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Eine Woche später stand Chittaphon mit seinen Eltern am Flughafen, kurz davor, in das Flugzeug nach Südkorea zu steigen. Er hatte sich vor etwa zehn Minuten unter Tränen und langem Umarmen von seinen zwei besten Freunden verabschiedet, sie hatten sich gegenseitig versprochen, im Flugzeug gemeinsam zu schreiben und sich Tanzvideos von sich zu schicken, bis sie sie wiedersahen, dann würden sie wieder eines zu dritt machen, auch hatte Chittaphon versprechen müssen, seine schlechte Laune nicht an seinen Eltern auszulassen, sondern so positiv wie möglich zu bleiben.

Auch wenn Chittaphon es nicht zugeben würde: Selbst wenn er nicht nach Korea wollte, war er dennoch ein klein wenig aufgeregt. Er war erst einmal in Korea gewesen, sodass er sich erinnern konnte und das war zehn Jahre her, als seine Eltern ihn in einer Ferienwoche nicht alleine in Thailand lassen wollten und Xiaojun und Hendery keine Zeit hatten. Seine freie Zeit würde er nutzen, um sein Koreanisch zu verbessern. In die Schule, in die er gegangen war, hatte er oft das Gefühl gehabt, dass sein Koreanischlehrer selbst die Sprache nicht konnte.

Chittaphon und seine Eltern stiegen in das Flugzeug und setzten sich auf ihre Plätze, Chittaphon wollte absichtlich keinen Platz neben seinen Eltern haben, damit er sich nicht ihre lahmen Entschuldigungen anhören musste, die sowieso nichts mehr brachten. Er setzte sich an seinen Fensterplatz und nahm sich sogleich seine Kopfhörer zur Hand, um für die nächsten Stunden Musik zu hören.

Nach einigen Minuten setzte sich ein anderer Mann neben ihn, er hatte blondiertes Haar und es schien seidenweich zu sein, als würde es sich anfühlen, als wenn Wasser über die Hände floss. Er hatte stark ausgeprägte Wangenknochen, sehr dunkle Wimpern und Lippen, die aussahen, als wären sie von jemandem mit außerordentlichen Zeichenkünsten liniert worden. Chittaphon schenkte ihm mehrere bewundernde Blicke, bevor er sich wieder seinem Handy zuwandte.

„Kannst du englisch?”, fragte der Mann neben ihm auf englisch und Chittaphon zog sich sie Kopfhörer aus den Ohren und bejahte. In der Schule hatte er eine gute Englischlehrerin gehabt, der er fast jede Stunde begeistert zugehört hatte, also verstand er mehr als genug.

„Willst du dich einige Minuten mit mir unterhalten, während wir hier warten, bis der Flieger losfliegt?”, fragte der Fremde. Sein Ton den er anschlug klang, als wäre er nicht überrascht, wenn der Pinkhaarige einfach ablehnen würde, als wäre es ihm egal. 

„Ich habe nichts dagegen. Warum fliegst du nach Korea?”, fragte Chittaphon. Er wusste nicht, was er sonst hätte fragen sollen. Was die Lieblingsfarbe war, wäre auch langweilig gewesen.

„Ich hatte sie letzte Woche Urlaub und fand Thailand ganz interessant, ich verstehe kein Wort Thailändisch, aber genau das hat mich angesprochen. Und du?”, fragte er.

„Ich? Ich muss irgendeinen Fremdling heiraten, von dem ich nicht einmal den Namen weiß, weil meinen Eltern Freunde in Korea haben, mit denen sie eine verbundene Firma haben wollen, was sie natürlich mit einer Hochzeit machen müssen, anstatt einen bekloppten Vertrag zu unterschreiben”, beschwerte Chittaphon sich, während er sich offensichtlich selbst ein wenig veralberte, dies aber von sich selbst so armselig fand, dass er über sich selbst lachen musste. „Ich bin nur noch müde und bin ein bisschen schlecht gelaunt, das ist alles. Wie heißt du überhaupt?”

„Johnny. Johnny Suh.”

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Ich dachte mir, dass Johnny schon ein bisschen früher vorkommen sollte, er ist ja der Loveinterest.
So, wie ich es eigentlich geplant hatte, wäre er erst viel später vorgekommen lol.

ɴᴏᴛ ᴀs ᴘʟᴀɴɴᴇᴅ | johntenWhere stories live. Discover now