Kapitel 15

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Unsicher stand ich im Badezimmer vor dem Spiegel und betrachtete mein Brillenloses Gesicht. Meine blonden Haare, hingen mir offen über die Schultern, sodass ich mein Gesicht, im Notfall einfach verstecken konnte. Ein langes seufzen entwich mir als ich mich abwandte, und zur Tür ging. „Hey Sam wir müssen los kommst du endlich?" Alex Stimme wurde bei jedem Wort leiser als er mich erblickte. Ich schulterte meine Tasche und versuchte ihn und seinen offenen Mund zu ignorieren. „D-du hast.." „Können wir einfach fahren?" unterbrach ich ihn und verschwand nach draussen. „Wie, ich meine was ist passiert? Du würdest doch nie ohne deine Brille an die Öffentlichkeit gehen." „Lass das einfach mein Problem sein." Ich setzte mich neben Jan ins Auto der mir ein Lächeln schenkte. „Unsere kleine hat endlich eingesehen, dass die Brille ein nutzloses Stück Plastik ist." Sagte Alex sogleich als er den Motor startete und los fuhr. Greg der vorne sass, guckte überrascht nach hinten und nickte überzeugt. „ Wie hast du das hingekriegt Alex?" „Ich hab gar nichts gemacht."

In der Schule fing der Horror erst an. Ich hatte nicht mal einen Fuss aus dem Wagen gesetzt und schon fing das Geflüster an. Wer ist sie? Ist sie neu an der Schule? Sah ich wirklich so anders aus ohne die Brille? Ich watschelte hinter den Jungs her zum Haupteingang der Schule und versuchte so unauffällige wie immer zu sein. „Morgen süsser." Quietschte es auf einmal neben meinem Ohr. Das blonde Haar des Mädchens wehte im Wind als sie auf uns zu gelaufen kam. „Chantal was für eine Überraschung dich hier zu sehen." Murmelte Alex und lächelte gefälscht. „Begleitest du mich zu meinem Klassenzimmer?" Hilfesuchend, sah Alex zu Greg und Jan die das ganze belustigt beobachteten. Doch bevor der blondhaarige etwas erwidern konnte, wurde er schon mit gezogen.

Kenn ihr diese Déjà-vu Momente? Wie am ersten Tag stand ich nun alleine auf dem Schulhof. Weit und breit kein Jan, Greg oder Benn zu sehen der immer mit seinem Fahrrad zur Schule fuhr. „Oh hey Sam ich hab dich fast nicht erkannt." Scherzte Cloe und schlug mir freundschaftlich gegen die Schulter. Da ich sie nicht kommen sah, zuckte ich bei ihrer Berührung zusammen und glotze sie erstmals mit grossen Augen an. Ich streckte ihr sogleich meine Brille entgegen die sie mir mit einem schiefen grinsen abnahm. „Abgemacht ist abgemacht. Also zieh sie an."

Man sah es ihr an, dass sie sich unwohl füllte mit der Brille durch den Schulflur zu gehen. „Okay. Habt ihr noch nie ein Mensch mit Brille gesehen?" rief sie auf einmal aus als wir neben einer Gruppe Mädchen vorbei liefen, die uns kichernd an glotzten. Die Gruppe hörte sofort damit auf und verschwanden hinter der nächst beste Ecke. „Das war nicht sonderlich nett." Die angesprochene ignorierte meine Feststellung und lief den Gang einfach weiter runter bis zum Chemiraum. Wenigstens die Lehrer schienen mich auch ohne Brille zu erkennen da sie mich wie jeden Tag mit meinem Namen grüssten. Trotzdem schenkten sie Cloè und mir Blicke, die niemand richtig deuten konnte.

­„Die Woche soll so schnell wie möglich zu Ende gehen. Das hält doch keiner aus." Rief sie und wirbelte mit ihren Armen umher. „Die Leute glotzen dich an, als ob sie noch nie einen Mensch gesehen hätten." „Um was geht es hier eigentlich?" Cloe stoppte bei ihrer Bewegung und drehte sich grinsend um. Ihr grinsen verschwand aber als sie sah, wer sich hinter ihr befand. „G-gar nichts." Keuchte sie erschrocken und wich ein paar Schritte hinter mich. Warum hatten alle "Angst" von Rion? Ja er war gross und ja er hatte Tattoos aber seien wir mal ehrlich. Er besass auch gute Seite. Zum Beispiel als er, oder als... ach vergesst es. „Du siehst anders aus." Sprach er nun zu mir. „Ach was, auch schon bemerkt?" Nickend kam er auf mich zu und beugte sich so, dass er mit mir auf Augenhöhe war. „Ja. Die Brille ist weg. Stattdessen trägst jetzt du." Er deutete auf Cloe. „Ihre Brille. Muss ich das verstehen?" „Lass das mal unsere Sache sein." „Gott und dann sagst man immer, das wir Jungs, kompliziert sind." Ich winkte ihm noch nach als er einfach augenverdrehend umdrehte und irgendwas von, wir sehen uns zu Hause nuschelte.

„Ja also gehen wir jetzt was zu trinken kaufen?" Cloe sah mich mit grossen Augen an und folgte mir schliesslich in die Cafeteria. Obwohl wir nur noch eine Lektion hatten, bevor es klingelte und somit Schulschluss war, brachte ich unbedingt irgendwas zu trinken sonst zerfall ich gleich in Staub. „Hast du ein gutes Verhältnis zu Rion?" „Nein." „Er schien aber Nett." „Nett? Letztens hat er mich mit Nudeln beworfen und mir dann seinen Putzdienst untergejubelt. Findest du das etwa nett?" Ich wollte gerade meine Brille zurück schieben merkte aber, das ich ja gar keine trug. „Nein aber ich habe ihn noch nie so ruhig mit jemandem sprechen sehen ausser mit seinen Freunden. Das war neu und irgendwie unheimlich." „Dann hast du ihn noch nie die Treppe hoch rennen sehen, wenn du aus versehen, bei seiner Lieblings Serie auf den Ausschaltknopf gekommen bist." Ich öffnete meine Cola Flasche und trank ein paar schlücke. „Und glaub mir. Ich habe zu Gott gebetet das er mich, bevor ich in meinem Zimmer angekommen bin, nicht kriegen wird." Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken als ich an das Bild zurück denken musste.

Erleichtert stapelte ich die Bücher in meinen Spint. Als Belohnung, dass ich so früh fertig mit den heutigen Deutschaufgaben und den Hausaufgaben geworden bin, liess mich meine Lehrerin, eine Halbestunde früher aus dem Unterricht. Da meine Mitfahrgelegenheit noch im Unterricht sass, entschied ich Zeit in der Bibliothek zu verbringen. Ich musste eh noch ein Buch über die Geschichte von Illuminati finden. Ich durfte mir das Thema leider nicht selber aussuchen sonst hätte ich wahrscheinlich was Einfacheres genommen wie zum Beispiel, die Funktion des Menschlichen Darms oder so. Obwohl, wenn ich gerade so darüber nachdenke, klingt das voll eklig.

Ich setzte mich, nach dem ich das passende Buch gefunden hatte, auf den Hocker der zwischen den Bücherregal stand und schlug das Buch beim Inhaltsverzeichnis auf. Schon als ich das erste Wort der ersten Seite las, bekam ich schon Kopfschmerzen. Ihr kennt bestimmt diese Bücher, bei denen ihr die Lupe rausholen müsst, damit ihr auch die einzelnen Buchstaben sehen könnt. Erneut begann ich mit viel Anstrengung an zu lesen. „Ein Illuminat, ist ein Mitglied einer geheimen Gesellschaft. Ursprünglich ist der Illuminat einer der größten Geheimorden seit unserer Zeit." Las ich leise vor und zog dabei meine Augenbrauen zusammen.

„Ziele der Illuminati:

-Die Errichtung einer Weltregierung

-Die Zerstörung jeder nationalen Identität

-Die Zerstörung jeder Religion (außer die selbst erschaffene Religion)

-Einen Kollaps der Weltwirtschaft herbeizuführen und damit das totale politische Chaos zu erzeugen

-Menscheneroberung"

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Illuminaten nach einer neuen Weltordnung strebten. Stoppen konnte man sie aber leider nicht, da sie ihre Ziele bei schätzungsweise, 60% erreicht hatten. Wow was für ein Thema.


Nerdy und die 7 JungsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt