Kapitel 12

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Samstagmorgen und ich sass kerzengerade in meinem Bett und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit. Was zum Teufel war das? Ich strich mir über mein Gesicht und wollte mich wieder hinlegen als das Geräusch wieder ertönte. Mit leicht zittrigen Händen rüttelte ich an Cloes Schulter doch sie schlief einfach weiter. Ach come on Cloe wach schon auf. Mit zwei weiteren Versuchen, Dornröschen aufzuwecken gab ich es schlussendlich auf. „Wenn ich sterbe bist du schuld." Flüsterte ich und trampelte die Decke von meinen Beinen. Mit nackten Füssen suchte ich den sichersten Weg zu meiner Tür und stoppte als das Geräusch schon wieder ertönte. Ich kämpfte mit meinen Gedanken, ob ich doch lieber wieder ins Bett hüpfen soll und mich unter der Bettdecke zu verstecken doch so klug ich auch bin, öffnete ich die Tür einen Spalt und guckte in den ebenfalls dunklen Flur. Wie spät ist es eigentlich? Ich sammelte meinen ganzen Mut zusammen und verliess mein sicheres Zimmer und schlich durch den Flur zum nächstbesten Lichtschalter. Wenn ich jetzt das Licht anmache, hab ich mich dann nicht schon selbst getötet falls ein Killer im Haus ist? Mit diesem Gedanken nahm ich meinen Finger vom Schalter und schlich weiter, leise zur Treppe. Erleichtert blieb ich stehen als ich ein bekanntes husten hörte. „Sam was machst du denn hier?" „Das gleiche könnte ich dich auch fragen?" Wir starrten uns beide an bis der blondhaarige auf einmal anfing zu grinsen. „Was?" „Hast du meinen Rat endlich zu Herzen genommen?" fragte er und lehnte sich an den Küchentisch. Er tippte auf seine Nase als ich ihn dümmlich anschaute. „Als ob ich mit der Brille schlafen würde und ausserdem bist du schuld das ich wach bin." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Ich?" „Ne dein Zwillingsbruder Alex. Ich dachte du bist ein Einbrecher oder so." Er fing an zu lachen und klopfte mir auf die Schulter. „Tut mir Leid willst du auch einen Tee." „Meinst du ein Tee macht mich wieder müde?" gab ich launisch von mir. Nickend machte er mir meinen Lieblings Tee und streckte ihn mir entgegen. Ich setzte mich an den Tisch und pustete in die Tasse. Der Stuhl neben mir wurde zurück gezogen und schon spürte ich den Blick des blondhaarigen auf mir. „Sag mal Sam." Ich guckte ihn fragend an. „Warum versteckst du dich  hinter einer Brille mit viel zu dicken Gläsern die dabei auch noch unecht sind. Null korrigiert wenn du verstehst?" „Hörst du denn nie auf mich solche Fragen zu stellen?" Er zuckte mit seinen Schultern. „Ich verstehe es einfach nicht." „Musst du auch nicht. Danke für den Tee." Ich schluckte den Rest hinunter und stellte die Tasse in die Spüle. „Wenn ich du wäre, würde ich auch wieder ins Bett. Es ist erst nach drei Uhr morgens." Er winkte ab. „Ich warte noch auf jemanden."

Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, war es hell im Zimmer. Augenreibend drehte ich meinen Kopf auf die rechte Seite und erschreckte mich fast zu Tode. Eine grinsende Cloe lag dicht neben mir und blinzelte mich unschuldig an. „Guten Morgen." Trällerte sie fröhlich und nahm mir die Decke weg. „Auf stehen ich hab Hunger." Ich nickte und rappelte mich auf. Nach dem wir uns umgezogen und uns frisch gemacht hatten befanden wir uns in wenigen Minuten in der Küche. Ich ass wir immer ein Marmeladenbrot und Cloe machte sich Cornflakes. „Guten Morgen." Gähnte Tony als er in die Küche steuerte und sich ein Kaffee machte. Ich nickte ihm so wie Cloe zu. „Gut geschlafen?" „Hmm..." brummte ich und schluckte. „Okay. Hat da jemand schlechte Laune?" „Nein." Cloe boxte mir in die Seite und ich schaute hoch. „Oh sorry was hast du gesagt?" fragte ich und legte mein Handy auf den Tisch. „Er hat gefragt ob du gut geschlafen hast." „Wenn man nachts geweckt wird weil, ein gewisser jemand nachts in der Küche Lärm machen muss, ganz gut." „Hat er schon wieder gewartet?" seufzte Tony und stellte seinen Kaffee neben ihm auf die Küchentheke. „Auf wenn wartet er den?" „Colé." Kam die Antwort kurz und knapp. „Colé. Der siebte Zwerg?" mischte sich Cloe ein und Tony sah sie Kopfkratzend an. „Ignorier sie einfach."

„Colé war bevor du hier eingezogen bist, wegen familiären Gründen zurück zu seinen Eltern gegangen. Du musst wissen Alex und Colé verstehen sich wirklich gut und da Colé gesagt hatte, dass er nur für eine Woche bei seinen Eltern bleiben würde, wurden es schon zwei. Er wartet jeden Samstagabend, in der Hoffnung er würde endlich zurück "nach Hause" kommen." Erklärte er und ich nickte. „Sag mal was ist Colé für ein Typ." Cloe legte den Löffel in die leere Schale und guckte zuerst mich dann Tony fragend an. „Dein ernst?" Sie zeigte mir einen Daumen hoch und wartete gespannt auf die Antwort. „Wie soll ich sagen." „Guten Morgen." Greg kam mit Jan in die Küche und unterbrach Tony beim reden. „Ales Fit im Schritt." Zwinkerte Jan in die Runde und lachte ab seinem eigenen Witz. Ich hustete gekünstelt und schüttelte den Kopf. Was ist daran bitte Lustig?

Nach einiger Zeit, verstaute Cloe ihr Geschirr und wir verliessen die Küche die inzwischen ziemlich voll wurde. „Okay und was machen wir zwei den heute schönes?" „Ich hab da eine Idee." Sie zog mich näher zu sich und flüsterte mir leise ins Ohr. „Wir werden jetzt mehr über den siebten Zwerg herausfinden." 


Nerdy und die 7 JungsWhere stories live. Discover now