille schob ich dazu auf meinen Kopf, damit meine Haare nicht ständig meine Sicht verdeckten.

Nerdy und die 7 JungsWhere stories live. Discover now