So ihr Lieben, da ich es irgendwie doof finde meine Geschichte mitten in der Woche zu beenden und nicht zum Wochenende hin, habe ich mir gedacht ich schiebe ein Spezialkapitel dazwischen :D
Es geht um das erste Treffen zwischen Anna und den Heart Piraten auf dem Sabaody Archipel.
P.S. sehr zu empfehlen und im Moment bei mir in Dauerschleife: One Piece Opening 8 - Auf dem Weg
Aber jetzt viel Spaß beim Spezialkapitel :)
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*POV Anna*Ich saß auf diesen äußert unbequemen Stuhl. Er war aus massiv Holz und die eigentlich polsternde Sitzfläche, war so gut wie nicht mehr vorhanden. So gesehen saß ich eigentlich direkt auf dem Holz. Meine Klamotten waren komplett kaputt und dreckig, zu dem hatte ich schon ewig nicht geduscht. Meine schwarzen Haare klebten in meinem Gesicht und hatten Knoten ohne Ende. Blaue flecken zierten meine blasse Haut und meine Fingernägel waren durchs ständige drauf rum kauen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Allgemeinen konnte man sagen, ich befand mich in einem katastrophalen Zustand und war am Tiefpunkt meines Lebens angekommen. Aber wenn ich ehrlich zu mir war, konnte ich selbst nichts dafür. Seit knapp einem halben Jahr befand ich mich in Gefangenschaft von so einer Obertusse und ihrem schleimigen Bruder. Ich bekam keine Sonne zu sehen, nur die Reste von Ihnen zu essen und das Wasser, was sie mir zu trinken gaben, war echt widerwertig. Ich sollte für sie putzen und kochen, den ganzen Dienerkram eben. Als der Bruder mich eines Nachts in sein Zimmer holen ließ, brachte ich ihn fast mit den Ketten, mit denen meine Handgelenke aneinander gekettet waren, um und daraus resultierte, dass ich jetzt hier auf diesem Stuhl saß. Sie wollten mich verkaufen, in einer Menschenaktion. Wie schrecklich war eigentlich diese Welt, in der wir lebten, wenn es sowas wie Sklaverei und offizielle Orte für Menschenhandel gab? Ich wünschte mir ich wäre da wo ich hingehörte! Auch wenn ich nicht wusste wo das war... Bis auf meinen Namen und mein Geburtstag, den 06. November, wusste ich gar nichts mehr. Ich hatte mein Gedächtnis verloren und damit meine Vergangenheit und meine Persönlichkeit... Ich kam mir vor wie ein Schatten meiner Selbst und fragte mich des Öfteren, wieso mich keiner suchte. Hatte ich denn keine Familie oder Freunde, welche sich Sorgen um mich machten? Oder war ich es einfach nicht wert gerettet zu werden? Kurz hatte ich während meiner Gefangenschaft dran gedacht, den Scheiß einfach zu beenden, indem ich mich selbst tötete... jedoch war dies nur ein flüchtiger Moment, denn ich beschloss lieber irgendwie einen Weg hier raus zu finden und ein freies Leben zu führen.
Als die Tür sich vor mir öffnete sah ich auf und diese Obertusse mit drei weiteren jungen Hofdienerinnen betraten den Raum. Wie ich diese Tussi hasste! Es gab keinen abscheulicheren Menschen für mich. Ich hörte wie ihre hohe penetrante Stimme sich erhob: „Mein Gott, richtet sie her. So bekomm ich doch kein Geld für sie! Eher muss ich was draufzahlen, um sie los zu werden! Und beeilt euch gefälligst, in einer Stunde ist sie zur Versteigerung dran, direkt nach der Meerjungfrau." Damit verschwand die blonde wohlgekleidete Frau den Raum und die drei Hofdienerinnen machten mich vom Stuhl los, nur um mich dann unter eine Dusche zu stellen.
Das Wasser prasselte auf mich ein und ich genoss die wärme und selbst dieser, für mich, unangenehme Erdbeergeruch des Shampoos machte mir nichts aus. Wie lange durfte ich mich nicht mehr duschen? Mal überlegen... drei Wochen ist es her, dass ich den Bruder dieser Obertussi umlegen wollte, also hatte ich auch mindestens solange nicht mehr duschen dürfen. Also ja, diese Dusche war gerade wie Weihnachten und Geburtstag zusammen, nur leider durfte ich dieses Wohltuende Gefühl nicht lange genießen, denn ich wurde wieder aus der Dusche gezogen und fertig gemacht für die Versteigerung. Die eine der Hofdienerinnen, ihr Name war glaube ich Aimi, steckte mich in ein verdammt knappes schwarzes Dienerinnen Outfit. Das sollte wohl die Fantasie der Bietenden ankurbeln. Bei dem Gedanken wird mir schlecht und ich wäre am liebsten geflohen, doch mit diesen Handschellen, würde ich nicht weit kommen. Sie verfrachteten mich wieder auf diesen äußerst unbequemen Stuhl und Aimi machte mit meinen Haaren weiter. Die Rothaarige von Ihnen kümmerte sich um mein Make-Up und die Brünette um meine Fingernägel. Ich sah ihrem Gesicht an, wie katastrophal ich mir diese zugerichtet hatte. Sie feilte mir die grob an geknapperten Nägeln glatt und strich sie anschließend in einem Rotton an. Ziemlich hübsch diese Farbe, wie ich fand. Irgendwie mochte ich die Farbe rot an sich sehr gerne. Sie strahlte für mich etwas von Gefahr aus, etwas Unzähmbares und Feuriges. Ich weiß selbst nicht so genau, ich hatte aber das Gefühl, dass das meine Farbe war. Als sie nach gut einer dreiviertel Stunde mit mir fertig waren, verließen sie den Raum, um der Tussi und ihrem Bruder bescheid zu geben. Seufzend sah ich mich um. Die Handschellen waren mein täglicher Begleiter geworden und diese wurden zusätzlich an einer Kette im Boden verankert. Ich ließ meinen Kopf in den Nacken fallen und starrte an die graue Decke. Vielleicht hätte ich Glück und mich kaufte jemand nettes und ich würde doch noch ein gutes Leben führen... Doch konnte jemand überhaupt gut sein, der Menschen kaufte, als wäre dies eine Supermarkteinkauf? Wahrscheinlich nicht. Demnach blieb nur eine Wahl, und zwar musste ich fliehen, bevor es zur Versteigerung kam. Nur wie? Ich sah mich um und konnte nichts Hilfreiches entdecken. Solange ich diese Handschellen nicht abbekam, konnte ich mich nicht mal von diesem Stuhl erheben. Seufzend ließ ich meinen Kopf hängen und unterdrückte einen verzweifelten Schrei. Dieser würde mir auch nichts bringen! Ich öffnete meine Augen ein wenig und sah traurig auf das Laminat unter mir.
Was war das? Leicht legte ich meinen Kopf schief und beugte mich etwas weiter runter. Etwas Kleines, schwarzes blitzte mir entgegen. Eine Haarspange! Mein Herz machte einen Marathon und ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch, ließen mich den kleinen Gegenstand aufheben. Vorsichtig drehte ich dieses in meiner Hand hin und her. Wieso nur beglückte mich diese Spange? Wie hypnotisiert starte ich sie an und meine Finger begannen fast automatisch die Spange zu verbiegen. Ich wusste nicht wieso ich dies tat, es fühlte sich nur gerade in diesem Moment so gut und hilfreich an. Konnte es denn sein? Konnte es sein, dass ich unterbewusst etwas machte, wovon ich nicht mehr wusste das ich es konnte? Schaltete mein Körper und mein Hirn auf Überlebens Modus? Wie in Trance steckte ich die verbogene Spange in das Schloss der linken Handschelle und fing an darin rum zu bohren.
~Klack~
Das durfte jawohl nicht wahr sein. Faszinierend betrachtete ich wie die Handschelle an meinem linken Handgelenk aufsprang und sich von diesem löste. Anscheinend konnte ich instinktiv Schlösser knacken! Der Wahnsinn! Meine Lippen nahmen ein glückliches Grinsen an und ich zog die Bodenkette über das linke Ende der Handschelle. Ich war frei... okay zumindest frei vom Stuhl und halbwegs von meiner Handschelle. Ich konnte ein freudiges Quietschen nicht unterdrücken und schnappte mir die verbogene Spange, um mich über das rechte Schloss der Handschelle herzumachen. Das war echt schwer. Ich war Rechtshänderin und ich schaffte es nicht das Schloss zu öffnen. Immer wieder rutschte ich mit der Spange aus und als ich hörte wie die Tür sich erneut öffnete hielt ich erschrocken in meinem Tun inne.
„WAS IST HIER LOS?" Die Tussi schrie in einem hohen Ton und sah dann zu ihren Untergebenen: „Fesselt sie gefälligst sofort wieder!" Zwei Männer kamen bedrohlich auf mich zu und ich machte eine Biege. Sie jagten mir im Raum hinterher und die Tusse und ihr Bruder versperrten mir die Tür. So konnte ich niemals aus diesem Raum raus. Ich wollte das nicht! Ich wollte nicht verkauft werden! Ich wollte nicht wie ein Gegenstand behandelt werden, NIE wieder! Panisch lief ich immer wieder vor den beiden Idioten weg, bis sie mich umzingelt haben.
„Geht doch!", ungeduldig sah die Blonde mich von oben herab an und einer der Affen packte mich und nahm meine baumelnde Seite der Handschelle: „Mach sie wieder daran und dann ab nach vorne. Die Meerjungfrau ist schon dran und sie ist die nächste!"
Mein Herz schlug wie verrückt und die Panik stieg immer weiter in mir auf, also tat ich das, was mir mein Gehirn in meiner Angst riet. Ich schrie und das mit aller Kraft: „NEIN! ICH WILL DAS NICHT! HÖRT AUF!" Ich hatte meine Augen zusammengekniffen und mich aus dem Griff des Affen gerissen. Erst als ich kurz darauf dumpfes aufprallen hörte öffnete ich wieder meine Augen und sah mich überrascht um. Die Anwesenden in dem Raum waren anscheinend gegen die Wand geflogen und lagen jetzt benommen auf dem Boden. Was war passiert? Die beiden Affen bewegten sich wieder leicht. Okay, es war erst mal egal was passiert ist. Ich musste jetzt hier weg! Ich nahm meine Beine in die Hände und rannte aus dem Raum. Ich wusste nicht wie ich hier raus kam. Ich wusste nur, dass dies möglichst unauffällig geschehen musste. Noch mehr die mich einfangen wollten, konnte ich nicht gebrauchen.
„HALTET DIESE MISSSTÜCK VERDAMMT NOCH MAL AUF!", diese Stimme würde ich garantiert nicht vermissen, wenn ich hier geflohen war. Kurz sah ich nach hinten und entdeckte die blonde Tusse, die sich ihren Kopf hielt. Als ich schnelle Schritte hörte und bemerkte, dass mich jetzt auch noch die Aktionswächter verfolgten rannte ich schneller und bog nach rechts ab und dann wieder nach links nur um im nächsten Moment überrascht stehen zu bleiben. Vor mir in einem riesigen Fischglas schwamm eine Meerjungfrau und sah mich genauso überrascht an wie ich sie.
„WAS IST HIER LOS?" Ganz langsam drehte ich mein Gesicht nach rechts und sah einen großen Mann, welcher aufgeregt aufgesprungen war.
„FANGT SIE GEFÄLLIGST WIEDER EIN!", er zeigte auf mich und mein Bick verfinsterte sich. Das war der Vater, dieses schmierigen Typens und der blonden Obertusse und er hatte etwas, was mir gehörte und das würde ich mir um jeden Preis wiederholen.
Als ich im Augenwinkel einen Wächter bemerkte, der sich mir näherte, holte ich aggressiv mit meinem rechten Arm aus und zog ihm das eiserne Ende der Handschelle über. Bewusstlos brach der kleine verkleidete Mann zusammen, ich hatte ihm voll am Kopf erwischt. Irgendwas in mir sagte mir, dass mich nichts mehr aufhalten konnte und ich rannte grinsend die Treppe von dem Podest runter, um mich im nächsten Moment auf diesen arroganten Arsch zu stürzen. Er holte mit der Faust aus und wollte nach mir schlagen, instinktiv wich ich ihm aus und trat ihm, mit meinem Knie in den Bauch. Japsend sackte der Dunkelblonde erwachsene Mann nach vorne und ich schwang mich auf den Rücksitz und legte die Kette der Handschellen um seine Kehle und zog zu: „Du hast da was, was mir gehört! Und das hätte ich gerne wieder. JETZT versteht sich.", ich zog noch mehr zu und er versuchte sich aus den Ketten zu befreien. Doch vergebens. Ich war in einer erhöhten Position und hinter ihm. Es war Mucks Mäuschen still im Aktionshaus und alle beobachteten uns. Ich spürte ihre Blicke auf meinem Rücken.
„PAPA! TUT DOCH WAS!" Kurz sah ich auf und entdeckte wieder die blonde Zicke. Ich sah wieder auf ihren Vater, der immer verzweifelter nach Luft rang. Dann sah ich es aufblitzen. Das goldene Armband. MEIN goldenes Armband. Im Augenwinkel sah ich einen anderen Typen, der nach mir greifen wollte. Ich lies die linke Handschelle los und zwiebelte auch ihm diese über den Kopf. Schnell schnappte ich mir mein Armband und lief dann die Treppe der Sitzränge hoch. Ich hörte wie die Waffen angelegt wurden, es wurde eng und ich betete, dass sie mich nicht trafen.
Im nächsten Moment krachte etwas durch die Decke und sorgte für eine Ablenkung. Überrascht blieb ich stehen und drehte mich um. Ein Junge mit einem Strohhut und noch zwei andere waren gerade durch die Decke des Aktionshauses gekracht und zog jetzt die Aufmerksamkeit auf sich.
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Windprinzessin auf hoher See
FanfictionHallo ihr Lieben. Ich hatte den ersten Teil der Geschichte schon mal reingestellt, allerdings wieder gelöscht um es noch einmal zu überarbeiten. Es geht um ein Mädchen, welches vor rund 2 1/2 Jahren, unseren Lieblingspiraten begegnete. Nicht wissend...