Trauer:

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Als er den Unterschlupf betrat, war er geschockt auf dem ganzen Körper hatte sich Ausschlag gebildet und sie hatte einen Krampfanfall. Eine Wasserbändigerin mit Heilfähigkeiten war bereits dort und versuchte die Patientin zu heilen.

„Was ist los?" fragte Ghazan geschockt.

„Sie reagiert womöglich allergisch auf die Medikamente. Sie fällt in einen anaphylaktischen Schock!" erklärte die schwarzhaarige Wasserbändigern. „Was hat sie an Medikamenten bekommen?"

„Es wurde uns eine Pflanze verkauft, die heilende Fähigkeiten haben sollte. Es ist der weiße Drachenbusch!" erklärte Ghazans Vater.

„Ich denke eher es ist der weiße Jadebusch gewesen" vermutete die Wasserbändigerin.

Ghazan wurde misstrauisch: „Das kann nicht sein, wieso sollten die uns Gift verkaufen?"

„Der weiße Jadebusch wird meist mit dem weißen Drachenbusch verwechselt!" erklärte die Schwarzhaarige. Sie überprüfte den Puls von der Patientin, sofort führte sie eine Herzdruckmassage durch. „Wir verlieren sie!"

„Tu doch etwas!" schrie Ghazan vor Verzweiflung.

Die Wasserbändigerin führte weiterhin die Wiederbelebung durch. Inzwischen hatte sich das Gesicht der Patientin blau verfärbt. Sie versuchte es mit Herzdruck und der Mund zu Mund Beatmung. Es war ein langer Kampf gewesen. Doch dann verschwand schlagartig der Krampfanfall und die Muskeln der Patientin erschlafften. Geschockt richtete sich die Wasserbändigerin auf.

„Stimmt irgendetwas nicht?" fragte der ältere Mann.

„Was ist los? Hast du sie retten können?" fragte Ghazan.

Ming blickte traurig zu Boden: „Sie ist tot!"

Ming Hua machte sich auf die Suche, doch egal wo sie im Dorf nachgesehen hatte, es war keine Spur von Ghazan zu finden. Nachdem seine Mutter verstarb, ist er aus dem Unterschlupf geflüchtet und nun war er unauffindbar. Es war bereits abends, als letztes versuchte sie ihr Glück am See und tatsächlich Ghazan saß am Ufer.

Sie näherte sich ihm: „Es tut mir wirklich sehr Leid was passiert ist" sagte sie und setzte sich zu ihm um auf selber Höhe zu sein. Sie wollte ihm nun beistehen, es muss echt schrecklich für ihn gewesen sein.

„Schon gut" antwortete er kalt und warf einen kleinen Stein ins Wasser.

„Mein Name ist übrigens Ming Hua, aber ich werde von meinen Schwestern meist Ming genannt!" stellte sie sich vor.

„Ich bin Ghazan. Aber meinen Namen kennst du bestimmt schon. Ich bin unter dem Namen der Unbesiegbare Lavabändiger bekannt!"

„Du kannst Lavabändigen?" fragte Ming Hua.

„Ja, das kann ich. Habe mir alles selbst beigebracht" antwortete Ghazan grinsend.

„Was war mit deinen Eltern?" fragte Ming.

„Mein Vater ist ein einfacher Erdbändiger!" erzählte er. „und meine Mutter war...Nichtbändigerin"

„Verstehe!"

„Ich war siebzehn als es passiert ist. Zunächst hatte sie keine Kraft mehr in den Händen, ich dachte am Anfang es sei nur von kurzer Dauer. Doch dann wurde sie immer schwächer: Sie konnte nicht mehr laufen, nach Dingen greifen, nicht mehr sprechen bis sie letztendlich fast nicht mehr Schlucken konnte. Die Erkrankung war der Auslöser für den Beitritt einer Banditengruppe gewesen." Erzählte Ghazan.

„Ich habe auch schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt Leute zu überfallen um meine Familie aus der Armut zu befreien" gab Ming Hua zu.

Ihr Gegenüber runzelte die Stirn: „Was hält dich davon ab?"

„Es ist nicht richtig reiche Bürger zu überfallen. Schließlich haben sie ihr ganzes Leben lang hart dafür gearbeitet um so viel zu besitzen!"

Ghazan lachte auf: „Und was ist dein Plan? Warten bis es Geld vom Himmel regnet!"

Ming Hua hielt kurz inne, sie traute sich nicht ihm von ihrem Plan zu erzählen. Doch dann fasste sie all ihren Mut zusammen: „Ich will nach BaSingSe um dort als Tänzerin oder Schauspielerin zu arbeiten!"

„Tut mir leid, aber ohne Geld kommst du nicht weit!" sprach er die bittere Realität aus.

„Hast du was besseres vor?" fragte Ming gereizt. Sie hasst seine dummen Kommentare, sie hätte ihm am Liebsten eine Ohrfeige verpasst.

Ghazan zögerte, er sah sich mehrmals um, damit ihn keiner belauschen konnte. Ming Hua war verwirrt. Sie unterhalten sich über ganz normale Themen, warum war er so vorsichtig? Schließlich ist es ja kein Geheimnis, dass Ghazan ein Mitglied einer Banditengruppe war. „Schließe dich der Organisation an!"

„Was für eine Organisation?" fragte Ming verwirrt.

„Dem roten Lotus!" sagte Ghazan mit leiser Stimme.

Ming Hua winkte ab: „Das ist doch nur ein Mythos. Es gibt nur den weißen Lotus!"

„Der rote Lotus ist das was der weiße Lotus ursprünglich mal sein sollte!" erklärte der junge Mann.

Die Wasserbändigerin überlegte: „Das heißt also, dass der rote Lotus versucht den weißen Lotus abzumurksen"

„Und die ganzen Staatsoberhäupter" ergänzte Ghazan.

„Ich weiß nicht recht!"

Ghazan redete auf sie ein: „Wir können die Welt verändern. Eins sag ich dir: Du kannst niemals deinen Traum leben, wenn die Erdkönigin noch an der Macht ist. Dank ihr leben wir in Armut und müssen ums nackte Überleben kämpfen!"

„Warum ich?" fragte Ming Hua.

„Weil du eine talentierte Bändigerin bist!" antwortete Ghazan.

Die Schwarzhaarige runzelte die Stirn: „Du hast mich heimlich beobachtet, nicht wahr?"

„Ja, das habe ich!" gab er zu. „und ich bin froh, dass ich es getan habe. Versprich mir bitte, dass du niemanden was davon erzählst!"

„Wie schnell muss ich mich entscheiden?" fragte Ming Hua nachdenklich.

„Bis Sonnenaufgang!" antwortete ihr Gegenüber. „Ich kann dich morgen bei meinem Kontaktmann vorstellen!"

„Wir sehen uns morgen!" verabschiedete sich Ming Hua und machte sich auf dem Nachhauseweg.

Sie war hin und hergerissen, auf der einen Seite wollte sie einfach nur verneinen auf der anderen Seite wusste sie, dass Ghazan recht hatte. Ohne Geld würde sie nie nach BaSingSe kommen. Sollte ich mich vielleicht doch anschließen?

Story of MingWhere stories live. Discover now