Chapter four

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Wie lange wir zu Jamies Haus brauchten realisierte ich nicht. Ich kniff mich immer wieder unauffällig um zu sehen, ob das hier vielleicht doch ein Traum war. Sweeney Todd war mein Lieblingsfilm und ich schämte mich so, Jamie nicht erkannt zu haben. Ganz zu schweigen davon, dass er die Hauptrolle in Chroniken der Unterwelt zusammen mit Lily Collins gespielt hatte.

"Wir sind gleich da!" war das Erste was Jamie die ganze Fahrt über von sich gegeben hatte. Aber ich war nicht besser, ich hatte noch gar nichts gesagt.

Als wir ankamen kam ich aus dem staunen gar nicht mehr raus. Er hatte nicht übertrieben, die Villa war riesig! Trotzdem war es irgendwie gemütlich. Sie war nicht in viele Räume aufgeteilt, so weit ich das sehen konnte, sondern der Flur, die Küche, so wie das Ess- und Wohnzimmer waren die ganze untere Etage zusammen. Zwischen dem Bereich der Küche und dem des Wohnzimmers führte eine schmale Wendeltreppe Nach oben.

"Gefällt's dir?" fragte er. Ich starrte ihn nur unglaubwürdig an.
"Natürlich! Das ist riesig, und trotzdem voll gemütlich. Alles ist so schön eingerichtet und hier ist so viel Platz und..."
"Okay, ich glaube es gefällt dir wirklich sehr!" unterbrach er mich mit einem Grinsen. Aber wo er Recht hatte.....
Es war nun mal wirklich schön!

"Gut, was machen wir jetzt?" fragte ich nach einer Weile. Wir hatten eine gefühlte Ewigkeit nur rum gestanden.
"Also, ich würde sagen ich geb dir erstmal eine kleine Führung durch das Haus und da du mir versprochen hast, dass du mir später noch genauer von denen Eltern und deinem Ex erzählst könnten wir ja damit weitermachen."
Warum hatte ich nur versprochen ihm das alles zu erzählen? Aber vielleicht konnte ich seine Room-tour ja etwas in die Länge ziehen.

"Na dann mal los!" sagte ich und da bagann er auch schon los zu gehen. "Also, wie du siehst ist die untere Erste so alles in einem. Nur Toilette und Schlafzimmer sind nicht hier sondern oben untergebracht." genau am Ende dieses Satzes setze er einen Fuß auf die erste Stufe der Treppe. Wie vielen anderen Mädchen hatte er sein Haus schon gezeigt, dass sein Timing so perfekt saß? Oder war es einfach nur ein dummer Zufall? Was machte ich mir überhaupt Gedanken? Ich war ja nicht sowas wie seine Freundin oder so. Er hatte mir nur einen Platz zum schlafen für eine Nacht angeboten, nichts weiter.

"Das erste Zimmer ist mein Schlafzimmer, das Zimmer dahinter ist das Badezimmer und das rechts von dir ist das Gästezimmer, also deins."
Na toll. So viel zu Room-tour so lange wie möglich in die Länge ziehen.
"Danke noch mal, dass ich bei dir übernachten darf! Ich wüsste sonst echt nicht wohin mit mir!"
Vielleicht konnte ich ihm ja mit einem anderen Thema ablenken, so, dass er nicht mehr an meinen Ex beziehungsweise an meine Eltern dachte.

"Ich hab dir doch schon gesagt, dass es überhaupt kein Problem ist! Es würde mir schlechter gehen, wenn du irgendwo unter einer Brücke oder in einem billigen Motel oder so schlafen müsstest! Du hast was besseres verdient!"
Hatte er das gerade echt gesagt? Ich war so geschockt, ich konnte nichts erwidern außer einem scheuen lächeln. Bei ihm war es so komisch. Meine Schlagfertigkeit zerann wie Sand zwischen den Fingern.
"Also gut, dann gehen wir jetzt runter auf die Couch und du erzählst mit alles, Okay?"
Er ließ auch einfach nicht locker, oder?
"Na gut." erwiederte ich nur ohne einen Funken Begeisterung.
Als wir uns auf die Couch gesetzt hatten fing ich an zu erzählen.

"Also, meine Eltern waren wirklich toll! Sie haben mir durch alle Phasen geholfen und waren immer für mich da. Doch dann erkrankte mein Vater an Krebs. Nichts hat geholfen und schließlich....." ich konnte nicht weiterreden. Erst mal musste ich mich beruhigen. Doch als ich Jamie anschaute und seinen Blick sah mit dem er mich musterte gab mir das aus irgendeinem Grund die Kraft die ich brauchte um fortzufahren.
"Schließlich starb er als ich 12 war. Danach viel meine Mutter in schreckliche Depressionen. Sie lag nur noch im Bett, machte nie das Licht an. Sie hat sich sogar geweigert zu essen und zu trinken man musste es ihr reinwürgen. Nach zwei Jahren hat sie es nicht mehr ausgehalten und hat sich auf einer Brücke die Pulsadern aufgeschnitten und wurde von einem Zug überrollt." jetzt hatte ich endgültig angefangen zu weinen.
"D-Das ei-hei-einzige was positiv daran w-war, war, d-d-das sie ihn so sehr ge-geliebt hat, da-dass s-sie bei ihm sein wollte." brachte ich unter schwerem schluchzen heraus. Es wurde einfach zu viel!

"Oh mein Gott, Alice. Ich weiß nicht was ich sagen soll! Das muss schrecklich gewesen sein." sagte er mit einer Hand auf meinem Rücken. Es tröstete mich ein wenig.
Als ich einfach nicht aufhörte zu weinen schloss er mich in seine Arme.
"Schhh, ganz ruhig. Bitte hör auf zu weinen!" versuchte er mich zu beruhigen. Erstaunlicherweise half es. Sonst weinte ich mich immer in den Schlaf und niemand konnte mich beruhigen, nicht mal Rod.

"Danke." bedankte ich mich bei ihm.
"Wofür?" fragte er mich während er mir noch eine letzte Träne von der Wange strich. Diese Berührung trieb mir einen Schauer durch den Körper und sofort bildete sich eine Gänsehaut.

"Für Alles! Dafür, dass du mir einen Ort zum Schlafen gibst, dafür, dass du mich beruhigt kriegst und für mich da bist, obwohl wir uns eigentlich gar nicht kennen."

"Das ist überhaupt kein Problem. Das sage ich dir jetzt übrigens zum dritten mal." sagte er grinsend, aber man sah immer noch Mitgefühl in seinem Blick.
"So, es ist schon spät und du bist ganz verweint. Ich glaube es reicht für heute. Die Geschichte von deinem Ex-Freund kannst du mir immer noch Morgen erzählen. Natürlich nur, wenn du morgen noch bei mir bleiben willst..."
War das sein ernst? Fragte er mich gerade wirklich ob ich den Tag morgen mit ihm verbringen wollte?

"Klar, sehr gerne!" sagte ich und war stolz, dass ich nicht mehr verheult klang.
"Gut, kannst du in's Zimmer laufen oder muss ich dich tragen?" fragte er mit einem Lachen. Er wartete aber gar nicht meine Antwort ab sondern legt schon seine starken Arme an meinen Rücken und unter meine Knie, hob mich hoch und trug mich ins Gästezimmer.

"Ich wäre auch gelaufen!" lachte ich als er mich auf dem Bett abgesetzt hatte.
"Naja, ich wollte ja kein Risiko eingehen, dass du mir hier umfällst. Gute Nacht, bis morgen." sagte er, ging raus und schloss die Tür hinter sich. Ich zog mich bis auf die Unterwäsche aus und legte mich ins Bett. Ich schlief sofort und ohne Heulkrampf ein. Das erste mal seit Jahren.

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Nothing to say.
Irgendwelche Vorschläge wie es weitergehen soll? Bitte einfach in die Kommis schreiben! Danke für's lesen! Es wär auch total lieb wenn ihr für die Geschichte voten würder.

Eure Lola

Mein Leben das Konzert (Counterfeit/Jamie Campbell Bower FF)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora