Chapter Twelve

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Eine unendlich lange Weile blieb es still, aber man konnte sehen, dass in Jamie's Kopf alles zu schreien begann. Er fühlte sich sichtlich unwohl und das Zittern seiner Hände verstärkte sich noch.

"Also... Naja... Das letzte Mal, als ich Bus gefahren bin war mit meinem Dad.
Ich war zwölf und wir mussten irgendwo hin, ich glaube es war der Baumarkt.
Jedenfalls hab ich mich schon auf so einen Sitz in einer Vierergruppe gesetzt, wo bereits ein Platz besetzt war, während mein Vater Fahrkarten holte. Nun hab ich so aus dem Fenster geguckt und merkte, wie mich, von der Seite, ein Mann der mir gegenüber saß, anstarrt."

Jamie holte Luft. Der Ausdruck in seinem Gesicht sah schon fast gequält aus und seine Augen wirkten auf einmal gleichzeitig müde und panisch. Ich wollte ihm eine Hand auf die Schulter legen um ihn zu beruhigen aber auch gleichzeitig ermutigen weiterzuerzählen, doch als ich die abwehrende Aura spürte, die von ihm ausging stoppte ich mitten in der Bewegung und ließ meine Hand wieder fallen.

"Dieser Typ... Er hat mich nicht nur angestarrt, sondern auch gegrinst. Ich glaube nicht an Geister oder Dämonen oder solchen Quatsch, aber diese... Grimasse... Es sah einfach nicht menschlich aus.
Ich fragte mich gerade wo mein Dad geblieben war und beugte mich vor um zu dem Automaten zu sehen, da sah ich, dass der Mann nicht mehr grinste. Allerdings stand sein Mund nun speerangelweit offen. Genauso wie sein Hosenstall. Und wie die Zunge aus seinem Mund hing... "

Ich merkte, dass er nicht mehr erzählen konnte. Er hatte aufgehört, als er mein Gesicht sah, ich muss wohl genauso geschockt ausgesehen haben wie ich mich fühlte. Seine Zitternden Hände hatten sich während seiner Erzählung zu Fäusten geballt, die er nun wieder entspannte.

"Jamie... Ich weiß nicht was ich sagen soll, es tut mir leid, ich... Oh mein Gott, wo war denn dein Vater?"

Er schien aus einer Art Trance aufzuwachen und erzählte nun mit fester Stimme und ohne jegliche Emotion weiter.

"Ich war in den falschen Bus gestiegen. Der Mann, der in den Bus gestiegen war und Fahrkarten kaufte war nicht mein Dad. Ich weiß auch nicht genau wie das passieren konnte. Jedenfalls sind wir zur Polizei gegangen, ich war in Therapie und mein Leben ging so normal, wie eben möglich, weiter.
Öffentliche Verkehrsmittel waren danach aber für mich gestrichen."

Ich konnte nichts sagen. Ich WOLLTE etwas sagen, aber ich konnte einfach nicht. Der Drang war so groß ihn zu Umarmen, ihm Trost und Zuneigung zu spenden, ein Fels in der Brandung zu sein, aber ich hatte nicht dass Gefühl, dass wir schon auf diesem Level einer 'Beziehung' waren, und ich wollte auch nichts noch schlimmer machen.

"Aber jetzt kann ja so etwas nicht passieren, oder? Du bist da und ich bin ein großer erwachsener Mann. Niemand Zeigt einem erwachsenen Mann im Bus seinen Schwanz, das wäre lächerlich. Das schaff ich schon, ich muss einfach..."
Er murmelte so weiter während ich versuchte eine andere Lösung als den Bus zu finden.... Aber ich fand keine. Und ich wusste, dass der Bus in spätestens fünf Minuten da sein würde.

"Jamie, ich frage dich jetzt zum letzten Mal." sagte ich und unterbrach damit sein Murmeln, welches sowieso eher an ihn selbst gerichtet war als an mich.
"Wirst du es schaffen in diesen Bus zu steigen, der da gleich um die Ecke kommt, oder wird dann etwas schlimmes passieren, was ich nicht miterleben will?"
Zu meiner Überraschung wehrte Jamie nicht gleich ab oder stimmte zu, sondern überlegte. Gott, er überlegte sogar sehr lange. Und dann sah er verlegen aus.

" Ich... Ich denke schon. Aber... darf ich eine Art, nun ja, Bedingung stellen? Es ist mehr eine Bitte als eine Bedingung, aber ich weiß nicht ob ich es sonst schaffe, also, unter anderen Umständen..."
"Ja, darfst du. Worum geht's denn?"
Er war schon wieder dazu übergegangen mit sich selbst zu reden, weshalb ich mich nicht wirklich schlecht fühlte ihn zu unterbrechen.
"Hältst du meine Hand?" schoss er so laut heraus, dass es fast ein schreien war. Er sah aus wie ein Kind wie er mir seine Hand hin hielt, die Backen groß, weil er in ihnen die Luft lagerte die er anhielt und die Augen zugekniffen.
"Oh... Natürlich!"
Damit hatte ich zwar überhaupt nicht gerechnet, aber das sollte ja kein Problem werden.
Dachte ich.
Denn als der Bus kam und wir Einstiegen, was zum Glück ohne Komplikationen von Jamie's Seite vonstatten ging, hielt er meine Hand so fest, dass meine Finger sich quetschten und es weh tat.
Sehr.
Aber, nun ja... Damit konnte ich leben solange es ihm dabei gut ging. Vor allem, weil sein Griff sich nach wenigen Minuten lockerte. Er hatte seinen Blick nicht vom Fenster gewandt, jedoch hatte ich uns sehr bewusst zu einem Doppelplatz manövriert wo wir absolut niemanden gegenüber vor uns sitzen hatten.
Wie ein Wunder überstanden wir die Busfahrt ohne irgendwelche Schäden zu nehmen. Ich konnte sogar meine Hand normal bewegen und sie tat kaum noch weh. Es sah auch gar nicht so schlimm aus.
Während ich so auf meine Hand starrte war ich vollkommen überrascht, als sich etwas großes in mein Blickfeld schob.
Und mich sofort danach umarmte.
Jamie sagte nichts. Er hielt mich einfach nur fest und ließ seine Tränen von meinem Shirt aufsaugen. Nach einer Weile löste er sich von mir und man sah ihm nicht einmal an, dass er geweint hatte. Hätte ich nicht das kalte, nasse Gefühl auf meiner Schulter gespürt hätte ich an mir gezweifelt.
Auch seine Stimme hörte sich fest und entschlossen an.
"Danke Alice. Ich danke dir so unendlich sehr." Er lächelte mich so ehrlich an, wie ich es sonst nur von Kindern kannte. Es machte mich sehr perplex. Er sah einfach so süß aus.
"Oh, keine Ursache. Ehm... Lass uns einfach zur Arbeit gehen und von Tod meine Sachen abholen."

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I'M BACK
Ich hoffe euch hat dieses Kleine Update gefallen. Ich muss mir erst einmal wieder alle Chapters durchlesen, um wieder rein zu kommen, aber ich wollte euch nicht länger warten lassen.
Vorschläge und konstruktive Kritik wie immer in die Kommentare schreiben.

Bleibt weird
Eure Lola <3

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⏰ Dernière mise à jour : Jun 10, 2020 ⏰

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