Der Beitritt:

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Am nächsten Morgen schlich sich Ming Hua aus dem Haus, mit langsamen und vorsichtigen Schritten verlies sie das Haus um sich mit Ghazan zu treffen und ihre Entscheidung mitzuteilen. Es war eine schlaflose Nacht für sie gewesen, die ganze Zeit musste sie überlegen und abwägen.

„Und?" fragte Ghazan während er den Wagen einräumte. „Hast du dich entschieden?"

„Ich werde beitreten!" sagte Ming Hua kurz und knapp.

„Schön, steig ein!"

Ming setzte sich auf dem Beifahrersitz, sie fragte sich wie Ghazan es geschafft hat diesen Wagen zu stehlen. Doch sie verwarf die Frage schnell, sie wollte ihm nicht auf die Nerven gehen. Doch eine Frage hatte sie dennoch: „Wohin fahren wir?"

„Ich werde dich meinem Kontaktmann Eule vorstellen!" antwortete er.

„Eule?"

„Sein Deckname!" sagte der Fahrer. „Er ist 23 Jahre alt und er ist ein Wasserbändiger"

Ming war erstaunt: „Ich wusste gar nicht, dass noch mehr Wasserbändiger im Erdkönigreich leben!"

Nach einer einstündigen Fahrt, sind die Beiden am Treffpunkt angekommen. Es ist eine riesige Villa gewesen. Ming Hua hatte sich den Ort ganz anders vorgestellt. Vielmehr rustikaler und mehr heruntergekommen. Sie stieg aus und Beide wurden bereits im Inneren erwartet.

„Hereinspaziert, hereinspaziert!" sagte ein Jugendlicher. Ming betrachtete ihn genauer. Er hatte eine stark gebräunte Haut und durchdringende graue Augen und kurze dunkle toupierte Haare. Er schien so im Alter von sechzehn Jahren zu sein. Trotz dem jungen Erscheinungsbild, wirkte er sehr reif. Der Junge wandte sich an Ming: „Bist du etwa ein neues Gruppenmitglied?"

„Ja!" sagte die Wasserbändigerin. „Mein Name ist Ming Hua."

„Ich bin Zaheer!" stellte er sich höflich vor und führte die Beiden in eine Art Lobby. „Setzt euch, der Chef müsste gleich kommen. Er bespricht noch etwas mit einem weiteren Mitglied!"

Ming begann sich umzusehen: Die ganze Einrichtung war prunkvoll verziert. Sie suchte die Gegend nach etwas Schlichtem ab, konnte aber nichts finden.

Schließlich öffnete sich die Tür und zwei Personen traten kurz darauf herein. Es war der Wasserbändiger und eine junge Frau mit außergewöhnlichem Erscheinungsbild: Sie war sehr groß, hatte rote Augen und ein auffälliges Tattoo auf der Stirn.

Nachdem der Wasserbändiger die Lobby betreten hatte, erhoben sich Ghazan und Zaheer sofort und verbeugten sich leicht vor dem Wasserbändiger. Der Mann nickte kurz darauf und die Männer nahmen wieder Platz.

Sein Blick haftete nun an Ming Hua: „Du müsstest neu hier sein. Wie du sicherlich erfahren hast sind wir Mitglieder des roten Lotus. Wir wollen die Welt wieder ins Gleichgewicht bringen. Das wird keine leichte Aufgabe, deswegen brauchen wir die fähigsten Mitglieder!" er blickte Ghazan scharf an. „Ghazan, warum glaubst du, dass sie fähig ist?"

Der Erdbändiger erhob sich: „Ming Hua ist eine talentierte Wasserbändigerin, sie kann ohne Einsatz ihrer Arme das Wasser kontrollieren, was bis jetzt als unmöglich galt. Somit kann sie optimal für den Kampf eingesetzt werden. Sie ist die ideale Kämpferin für diese Aufgabe!"

Die Dame, die zusammen mit dem Wasserbändiger den Raum betretet hat schaute grinsend auf: „Ohne Arme also, hm...interessant!"

Ghazan blickte sie genervt an: „Findest du irgendetwas an der Sache komisch, P'li?"

„Ja, allerdings!" antwortete die Rotäugige. „Ich kann mir das so überhaupt nicht vorstellen. Wie soll das funktionieren? Ohne Arme ist Wasserbändigen nicht möglich!"

„Eine Brandbändigerin versteht das sowieso nicht!" warf Ghazan ihr vor.

„Genauso wie ein Erdbändiger" konterte P'li.

„Und Lavabändiger!" knurrte Ghazan verärgert.

P'li ignorierte den bissigen Kommentar und wandte sich nun an Ming: „Hey Wassermädchen, zeig mal was du draufhast!"

Ming Hua wurde nervös: „Was? Ich?"

„Klar, wer denn sonst?"

„Ich...I...Ich!" begann die Wasserbändigerin nervös umherzustottern.

„Das dachte ich mir schon!" unterbrach P'li sie. Sie blickte zu dem Wasserbändiger. „Soll ich sie kalt machen? Schließlich weiß sie viel zu viel, sie könnte uns noch verraten!"

Zaheer legte seine Hand auf P'lis Schulter: „Entschuldige ihr Verhalten!" sprach er ruhig zu Ming Hua. „Sie ist einfach gegenüber Fremden misstrauisch!" Er blickte in die gesamte Runde. „Wir sollten ihr vielleicht etwas Zeit geben. Sie muss sich erstmal in der Situation im Klaren sein!"

„Das sehe ich genauso, Zaheer" sagte der Wasserbändiger.

Die Brandbändigerin war mit der Situation überhaupt nicht zufrieden: „Was? Und wieso habe ich damals die Zeit nicht bekommen? Du hast mich im hier und jetzt herausgefordert!"

„Du hast mich damals aufgesucht und es eilig gehabt. Geduld war nie deine Stärke, P'li!" sagte der Wasserbändiger. Er blickte Ming Hua an: „Ich gebe dir eine Chance, Ming Hua. Aber um ein richtiges Mitglied zu werden, musst du die Herausforderung bestehen. Der Tag wird kommen, Ming Hua!"

Story of MingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt